| Titel: | Verbesserung an dem Baue des sogenannten Schlosses beim Ziegelbrennen, worauf Wilh. Rhodes, Ziegelbrenner zu Hoxton, bei Hackney, sich am 20ten November 1824 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 20, Jahrgang 1826, Nr. LXXVII., S. 278 | 
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                        LXXVII.
                        Verbesserung an dem Baue des sogenannten
                           Schlosses beim Ziegelbrennen, worauf Wilh. Rhodes, Ziegelbrenner zu Hoxton, bei
                           Hackney, sich am 20ten November 1824 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. N. 63. S.
                              18.
                        [Rhodes, Verbesserung an dem Baue des sogenannten Schlosses beim
                           Ziegelbrennen.]
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserung besteht in einer verbesserten Art die Ziegel zum Brennen
                              aufzustellen, d.h. das Schloß (the clamp) so zu bilden,
                              daß sie alle mehr gleichfoͤrmig gebrannt werden. Der Patent Traͤger
                              bemerkt, um seine Verbesserung begreiflicher zu machen, zuerst die Fehler der
                              gegenwaͤrtigen Weise, die Ziegel zum Brennen aufzustellen. Er sagt, daß, wenn
                              man das Schloß gebildet, und die Zwischenraͤume mit dem Feuer-Materiale
                              ausgefuͤllt hat, man dasselbe gewoͤhnlich mit mehreren Lagen
                              schlechter, schon fruͤher gebrannter, Ziegel dekt, um das Einregnen zu
                              verhindern, wodurch die noch ungebrannten Ziegel weich und verdorben werden
                              wuͤrden. Ungeachtet dieser Vorsorge kommen aber doch die obersten Lagen der
                              neu gebrannten Ziegel gewoͤhnlich in einem sehr schwammigen Zustande vor, den
                              die Englaͤnder technisch mit dem Namen Shuffy bezeichnen. Diesen fehlerhaften Zustand schreibt er nun nicht dem
                              Eindringen des Regens, sondern dem Aufsteigen des Dampfes von den unteren Ziegeln
                              zu, welcher Dampf oben von den bereits gebrannten und oben aufgelegten Ziegeln
                              zuruͤckgehalten wird, und nicht in die Atmosphaͤre entweichen kann,
                              sich daher in den oberen Ziegellagen absezt, und die schwammigen (shuffy), Ziegel erzeugt.
                           Um diesen Nachtheil zu beseitigen, und alle Ziegel gleichfoͤrmig ausgebrannt
                              zu erhalten, schlaͤgt der Patent-Traͤger, als seine Erfindung vor,
                              Seiten-Canaͤle durch das Schloß anzulegen, durch welche der Dampf frei
                              ausfahren kann. Diese Canaͤle muͤssen vorzuͤglich in dem oberen
                              Theile des Schlosses angelegt werden, und koͤnnen dadurch gebildet werden,
                              daß man einige Ziegel nach der Diagonale, die anderen aber quer legt, so daß man
                              dadurch sogenannte Tauben-Nester und Stollen erzeugt. Auf diese Weise braucht man
                              weniger gebrannte Ziegel oben auf zu legen, und das Schloß kann mit Schutt gedekt
                              werden, wodurch der Regen hinlaͤnglich abgehalten wird. Auf diese Weise
                              werden die Ziegel nicht schwammig werden.