| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 20, Jahrgang 1826, Nr. LXXXIV., S. 310 | 
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                        LXXXIV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Bereitung einer, dem Wachse aͤhnlichen Substanz, die
                              zur Verfertigung von Kerzen und Seifengeeignet ist, und Ceromiméme genannt wird. Von den HHrn. Braconnot und
                              Simonin.
                           Diese Substanz, welche im Stande ist, das Wachs in vielen Fallen, und
                              vorzuͤglich als Beleuchtungs-Material zu ersezen, kann auf folgende Weise aus
                              allen thierischen Fetten dargestellt werden.
                           Das Fett oder der Talg wird mit einer verschiedenen Menge eines fluͤchtigen
                              Oehles, gewoͤhnlich mit Terpenthmehl, verduͤnnt, dieses Gemenge wird
                              in runde Gefaͤsse gebracht, die inwendig mit Filz ausgefuͤttert, und
                              sowohl an den Seitenwaͤnden, als am Boden voll kleiner Loͤcher sind,
                              und einem gradweisen sehr starken Druk ausgesezt, wodurch das zugesezte
                              fluͤchtige Oehl und der fluͤssigere Theil des Fettes ausgepreßt wird.
                              Die feste, in den Gefaͤssen zuruͤkbleibende Substanz wird
                              herausgenommen? und lange Zeit mit Wasser gekocht, um ihr den Geruch des
                              fluͤchtigen Oehles zunehmen; hierauf wird sie einige Stunden lang mit frisch
                              gebrannter, gepulverter thierischer Kohle in Fluß erhalten, und siedend filtrirt;
                              nach dem Erkalten ist diese Substanz dann ausgezeichnet weiß, halb durchsichtig,
                              troken, bruͤchig, geruch- und geschmaklos.
                           Diese Substanz ist zur Beleuchtung sehr geeignet, sie kann aber wegen ihrer großen
                              Zerbrechlichkeit, welche weder das Formen, noch den Transport gestattet, in diesem
                              Zustande nicht dazu verwendet werden; man kann ihr dadurch etwas Geschmeidigkeit und
                              Zaͤhheit geben, daß man sie etwas mit oxidirter oder gewoͤhnlicher
                              Kochsalzsaure in Beruͤhrung bringt; eine Verbindung derselben mit 1/5
                              Bienenwachs gibt dasselbe Resultat; in diesem Zustande laͤßt sie sich sehr
                              gut verwenden, und man kann Kerzen daraus formen, die ebenso gut sind, als
                              Wachskerzen.
                           
                           Das ausgepreßte Oehl, oder der fluͤssigste Theil des angewendeten Fettes
                              enthaͤlt, außer dem fluͤchtigen Oehle, welches man durch Destillation
                              abscheiden kann, eine betraͤchtliche Menge der festen Substanz, welche es mit
                              sich fortreißt und aufgeloͤst erhält, und welche wenn sie mit Knochenkohle
                              gereinigt und gebleicht wird, zur Bereitung von herrlicher Seife taugt, die nicht
                              bloß fuͤr den Gebrauch der Fabriken, sondern auch fuͤr den
                              Hausgebrauch geeignet ist, da ihr Geruch schwach und nicht sehr unangenehm ist.
                              Dieses animalische, zuerst mit Potasche zur weichen Seife gekochte Oehl laͤßt
                              sich mit schwefelsaurer Soda (oder Kochsalz), welche wenig Werth hat, und sehr
                              haͤufig in den Salz-Quellen des Departements ist, in harte Seife mit
                              Soda-Basis verwandeln. Aus dem Vol. Xme. des brevets
                                 d'invention im Bulletin de la société d'encouragement. 1826.
                              Jaͤnner p. 16.
                           
                        
                           Fabrikation der Stahlknoͤpfe von Hr. Schey.
                           Man bringt den Gußstahl zuerst auf den Zustand von reinem Eisen zuruͤk, und
                              schneidet ihn mit einer Scheere in Stuͤke von der Groͤße jener
                              Gegenstaͤnde, die man praͤgen will; diese Stuͤke. bringt man
                              lagenweise mit Eisenfeile in einen Tiegel, bis dieser ungefaͤhr auf 6 Linien
                              vom Rande gefuͤllt ist, hierauf traͤgt man eine etwas dike Lage
                              Eisenfeile auf dieselben, und bringt eine Eisenplatte darauf, welche in den Tiegel
                              hineinpaßt. Dieser Tiegel wird verkittet, und mit einer zweiten Eisenplatte bedekt,
                              welche durch mehrere Eisen-Draͤhte festgehalten wird, die durch einen Ring
                              von dikem Eisendrahte, der sich an dem mittleren Theile des Tiegels befindet,
                              gekreuzt und befestigt werden. In diesem Zustande wird der Tiegel in einen irdenen,
                              runden und gewoͤlbten Ofen gebracht, der mit Holzkohlen und Steinkohlen
                              geheizt wird. Das Feuer muß beylaͤufig 60 Stunden lang fortgesezt werden.
                           Wenn der Stahl den gehoͤrigen Grad von Hize erhalten hat, so laͤßt man
                              ihn abkuͤhlen, und trennt ihn hierauf von der Eisenseile, welche nur eine
                              einzige Masse mit ihm ausmacht, und welche zu einer neuen Operation benuͤzt
                              werden kann.
                           Die von der Eisenfeile gereinigten Stuͤke Stahl werden, nachdem sie
                              zugerichtet worden sind, auf jener Flaͤche, welche das Gepraͤge
                              bekommen soll, polirt, und hierauf mit dem Drukwerke geschlagen; nach dieser
                              Operation werden sie durchstochen und nach den verschiedenen Mustern ausgearbeitet
                              etc. wenn sie zum Haͤtten hergerichtet sind, werden sie schichtenweise mit
                              geflossener und gesiebter Kohle in einen Tiegel oder in eine Buͤchse von
                              Gußeisen gebracht) dieß muß immer in Schichten geschehen, damit die
                              Caͤmentation alle Theile gleichfoͤrmig durchdringt; sie werden hierauf
                              auf die gewoͤhnliche Weise erhizt und gehaͤrtet. Aus dem 10ten Bande
                              des Brevets d'invention im Bulletin de la
                                 Société d'encouragement. 1826. Jaͤnner p. 16.
                           
                        
                           Parker's und Hamilton's Mosaik Gold.
                           Die Hrn. Parker und Hamilton
                              haben zu Folge einer im London Journal N. 62. S. 33
                              mitgetheilten Notiz eine bisher geheim gehaltene und patentirte Composition
                              erfunden, die, wie man vermuthet, aus Kupfer und Zink besteht, und dem Golde der
                              Farbe nach sehr aͤhnlich ist. Die specifische Schwere dieser Mischung beträgt
                              etwas mehr, als die des Kupfers, und der Preis ist der des Messings, dessen
                              unangenehmer Geruch an ihr nicht vorkommt. Man kann sie gießen, drehen, meisseln und
                              poliren. Sie oxidirt sich nicht an der Luft, laͤßt sich leicht umschmelzen
                              und uͤberpoliren. Die Erfinder sollen 20 Jahre lang an diesem ihrem
                              „Mosaik Gold“ gearbeit haben. Man verfertigt daraus Alles,
                              was man aus Gold und Silber, Messing und Bronze bisher verfertigt hat.
                           
                        
                           
                           Platinna zum Vergolden.
                           Hr. Bréant versuchte einige
                              Platinna-Blaͤttchen zum Vergolden, d.h. zum Belegen einiger
                              Gegenstaͤnde, die man mit denselben, wie bei dem gewoͤhnlichen
                              Vergolden, uͤberziehen wollte, von einem Goldschlaͤger ausschlagen zu
                              lassen. Der erste Versuch mißlang, weil die Blaͤttchen nicht fein genug
                              waren.
                           Hr. Lettellier, Goldschlaͤger Rue de la Juiverie, N. 32, wiederholte den Versuch und
                              er gelang vollkommen. Platinna laͤßt sich uͤbrigens nur dann in so
                              feine Blattchen schlagen, als zum Vergolden noͤthig sind, wann sie so rein
                              ist, wie Hr. Bréant sie liefert. Die Kunst des
                              Vergolders ist durch die Bemuͤhungen des Hrn. Letellier mit einem neuen und wichtigen Zweige bereichert worden, und wird
                              nun die Silberfarbe der Platinna zugleich mit dem Glaͤnze des Goldes
                              koͤnnen spielen lassen. (Bulletin de la
                                 Société d'Encouragement N. 258. S. 415.
                           
                        
                           Bestimmung des Gewichtes einer kupfernen Walze, so wie die
                              Calico-Druker sie brauchen, durch blosse Messung.
                           Hr. Jos. Hall empfiehlt im London
                                 Mechanics' Magazine, N. 133, S. 324 hierzu folgendes Verfahren in einem
                              Beispiele: „Es sey der innere Durchmesser an einem Ende 3 Zoll, der innere
                                 Durchmesser an dem anderen Ende 2 7/8 Zoll) der aͤussere Durchmesser 4
                                 1/8 Zoll; die Laͤnge 32 Zoll; so ist das Mittel
                                    zwischen den beiden innern Durchmessern 2,9375 Zoll. Nun wird, durch
                                 Messung des Cylinders 4,125² – 2,9375² × 7854
                                 × 32 = 211 Kubikzoll Kupfer an diesem Cylinder. Ein Kubikfuß Kupfer wiegt
                                 aber 8900 Unzen Avoir dupois. Folglich erhält man
                                 durch das Verhaͤltniß 1728 : 8900 : : 211 : 1087 Unzen = 67 Pf. 15 Unzen
                                 fuͤr das Gewicht des Kupfers an dieser Walze. Man wog die Walze und fand
                                 sie zu 69 1/2 Pf. was von einem kleinen Vorsprunge von Kupfer inwendig in der
                                 Walze herruͤhrte, die man nicht gemessen hat.“
                              
                           
                        
                           Nachtrag zu Hr. Monton's verqueksilberten Schroten.
                           Wir haben in unserem Journale, B. XIX. S. 78
                              gegen Monton's mit Queksilber uͤberzogene Schrote
                              gewarnt. Das Repertory of Patent Inventions
                              erhaͤlt im April-Hefte 1826 S. 254 hieruͤber einen eigenen Aufsaz
                              eines Hrn. W-y, den wir hier in einem Auszuge aber woͤrtlich,
                              einruͤken wollen, damit man in Deutschland sieht, wie weit in England
                              medicinische Aufklaͤrung selbst unter der Klasse physischer Schriftsteller
                              gediehen ist.
                           Hr. W-y tadelt, daß der Patent-Traͤger nicht mehr Queksilber zum Ueberziehen
                              der kleinen Schrote nahm, indem die Oberflaͤche der kleinen Schrote, im
                              Verhaͤltnisse zu ihrem Gewichte, um das Quadrat des Durchmessers
                              groͤßer ist, als die der groͤßeren. Er glaubt nicht, daß die Wunde des
                              Wildes durch die verqueksilberten Schrote vergiftet wird, indem das Queksilber durch
                              die Hize des Schießpulvers verfluͤchtigt wird!!
                           
                              „Es kann eine Frage fuͤr Aerzte seyn, „sagt
                                    er“ ob die Queksilber-Dampfe die durch das Abschießen solcher
                                 Schrote entstehen, nicht nachtheilige Wirkung auf einige Schuͤzen haben
                                 koͤnnen, da aber das Queksilber jezt von der FakultaͤtVon welcher Facultaͤt? Von jener die das Recht ertheilt impune necandi per totum orbem? A. d. U. fast in allen Formen in allen Krankheiten verschrieben wird, so scheint
                                 es in vielen Fallen von heilsamer Wirkung zu seyn, und der Jaͤger kann
                                 vielleicht sein Heil finden an den Queksilberdampfen, wenn er mit Monton's
                                 Patent-Schroten feuert, eben so gut als in der freien Luft, in welcher er sich
                                 auf der Jagd bewegt.“
                              
                           
                              „Vielleicht gibt dieß einen Wink zu einer neuen Art von Recept; vielleicht
                                 wird man dem
                                 Kranken, statt daß man ihm so und so viel Pillen verschreibt, kuͤnftig 20
                                 bis 60 Schuͤsse mit Monton's Queksilber Schroten abzufeuern verordnen,
                                 als einer der angenehmsten Methoden Queksilber zu nehmen, indem hier zugleich
                                 Landluft und Bewegung bey der Cur mit verbunden ist.“
                              
                           Man sollte glauben Hr. W-y schrieb eine Satyre; allein es ist sein nakter Ernst, und
                              es wundert uns nur, daß er das Abreiben des Queksilbers der Schrote in der Hand
                              nicht auch als die bequemste Methode, Queksilber-Einreibungen zu gebrauchen,
                              empfohlen hat.
                           
                        
                           Back's Kutschen-Laternen.
                           Ein Hr. Benjamin Back, Lampen-Fabrikant in South, Moulton,
                              Street, Parish, of St. George, Hanover Square, ließ sich am 25ten Mai 1824 ein
                              Patent auf neue Kutschen-Laternen ertheilen. Das London Journal of Arts N. 62, S. 353 versichert, es koͤnne nicht einsehen,
                              was daran Neues ist, und gibt eine Beschreibung, aus welcher man nicht klug werden
                              kann. Es waͤre demnach der Muͤhe werth, daß irgend einer unserer
                              deutschen Kutschen-Laternenfabrikanten sich eine solche Lampe bey Hr. Back zu London kaufte, und sehe, was daran ist. Denn ganz
                              fuͤr nichts wird Hr. Back doch nicht 1260 fl.
                              bezahlt haben, um das Recht diese Lampen in England fabriciren zu duͤrfen,
                              allein zu besizen.
                           
                        
                           Wichtige Vervollkommnung fuͤr das Losfeuern der Kanonen
                              und Klein-Gewehre.
                           Nach glaubwuͤrdigen Berichten aus Schaffhausen in der Schweiz, hat der dortige
                              Gewehr-Fabrikant A. J. C. Fischer, Sohn, Lieutenant bey bei dem
                              Eidgenoͤssischen Generalstabe der Artillerie nachstehende, wie uns scheint,
                              sehr wichtige Erfindungen und Verbesserungen fuͤr das Losfeuern sowohl von
                              Kanonen als Klein-Gewehr aller Art, gemacht, wobei er das schon bekannte Howard'sche
                              KnallqueksilberDie beste Bereitungsart des Knallqueksilbers ist im polytechn. Journ. Bd. XIII. S. 477 beschrieben. A. d.
                                    R. auf eine neue Art anwendet, so daß bei Kanonen die Ruͤkwirkung des
                              Schusses zu dem Zuͤndloche hinaus fuͤr den, der das Geschuͤz
                              losbrennt durchaus keinen Nachtheil oder Gefahr hat, und bei dem Klein-Gewehr aller
                              Art das Zuͤndpulver schon mit der Patrone verbunden ist, so daß die Patrone
                              gar nicht geoͤffnet, sondern nur in den Lauf geschoben werden darf, um
                              vollkommen schußfertig zu seyn. – Weder Wind noch Regen haben Einfluß auf das
                              Zuͤndpulver, und die Reinigung des Gewehres und Schlosses, welches 10
                              Stuͤk weniger, als die gewoͤhnlichen Steinschloͤsser besizt,
                              folglich auch um so weniger einer Reparatur unterworfen ist, geschieht leichter als
                              bey ordinaͤren Gewehren. Wir hoffen bald in den Stand gesezt zu werden, die
                              Vortheile, welche durch dieses vervollkommnete Losfeuern der Geschosse, namentlich
                              auf Schußweite, Pulver und Feuerstein-Ersparung, und deren Transport, erwahrt
                              werden, in einem der folgenden Hefte ausfuͤhrlicher mittheilen zu
                              koͤnnen. –
                           
                        
                           Ueber die Anfangs-Geschwindigkeiten geworfener
                              Koͤrper.
                           Hr. Abbate, Dr. Negro, Prof.
                              der Physik zu Padua, hat in dem Giornale de Fisica. II.
                              T. IX. 1. Bimeste, S.
                              245 eine sehr gelehrte Abhandlung uͤber diesen in der Dynamik so
                              hoͤchst wichtigen Gegenstand unter dem Titel: nuovo
                                 metodo di misuraire le velocità iniziali dei projetti immaginato,
                              geliefert, und dabei die fruͤheren Methoden Robin's,
                                 Mattei's, Debutet's, Lombard's und Grobert's
                              angefuͤhrt. Der Apparat, dessen er sich zu feinen Versuchen bedient, kostet,
                              nach seiner
                              Versicherung, nicht viel uͤber 300 Franken. Da diese Abhandlung einen Zweig
                              der Mechanik betrifft, welcher zunaͤchst einer eigenen Wissenschaft
                              angehoͤrt, die ihre besonderen Journale besizt, naͤhmlich der
                              Kriegs-Wissenschaft, und zwar besonders der Artillerie, so muͤssen wir uns
                              begnuͤgen die Artillerie-Officiers hierauf aufmerksam zu machen, die bei dem
                              Studium dieser Abhandlung viele Unterhaltung und auch vielen Unterricht finden
                              werden.
                           
                        
                           Ueber Verschiedenheit der Elasticitaͤt des Dampfes bey
                              verschiedener Temperatur.
                           Ein Hr. F. D. M. gibt im Mechanics' Magazine N. 129,
                              11ten Februar 1826, folgende Verhaͤltnisse zwischen der Temperatur des
                              Dampfes und dessen Elasticitaͤt an:
                           
                              
                                 Temperatur
                                 Elasticitaͤt in Metern.
                                 
                              
                                     0
                                    –
                                    –
                                    –
                                 0,005
                                 
                              
                                   10
                                    –
                                    –
                                    –
                                 0,009
                                 
                              
                                   20
                                    –
                                    –
                                    –
                                 0,017
                                 
                              
                                   30
                                    –
                                    –
                                    –
                                 0,031
                                 
                              
                                   40
                                    –
                                    –
                                    –
                                 0,053
                                 
                              
                                   50
                                    –
                                    –
                                    –
                                 0,088
                                 
                              
                                   60
                                    –
                                    –
                                    –
                                 0,145
                                 
                              
                                   70
                                    –
                                    –
                                    –
                                 0,228
                                 
                              
                                   80
                                    –
                                    –
                                    –
                                 0,352
                                 
                              
                                   90
                                    –
                                    –
                                    –
                                 0,525
                                 
                              
                                 100
                                    –
                                    –
                                    –
                                 0,760
                                 
                              
                                 110
                                    –
                                    –
                                    –
                                 1,069
                                 
                              
                                 120
                                    –
                                    –
                                    –
                                 1,426
                                 
                              
                                 130
                                    –
                                    –
                                    –
                                 1,941
                                 
                              
                           
                              „Man muß bemerken, daß mit Dalton's Apparat, die Temperatur nicht
                                 hoͤher als bis auf den Siedepunkt gebracht werden kann; daher die
                                 Elasticitaͤten, welche mit einer Temperatur von mehr denn 100° (am
                                 Hundert-gradigen Thermometer) correspondiren, nicht aus Beobachtungen, sondern
                                 aus Rechnungen unter der Voraussezung gefunden sind, daß sie nach demselben
                                 Geseze fortschreiten, welches sie bey niedrigeren Temperaturen befolgen, und
                                 welches wir hier untersuchen wollen.
                              
                           Wenn die Temperatur in arithmetischer Progression zunimmt, nimmt die
                              Elasticitaͤt beynahe in geometrischer Progression zu, und man wird in der
                              That finden, daß ihre Logarithmen mit beinahe gleichen Differenzen wachsen.
                           Allein, diese Differenzen der Logarithmen, obschon sie nur wenig von einander
                              verschieden sind, bleiben nicht vollkommen gleich, sondern fahren fort langsam
                              abzunehmen, wie die Temperatur zunimmt. Hieraus laͤßt sich schließen, daß die
                              elastischen Kraͤfte in etwas geringerem Verhaͤltnisse, als in
                              geometrischer Progression, fortzunehmen.
                           Laplace hat in seiner Mécanique céleste, Th. IV, p.
                              272, eine Formel gegeben, die mit großer Genauigkeit die Resultate der Versuche
                              Dalton's, und so das wahre Gesez der Zunahmen der Elasticitaͤt des Dampfes
                              darstellt. Wenn p die Elasticitaͤt bezeichnet,
                              welche mit der Temperatur t correspondirt, so ist
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 20, S. 314
                              
                           Nach dieser Formel lassen sich die Elasticitaͤten fuͤr jeden Grad der
                              Temperatur leicht berechnen, man darf nur die Zahl k ( +
                              – 100) – m. (+ – 100)² zu
                              dem Logarithmus 0,76 addiren, um den Logarithmus p zu
                              finden.
                           Bettancour hat, nach andern Versuchen, dasselbe Gesez aufgestellt. Hieraus
                              laͤßt sich leicht einsehen, wie ungeheuer groß die Wirkung der Wasserdampfe
                              bey sehr hoher Temperatur seyn muß.
                           
                        
                           
                           Ueber einige hydraulische Gegenstaͤnde.
                           Die bei uns in Deutschland, und selbst in England und Frankreich, zu wenig gekannten
                              und benuͤzten Memorie dell Instituto del
                                 Lombardo-Veneto enthalten in ihrem 14 B. (Milano 1824) folgende
                              Abhandlungen uͤber wichtige hydraulische Gegenstaͤnde, in welchem die
                              Italiener, seit der Wiedergeburt der Wissenschaften, die groͤßten Meister
                              waren. 1. Versuche mit den ritrometrischen Staͤben am
                                 Po angestellt, von Th. Bonati. (Wir haben
                              uͤber diese Asta ritrometricha in diesem Bande des
                              Polytechnischen Journal S. 1. Nachricht gegeben.) 2. Ueber die
                                 Geschwindigkeit des Ausflusses des Wassers aus der kleinsten Oeffnung eines
                                 großen prismatischen Gefaͤßes, welches bestaͤndig voll erhalten
                                 wird, von Jos. Avanzini. 3. Ueber die Gegenwirkung oder den Stoß hinter dem
                                 Wasser, das aus Loͤchern in den Gefaͤßen ausstroͤmt, von
                                 Vinc. Brunacci. 4. Ueber Berechnung hydraulischer Maschinen; von
                                 Ebendemselben.
                           
                        
                           Hrn. Hare's verbesserte Eudiometer.
                           Hr. M. D. Hare, Prof. der Chemie zu Philadelphia, hat im
                              Philosophical
                              Magazine, N. 333, S.
                              21–30 eine Nachricht uͤber seine verbesserten Eudiometer mitgetheilt,
                              die zwar mehr der Aufmerksamkeit der Physiker, als der Techniker wuͤrdig ist,
                              aber auch fuͤr leztere Werth hat. Wahrscheinlich erhalten wir bald eine
                              Uebersezung hiervon in irgend einem deutschen der Physik geweihten Journale.
                           
                        
                           Ueber Hoͤhen-Messungen mit Einem Barometer
                           hat Hr. Nixon eine sehr
                              schaͤzenswerthe Abhandlung in den Annals of
                                 Philosophy, Januar 1826, S. 33, Februar S. 84 sammt den hierzu
                              noͤthigen Tabellen mitgetheilt. Es waͤre, bei der hohen Wichtigkeit
                              der genauesten Bestimmung der Meereshoͤhen in landwirtschaftlicher Hinsicht,
                              wohl sehr der Muͤhe werth, daß deutsche Mathematiker diese Abhandlung
                              uͤbersezten, die Tabellen nach dem Maaßstabe ihrer Laͤnder, oder
                              wenigstens nach dem alten Pariser-Maaßstabe, den man an guten Barometern auf dem
                              festen Lande gewoͤhnlich findet, neu berechneten, und in die
                              oͤkonomischen Zeitschriften ihrer Laͤnder einruͤken ließen. Sie
                              wuͤrden dadurch der Landwirthschaft, und auch der Geologie, einem
                              wesentlichen Dienst erweisen.
                           
                        
                           Gregory's Mathematik
                              fuͤr Kuͤnstler und Handwerker.
                           Wir haben Hrn. Gregory's
                              Mathematics for practical Men bereits oͤfters
                              angefuͤhrt, und eine deutsche Uebersezung fuͤr unsere Landsleute von
                              diesem vortrefflichen Werke gewuͤnscht. Das Mechanics'
                                 Magazine liefert einen Beweis der Brauchbarkeit dieses Werkes, indem es den
                              Artikel „Chronometer“ aus demselben
                              aushebt (N. 131. 21. Febr. S. 291.), und dadurch dem
                              Publicum zeigt, was es an diesem besizt. Das Repertory of
                                 Patent-Inventions, Maͤrz, 1826, gibt, S. 208. eine strenge kritische
                              Pruͤfung desselben, und obschon es dasselbe fuͤr minder Gebildete zu
                              hoch findet, empfiehlt es dasselbe als Taschenbuch allen denjenigen, welche
                              hinlaͤngliche Vorkenntnisse besizen.
                           
                        
                           Brandling's Verbesserung an Eisenbahnen und den darauf
                              laufenden Wagen.
                           Hr. Brandling, Esq. zu Low Gosforth bey Newcastle-upon-Tyne, ließ sich am 12ten
                              April 1825 ein Patent auf Verbessernng an den Eisenbahnen und den darauf laufenden
                              Wagen ertheilen. Das Repertory of Patent Inventions,
                              gibt im Maͤrz-Hefte S. 205 hieruͤber eine kritische Nachricht, aus
                              welcher soviel erhellt, daß die Verbesserung an den Eisenbahnen nicht klar dargestellt ist. Was
                              die Verbesserung an den Wagen betrifft, so bezieht sie sich auf die Reife derselben,
                              die, theils in der Mitte hohl gefurcht, theils an einem Rande mit einem Vorsprunge,
                              der anderthalb Zoll weit vorsteht, versehen sind. Dadurch soll dasselbe Rad auf
                              einer Eisenbahn und auf einem gewoͤhnlichen Wege laufen koͤnnen. Daß
                              lezterer hierdurch aber viel leiden muß, ist offenbar. Der Patent-Traͤger hat
                              auch einen Kothstreifer an den Raͤdern angebracht, den man in Frankreich und
                              in Deutschland langst kennt, hat aber denselben nicht in gleicher Hoͤhe mit
                              der Achse an dem Hintertheile des Rades, sondern oben auf demselben angebracht,
                              wodurch das Rad noch mehr verunreinigt wird, und auch Koth zwischen die Achse an die
                              Nabe kommt. Endlich hat er noch am Hintertheile des Wagens eine Vorrichtung
                              angebracht, durch welche es moͤglich wird die Deichsel daselbst mit aller
                              Leichtigkeit und Sicherheit anzubringen, nachdem man dieselbe fuͤr den Fall,
                              daß der Wagen auf der Bahn zuruͤk fahren soll, vorne abgenommen hat.
                           
                        
                           Eroͤffnung der großen Haͤngebruͤke zu
                              Menai. (Diligence-Wesen in England.)
                           Diese lang und oft besprochene Haͤngebruͤke wurde am 30ten Januar um
                              halb zwey Uhr Morgens, als die Londoner LandkutscheMan hat in England keine Diligencen, wie bei uns, faͤhrt aber, mit
                                    bloßen Landkutschen, zweymal schneller, als mit unseren Eilwaͤgen,
                                    (gesezlich naͤmlich 8 englische Meilen
                                    (oder eine bayerische Post) in Einer Stunde) und so wohlfeil, daß nur der
                                    Bettler in England vier Stunden weit zu Fuße geht. Die Einrichtung des
                                    englischen Diligence-Wesens ist gegenwaͤrtig, nach Palma's Plane diese: Jeder englische
                                    Buͤrger kann von jedem Orte im Koͤnigreiche nach jedem anderen
                                    Reisende und Guͤter fahren, und daher so oft
                                       die Pferde wechseln, als er es noͤthig findet, und wo er es
                                       noͤthig findet. Dafuͤr hat er an die Regierung eine
                                    nicht unbedeutende Taxe zu bezahlen. Da nun kein etwas bedeutender Ort in
                                    England ist, wo nicht zwei, drei, ja zehn und mehr Buͤrger dieses
                                    Gewerbe treiben wollten, so hat jeder Ort seine Landkutschen, die zur
                                    bestimmten Stunde abfahren und ankommen, und wovon die eine die andere
                                    herabbiethet, und jede zu einer andern Stunde faͤhrt. Die Regierung
                                    laͤßt nun diese 2 bis 10 Landkutscher eines Ortes vorrufen, und fragt
                                    sie: wer von Euch nimmt mir meine Briefe, Pakete, Gelder am wohlfeilsten
                                    mit; leistet mir Caution fuͤr den Werth der Aufgabe, und fuͤr
                                    die gesezliche Schnelligkeit der Fahrt (8 engl.
                                    Meilen in Einer Stunde! (Samt Aufhalten
                                    
                                    bey Abgabe der Pakete!!); und wer von Euch
                                    bezahlt mir fuͤr diese Gnade die hoͤchste Abgabe? Wer am
                                    wohlfeilsten faͤhrt, und am meisten bezahlt fuͤr die Gnade und
                                    Ehre, die Staatspost zu fahren, der wird der Staats-Landkutscher, und dessen Kutsche gibt die Regierung ihren,
                                    in Staats-Uniform gekleideten Conducteur mit.
                                    Durch diese ebenso einfache, als fuͤr das ganze Land hoͤchst
                                    wohlthaͤtige, Diligence-Einrichtung gewinnt England an seinen in
                                    anderen Laͤndern mit st vielem Zeit- und Geldverlust verbundenen
                                    sogenannten Diligence-Anstalten eine unglaubliche Summe; jaͤhrlich
                                    nicht weniger als 2 Millionen und 250,000 Pf. Sterl. (man lese Picture of London 22. Ausgabe, S. 114. ein officielles Werk!). Die Extra-Posten fuͤr
                                    Reisende, die in eigenen Kutschen fahren, so wie fuͤr die
                                    Staats-Couriere und Staffeten, besorgen die gewoͤhnlichen
                                    Postmeister. Wie kommt es, daß kein Staat auf dem festen Lande dieses st
                                    einfache und st gewinnreiche und wohlthaͤtige Diligence-Wesen
                                    England's nachahmte, und lieber Tausende jaͤhrlich verliert als
                                    Zehntausend gewinnt! Wahrscheinlich laͤßt man uͤber Postwesen
                                    einen Postdirektor referiren, dessen Interesse in dem Maße gewinnt, als der
                                    Staat verliert, und der da glaubt, es sey mit dem Postwesen wie mit dem
                                    Weine; „je aͤlteres Herkommen, desto besser.“ A.
                                    d. U. kam, eroͤffnet. Was immer Plaz fand, sich an der Landkutsche
                              anzuhangen, hieng an derselben, und dieser zehnfaltig uͤberladene Wagen
                              rollte mitten in einem Nachtsturme gluͤklich der Erste uͤber die
                              Bruͤke, die nun in den folgenden Tagen mit Kutschen, Pferden, Menschen
                              reichlich bedekt wurde, und ihre Festigkeit erprobte. Die Lange der in den Felsen
                              befestigten Ketten dieser Bruͤke betraͤgt 1600 Fuß, und die
                              Bruͤke haͤngt 100 Fuß hoch uͤber der hoͤchsten
                              Wasserhoͤhe. Jeder der zwey Pfeiler, an welchen die Ketten eingehaͤngt
                              sind, ist 52 Fuß uͤber der Straße, und bildet 15 Fuß hohe und 9 Fuß breite
                              Bogengewoͤlbe. Die Bruͤke hat 2 Fahrwege; jeder derselben ist 12 Fuß
                              breit, und dazwischen lauft der 4 Fuß breite Weg fuͤr die Fußgaͤnger.
                              Um der Zusammenziehung und Ausdehnung der Ketten bei dem Wechsel der Temperatur zu
                              steuern, befinden sich oben auf den Hangepfeilern Walzen unter Satteln von Gußeisen.
                              Die vertikalen Eisenstangen, die an der Kette haͤngen, und die Unterlagen
                              fuͤr den Bruͤkenweg halten, welche 5 Fuß weit von einander sind, sind
                              Ein Zoll im Gevierte. Die Ketten, 16 an der Zahl, enthaͤlten jede 5 Stangen,
                              wovon jede 9 Fuß 9 Zoll lang, und 3 Zoll auf 1 im Gevierte haͤlt, nebst 6
                              Verbindungs-Stuͤken bei jeder Zusammenfuͤgung, von 14 Fuß 6 Zoll Lange,
                              und 10 Zoll auf 1 Zoll im Gevierte, welche mittelst zweier Bolzen von 65 Pf. Schwere
                              an jedem Gelenke befestigt sind: dieser Stangen sind also im Querdurchschnitte der
                              Ketten 80. Das Ganze haͤngt an 4 Reihen von eisernen Ketten mittelst
                              senkrechter eiserner Stangen, die 5 Fuß weit von einander abstehen, und das Gestell
                              des Bruͤkenweges tragen. Man berechnete die Tragkraft zu 2016 Tonnen (die
                              Tonne zu 20 Ztr.), und das zu tragende Gewicht, ohne jenes der Ketten, auf 342
                              Tonnen, so daß 1674 Tonnenkraft uͤbrig bleibt. Das Gewicht der ganzen
                              Bruͤke zwischen den Aufhaͤngepunkten ist 489 Tonnen. Man hat das
                              Steigen und Fallen der Bruͤke durch Ausdehnung und Zusammenziehung der Ketten
                              in Folge des Wechsels der Temperatur auf 4 bis 5 Zoll berechnet. Glasgow Magazine, N. 114. S. 439.
                           
                        
                           Zubereitung des Mahagony-Holzes zur Verarbeitung.
                           Bekanntlich muͤssen die Schreiner, die gute Arbeit liefern wollen, ihr
                              Mahagony-Holz, und so auch anderes feines Holz, wenigstens ein Jahr lang liegen
                              lassen, um dasselbe ausgruͤnen oder vollkommen troken werden zu lassen, und
                              dadurch die Interessen eines oft nicht unbedeutenden Capitals verlieren; wenn sie
                              dieß, wie es bey kleineren Stuͤken von zwei bis sechs Zoll Dike fast immer
                              der Fall ist, nicht thun, so wirft sich die Arbeit.
                           Um diese Nachtheile zu vermeiden, empfiehlt das Glasgow-Magazine N. 112. Februar 1826
                              S. 409 ein Verfahren, welches auch auf dem festen Lande hier und da, aber zu wenig
                              allgemein, bekannt ist und angewendet wird, und welches darin besteht, daß man das
                              zuzubereitende Holz in eine dampfdichte hoͤlzerne Kiste legt, und Dampf aus
                              einem Dampfkessel mittelst einer Roͤhre in diese Kiste auf das Holz leitet,
                              und so dasselbe eine kurze Zeit uͤber einer Temperatur aussezt, die der
                              Siedehize gleich kommt. Anderthalb Zoll dikes Holz ist in zwey Stunden auf diese
                              Weise zubereitet, und troknet hierauf in einer Waͤrmstube waͤhrend 24
                              Stunden hinlaͤnglich aus. Das Holz bekommt dadurch eine schoͤnere
                              Farbe, und die sogenannten gruͤnen Adern verziehen sich auf diese Weise
                              gaͤnzlich, st wie auch alle Insecten und ihre Eier, wenn deren in dem Holze
                              eingenistet seyn sollten, zerstoͤrt werden.
                           Diese Methode, Dampf auf das Holz anzuwenden oder das Holz mit siedendem Wasser zu
                              behandeln, ist nicht neu, vielmehr st alt, als vielleicht der erste Schiffer. Hr. Hare erzaͤhlt an oben angefuͤhrtem Orte S.
                              337, die Weise, wie einige Indianer noch heute zu Tage ihre großen Kaͤhne
                              mittelst siedenden Wassers und Schmauchfeuers bereiten, und diese Methode hat viele
                              Aͤhnlichkeit mit der oben angefuͤhrten, so wie mit dem Verfahren
                              unserer Boͤttcher und Wagner. Sie waͤhlen einen großen starken
                              Baumstamm, schneiden oben von demselben, wo die Hoͤhlung des Bothes werden
                              soll, eine Lage weg, und hoͤhlen den Stamm so aus, daß die Waͤnde der
                              großen Rinne, die dadurch gebildet wird, vier bis fuͤnf Zoll dik bleiben. Den
                              auf diese Weise zugerichteten Baumstamm legen sie an beiden Enden auf zwei
                              gabelfoͤrmige Stuͤzen von der Form eines Y, welche in dem Boden befestigt werden, und so hoch sind, daß man
                              fuͤglich Feuer unter dem Baumstamme anbringen kann. Die Hoͤhlung des
                              Baumstammes wird mit Wasser gefuͤllt, und unter demselben wird Feuer
                              angezuͤndet. So wie das Wasser warm und der Baumstamm heiß wird, erweitert
                              sich die innere Hoͤhlung, und die aͤußere Oberflaͤche des
                              Baumstammes zieht sich zusammen, und wenn die Hoͤhlung sich
                              hinlaͤnglich erweitert hat, werden Querhoͤlzer in die Hoͤhlung
                              eingekeilt, damit diese sich nicht wieder zusammenziehen kann. Zur Verhuͤtung
                              des Anbrennens des Baumstammes von außen wird dasselbe, waͤhrend das Feuer
                              unter ihm brennt, mit nassen Wischen aus Gras und Schilf immer befeuchtet. Man laßt
                              endlich den Baumstamm kalt werden, hoͤhlt ihn noch weiter aus, und
                              laͤßt nur Ein Zoll Dike mehr, als die Waͤnde des Bothes haben sollen,
                              wann lezteres vollkommen fertig ist. Nun wird, wie vorher, wieder innen Wasser und
                              aussen Feuer angewendet, das Both in seiner Hoͤhlung wieder durch
                              laͤngere Querhoͤlzer weiter ausgespreitet und dann außen und innen
                              gepuzt, mit den noͤthigen Querhoͤlzern versehen, und so vollendet.
                           
                        
                           Verbesserung im Binden der Buͤcher.
                           Hr. Robin Raw bemerkt in Mechanics
                                 Magazine N. 133, S. 333, daß auch gut gebundene Buͤcher bei
                              maͤßigem Gebrauche oͤfters in den Heftfaden brechen, und daß dann bloß
                              durch neues Binden abgeholfen werden kann, wobey aber der Rand leidet,
                              vorzuͤglich wenn Randglossen eingeschrieben wurden. Er schlaͤgt vor,
                              einen Stift von einer der Dike des Bandes aus passenden Staͤrke mit Draht
                              gedraͤngt zu umwikeln, und diesen Draht mit Leder oder mit elastischem Gummi
                              zu uͤberziehen, dann den Stift herauszuziehen, und auf diese Weise,
                              elastische Roͤhren zu bilden, durch welche man den Heftfaden durchzieht, der
                              auf dem Ruͤken des Buchs aufgenaͤht wird. Wenn also der Heftfaden
                              bricht, darf man nur durch diese Roͤhren neue Faden ziehen, ohne daß es
                              noͤthig waͤre, das Buch neu zu binden.Der Uebersezer erinnert sich, an sehr alten Buͤchern eine
                                    aͤhnliche Vorrichtung bereits gesehen zu haben, die aber bloß aus
                                    einer Reihe kleiner Ringe, 6–24 nach der Dike des Buches, bestand,
                                    durch welche der Faden durchgezogen wurde
                              
                           
                        
                           Elliss' verbesserte Patent-Ziegel oder
                              Ziegel-Surrogate.
                           Das London Journal of Arts theilt N. 64, S. 90 das ganze Patent mit, welches Hr. Edw. Glliss', Kalkhaͤndler zu Crenton bei Rochester, Kentshire, sich am
                              14ten Mai 1825 geben, ließ, und dafuͤr 1260 fl. bezahlte. Es heißt
                              buchstaͤblich so: „es gibt einen gewissen Stein oder Kalk (von
                                 welchem große Steinbruͤche sowohl in Kentshire, als anderswo, vorhanden
                                 sind) die man gewoͤhnlich grauen Kalkstein nennt, und der bisher
                                 vorzuͤglich zum Kalkbrennen verwendet wurde. Diesen grauen Kalkstein
                                 brauche ich nun als Baumaterial statt der Ziegel, indem ich denselben in
                                 Ziegelform mittelst der Saͤge zerschneide, oder mit anderen schneidenden
                                 Werkzeugen.“ Ist es moͤglich ein Vergnuͤgen zu finden,
                              fuͤr 6 solche Zeilen 1260 fl. zahlen zu duͤrfen? Und auf so etwas ein Patent zu
                              ertheilen, und 1260 fl. dafuͤr einzustreichen?
                           
                        
                           Koͤlnisch-Wasser Essenz.
                           Frau Crozet zu Paris, rue Holder,
                                 N. 27, verfertigt ein koͤlnisches Wasser, das auf 1/30 seines
                              gewoͤhnlichen Volumens concentrirt ist. Wenn man 1 Liter dieses concentrirten
                              koͤlnischen Wassers mit 16 Liter 33graͤdigen rectificirten Weingeistes
                              mengt, so erhaͤlt man 153 sogenannte Koͤlner-Flaschen (rouleaux) ganz vorzuͤgliches koͤlnisches
                              Wasser (eau de Cologne
                              de qualité supérieure). Mit 29 Liter
                              desselben Weingeistes und 1 Liter dieser Essenz erhält man 30 Liter oder 270
                              Koͤlner-Flaschen von noch sehr guter Qualitaͤt. Mit 39 Liter solchen
                              Weingeistes, und 1 Liter Essenz verfertigt man 360 Koͤlner-Flaschen
                              sogenannten Toiletten-Wassers. Man kann auch 25 bis 26
                              gradigen Weingeist dazu nehmen.
                           Eine Flasche oder ein Liter dieser Essenz kostet 80 Franken, folglich kommt von den
                              153 Flaschen Eine auf 10, von den 270 Eine auf 6 1/2, und von den 360 Eine auf 4
                              Sous: Weingeist und Glas mit eingerechnet.
                           Die Redaction der Annales d'Industrie, N. 73, S. 101,
                              versichert Versuche hieruͤber angestellt, und die Sache wirklich so gefunden
                              zu haben, wie die Frau Crozet sie angibt. Auch die Juri
                              des Departement de la Seine bestaͤtigt die
                              WahrheitWenn unsere Apotheker bei der neuen Taxe sich nicht so gut stuͤnden,
                                    so koͤnnten sie es leicht der Frau Crozet
                                    gleich thun. Frau Crozet verkauft ihre Eau de cologne
                                       concentrée au trentiéme de son volume auch in kleinen
                                    Flaschen zu, 0,06 Liter fuͤr 1 Laubthaler (6 Francs), und fuͤr
                                    diesen Preis erhalten sie Essenz genug, um mit Einem Liter Weingeist 16
                                    Koͤlner-Flaschen, oder mit 2 1/2 Liter Weingeist 23
                                    Koͤlner-Flaschen mit dem besten koͤlnischen Wasser zu
                                    fuͤllen. Sie koͤnnten sich zur Ausmittelung der Staͤrke
                                    fuͤr 1 Laubthaler ein Flaschchen aus Paris kommen lassen, und diese
                                    concentrirte Aufloͤsung von aͤtherischen Oehlen in Alkohol
                                    nachmachen. Ein thaͤtiger Apotheker in Ungarn hat die durchsichtige
                                    Pariser-Toiletten-Seife, von welcher wir Polyt. Journ. B. XVII. S. 504 Nachricht gaben,
                                    nachgemacht, und steht sich gut dabei: wir haben mehrere Apotheker bei uns
                                    auch noch muͤndlich hierzu aufgemuntert, haben aber bisher noch keine
                                    solche Seife bei uns, wenigstens keine empfehlungswerthe, fabricirt gesehen.
                                    A. d. R..
                           
                        
                           Kohlensäure Bittererde unter weißem Brote.
                           Man empfiehlt jezt in Italien (Bibliotheca italiana
                              Der Gruͤnder und bisherige Redakteur der vortrefflichen Biblioteca italiana, Hr. Jos. Acerbi, ist zum k. k. oͤsterreichischen
                                    Consul in Egypten ernannt worden. Europa verliert viel an diesem
                                    geistreichen Manne; er wird indessen auch am Nil seinem Vaterlande und den
                                    Wissenschaften nicht untreu werden, und den Auspruch rechtfertigen, mit
                                    welchem ganz Italien sich bei diesem Verluste troͤstet: daß
                                    naͤmlich die an ihm getroffene Wahl eben so ehrenvoll fuͤr die
                                    Regierung, als fuͤr ihn ist. Die Biblioteca
                                       italiana wird unter der Redaktion der sehr achtbaren Herren Gironi, Bibliothekars zu Brera, Cavaliere Carlini, Vicesekretaͤrs des Istituto di Scienze, lettere ed arti zu Mailand,
                                    und des Hr. Prof. Fumagalli,
                                    Vicesekretaͤrs der Accademia di Belle
                                       Arti zu Mailand fortgesezt. A. d. Ueb. ), December, 1825, ausgeben am 9. Maͤrz 1826. S. 330 und Annali di Fisica, Dec. II. IX. B. I. Bimestre. S. 63.)
                              etwas Weniges kohlensaure Bittererde unter weißes Brot zu mengen, wodurch es weißer und
                              schmakhafter werden soll. Wir wuͤnschen herzlichst, daß diese von England
                              nach Italien gewanderte Verfaͤlschung des Brotes bei uns in Deutschland nicht
                              nur nie eingefuͤhrt, sondern gesezlich verboten wird.
                           
                        
                           Ueber den Ertrag der Seidenraupen-Zucht in Italien.
                           Die Continuazione degli Atti dell' I. R. Accademia
                                 economico-agraria dei Georgofili di Ferenze enthaͤlten in ihrem
                              IVten Bande, Nr. 21, ein Schreiben des Hrn. Lambruschini
                              an Dr. Passerini uͤber den Erfolg der Anwendung
                              der Methode des beruͤhmten Grafen Dandolo auf die
                              Seidenzucht. Das Resultat der Versuche des Hrn. Lambruschini ist, daß er, in anderthalb Monaten, an einem nach Dandolo's Methode auf Seidenraupen-Zucht verwendeten
                              Capitale von 1500 Lire, in. einem der Seiderzucht sehr unguͤnstigen Jahre, 28
                              Proz. reinen Gewinn hatte. Der treffliche Redattore della Biblioteca italiana, Acerbi, findet
                              indessen diese Rechnung nichts weniger als scharf, und versichert, daß einer seiner
                              Landsleute bei Mayland aus zwei Loth Eyern des Seiden-Nachtfalters 50 Pf. Cocons
                              erhielt. Er rechnet nun den Preis der zwei Loth Eyer zu 3 Lire 5 den Preis der 900
                              Pf. Blätter, welche die aus diesen Eyern ausgekrochenen Raupen fraßen, zu 7 Lire den
                              Zenter, also zu 63 Lire: folglich das ganze aufgewendete Capital zu 66 Lire. Er
                              rechnet ferner den Werth Eines Pfundes Cocons zu 3 Lire; folglich erhielt sein
                              Landsman fuͤr 50 Pf. Cocons 150 Lire. Davon 66 Lire als Ausgabe abgezogen,
                              gibt 84 Lire Gewinn an einem Capitale von 66 Lire; also mehr als 128 Proz., statt 23
                              in anderthalb Monaten. Es ist gewiß, daß kein Zweig der Oekonomie
                              eintraͤglicher ist, als der der Seidenraupenzucht, wenn er gehoͤrig
                              verstanden und betrieben wird; es ist aber auch gewiß, daß man bei keinem Zweige der
                              Landwirthschaft mehr verlieren kann, als bei diesem, wenn man ihn nicht
                              gehoͤrig versteht, und wenn man, wie es gewoͤhnlich der Fall ist, ehe
                              ernten, als saͤen will. Wir muͤssen in Deutschland vor Allem auf
                              Anlage von Alleen und Schlagen von Maulbeerbaͤumen denken; bis diese zu
                              irgend einer, im Großen nuzbaren, Groͤße heranwachsen, werden zwanzig und
                              mehr Jahre verstreichen. Wer nicht das hierzu noͤthige Capital auf Grund und
                              Boden, und Wartung und Pflege der Baͤume, fuͤr
                                 zwanzig Jahre unbenuͤzt, wenden will, der darf auch nicht auf 128
                              Proz. in 6 woͤchentlichem Umkehre rechnen wollen. „Man muß ehe saͤen, ehe man ernten
                                    will.“ Private wenden nicht gern ein Capital auf Zinsen, die
                              erst fuͤr ihre Soͤhne und Enkel zahlbar werden; und wenn Regierungen
                              aͤhnlichen Aufwand machen, so werden sie, wie die Geschichte des Undankes,
                              mit welchem man Theresiens und Joseph's Sorgfalt in Oesterreich, Friedrich's II.
                              Weisheit in Preußen, unseres hochseligen Churfuͤrsten Maximilian's
                              Vaterguͤte in Bayern lohnte, nur zu traurig erweiset, in der Regel auf das
                              Schaͤndlichste fuͤr ihren fuͤrstlichen Aufwand betrogen. Dieß
                              sind die Klippen, an welchen bisher alle Versuche, Seidenzucht in Deutschland
                              einzufuͤhren, scheiterten. Diese Klippen werden nur dann mit Sicherheit
                              umfahren werden koͤnnen, wenn die Masse des Volkes uͤber sein
                              physisches Interesse gehoͤrig aufgeklaͤrt seyn, und einsetzen wird,
                              daß es nichts Besseres thun kann, als, statt der nuzlosen und so oft sogar
                              schaͤdlichen Baͤume und Straͤucher den nuͤzlichen
                              Maulbeerbaum, der mit jedem Boden und mit jeder Lage vorlieb nimmt, auch nur
                              strauchmaͤßig, zu pflanzen.
                           
                        
                           La Forest's Hanf- und Flachsbrechmaschine
                           ist neuern Nachrichten aus Paris zu Folge noch nicht als
                              Maschine, sondern bloß als Modell ausgefuͤhrt, auf dem die vorgelegten Proben
                              verfertigt wurden.