| Titel: | Beschreibung einer von Hrn. Hacks, Mechaniker zu Paris, erfundenen Maschine zum Zersägen der Bäume. | 
| Fundstelle: | Band 20, Jahrgang 1826, Nr. CXVII., S. 454 | 
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                        CXVII.
                        Beschreibung einer von Hrn. Hacks, Mechaniker zu
                           Paris, erfundenen Maschine zum Zersägen der
                           Bäume.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement. N. 254. S. 256.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Hacks's, Beschreibung einer erfundenen Maschine zum Zersägen der
                           Bäume.
                        
                     
                        
                           Wir haben im Bulletin de la Société, Junius
                              1822, S. 181. (Polytechn. Journ. Bd. XI. S.
                                 265.) eine tragbare Saͤgemaschine des Hrn. Hacks zum Absaͤgen der Baͤume auf der Wurzel beschrieben.
                              Bei dieser Maschine, die zur Faͤllung eines Waldes in Louisiana bestellt war,
                              befand sich eine zweite zum Zersaͤgen der Baͤume, sobald sie
                              gefaͤllt waren. Auch diese Maschine ist tragbar; wir machten sie aber damahls
                              nicht bekannt, weil sie uns weniger wichtig schien, als die erstere, von der sie
                              sich vorzuͤglich dadurch unterscheidet, daß sie sich in einer senkrechten
                              Ebene bewegt.
                           
                           Wir haben indessen die Zeichnungen, die zu derselben gehoͤren, erhalten, und
                              daran bemerkt, daß der Mechanismus, durch welchen die Saͤge auf den zu
                              zersaͤgenden Baum angebracht wird, sinnreich ist, und eine Idee darbiethet,
                              die auch noch andere nuͤzliche Anwendungen gestattet. Dieß bestimmte uns zur
                              Bekanntmachung folgender Beschreibung derselben.
                           Die Tab. VIII. zeigt sie im Grundrisse, Durchschnitte
                              und Aufrisse. Sie besteht 1) aus einem feststehenden Gestelle, in welchem die
                              Saͤge spielt; 2) aus der Vorrichtung zum Drehen der Kurbeln, mittelst welcher
                              man die Saͤge hin und her bewegt.
                           Der Rahmen, AA, Fig. 4. ist jenem in der
                              ersten Maschine aͤhnlich, jedoch mit dem Unterschiede, daß er nicht
                              horizontal, sondern vertical ist. Dieser Rahmen, der sich zwischen vier Pfosten, GG, des Gestelles, F,
                              bewegt, ist so aufgehaͤngt, daß die Saͤge nur in dem Maße in das Holz
                              eindringt, als die Arbeit fortschreitet; denn man hat bemerkt, daß, wenn sie ihrem
                              eigenen Gewichte uͤberlassen waͤre, sie zu sehr einbisse und sich
                              verlegte.
                           Jedes Ende des Rahmens, A, haͤngt in
                              hoͤlzernen Leisten, HH, die durch Gewinde,
                              aa, mit einer Querbuͤhne, I, verbunden sind, die zwischen den beiden Pfosten, GG, auf- und niedersteigt. Diese Bewegung
                              erhaͤlt sie durch die Schnuͤre, JJ,
                              die an einem Ende an der Buͤhne bei, bb,
                              befestigt sind, und mit dem anderen uͤber die Rollen, kk, laufen. Diese Schnuͤre laufen um die
                              Walze, L, so, daß, wenn diese Walze sich dreht, sie
                              beide zu gleicher Zeit niedergelassen werden, um das regelmaͤßige und
                              gleichfoͤrmige Niedersteigen der Saͤge zu bewirken.
                           Man begreift, daß, wenn der Rahmen, A, seinem eigenen
                              Gewichte uͤberlassen waͤre, er die Walze, L, drehen, und fest auf dem zu zersaͤgenden Baume aufliegen
                              wuͤrde; dadurch wuͤrde die Bewegung der Saͤge hart und sehr
                              erschwert werden; wenn aber, im Gegentheile, diese Walze befestiget waͤre;
                              koͤnnte der Rahmen nicht niedersteigen. Man mußte also ein Mittel finden,
                              diesen doppelten Nachtheil zu beseitigen, was Hr. Hacks
                              auf folgende Weise bewirkte.
                           Er zog auf der Achse der Walze, L, ein Schieberad, M, auf, in dessen Zaͤhne abwechselnd zwei
                              Sperrkegel, N, O, so eingreifen, daß sie nicht beide
                              zugleich daß Rad festhalten. Die Bewegung dieser Sperrkegel um ihren
                              gemeinschaftlichen Mittelpunct, g, ist so berechnet, daß, wenn der eine
                              gegen einen Zahn sich stuͤzt, der andere in die Mitte eines anderen Zahnes
                              einfaͤllt. Wenn also der Zahn, N, aus dem Zahne
                              los wird, den er hielt, wird das Schiebrad, M, von der
                              Schwere der Saͤge gezogen, sich so lang drehen, bis es dem Sperrkegel, O, begegnet, d.h., um einen halben Zahn. Dann stemmt
                              sich der Sperrkegel, N, gegen die Mitte des folgenden
                              Zahnes, und befindet sich in derselben Lage, in welcher ehevor der Sperrkegel, O, gewesen ist. Diese Bewegung geschieht bei jedem Zuge
                              der Saͤge mittelst der beiden Arme des Hebels, PQ, die die Verlaͤngerung der Sperrkegel bilden, und mit Zwei
                              kupfernen Kugeln versehen sind, die auf derselben Achse, g, schwanken. Bei jeder Schwankung, wo der Arm des Hebels, Q, sich hebt, wird der Sperrkegel, N, los, waͤhrend der Arm, P, der durch das Gewicht der Kugel sich senkt, den Sperrkegel, O, in einen der Zaͤhne des Schiebrades eingreifen
                              macht, und so geht es abwechselnd fort.
                           Die Arme des Hebels, PQ, erhalten ihre
                              Thaͤtigkeit durch die eiserne Schiene, R, die
                              mittelst eines Gewindes an dem Puncte, d, mit einer
                              hoͤlzernen Ziehstange, S, verbunden ist, welche
                              an der Laufstange, T, befestigt ist, deren Bewegungen
                              sie folgt.
                           Dieß ist der Mechanismus, welcher der Saͤge den hinlaͤnglichen Grad von
                              Druk auf das zu saͤgende Holz gibt. Damit aber das Saͤgeblatt nicht
                              zwischen den Wangen wakelt, hat man an jedem Ende der Fassung, A, die Leiter, ee,
                              angebracht, die gleichzeitig mit dem Rahmen in den hohlen Falzen an der inneren
                              Seite der Pfosten, GG, auf- und niedersteigen.
                              Diese Leiter vereinigen sich 1) mit dem Rahmen durch eine Verdikung, f, des Querbalkens, C, der
                              sich in dazu eigens angebrachten Einschnitten einsenkt. 2) unter sich an ihrem
                              unteren Ende mittelst einer Querstange aus Eisen, die ihrer Breite nach gespalten
                              ist, damit das Blatt der Saͤge, D, frei
                              durchlaufen kann. Die sechste Figur gibt nur eine undeutliche Idee von diesen
                              Leitern, die durch andere Stuͤke verstekt sind; es ist aber leicht, den Bau
                              derselben zu begreifen.
                           Da die Saͤge nur durch die Leiter, HH,
                              aufgehaͤngt erhalten wird, so bewegen sich, wenn die Saͤge in
                              Thaͤtigkeit gesezt wird, diese Schienen auf ihren oberen Gewinden, aa, und wirken wie eine Schwinge; wie daher eines
                              der Enden der Saͤge sich von dem Mittelpuncte des Baumes entfernt, hebt es
                              sich in die Hoͤhe, waͤhrend das andere sich senkt, und umgekehrt, was
                              nothwendig ist, um die Zaͤhne bei jedem Stoße frei zu machen.
                           Die Saͤge erhaͤlt ihre Bewegung hin und her durch ein in einiger
                              Entfernung angebrachtes Zugwerk, das aus zwei Rollen, YZ, besteht, die durch einen Laufriemen, A',
                              verbunden sind, den man mittelst zweier Kurbeln, C'C',
                              treibt; an jeder Kurbel steht ein Mann. Die Achse, V,
                              der Rolle, Y, hat ein Flugrad, X, und eine Kurbel, U, durch deren Umdrehung
                              eine Laufstange, T, abwechselnd gezogen und gestoßen
                              wird, die mittelst eines Gewindes an dem Rahmen befestigt ist, der die Saͤge
                              fuͤhrt. Diese Vorrichtung macht alles Raͤderwerk der ersten Maschine
                              uͤberfluͤßig.
                           Diese Saͤge kann nicht bloß zum Faͤllen der Waͤlder, sondern
                              auch bei Verarbeitung des Bauholzes mit Vortheil angewendet werden. Die
                              Geschwindigkeit derselben ist beinahe eben so groß, wie an der ersten Maschine,
                              d.h., sie fuͤhrt 80 Schnitte in einer Minute.
                           
                        
                           Erklaͤrung der Figuren.
                           Fig. 4. Die
                              Maschine sammt ihrem Zugwerke von der Vorderseite.
                           Fig. 5.
                              Grundriß derselben.
                           Fig. 6. Das
                              Gestell, welches die Vorrichtung an der Saͤge traͤgt, von der Seite
                              nach der Linie, AB, in Fig. 4.
                           Fig. 7. Das
                              Zugwerk der Saͤge von hinten.
                           AA, Aufzug der Saͤge; B, eiserne Querstange zur Spannung der Saͤge; C, hoͤlzerner Querbalken mit einer Verdikung zur
                              Vereinigung der beiden Pfosten, A, in ihrer Mitte; D, das Blatt der Saͤge; E, der zu zersaͤgende Baum; F, Gestell
                              der Maschine; GG, Pfosten, zwischen welchen die
                              Saͤge sich bewegt; HH, hoͤlzerne
                              Schienen, welche die Saͤge an ihren Enden aufgehaͤngt halten; I, Querbuͤhne, an welcher die Schienen, HH, angebracht sind, und die zwischen den Pfosten
                              auf- und niedersteigt; JJ, Schnuͤre, welche
                              diese Buͤhne schwebend erhalten; KK,
                              Rollen, uͤber welche diese Schnuͤre laufen; L Walze, um welche sich diese Schnuͤre winden; M, Schiebrad, welches auf der Achse dieser Walze
                              aufgezogen ist; NO, Sperrkegel, die abwechselnd in
                              die Zaͤhne des Schiebrades eingreifen; PQ,
                              Hebelarme dieser Sperrkegel, die eine Schwinge bilden, und deren jeder an seinem Ende eine kupferne Kugel
                              traͤgt; R, senkrechte Eisenstange, die die
                              Schwinge in Bewegung sezt; S, großer hoͤlzerner
                              Hebel, der mittelst eines Gewindes mit der Stange, R,
                              verbunden ist, und dieser eine schwingende Bewegung um ihre Achse, c, mittheilt. T, Laufstange,
                              die die Saͤge hin und her bewegt; U, die Kurbel
                              dieser Laufstange auf der Achse, V, des Flugrades, X, aufgezogen; Y, kleine
                              Rolle auf der Achse des Flugrades; Z, große Rolle, die
                              die vorige mittelst des Laufriemens, A', mit welchem
                              beide umgeben sind, in Bewegung sezt; B', Gestell,
                              welches das Flugrad und die Rollen traͤgt; C'C',
                              Kurbeln, an welchen zwei Maͤnner angestellt sind, die die Saͤge in
                              Bewegung sezen.
                           aa, Gewinde, welche die Schienen, HH, mit der Platte verbinden; bb, Befestigungspuncte der Schnuͤre, JJ, unter der Buͤhne; c, Mittelpunct der Bewegung der Stange, R: d, Stange mit einem Gewinde an dem Ende des Hebels,
                              S; ee, Leiter, die
                              sich in einem Falze zwischen den beiden Pfosten, GG, bewegen; f, Verdikung des Querbalkens, C, der sich in zwei Einschnitte in den Leitern
                              einfuͤgt; g, Achse, um welche sich die Sperrkegel
                              und die Schwingen, PQ, drehen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
