| Titel: | Verbesserung bei Verfertigung der Uniform-Livree- und anderer geprägter Knöpfe, worauf Jak. Deykin und Wilh. Heinr. Deykin, beide Knopfmacher zu Birmingham, Warwickshire, sich am 23. December 1825 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 20, Jahrgang 1826, Nr. CXX., S. 470 | 
| Download: | XML | 
                     
                        CXX.
                        Verbesserung bei Verfertigung der Uniform-Livree-
                           und anderer geprägter Knöpfe, worauf Jak. Deykin und Wilh. Heinr. Deykin, beide Knopfmacher zu
                           Birmingham, Warwickshire, sich am 23. December 1825 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts. April. 1826. S.
                              186.
                        Deykin's, Verbesserung bei Verfertigung geprägter
                           Knöpfe.
                        
                     
                        
                           Die gewoͤhnliche Weise gepraͤgte Knopfe zu verfertigen, besteht darin,
                              daß man sie aus einer duͤnnen, durch Walzen gestrekten, Metall-Platte in Scheiben von
                              der bestimmten Groͤße durchschlaͤgt, und dann diese Scheiben in einer
                              Art Muͤnz-Presse auspraͤgt, in welcher der
                              Praͤge-Staͤmpel oben, und unten eine flache Platte angebracht ist.
                              Hierauf wird das Oehr an der unteren Flaͤche angeloͤthet, und da der
                              Knopf hierbei einer großen Hize ausgesezt wird, so bildet sich eine Art von Schuppe
                              auf der gepraͤgten Oberflaͤche, die man wieder beseitigen muß, und
                              wodurch das Gepraͤge haͤufig leidet.Das Aufdruͤken eines Wappens, Buchstabens u.s.w. muß die lezte Arbeit
                                    bei einem Knopfe seyn, denn sobald der Knopf ins Feuer kommt, verliert sich
                                    die Politur, welche nicht mehr hergestellt werden kann. A. d. R.
                              
                           Die Patent-Traͤger helfen nun diesen Nachtheilen dadurch ab, daß sie das Oehr
                              vor dem Praͤgen an dem Knopfe befestigen. Sie schlagen die Scheiben auf die
                              gewoͤhnliche Weise durch, und befestigen das Oehr entweder, wie
                              gewoͤhnlich, durch Lochen, oder, wie bei Perl-Mutter-Knoͤpfen,
                              mittelst eines Schwalben-Schweifes. Hierauf wird die auf der Oberflaͤche des
                              Knopfes befindliche Schuppe dadurch weggeschafft, daß man denselben in eine saure
                              Aufloͤsung taucht, und wenn der Knopf vergoldet oder platirt ist, kommt er in
                              die Presse, und wird auf die gewoͤhnliche Weise ausgepraͤgt: der obere
                              Staͤmpel hat das verlangte Gepraͤge, der untere hingegen besteht aus
                              zwei Stuͤken, welche sich gegen einander schieben, und in der Mitte mit einem
                              Loche zur Aufnahme des Oehres versehen sind.Die HHrn. Patent-Traͤger haben durch ihre angebliche Erfindung in der
                                    Verbesserung des Knopfpraͤgens nichts neues hervorgebracht, und
                                    unsere deutschen Knopfmacher und Guͤrtler werden uͤber diese
                                    angeblich neue englische Erfindung hoͤchlich lachen, weil sie in der
                                    That sehr unvollkommen ist: denn wenn das Oehr nicht genau in der Mitte ist,
                                    so kommt auch das Gepraͤge aus derselben. Es werden zwar bei uns,
                                    schon langst auch auf diese Art Knoͤpfe gepraͤgt, dieß
                                    geschieht aber bloß der Wohlfeilheit wegen, indem man nach dieser Weise in
                                    einer Stunde 36 bis 43 Duzend Knoͤpfe praͤgen kann. Auf eine
                                    wesentlich bessere Art praͤgt Hr. Hof-Graveur Neuß in Augsburg Knoͤpfe mit und ohne Wappen, welche an
                                    Schoͤnheit und Guͤte den besten englischen und anderen
                                    vorzuͤglichen. Gepraͤgen gleichkommen. Auch verfertigt
                                    derselbe Knoͤpft aus Argentan, die vor den
                                    Silberplattirten den Vorzug verdienen weil sie durch das Puzen immer
                                    schoͤner werden, waͤhrend die Plattirten durch das Puzen roth
                                    werden. A. d. R.