| Titel: | Hrn. Bathgate's verbesserte Maschine zum Zurichten der Tücher und anderer Zeuge. | 
| Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. IV., S. 17 | 
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                        IV.
                        Hrn. Bathgate's verbesserte Maschine zum Zurichten der Tücher und anderer
                           								Zeuge.
                        Aus dem Glasgow Mechanics' Magazine. N. 116. S.
                              									17.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Bathgate's, verbesserte Maschine zum Zurichten der
                           								Tücher.
                        
                     
                        
                           „Vorliegende Maschine,“ sagt ein Hr. T. A., „ward in
                                 										America erfunden, und vor 6 oder 7 Jahren in unserem Lande eingefuͤhrt.
                                 										Man hat seit dieser Zeit verschiedene Verbesserungen an derselben angebracht:
                                 										folgende, die Hr. Bathgate zu Gallashiels errichtete,
                                 										ist eine der neuesten und besten.“
                              								
                           
                              „Der Zwek dieser Maschine ist, die Oberflaͤche des Tuches oder
                                 										Zeuges von allen Fasern zu reinigen, die das Ansehen derselben entstellen, und
                                 										eine schoͤne und glatte Oberflaͤche auf demselben zu
                                 										erzeugen.“
                              
                           
                              „Fig.
                                    											1. zeigt diese Maschine im Perspective. Fig. 2. zeigt die
                                 										Scheren im Quer-Durchschnitte. Fig. 3. ist ein
                                 										Laͤngen-Durchschnitt des Handgriffes und des Hauptstuͤkes, wodurch
                                 										das spiralfoͤrmige Blatt der Schere gefuͤhrt wird, und zeigt die
                                 										Art, wie dasselbe mit dem anderen Blatte verbunden ist.“
                              
                           
                              „A, A, A, A, Fig. 1. ist ein großes
                                 										Gestell aus Gußeisen. B, B, B, ist ein sich
                                 										bewegender Rahmen oder Schlitten, der auf zwei Achsen und vier Raͤdern
                                 										sich bewegt, die der Quere nach liegen. Die Raͤder laufen laͤngs
                                 										den unteren Schienen in dem eisernen Gestelle, A, A,
                                 										an den Seiten der Sperren, d, d, die an diesen
                                 										Furchen angeschraubt sind. E, ist eine gefurchte
                                 										Rolle, die sich um einen an dem großen Gestelle fest geschraubten Zapfen dreht,
                                 										wodurch die ganze Maschine in Thaͤtigkeit gebracht wird. F, sind zwei Laufraͤder, wovon das eine an
                                 										die Rolle, E, festgeschraubt ist, und diese mittelst
                                 										des Laufriemens, Y, in Umtrieb sezt, welcher von
                                 										einem Triebwerke herlaͤuft, waͤhrend das andere los ist, und sich
                                 										um seinen Zapfen dreht. N, ist eine Rolle am Ende
                                 										des spiralfoͤrmigen Blattes der Schere, die von einer Schnur getrieben
                                 										wird, welche ein Mahl um die Rolle, E,
                                 										laͤuft. G, ist eine Rolle, uͤber
                                 										welche dieselbe Schnur laͤuft, und welche sich auf dem Gestelle, A, A, schiebt, um das Laufband anzuziehen, wenn es
                                 										nothwendig ist. H, ist eine kegelfoͤrmige
                                 										Rolle mit drei Furchen, an der Rolle, G, fest
                                 										geschraubt. I, ist eine andere, der Rolle, H, aͤhnliche kegelfoͤrmige Rolle, die
                                 										von derselben getrieben wird, jedoch so, daß die Basis derselben sich in
                                 										entgegengesezter Richtung dreht: die drei Furchen dienen dazu, um den Schlitten,
                                 											B, B, verschiedene Bewegungen zu geben. 5, ist
                                 										ein an der Rolle, I, befestigter Triebstok. J, ein Rad, welches von dem Triebstoke, 5, bewegt
                                 										wird. K, eine an das Rad, J, geschraubte Rolle. L, eine Rolle auf
                                 										einer Spindel an dem beweglichen Rahmen, welche von, K, bewegt wird. M, eine lose Rolle, welche
                                 										sich auf dem Gestelle, A, schiebt: eine sogenannte
                                 										Spann-Rolle (stenting pulley). O, ein spiralfoͤrmiges Scherenblatt aus einem
                                 										Guß-Eisen-Cylinder, in welchem ringsumher in einer Spiral-Linie Furchen
                                 										eingeschnitten sind, worin duͤnne Stahlblaͤtter eingelassen sind,
                                 										die ungefaͤhr einen halben Zoll hervorstehen: das andere Scherenblatt ist
                                 										eine duͤnne an die Metallschiene, v, Figur 2.
                                 										angeschraubte Stahlplatte, welche, wenn das spiralfoͤrmige Blatt sich
                                 										dreht, wie eine Schere wirkt, m, eine vierekige,
                                 										oben gerade, Eisenstange, die unmittelbar unter der Schneide des unteren
                                 										Blattes, v, liegt. Ein Stift mit zwei Nieten ist an
                                 										jedem Ende dieser Stange unter rechten Winkeln mit derselben befestigt: mittelst
                                 										dieser Stifte kann sie an die obere Stange, n, des
                                 										mittleren Theiles des Schlittens, B, B,
                                 										festgeschraubt, und mittelst der Nieten jedes Mahl zu der mit den
                                 										Blaͤttern der Schere correspondirenden Hoͤhe erhoͤht
                                 										werden, o, ist ein Griff, der das
                                 										spiralfoͤrmige Blatt stuͤzt: das andere Ende dieses Griffes paßt
                                 										in einen Ausschnitt an dem Ende der Metall-Stange, woran das untere Blatt
                                 										angeschraubt ist. In dieser Hinsicht ist an jedem Ende der Stange ein dikes
                                 										Stuͤk angegossen, wovon man bei, v, einen
                                 										Theil sieht. Es schiebt sich in diesem Ausschnitte mittelst einer Schraube mit
                                 										zwei Halsstuͤken, die in einer Platte arbeitet, wie man an, v, in Fig. 3. sieht, und
                                 										wird durch die Schraube, u, in der erforderlichen
                                 										Lage festgehalten. Auf diese Weise wird das Scherenblatt, O, in die gehoͤrige Lage gebracht, um mit, v, schneiden zu koͤnnen, und es ist offenbar,
                                 										daß, so wie, v, sich abnuͤzt, o zuruͤkgezogen werden muß, damit die
                                 										Schneiden auf einander wirken. Um das Scherenblatt, O, zu heben oder zu senken, was gleichfalls nothwendig ist, ist das
                                 										Lager, auf welches dasselbe ruht, mittelst einer Furche in dem Griffe, o, eingepaßt, wodurch es nach der Seite hin
                                 										festgehalten wird, sich aber frei auf und nieder bewegen kann. Dieß geschieht
                                 										mittelst des Stiftes, t, welcher mit einer Schraube
                                 										in dem Griffe arbeitet, und mit einem Halsstuͤke in dem messingenen Lager
                                 										des Scherenblattes. Siehe Fig. 3. In jedem Ende
                                 										der Stange, v, ist ein kleiner Stift
                                 										eingefuͤgt, der bei, m, Fig. 3. durch Puncte
                                 										angedeutet ist. Diese Stifte ruhen auf Lagern in den Metallplatten, 6, 6, welche
                                 										auf den Enden des Schlittens, B, B, angeschraubt
                                 										sind, und da dieser Rahmen Ausschnitte hat, so koͤnnen sie
                                 										ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts bewegt werden, so daß die Schneide
                                 										des unteren Blattes gerade uͤber die Stange, m, kommt.
                              
                           Die Scherenblaͤtter bewegen sich auf den punctirten Stiften bei, m, Fig. 3. als Mittelpunkten,
                              									wenn der Griff, o, gehoben wird, und werden in dieser
                              									Lage durch eine Feder, p, festgehalten, die einen Knopf
                              									außen an dem Griffe faͤngt, wodurch das Tuch frei zwischen den
                              									Scherenblaͤttern und der Stange, m, durch kann,
                              									wenn die Maschine in Ruhe ist. Ein in dem Griffe, o,
                              									eingeschraubter Stift, s, ruht auf einem
                              									hervorspringenden Stuͤke, 8, der Platten, 6, 6, und dient die
                              									Scherenblaͤtter in
                              									jeder erforderlichen Entfernung von der Stange, m, nach
                              									der Dike des Tuches zu halten, oder nach der Kuͤrze, in welcher dasselbe
                              									geschoren werden soll. a und b, sind zwei Hebel, die sich um, a und b, als Mittelpuncte bewegen, und an ihrem
                              									kuͤrzeren Ende die Achse der Rolle, L,
                              									fuͤhren, auf welcher zwei Triebstoͤke, c,
                                 										c, befestigt sind, die in die Zahnstoͤke, d,
                                 										d, eingreifen, und den Schlitten, B, B,
                              									vorwaͤrts treiben. Die anderen Enden dieser Hebel sind mittelst dieser
                              									Stange, e, e, fest unter einander verbunden. Die Schwere
                              									dieser Stange, welche auf das laͤngere Ende der Hebel wirkt, haͤlt die
                              									Rolle, L, mit ihrer Achse im Gleichgewichte, und hebt
                              									so, wenn sie frei gelassen wird, die Triebstoͤke aus. Um die
                              									Triebstoͤke in den Zahnstoͤken zu erhalten, faͤngt ein anderer
                              									Hebel, der in einem Mittelpuncte, g, arbeitet, das Ende
                              									des Hebels, a, und wird daselbst oben von einer Feder
                              									gehalten. Der Hebel, b, ist dem Griffe, x, mittelst einer kleinen. Stange, l, verbunden; der Griff, x,
                              									dreht sich um den Mittelpunct, y, und bei, x, ist eine kleine Rolle. Zwei aͤhnliche Rollen
                              									sind an dem Gestelle, B, bei, z, angenietet; ein Ende der Schnur laͤuft unter diesen lezteren und
                              									uͤber die Rolle bei, x, ist an dem Ende des
                              									großen Rahmens, A, bei 7, mittelst eines Stiftes und
                              									eines Sperrrades befestigt, waͤhrend das andere Ende mit dem Arme der Kurbel,
                              									2, verbunden ist. Die Kurbel ist mit dem Hebel, 3, verbunden, welcher den
                              									Laufriemen, Y, abwechselnd auf das feste und lose
                              									Laufrad bei, F, schnellt.
                           S, ist eine mit einem Haken versehene Stange, die sich
                              									um Mittelpuncte an den Seiten des Gestelles, A, A,
                              									bewegt, durch eine Feder-Sperre, w, aber, wenn sie
                              									horizontal ist, fest gehalten wird. R, ist eine
                              									aͤhnliche Stange, die sich laͤngs den hervorstehenden Stuͤken
                              									der Seiten, A, A, schiebt, und mit der Walze, P, mittelst zweier Riemen verbunden ist.
                           Wenn mit dieser Maschine gearbeitet werden soll, wird das Tuch, welches der Breite
                              									nach geschoren wird, zuerst auf der Walze, C, C,
                              									aufgerollt, von wo das Ende desselben außen uͤber die obere Schiene des
                              									großen Gestelles, A, gezogen wird. Die Scheren werden
                              									zwischen demselben und der Stange, m, auf die andere
                              									Seite der Maschine gehoben. Dann wird es an die Stangen, S und R, eingehaͤkelt, und durch das
                              									Drehen der Walze, P, gespannt, welche mittelst eines
                              									Sperrrades und einer Klinke, gleich den uͤbrigen Walzen, festgehalten wird.
                              									Der Schlitten wird nun
                              									zuruͤk nach, R, gezogen, die Feder, p, wird zuruͤkgedruͤkt, und die
                              									Scherenblaͤtter werden herabgelassen. Hierauf wird der Griff, x, hinaufgezogen, wodurch die Triebstoͤke, c, c, in die Zahnstoͤke geworfen werden. Zu
                              									gleicher Zeit verkuͤrzt die Rolle, x, durch ihr
                              									Emporsteigen die Schnur, und zieht den Arm der Kurbel, 2, wodurch der Hebel, 3, in
                              									jene Lage kommt, die man in der Figur sieht, und wodurch der Laufriemen, Y, auf das feste Laufrad, F,
                              									geworfen wird. Nun ist alles im Gange, und der Schlitten, B, bewegt sich gegen S. Hier schlaͤgt
                              									ein Zapfen, h, oben auf den Hebel, g, und indem er denselben zuruͤkdruͤkt,
                              									befreit er die Hebel, a und b, wo die Stange, e, unmittelbar niederfallt,
                              									die Triebstoͤke hebt, und den Griff, x,
                              									niederzieht, welcher den Hebel, 3, verlaͤßt, und der Einwirkung des
                              									Gewichtes, 4, uͤberlaͤßt. Auf diese Weise wird der Riemen, Y, auf das lose Laufrad geworfen, und alles steht still.
                              									Die Scheren werden jezt gehoben, und das Tuch bei, S,
                              									ausgehaͤkelt, indem man die Stange um ihren Mittelpunct dreht, in welcher
                              									Lage diese durch die Feder, w, gehalten wird, die gegen
                              									dieselbe druͤkt, dann wird das Tuch aus, R,
                              									ausgehaͤkelt, und der vollendete Theil uͤber die andere Seite des
                              									großen Gestelles gezogen, und an die Walze, D,
                              									angehaͤkelt, auf welcher es aufgerollt wird, sobald es fertig ist. Die
                              									Stange, S, wird dann in die vorige Lage gebracht, und
                              									die Arbeit geht, wie gewoͤhnlich, fort.
                           Eine kleine Eisenstange, n, Fig. 2. ist durch drei
                              									Arme mit der duͤnnen Stange, s, verbunden, die
                              									oben auf dem Schlitten aufgebolzt ist, und die das Tuch waͤhrend seines
                              									Ueberganges uͤber die Stange, m, ruhig
                              									haͤlt. Auch ist an die Stange, v, bei, w, ein Stuͤk Eisenplatte, t, angeschraubt, damit die Scherwolle, welche abgeschnitten wird, nicht
                              									uͤber das bereits vollendete Tuch kommt. An dem Vordertheile dieses Eisens,
                              									bei, r, ist ein Stuͤk grobes Tuch
                              									angenaͤhet, welches die Scheren bei, o,
                              									beruͤhrt, und, gesaͤttigt mit Fett, die Scheren schmiert, und so die
                              									Reibung vermindert.
                           Die Laͤnge der Maschine richtet sich nach der Breite des zu scherenden Tuches:
                              									die hier gezeichnete ist fuͤr neun Viertel Tuch. Bei mittlerer Bewegung des
                              									Schlittens macht das Spiral-Blatt der Schere Eine Umdrehung fuͤr ein Achtel
                              									Zoll der Bewegung desselben nach vorwaͤrts, und, da vier Stuͤke Stahl
                              									hervortreten, hat jedes nur 1/32 Zoll auf ein Mahl zu schneiden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
