| Titel: | Ueber Klima, in Hinsicht auf Garten-Cultur. Von Hrn. Joh. Fried. Daniell, Esqu., F. R. S. | 
| Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. XIV., S. 60 | 
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                        XIV.
                        Ueber Klima, in Hinsicht auf Garten-Cultur. Von
                           								Hrn. Joh. Fried. Daniell,
                           								Esqu., F. R. S.
                        Aus den Transactions of the Horticultural
                                 									Society in den Annales of Philosophy, N. 62 S. 114.
                           								(Auch in Gill's technical
                                 										Repository, Maͤrz. S. 166. April S. 216. und Mai. S.
                              									277.)Obschon man in mehreren Gegenden Deutschlands Garten-Cultur auf alle erdenkliche
                                 										Weise zu unterdruͤken suchte, und man bei uns (wo nach der officiellen
                                 										Anzeige des Finanz-Ministers jaͤhrlich fuͤr Flachs und Hanf
                                 										226,515 fl., fuͤr Feldfruͤchte 308,351 fl., fuͤr Hopfen
                                 										158,130 fl., fuͤr Oehle 217,892 fl., fuͤr Hanf-, Klee- und
                                 										Reps-Saamen 61,584 fl., also jaͤhrlich beinahe Eine Million fuͤr
                                 										Dinge in's Ausland geht, die man beinahe umsonst im Lande erzeugen
                                 										koͤnnte), also auf Cultur der Gewaͤchse weniger aufmerksam ist,
                                 										als in den benachbarten oͤstlichen und westlichen Laͤndern, so
                                 										glauben wir doch nicht, daß diese Abhandlung, die jezt in allen englischen
                                 										Journalen aufgenommen ist, in Deutschland nicht auch einige Leser finden sollte,
                                 										die sie ihrer Aufmerksamkeit werth faͤnden, und dadurch wenigstens
                                 										theilweise das Gute foͤrdern, das im Ganzen vernachlaͤßigt wird.
                                 										A. d. Ueb.
                           							
                        (Im
                              								Auszuge.)
                        Daniell, über Klima, in Hinsicht auf Garten-Cultur.
                        
                     
                        
                           „Gartenbau unterscheidet sich vom Akerbaue in einer sehr wesentlichen
                                 										Hinsicht. Lezterer hat den Zwek, den Boden durch Duͤnger und durch die
                                 										verschiedenen Arten, denselben zu bestellen, zu verbessern, und zwar nach jener
                                 										Weise, welche fuͤr irgend ein gegebenes Klima die beste ist; er
                                 										beschaͤftigt sich bloß mit der Erziehung und mit dem Wachsthume
                                 										derjenigen Pflanzen, die in diesem Klima einheimisch sind, oder durch lange
                                 										Wartung und Pflege
                                 										mit dem Wechsel der Witterung unter einer bestimmten Breite“ (und
                              									auch unter einer bestimmten Seehoͤhe, glaubt der Uebersezer beifuͤgen
                              									zu muͤssen) „vertraut wurden. Ersterer hingegen biethet der
                                 										Beobachtung ein weit groͤßeres Feld dar. Er sucht nicht bloß mit der
                                 										Beschaffenheit des Bodens vertraut zu werden, sondern, da er
                                 										auslaͤndische Gewaͤchse erhalten und fortpflanzen will, muß er
                                 										nothwendig auch die verschiedenen Klimate, unter welchen dieselben gedeihen, in
                                 										Betrachtung ziehen; er muß sich bemuͤhen durch Kunst dem engen Raume, auf
                                 										welchen er beschraͤnkt ist, jene Beschaffenheit der Atmosphaͤre,
                                 										die denselben wohlthaͤtig und angemessen ist, so viel moͤglich zu
                                 										verschaffen, oder wenigstens sie in gewissen Perioden ihres Wachsthumes gegen
                                 										ploͤzliche Veraͤnderungen der Witterung, die ihrem Wachsthume und
                                 										ihrem Gedeihen schaͤdlich seyn koͤnnten, zu schuͤzen.
                                 										Erfahrung ist hier der Theorie vorausgeeilt, und hat verschiedene
                                 										kuͤnstliche Mittel ersonnen, durch welche diese Zweke erreicht werden
                                 										koͤnnen; man hat nie, wie ich glaube, eine systematische Zusammenstellung
                                 										derselben versucht, die indessen nicht ohne Nuzen und ohne Interesse seyn kann.
                                 										Die Daten der Erfahrung koͤnnen wahrscheinlich die Schluͤsse der
                                 										Theorie bekraͤftigen, und es ist vielleicht nicht unmoͤglich, daß
                                 										der verbesserte Zustand der lezteren der ersteren einige Beihuͤlfe
                                 										gewaͤhren kann.“
                              								
                           
                              „Gartenbau zerfaͤllt in Hinsicht auf Klima in zwei Abtheilungen:
                                 										die erstere begreift die Methoden, die Extreme des natuͤrlichen Klimas in
                                 										freier Luft zu mildern oder die Kraft desselben zu erhoͤhen; die zweite
                                 										umfaßt die schwierigeren Mittel, eine eingeschlossene Atmosphaͤre zu
                                 										bilden und zu unterhalten, deren Eigenschaften der natuͤrlichen
                                 										Atmosphaͤre in Tropen-Laͤndern aͤhnlich kommen. Zuerst von
                                 										der ersteren.“
                              
                           
                              „Die Basis der Atmosphaͤre ist in chemischer Hinsicht in allen
                                 										Regionen der Erde dieselbe. Die Unterschiede im Klima beruhen daher auf jenen
                                 										Abaͤnderungen, welche vom Lichte, von der Waͤrme, und von der
                                 										Feuchtigkeit abhaͤngen, und uͤber diese hat die Kunst, selbst in
                                 										freier Luft, einen groͤßeren Einfluß erhalten, als beim ersten Anblike
                                 										moͤglich scheinen sollte. Durch wohlberchnete Behandlung ist das Klima
                                 										unserer Gaͤrten selbst den koͤstlichsten Gewaͤchsen
                                 										gluͤklicherer Himmelsstriche angepaßt worden, und Blumen und
                                 										Fruͤchte aus der Naͤhe der Tropen-Laͤnder wetteifern
                                 										taͤglich durch ihr Bluͤhen und Reifen in freier Luft, den Sieg der
                                 										Kenntnisse und des Fleißes zu beurkunden.“
                              
                           „Um diesen wichtigen Gegenstand in allen seinen Beziehungen
                                 										gehoͤrig zu verstehen, und aus dieser vollkommenen Einsicht alle jene
                                 										praktischen Vortheile abzuleiten, die sie gewaͤhren muß, wird es
                                 										nothwendig, eine genaue Kenntniß der Eigenheiten eines jeden Klimas der Erde zu
                                 										besizen; so weit wir uͤbrigens von dem Besize einer solchen Kenntniß
                                 										entfernt sind, so rasche Fortschritte machen wir indessen taͤglich, um zu
                                 										demselben zu gelangen. Vor allem ist es aber nothwendig, daß wir die Wechsel in
                                 										der Atmosphaͤre unter jener Lage, in welcher wir uns befinden, genau
                                 										kennen. Obschon dieser Wechsel nicht der groͤßte ist, mit welchem wir
                                 										bekannt geworden sind, so ist er doch groß, und oͤfters ploͤzlich.
                                 										Das Thermometer spielt bei uns im Schatten zwischen 0 und 90°
                                 										F.“ (– 14°, 22 R. bis + 32°, 22 R.);
                              										„unter guͤnstigen Umstaͤnden erreicht die Waͤrme
                                 										der Sonnen-Strahlen eine Hoͤhe von 135° F.“ (+
                              									45°, 78 R.) „und das Hygrometer wechselt zwischen dem
                                 										Saͤttigungs-Puncte oder 1,000 und 0,389.Der sogenannte Thau-Punct ist jener Grad der
                                       												Temperatur, bei welchem die Feuchtigkeit der Atmosphaͤre
                                       												anfaͤngt sich niederzuschlagen, und welcher zu jeder Jahreszeit
                                       												sich leicht durch das Hygrometer bestimmen laͤßt. Der
                                       												natuͤrliche Maßstab des Hygrometers liegt zwischen vollkommener
                                       												Trokenheit und vollkommener Feuchtigkeit; leztere ist folglich jener
                                       												Zustand der Atmosphaͤre, in welchem der Thaupunct mit der Temperatur der Atmosphaͤre
                                       												zusammentrifft. Die Zwischengrade lassen sich dadurch bestimmen, daß man
                                       												die Elasticitaͤt des Dampfes bei der Temperatur des Thaupunctes
                                       												durch die Elasticitaͤt bei der Temperatur der Luft theilt; der
                                       												Quotient wird das Verhaͤltniß der wirklich vorhandenen
                                       												Feuchtigkeit zu der zur Saͤttigung erforderlichen Menge
                                       												ausdruͤken; denn, wenn der Saͤttigungspunct = 1,000 ist,
                                       												so ist die Elasticitaͤt des Dampfes bei der Temperatur der Luft
                                       												zu der Elasticitaͤt des Dampfes bei der Temperatur des
                                       												Thaupunctes, wie der Saͤttigungspunct zu dem wirklichen Grade der
                                       												Feuchtigkeit. Die Tafeln zur Erleichterung dieser Berechnung mit
                                       												ausfuͤhrlichen Erlaͤuterungen sind, sammt dem Hygrometer,
                                       												bei Hrn. Newmann, Lisle-street, zu Kaufe, und
                                       												finden sich auch in des Verfassers Meteorological
                                          													Essays. A. d. O. Der Hauptzwek des Gartenbauers ist, sein Klima nach dem Suͤden
                                 										hin auszustreken, wo solche Extreme von Trokenheit und Kaͤlte nie
                                 										vorkommen, und nicht nur sich gegen die verderblichen Wirkungen der aͤußersten
                                 										Strenge der Witterung zu sichern, sondern auch den ploͤzlichen Wechsel
                                 										derselben in den verschiedenen Jahreszeiten abzuhalten. Um die Mittel
                                 										einzusehen, wie man zu diesem Zweke gelangen kann, wird es nothwendig seyn, die
                                 										Art zu betrachten, wie diese Wechsel in dem allgemeinen Laufe der Natur
                                 										entstehen. Man wird bald einsehen, daß die Hauptsache im Winde und in der
                                 										strahlenden Waͤrme gelegen ist.“
                              								
                           
                              „Die Summe der Ausduͤnstung des Bodens und der Blaͤtter der
                                 										Gewaͤchse haͤngt von zwei Bedingungen ab: von der
                                 										Saͤttigung der Luft mit Feuchtigkeit, und von der Schnelligkeit der
                                 										Bewegung derselben. Sie verhaͤlt sich umgekehrt, wie die erstere, und
                                 										gerade wie die leztere.“
                              
                           
                              „Wenn die Luft troken ist, steigt Dampf mit großer Schnelligkeit aus jeder
                                 										Oberflaͤche in die Hoͤhe, die denselben zu liefern vermag; die
                                 										Staͤrke dieser Wirkung wird durch den Wind gar sehr vermehrt, welcher die
                                 										Feuchtigkeit von dem ausduͤnstenden Koͤrper wegnimmt, sobald sie
                                 										sich auf demselben gebildet hat, und hindert jene Anhaͤufung, welche
                                 										sonst die Verduͤnstung aufhalten wuͤrde.“
                              
                           „Ueber den Stand der Saͤttigung hat der Gartenbauer wenig oder gar
                                 										keinen Einfluß in der freien Luft; allein, uͤber die Schnelligkeit der
                                 										Bewegung derselben kann er einiger Maßen gebiethen. Er kann die Gewalt der
                                 										Windstoͤße durch kuͤnstliche Mittel, wie Mauern, Planken, Heken
                                 										oder andere Schirme brechen, oder er kann natuͤrlichen Schuz an den
                                 										Abhaͤngen von Huͤgeln finden. Uebermaͤßige
                                 										Ausduͤnstung ist fuͤr mehrere Vegetations-Processe hoͤchst
                                 										verderblich, und verschiedene Arten des sogenannten Mehlthaues (blight) koͤnnen dieser Ursache zugeschrieben
                                 										werden. Verduͤnstung nimmt in einem außerordentlich raschen
                                 										Verhaͤltnisse mit der Schnelligkeit des Windes zu, und alles, was diese
                                 										leztere vermindert, vermindert auch auf eine kraͤftige Weise die
                                 										Ausduͤnstung. Dieselbe Flaͤche, die in Windstille 100 Theile
                                 										Feuchtigkeit ausduͤnstet, gibt in einem maͤßigen Winde 125, und
                                 										bei starkem Winde 150. Trokenheit der Atmosphaͤre im Fruͤhjahre
                                 										erzeugt die verderblichsten Wirkungen an den zarten Trieben der Gewaͤchse
                                 										in dieser Jahreszeit; vorzuͤglich muß man sie gegen die Ost-Winde zu
                                 										schuͤzen suchen. Die Feuchtigkeit der Atmosphaͤre, die aus jedem
                                 										Puncte zwischen NO und SO herstroͤmt, ist zu jener der Luft aus dem
                                 										anderen Viertel der Windrose im Jahres-Durchschnitte wie 814 zu 907. Es ist
                                 										nichts Ungewoͤhnliches, im Fruͤhjahre den Thaupunct tiefer als 20
                                 										Grad“ (F.) „unter der Temperatur der Luft im Schatten zu
                                 										finden; ich habe ihn selbst in einer Differenz von 30 Graden gefunden. Die
                                 										Wirkung eines solchen Grades von Trokenheit ist außerordentlich sengend, und
                                 										wenn zugleich ein Wind weht, so verdirbt sie alle Bluͤthen
                                 										zaͤrtlicher Gewaͤchse. Die Wirkung hoher Waͤnde,
                                 										vorzuͤglich an der Nord- und Ost-Seite eines Gartens, kann also, als
                                 										kraͤftiges Mittel gegen diesen Nachtheil, nicht bezweifelt werden, und wo
                                 										man zaͤrtliche Obstbaͤume zieht, duͤrfen solche Schirme nie
                                 										weit entfernt stehen.“
                              								
                           
                              „Die Theorie biethet hier noch ein anderes, wie ich glaube noch
                                 										unversuchtes, eines Versuches aber allerdings werthes Mittel dar. Wenn
                                 										Baͤume an einer Wand gegen Suͤden gekehrt gezogen werden, so haben
                                 										sie allerdings den Vortheil einer groͤßeren Waͤrme; allein diese
                                 										Temperatur unterscheidet sich im Fruͤhlinge von der gleich hohen
                                 										Waͤrme einer mehr vorgeruͤkten Jahres-Zeit, oder eines
                                 										suͤdlicheren Klimas dadurch, daß sie nicht so viele Feuchtigkeit mit sich
                                 										fuͤhrt. Bei dem außerordentlich trokenen Zustande der Atmosphaͤre,
                                 										der dann Statt hat, muß die ungeheuere Verduͤnstung aus den Blumen eines
                                 										zaͤrtlichen Obstbaumes, die dadurch veranlaßt wird, nothwendig
                                 										hoͤchst nachtheilig werden. Man sollte demnach suchen die Wirkung einer
                                 										Beschattung oder Beschuͤzung der Pflanzen gegen die unmittelbar
                                 										auffallenden Sonnen-Strahlen zu bestimmen. Dieser Zustand der Atmosphaͤre
                                 										hat im April, Mai, Junius, oͤfters Statt, dauert aber nur selten mehrere
                                 										Stunden uͤber; indessen kann derselbe auch in wenigen Stunden großes
                                 										Unheil veranlassen, und der Nachtheil eines theilweisen Verlustes an Licht kann
                                 										durchaus nicht mit der hoͤchst wahrscheinlichen Wirkung, die wir so eben
                                 										angedeutet haben, in Vergleichung kommen.“
                              
                           „Waͤhrend der Zeit, als ich die Witterung aufzeichnete, sah ich das
                                 										Thermometer in der Sonne auf 101°“ (F. + 38°,33 R.)
                              										„im Mayen, waͤhrend der Thaupunct nur 34° war. Der Stand
                                 										der Saͤttigung an der gegen Mittag gekehrten Wand muß also 120 gewesen
                                 										seyn; ein Zustand von Trokenheit, den sicher kein afrikanischer Harmattan
                                 										uͤbertreffen wird. Eine Matte als Schuz gegen die Sonne wuͤrde in
                                 										einem solchen Falle
                                 										oͤfters alle Nachtheile beseitigen, welche auf eine aͤhnliche
                                 										Weise oft so ploͤzlich entstehen.“
                              								
                           
                              „Einige Methoden, deren man sich gegenwaͤrtig in der
                                 										Gaͤrtnerei bedient, scheinen auf der Erfahrung aͤhnlicher
                                 										Wirkungen zu beruhen. Man weiß jezt, daß Steklinge am besten auf einem gegen
                                 										Norden gelegenen, und gegen den Wind geschuͤzten Beete gedeihen, oder daß
                                 										man sie, wenn sie anders gelegen sind, gegen die Gewalt der Mittags-Sonne
                                 										mittelst eines Schirmes schuͤzen muß. Denn man auf diese Umstaͤnde
                                 										nicht achtet, so welken sie schnell dahin und sterben. Aus eben diesem Grunde
                                 										waͤhlt man auch den Herbst zu ihrer Verpflanzung, so wie zum Versezen der
                                 										Baͤume; die Atmosphaͤre ist in dieser Jahreszeit mit Feuchtigkeit
                                 										gesaͤttigt, und erschoͤpft die Pflanze nicht, ehe sie in dem Boden
                                 										gehoͤrig eingewurzelt hat.“
                              
                           
                              „Ueber den absoluten Zustand des Dampfes in der Atmosphaͤre
                                 										vermoͤgen wir nichts, und durch kein Waͤsserungs-System
                                 										vermoͤgen wir den Thaupunct in der freien Atmosphaͤre zu bewirken.
                                 										Dieser wird in den oberen Regionen bestimmt, und es wird bloß durch indirectes
                                 										Verfahren, durch Auswahl der gehoͤrigen Jahreszeiten, moͤglich,
                                 										die zaͤrtlicheren Pflanzen-Schoͤßlinge gegen die verderblichen
                                 										Wirkungen einer zu starken Ausduͤnstung zu schuͤzen.“
                              
                           
                              „Das Ausstrahlen der Waͤrme, die zweite Ursache, welche einen
                                 										ploͤzlichen und nachtheiligen Einfluß auf die zarten Garten-Producte
                                 										aͤußert, wurde, bis auf die lezteren Jahre her, von den Physikern nicht
                                 										gehoͤrig beachtet und verstanden, und selbst jezt noch ist sie dem
                                 										praktischen Gaͤrtner nicht gehoͤrig gelaͤufig, der zwar
                                 										durch Erfahrung auf einige Mittel gegen die nachtheiligen Wirkungen derselben
                                 										geleitet wurde, mit der Theorie seines Verfahrens aber gaͤnzlich
                                 										unbekannt ist. Dr. Wells, dessen vortrefflichem
                                 										Werke uͤber den Thau (Essay upon Dew) wir
                                 										soviel uͤber diesen wichtigen Gegenstand verdanken, gesteht so
                                 										offenherzig: „im Stolze auf Halbwisserei habe ich oͤfters
                                    											uͤber die Mittel gelaͤchelt, deren sich haͤufig die
                                    											Gaͤrtner bedienen, im zaͤrtliche Gewaͤchse gegen die
                                    											Kaͤlte zu schuͤzen, da es mir unmoͤglich schien, daß
                                    											eine duͤnne Matte, oder irgend eine so leichte Bedekung sie hindern
                                    											koͤnne, die Temperatur der Atmosphaͤre anzunehmen, durch
                                    											welche ich sie allein fuͤr verlezbar hielt. Alt ich aber lernte, daß
                                    											Koͤrper auf der Oberflaͤche der Erde waͤhrend einer
                                    											stillen heitern Nacht kaͤlter werden, als die Atmospaͤre,
                                    											indem sie ihre Hize gegen dieselbe ausstrahlen, sah ich alsogleich den guten
                                    											Grund eines Verfahrens ein, welches ich bisher fuͤr unnuͤz
                                    											hielt.“
                                 									
                              
                           
                              „Die Kraft, Waͤrme in geraden Linien in allen Richtungen, ohne alle
                                 										Beruͤhrung, auszustrahlen, kann als eine der Materie uͤberhaupt
                                 										inwohnende Kraft betrachtet werden, die jedoch in verschiedenen Stoffen in
                                 										verschiedenem Grade vorkommt. Als gleichzeitig mit derselben, und in demselben
                                 										Grade vorhanden, kann man die Kraft betrachten, diese von anderen
                                 										Koͤrpern ausgestroͤmte Hize einzusaugen. Polirte Metalle und
                                 										Pflanzenfasern kann man als die beiden Koͤrper betrachten, welche sich
                                 										auf den aͤußersten Endpuncten des Maßstabes befinden, mit welchem man
                                 										diese Eigenschaften an verschiedenen Substanzen messen kann. Wenn ein
                                 										Koͤrper so gelagert ist, daß er gerade so viel strahlende Hize aufnimmt,
                                 										als er ausstrahlt, so bleibt seine Temperatur dieselbe: wenn die umherstehenden
                                 										Koͤrper Waͤrme in hoͤherem Grade ausstrahlen, als der
                                 										eingeschlossene, so steigt die Temperatur desselben, bis die Menge
                                 										Waͤrmestoffes, welche er aufnimmt, in genauem Gleichgewichte mit
                                 										derjenigen ist, welche er ausstrahlt, auf welchem Puncte sie dann wieder
                                 										unveraͤndert bleibt; wenn endlich die Kraft der Ausstrahlung unter
                                 										Umstaͤnden wirkt, unter welchen keine Ruͤkkehr zu erwarten ist, so
                                 										nimmt die Temperatur des Koͤrpers ab. So wird ein in dem Brennpuncte
                                 										eines Metall-Hohlspiegels angebrachtes Thermometer gegen irgend einen
                                 										wolkenlosen Theil des Himmels gekehrt, zu jeder Stunde des Tages um einige Grade
                                 										unter die Temperatur eines Thermometers fallen, welches außer dem Spiegel in der
                                 										Naͤhe des vorigen sich befindet; beide Thermometer strahle aus, an dem
                                 										ersteren wird aber alle Ruͤkkehr der ausgestrahlten Waͤrme
                                 										unmoͤglich, waͤhrend das leztere von den ihm zunaͤchst
                                 										befindlichen Koͤrpern eben so viel Waͤrme erhaͤlt, als es
                                 										ausstrahlt. Dieser Austausch unter Koͤrpern hat sowohl in
                                 										durchscheinenden Mitteln als im leeren Raume Statt, im ersten Falle wird aber
                                 										die Wirkung durch die ausgleichende Kraft des Mittels
                                 										abgeaͤndert.“
                              
                           
                              „Jeder Theil der Oberflaͤche der Kugel, welcher frei gegen die
                                 										Sonne gekehrt ist, erhaͤlt mehr strahlende Waͤrme, als er
                                 										ausstrahlt, und wird erwaͤrmt; wenn man aber durch Umdrehung der Achse
                                 										des Thermometers diesen Theil von der Quelle seiner Waͤrme wegkehrt,
                                 										dauert das Ausstrahlen in dem umgebenden Raum fort, und, da die ausgestrahlte Waͤrme
                                 										jezt nicht ersezt wird, wird die Temperatur sinken. In Folge der verschiedenen
                                 										Grade, in welchen verschiedene Koͤrper die Waͤrme auszustrahlen
                                 										vermoͤgen, werden zwei an einander stoßende Theile des Erdsystemes
                                 										verschiedene Temperaturen erhalten, und wenn man in einer hellen Nacht ein
                                 										Thermometer auf einen Rasenplaz, und ein anderes auf nakte Erde, oder einen mit
                                 										Schutt bestreuten Gang legt, wird man das erstere um mehrere Grade niedriger
                                 										stehen finden, als das leztere. Der faserige Bau des Grases beguͤnstigt
                                 										die Ausstrahlung der Waͤrme, welche die dichteren Oberflaͤchen des
                                 										Schuttes in sich zu halten und zu fixiren scheinen. Diese ungleiche Wirkung hat
                                 										aber nur bei unumwoͤlkter Atmosphaͤre Statt, und wenn freier Abzug
                                 										in den Raum moͤglich ist: denn selbst ein leichter Nebel wird den
                                 										ausgestrahlten Stoff in seinem Laufe aufzuhalten vermoͤgen, und dem
                                 										ausstrahlenden Koͤrper eben so viel zuruͤcksenden, als er
                                 										ausstrahlt. Wenn noch koͤrperlichere Hindernisse dazwischen kommen, wird
                                 										der Erfolg noch mehr gehindert werden, und das Gleichgewicht in der Temperatur
                                 										wird in keinem Koͤrper gestoͤrt werden, der sich nicht unter einem
                                 										klaren Himmel befindet. Ein Stuͤk Rasenplaz unter dem Schuze eines
                                 										Baumes, oder einer Heke wird in einer hellen Nacht, um 8 bis 10 Grade
                                 											„(F.)“ waͤrmer seyn, als der dieses Stuͤk
                                 										umgebende unbeschuͤzte Rasenplaz, und alle Gaͤrtner wissen, daß an
                                 										solchen geschuͤzten Stellen weniger Thau und Reif sich zeigt, als an frei
                                 										liegenden Plaͤzen.“
                              
                           
                              „Es gibt indessen mehrere hiervon unabhaͤngige Umstaͤnde,
                                 										welche die Wirkung dieser Kraft abaͤndern, wie z.B. der Zustand des
                                 										strahlenden Koͤrpers, seine waͤrmeleitende Kraft etc. Wenn, z.B.,
                                 										der Koͤrper sich in einem fluͤßigen oder luftfoͤrmigen
                                 										Zustande befindet, so wird, obschon der Proceß, wie bei dem Wasser, fortgeht,
                                 										die dadurch erzeugte Kaͤlte sich nicht auf der Oberflaͤche
                                 										anhaͤufen, sondern, nach bekannten Gesezen, sich durch die ganze Masse
                                 										verbreiten, und wenn ein fester Koͤrper ein guter Waͤrmestrahler,
                                 										aber ein schlechter Leiter ist, so wird die abkuͤhlende Wirkung auf der
                                 										bloßgestellten Oberflaͤche sich verdichten. So ist auf der
                                 										Oberflaͤche der Erde vollkommene Stille der Atmosphaͤre
                                 										nothwendig, wenn sich Kaͤlte auf dem strahlenden Koͤrper
                                 										anhaͤufen soll: denn, wenn die Luft in Bewegung ist, so zerstreut sie die
                                 										Wirkung, und gleicht sie mit einer Schnelligkeit aus, die mit der Geschwindigkeit jener
                                 										Bewegung in Verhaͤltniß steht.“
                              
                           
                              „Nach diesen Grundsaͤzen hat Doctor Wells alle mit dem Thaue und Reife in Verbindung stehenden
                                 										Phaͤnomene auf eine genuͤgende Weise erklaͤrt. Diese
                                 										Ablagerung von Feuchtigkeit ist der Kaͤlte zuzuschreiben, welche in den
                                 										Koͤrpern durch Ausstrahlung entsteht, und wodurch der Dampf der
                                 										Atmosphaͤre auf ihren Oberflaͤchen verdichtet wird. Er zeigt sich
                                 										nur auf Pflanzen, nicht auf dem nakten Boden. Die Fasern des kurzen Grases
                                 										beguͤnstigen die Bildung desselben vorzuͤglich. Er entsteht nie
                                 										bei nebeligem oder windigem Wetter, oder in Lagen, die nicht gegen den Himmel
                                 										vollkommen frei oder offen sind. Er bildet sich nie auf den gut leitenden
                                 										Oberflaͤchen der Metalle, lagert sich aber schnell auf den schlecht
                                 										leitenden Oberflaͤchen faseriger Koͤrper, wie der Baumwolle, Wolle
                                 										etc.“
                              
                           
                              „Hinsichtlich der Bemerkung, daß sich der Thau nie auf Metallen bildet,
                                 										muß man nothwendig eine zweite Wirkung unterscheiden, welche oͤfters eine
                                 										Ablagerung von Feuchtigkeit auf jeder Art von Oberflaͤche ohne
                                 										Unterschied veranlaßt. Die Kaͤlte, welche auf her Oberflaͤche
                                 										eines strahlenden Koͤrpers entsteht, wird nach und nach der rings umher
                                 										befindlichen Atmosphaͤre mitgetheilt, und wenn die Wirkung stark genug
                                 										und hinlaͤnglich anhaltend ist, lagert sich nicht nur Feuchtigkeit auf
                                 										dem festen Koͤrper ab, sondern wird in der Luft selbst niedergeschlagen,
                                 										aus welcher sie nach und nach niedersinkt, und sich auf allen Koͤrpern in
                                 										ihrem Bereiche ansezt.“
                              
                           
                              „Die Bildung des Thaues ist einer derjenigen Umstaͤnde, welche die
                                 										abkuͤhlende Wirkung der Ausstrahlung veraͤndern und aufhalten;
                                 										denn, so wie der Dampf sich verdichtet, laͤßt er die gebundene
                                 										Waͤrme fahren, mit welcher er in seiner elastischen Form verbunden war,
                                 										und dadurch beugt er, ohne Zweifel, einer zu großen Erniedrigung der Temperatur
                                 										vor, welche in vielen Faͤllen der Vegetation nachtheilig werden
                                 										koͤnnte, die indessen dadurch alle Vortheile einer sanften Verbreitung
                                 										von Feuchtigkeit erhaͤlt.“
                              
                           
                              „Die Wirkungen der Ausstrahlung der Waͤrme biethen sich dem
                                 										Gartenbauer unter zwei Gesichtspunkten dar: ein Mahl unter dem
                                 										urspruͤnglichen Einfluße auf die derselben ausgesezten Pflanzen, und dann
                                 										in Hinsicht auf die Veraͤnderungen, welche dadurch auf die
                                 										Atmosphaͤre verschiedener Lagen erzeugt werden. Fuͤr Pflanzen, welche
                                 										in einem ihnen urspruͤnglich von der Natur angewiesenen Klima wachsen,
                                 										kann die Einwirkung der strahlenden Waͤrme nicht anders als
                                 										hoͤchst wohlthaͤtig seyn, indem dadurch Ablagerung von
                                 										Feuchtigkeit auf ihren Blaͤttern veranlaßt wird: fuͤr
                                 										zaͤrtliche Gewaͤchse hingegen, die man kuͤnstlich
                                 										aufziehen, und an die Strenge einer ihnen unnatuͤrlichen Lage
                                 										gewoͤhnen muß, muß dieser Grad von Kaͤlte, welcher noch besonders
                                 										hinzukommt, hoͤchst gefaͤhrlich werden koͤnnen. Es ist auch
                                 										wahrscheinlich, daß, nach angestellten Beobachtungen, die Staͤrke dieser
                                 										Wirkung mit der Entfernung von dem Aequator gegen die Pole hin zunimmt. Der
                                 										tiefste Stand am Thermometer, den man zwischen den Tropen, als Folge dieser
                                 										Wirkung, aufzeichnete, war 12° „(F.)“,
                                 										waͤhrend das Thermometer zu London aus demselben Grunde nicht selten um
                                 										17° „(F.)“ faͤllt. Es ist gewiß, daß die
                                 										Vegetation in England des Nachts in Folge der Ausstrahlung zehn Monate im Jahre
                                 										uͤber, der Gefahr einer Erniedrigung der Temperatur unter den Frierpunct
                                 										ausgesezt ist, und selbst in den beiden Monaten, Julius und August, welche die
                                 										einzigen Ausnahmen sind, wird ein mit Wolle bekleidetes Thermometer
                                 										oͤfters auf 35° „(F.)“ (+ 1,67 R.) fallen.
                                 										Indessen sind es nur niedrige, auf dem Boden liegende Gewaͤchse, die der
                                 										ganzen Strenge dieser Wirkung ausgesezt sind. In einer solchen Lage liegt die
                                 										durch diesen Proceß abgekuͤhlte Luft auf der Oberflaͤche der
                                 										Gewaͤchse, und kann, ihrer Schwere wegen, nicht daruͤber weg,
                                 										waͤhrend sie von den Blaͤttern der Baͤume und
                                 										Straͤucher herabgleitet, und sich auf der Erde lagert.“
                              
                           
                              „Alles, was den Anblik des reinen Himmels entzieht, haͤlt in
                                 										demselben Verhaͤltnisse das Fortschreiten dieser Abkuͤhlung ab,
                                 										und die leichteste Bedekung mit einem Tuche, oder einer Matte hebt sie
                                 										gaͤnzlich auf. Baͤume, die an einer Wand oder Planke aufgezogen
                                 										sind, oder Pflanzen, die im Schuze derselben gezogen werden, sind dadurch allein
                                 										gegen den groͤßten Theil dieses Unheiles geschuͤzt, und sie werden
                                 										noch mehr geschuͤzt seyn, wenn ein anderer Schirm in einer
                                 										maͤßigen Entfernung angebracht ist. Die bestberechnete Anlage fuͤr
                                 										auslaͤndische Fruchtbaͤume in freier Luft wuͤrde eine
                                 										Anzahl paralleler, und nach Suͤd-Ost gekehrter Waͤnde in geringer
                                 										Entfernung von einander seyn: die Zwischenraͤume muͤßten bis auf
                                 										ein schmales Beet zu jeder Seite, mit Schutt aufgefahren seyn, und von allem Unkraute und
                                 										niedrigem Gewaͤchse frei gehalten werden. An der Suͤd-Seite dieser
                                 										Waͤnde koͤnnten Pfirsiche, Aprikosen, Feigen etc. mit Vortheil
                                 										gezogen werden, und an der Nordseite haͤrtere Fruchtsorten. Zarte
                                 										auslaͤndische Gewaͤchse gewaͤnnen so alle Vortheile einer
                                 										fruͤhen Morgen-Sonne, die sobald moͤglich die groͤßte
                                 										Anhaͤufung der Kaͤlte, die dem Sonnen-Aufgange unmittelbar
                                 										vorausgeht, zerstreute, und dem nachtheiligen Einfluße der naͤchtlichen
                                 										Ausstrahlung vollkommen vorbeugt. Auf Baͤume, die auf diese Weise gezogen
                                 										werden, koͤnnte der unmittelbare senkrechte Eindruk nur wenig Wirkung
                                 										aͤußern, und selbst dieses Wenige koͤnnte durch maͤßige
                                 										Bedekung beseitigt werden.“
                              
                           
                              „Matten oder Tuͤcher auf Walzen vor den Baͤumen, so daß man
                                 										sie gelegentlich herablassen kann, in der Entfernung von Einem Fuße, oder von
                                 										zwei Fuß von denselben angebracht, wuͤrden ohne Zweifel in den oben
                                 										angefuͤhrten Faͤllen von Trokenheit der Atmosphaͤre sehr
                                 										gute Dienste leisten, und wenn keine gegenuͤber stehenden Waͤnde
                                 										vorhanden sind, wuͤrden sie als Stellvertreter derselben dienen
                                 										koͤnnen.“
                              
                           
                              „Erfahrung lehrte die Gaͤrtner die zaͤrtlichen
                                 										Gewaͤchse dadurch gegen die Wirkungen des Frostes zu schuͤzen, daß
                                 										sie dieselben mit Stroh oder Streue bedeken: das Deken mit Matten ist aber noch
                                 										nicht so allgemein verbreitet, wie es seiner Einfachheit und guten Wirkung nach
                                 										verbreitet seyn sollte. Selbst dort, wo man Matten anwendet, scheint die Weise,
                                 										wie man sich derselben bedient, nicht von der mindesten Einsicht des Grundsazes,
                                 										worauf diese Anwendung beruht, zu zeugen: gewoͤhnlich bindet man sie
                                 										dicht an dem Baume an, den sie schuͤzen sollen, oder nagelt sie in enger
                                 										Beruͤhrung der Blaͤtter desselben auf.“
                              
                           
                              „Nun darf man aber nicht vergessen, daß die Ausstrahlung bloß von dem
                                 										Baume auf die Matte uͤbertragen wird, und die Kaͤlte der lezteren
                                 										auf jeden Punct des ersteren geleitet wird, in welchem sie denselben
                                 										beruͤhrt. Die Beruͤhrung sollte also durch Reifen, oder auf irgend
                                 										eine andere zwekmaͤßige Weise vermieden werden, indem die von der Matte
                                 										eingeschlossene Luftschichte durch ihre schlecht leitende Kraft die Pflanze
                                 										hinlaͤnglich sichert. Wenn die Blaͤtter so geschuͤzt, und
                                 										die Wurzeln hinlaͤnglich mit Streu bedekt sind, wird man ohne Zweifel
                                 										eine Menge immer gruͤnender Gewaͤchse die Strenge unseres Winters ertragen
                                 										machen koͤnnen, die jezt zu einem verkruͤppelten Wachsthume in
                                 										unseren Orangerien und Conservatorien verdammt sind.“
                              
                           
                              „Die zweite Wirkung, welche die Ausstrahlung der Waͤrme auf das
                                 										Klima irgend einer besonderen Lage hat, wird gewoͤhnlich weniger
                                 										beachtet, als die erste, verdient aber dessen ungeachtet noch mehr
                                 										Aufmerksamkeit. Die aͤußerste Kaͤlte kann nur bei einer
                                 										vollkommenen Stille der Atmosphaͤre Statt haben: eine geringe Bewegung
                                 										der lezteren reicht hin, um sie zu zerstreuen. Es bildet sich oͤfters in
                                 										besonderen Lagen ein niedriger Nebel auf Wiesen, in Folge der langsamen
                                 										Ausdehnung der oben erwaͤhnten Bildung der Kaͤlte in der Luft: die
                                 										bloße Bewegung, die dadurch in diesem Nebel entsteht, daß man uͤber die
                                 										Wiese hingeht, reicht meistens hin, um denselben zu zerstreuen und zu schmelzen.
                                 										Ein Thal, das von niedrigen Huͤgeln umgeben ist, unterliegt den Wirkungen
                                 										der Ausstrahlung mehr, als die Gipfel und Abhaͤnge dieser Huͤgel:
                                 										denn es ist bekannte Thatsache, daß Thau und Reif immer haͤufiger im
                                 										Thale, als auf den Abhaͤngen dieser Huͤgel ist. Dieß gilt jedoch
                                 										nicht von Thaͤlern, die mir hohen und steilen Huͤgeln umgeben
                                 										sind, welche die Aussicht auf den Himmel versperren; denn hier hat der
                                 										entgegengesezte Fall Statt. Sanfte Abhaͤnge, die die
                                 										wellenfoͤrmige Bewegung der Luft brechen, ohne die Aussicht nach dem
                                 										Himmel abzuhalten, bringen am meisten jene Wirkung der Ausstrahlung hervor, und
                                 										es verdient bemerkt zu werden, daß Waͤnde oder Heken auf eine
                                 										kuͤnstliche Weise dieselben Nachtheile hervorzubringen
                                 										vermoͤgen.“
                              
                           
                              „Der Einfluß der Huͤgel auf die naͤchtliche Temperatur der
                                 										Thaͤler, welche sie umgeben, beschraͤnkt sich aber nicht bloß auf
                                 										diese Insulirung; die Ausstrahlung geht auf ihren Abhaͤngen fort, und die
                                 										durch Kaͤlte verdichtete Luft rollt von denselben herab, und lagert sich
                                 										an ihrem Fuße.“
                              
                           
                              „Auf diese Weise werden ihre Abhaͤnge gegen den Frost gesichert,
                                 										und eine doppelte Ladung desselben faͤllt auf jene Stelle hinab, die sehr
                                 										viele fuͤr eine hoͤchst geschuͤzte Lage erklaͤren.
                                 										Die Erfahrung bestaͤtigt diese theoretischen Ansichten vollkommen. Es ist
                                 										eine alte Bemerkung, daß die boͤsen Wirkungen der Kaͤlte
                                 										vorzuͤglich sich in hohlen Lagen zeigen, und daß der Frost auf den
                                 										Huͤgeln minder streng ist, als in benachbarten Thaͤlern. Ich weiß
                                 										aus meinen eigenen Beobachtungen, daß die Blaͤtter der Rebe, des
                                 										Wallnuß-Baumes, die saftigen Triebe der Dahlien und der Erdaͤpfel, oft
                                 										durch den Frost in geschuͤzten Thaͤlern waͤhrend
                                 										Naͤchten zerstoͤrt werden, in welchen dieselben Gewaͤchse
                                 										auf den umgebenden Huͤgeln unverlezt bleiben. Ich habe, einen Unterschied
                                 										von 30° „(F.)“ an zwei Thermometern in diesen beiden
                                 										verschiedenen Lagen zu Gunsten desjenigen gesehen, welches sich auf den
                                 										Huͤgeln befand.“
                              
                           
                              „Der Vortheil eines auf einem sanften Abhange gelegenen Gartens muß daher
                                 										einleuchtend seyn: ein Strom am Fuße desselben wuͤrde noch den Vortheil
                                 										einer anstoßenden Flaͤche gewaͤhren, die der Erkaͤltung
                                 										nicht so sehr unterworfen ist, und zugleich jedes verderbliche Stillstehen der
                                 										Luft unmoͤglich macht. Es giebt nur wenige Lagen, welche alle Bedingungen
                                 										erfuͤllen, die die Theorie zur vollkommensten Milderung des Klima in
                                 										freier Luft vorschlagen kann; obige Bemerkungen werden indessen nicht ohne Nuzen
                                 										zur Bezeichnung solcher Lagen seyn, welche, in dieser Hinsicht, vermieden werden
                                 										muͤssen.“
                              
                           
                              „Der Gartenbauer vermag wenig, um die Wirkung des Klimas in freier Luft zu
                                 										erhoͤhen, außer daß er die Lage des Gartens gegen die Sonne, und nach der
                                 										Concentrirung ihrer Strahlen auf Waͤnden und Schirmen waͤhlen
                                 										kann. Die natuͤrliche Zuruͤkprallung der Strahlen von diesen, und
                                 										von dem dazwischen liegenden Boden, ist indessen sehr stark, und es gibt nur
                                 										wenige Pflanzen in den tropischen Regionen, die einer groͤßeren Hize
                                 										ausgesezt sind, als ein gut ausgebundener Baum an einer Wand in unseren Sommern.
                                 										Es scheint wirklich, nach Versuchen, daß die strahlende Kraft der Sonne, wie die
                                 										Ausstrahlung der Waͤrme aus der Erde, mit der Entfernung von dem Aequator
                                 										zunimmt: es ist ein groͤßerer Unterschied zwischen einem Thermometer im
                                 										Schatten und in der Sonne in unserem Klima, als in der Sierra Leone, oder auf
                                 										Jamaica. Die Bemerkungen des Praͤsidenten der Gesellschaft
                                 												„(Sir Knight)“
                                 										uͤber den Wachsthum der Ananasse stimmen genau mit dieser Idee; denn er
                                 										hat bemerkt, daß diese Pflanze, ob schon sie sehr gut eine hoͤhere
                                 										Temperatur ertragen kann, durchaus nicht so leicht ein anhaltend starkes Licht
                                 										ertraͤgt, wie viele andere Gewaͤchse, und noch weit weniger, als
                                 										die Feige und der Pomeranzenbaum; er ist daher geneigt zu glauben, daß sie, in
                                 										dieser Hinsicht, ihre Fruͤchte weit besser im Fruͤhjahre, als in
                                 										der Mitte des Sommers, zur Reife bringen wuͤrde. (Horticultural Transactions IV. p. 546.). Die
                                 										Staͤrke des Sonnen-Lichtes ist zuweilen so groß, daß es oft
                                 										noͤthig wird, zarte Blumen gegen den Einfluß desselben zu
                                 										beschuͤzen, und ich habe bereits einen Fall angedeutet, in welchem es
                                 										wuͤnschenswerth ist, dieselbe Vorsicht bei den Bluͤthen gewißer
                                 										Obstbaͤume zu gebrauchen. Die groͤßte Staͤrke hat das Licht
                                 										bei uns im Junius, waͤhrend die groͤßte Hize erst im Julius
                                 										eintritt. In gehoͤrig geschuͤzten Lagen kann man daher die
                                 										Temperatur Einen Monat voraus gewinnen.“
                              
                           
                              „Der groͤßte Nachtheil, welchem die Garten-Cultur bei uns
                                 											„(in England)“ unterliegt, ist die Unsicherheit eines
                                 										klaren Himmels, wogegen die Kunst nichts vermag. Keine kuͤnstliche
                                 										Waͤrme kann diesen Nachtheil ersezen, und ohne die Strahlen der Sonne
                                 										verlieren die Fruͤchte ihren Geschmak, und die Bluͤthen den Glanz
                                 										ihrer Farbe. Man hat versucht, die Waͤnde durch Oefen und Zuͤge zu
                                 										heizen; allein, ohne Glas wollte keiner dieser Versuche gehoͤrig
                                 										gelingen.“
                              
                           
                              „Es ist bekannt, daß verschiedene Koͤrper die Sonnenhize mehr oder
                                 										minder leicht, und zwar nach ihren verschiedenen Farben, verschlingen, und daß
                                 										die schwarze Farbe in dieser Hinsicht die kraͤftigste ist. Man hat daher
                                 										vorgeschlagen, die Waͤnde in den Gaͤrten schwarz anzustreichen;
                                 										allein, der Vortheil, der hierdurch entstehen kann, scheint nicht besonders groß
                                 										zu seyn. Es ist wahrscheinlich, daß dadurch die Baͤume im
                                 										Fruͤhlinge, noch ehe sie Blaͤtter haben, gereizt werden, ihre
                                 										Bluͤthen fruͤher zu entfalten, als sonst: doch dieß ist ehe ein
                                 										Nachtheil, indem die Bluͤthe dadurch allen Zufaͤlligkeiten eines
                                 										fruͤhen Fruͤhlinges ausgesezt wird. Wenn der Baum aber einmahl
                                 										Blaͤtter getrieben hat, so kann die Farbe der Wand keinen Einfluß mehr
                                 										auf denselben aͤußern, indem die Blaͤtter dieselbe bedeken, und
                                 										nach ihrer Farbe wirken. Der einzige wirkliche Vortheil von dunkler Farbe zu
                                 										diesem Zweke ist, wenn man die Fruͤchte bedekt, um dieselben gegen die
                                 										Verheerungen der Insekten zu schuͤzen: Trauben in Saͤken von
                                 										schwarzem Flor reifen besser, als in weißen; allein doch in keinem von beiden,
                                 										wie es mir scheint, so gut, als in freier Luft.“
                              
                           ––––––––––
                           
                              Der Hr. Verfasser geht nun zur Betrachtung einer eingeschlossenen
                                 										Atmosphaͤre uͤber, die zwar gaͤnzlich unter der Gewalt der
                                 										Kunst steht, dafuͤr aber auch umfassendere Kenntnisse der Geseze der Natur in
                                 										Hinsicht auf die Klimate, und groͤßere Geschiklichkeit und Erfahrung in
                                 										Anwendung der dabei noͤthigen Mittel fordert. Die Pflanzen, welche den
                                 										Schuz einer geschlossenen Atmosphaͤre fordern, befinden sich in dem
                                 										moͤglich kuͤnstlichsten Zustande, nicht bloß in Hinsicht auf ihre
                                 										Staͤngel und Blaͤtter, die dieser Atmosphaͤre ausgesezt
                                 										sind, sondern auch in Hinsicht auf ihre Wurzeln. Die Erde, in welcher sie leben,
                                 										ist gewoͤhnlich in poroͤsen irdenen Toͤpfen, an deren
                                 										innere Oberflaͤche die zarten Wuͤrzelchen schnell durchdringen,
                                 										und sich daselbst in jeder Lage verbreiten. Diese Wuͤrzelchen sind
                                 										dadurch gleichfalls jedem Wechsel der Temperatur und der Feuchtigkeit, und
                                 										großer Gefahr einer Verkaͤltung ausgesezt, sobald die Ausduͤnstung
                                 										ploͤzlich vermehrt wird.“
                              
                           
                              Er betrachtet die Behandlung der Gewaͤchse in geschlossener
                                 										Atmosphaͤre unter zwei Gesichtspuncten: 1) Behandlung solcher
                                 										auslaͤndischer Gewaͤchse, welche gaͤnzlich von der
                                 										kuͤnstlichen Atmosphaͤre eines Treibhauses abhaͤngen; 2)
                                 										Behandlung der mehr abgehaͤrteten Gewaͤchse, welche nur im Winter
                                 										in einer Orangerie aufbewahrt werden duͤrfen, im Sommer aber in freier
                                 										Luft dem Wechsel der Witterung ausgesezt werden koͤnnen.“
                              
                           
                              Was die erstere betrifft, so bemerkt er, daß die Gaͤrtner in dieser
                                 										delicaten Angelegenheit vorzuͤglich nur auf die Temperatur
                                 										Ruͤksicht nehmen, da doch die Feuchtigkeit von eben so hoher Wichtigkeit
                                 										ist. Die Gewaͤchse der Tropen-Laͤnder, die ein Treibhaus fordern,
                                 										haben in ihrem heimathlichen Klima nicht bloß einen unwandelbaren hohen Grad von
                                 										Hize, sondern zugleich auch eine sehr feuchte, dampfvolle Atmosphaͤre.
                                 										Capitaͤn Sabine fand bei seinen
                                 										meteorologischen Untersuchungen zwischen den Wendekreisen in den heißesten
                                 										Stunden des Tages selten einen groͤßeren Unterschied zwischen dem
                                 										Thaupuncte und der Temperatur der Luft, als ungefaͤhr 10°, was
                                 										beilaͤufig 730° Saͤttigung gibt; am haͤufigsten aber
                                 										betrug dieser Unterschied nur 5° oder 850° fuͤr die
                                 										Saͤttigung: die Saͤttigung der Luft konnte im Durchschnitte nicht
                                 										uͤber 910° betragen. Nun glaube ich, daß, wenn man das Hygrometer
                                 										zu Rathe ziehen wollte, man haͤufig in den Treibhaͤusern, so wie
                                 										sie gegenwaͤrtig geleitet werden,Hr. Hofrath Schultes hat schon vor vier Jahren
                                       												in unserem polytechnischen Journale Bd. IX. S. 491.) die Nothwendigkeit der Feuchtigkeit in den
                                       												Glashaͤusern, das Nachtheilige der trokenen Heizung und die
                                       												Vortheile der Heizung derselben mit Dampf oder feuchter Luft gezeigt,
                                       												und uͤber die Trokenstuben, die man zu Muͤnchen als
                                       												Glashaͤuser erbaute, gegruͤndete Bemerkungen gemacht.
                                       												Ueber das Heizen der Gewaͤchshaͤuser mit
                                       												Wasserdaͤmpfen, so wie das Verfahren, die Pflanzen mittelst
                                       												Wasserdaͤmpfen zu befeuchten, findet man in Dingler's Anleitung zur Benuͤzung von
                                       												Wasserdaͤmpfen (Augsburg und Leipzig
                                       												1818) genuͤgende Belehrung. A. d. R.
                                 										eine Differenz von
                                 										20° zwischen dem Verdichtungs-Puncte und der Luft, oder einen Grad von
                                 										Feuchtigkeit unter 500 finden wuͤrde. Die Gefahr des zu starken Begießens
                                 										der Gewaͤchse, vorzuͤglich in gewissen Perioden ihres Lebens, ist
                                 										im Allgemeinen hinlaͤnglich bekannt, weßwegen man auch die Erde an den
                                 										Wurzeln immer etwas troken haͤlt: die einzige Feuchtigkeit wird also hier
                                 										gewoͤhnlich aus den Toͤpfen und aus den Ausduͤnstungen der
                                 										Blaͤtter erhalten, und diese reicht nicht zu, die Luft zu
                                 										saͤttigen: die Folge hiervon muß also nothwendig eine ungeheure
                                 										Ausduͤnstung aus der Pflanze selbst seyn. Dieß ist aber den Pflanzen auf
                                 										doppelte Weise schaͤdlich: wenn die Toͤpfe naͤmlich ganz
                                 										feucht, und nicht durch Lohe oder Mist geschuͤzt sind, so werden die
                                 										zarten Wurzelfasern, mit welchen sie innenwendig ausgekleidet sind, sich
                                 										verkaͤlten. Wie sehr man aber die Gefahr dieser Verkaͤltung kennt,
                                 										die so schnell die traurigsten Folgen erzeugt, erhellt aus der allgemein
                                 										gebrauchten Vorsicht, kein anderes Wasser zum Begießen anzuwenden, als solches,
                                 										welches bereits die Temperatur des Glashauses erlangt hat; und die Gefahr der
                                 										Erkaͤltung fuͤr eine Pflanze in einem feuchten Topfe, der in einer
                                 										sehr troknen Atmospaͤre steht, ist doch um nichts geringer.“
                              
                           
                              „Bekanntlich kuͤhlt man in heißen Laͤndern
                                 										Fluͤßigkeiten dadurch, daß man sie in sehr poroͤse irdene
                                 										Gefaͤße gießt: und ein Gartentopf ist ein eben so guter Kuͤhler,
                                 										als irgend einer. Bei dem gewoͤhnlichen Zustande der Atmosphaͤre
                                 										eines Treibhauses kann dadurch eine Verminderung der Temperatur von 15 bis 20
                                 										Graden auf einer solchen ausduͤnstenden Oberflaͤche entstehen. Das
                                 										groͤßte Ungluͤk entsteht aber durch die vermehrte
                                 										Ausduͤnstung der Pflanzen unter solchen Umstaͤnden, und durch die
                                 										dadurch nothwendig entstehende Erschoͤpfung der Vegetations-Kraft. Die
                                 										Bluͤthen der Tropen-Gewaͤchse sind haͤufig sehr saftiger
                                 										Textur, und reichlich mit Haut-Poren versehen; ihre zarten Knospen haben jene
                                 										Huͤllen nicht, und nichts von den wunderbaren Schuzmitteln, womit die Natur in
                                 										unstaͤteren Klimaten ihre zarten Embryonen zu schuͤzen pflegt. Sie
                                 										treten, so zu sagen, nakt in die Welt, und sind bloß fuͤr jene
                                 										bezaubernde Mildheit der Atmosphaͤre berechnet, welcher ihr ganzer
                                 										Organismus angepaßt ist. In den Tropen-Laͤndern hoͤrt der Saft der
                                 										Gewaͤchse nie auf zu fließen, und ploͤzliches Stillstehen
                                 										desselben, so wie zu große Beschleunigung seines Laufes, ist diesen
                                 										Gewaͤchsen eben so nachtheilig, als fuͤr Pflanzen unter
                                 										veraͤnderlicheren Klimaten zur Bildung jenes Winterkleides nothwendig,
                                 										welches zur Erhaltung der Schoͤßlinge waͤhrend des Winters
                                 										unentbehrlich ist. Man wird sich einen Begriff von dem ungeheuer vermehrten
                                 										Abzuge, der durch zunehmende Trokenheit der Atmosphaͤre an den
                                 										Lebensverrichtungen einer Pflanze Statt hat, machen koͤnnen, wenn man
                                 										bedenkt, daß, wenn die Menge der Ausduͤnstung derselben waͤhrend
                                 										einer gewissen Zeit bei einer Temperatur der Luft von 76°
                                 											„(F.)“ (+ 19°,11 R.), und 70° Thaupunct,
                                 										oder bei einer Saͤttigung der Luft von 849,57 Grane betraͤgt,
                                 										dieselbe in derselben Zeit 120 Grane betragen wird, wenn der Thaupunct derselbe
                                 										bleibt, die Temperatur aber auf 80° „(F.)“ (+ 21,33
                                 										R.) steigt, d.h., wenn die Saͤttigung der Atmosphaͤre auf 726
                                 										faͤllt.“
                              
                           
                              „Außer dem, daß die Pflanzen ausduͤnsten, saugen die
                                 										Blaͤtter derselben zugleich auch ein, und auch diese Verrichtung wird
                                 										durch Mangel an Feuchtigkeit bedeutend gestoͤrt. Einige Pflanzen ziehen
                                 										den groͤßten Theil ihrer Nahrung aus einer feuchten Luft, und alle
                                 										haͤngen mehr oder minder von derselben ab. Der Wasservorrath, den die Nepenthes
                                 										destillatoria in dem am Ende ihrer Blaͤtter
                                 										gebildeten Becher sammelt, wird wahrscheinlich aus der Luft eingezogen, und
                                 										fuͤr die Beduͤrfnisse der Pflanze bei ihrer Ausduͤnstung
                                 										verwendet; da die Menge dieses Wassers im Glashause so sehr wechselt, so
                                 										haͤngt dieß ohne Zweifel von dem Zustande der Feuchtigkeit in der
                                 										Atmosphaͤre ab.“
                              
                           
                              „Diese Beobachtungen moͤgen hinreichen, um die Nothwendigkeit einer
                                 										besonderen Aufmerksamkeit auf die Menge der Daͤmpfe in der
                                 										Atmosphaͤre unserer kuͤnstlichen Klimate zu beweisen, und uns zur
                                 										genauesten Nachahmung der Natur in dieser Hinsicht zu leiten.“
                              
                           
                              „Pflanzen aus den Wendekreisen duͤrfen nur mit großer Vorsicht an
                                 										der Wurzel begossen werden, und es ist unmoͤglich von dieser Quelle
                                 										allein aus, eine hinlaͤngliche Menge von Dampf in die Atmosphaͤre zu
                                 										bringen. Es unterliegt aber keiner besonderen Schwierigkeit, den Fußboden und
                                 										die Zuͤge eines Treibhauses immer feucht zu erhalten, und man kann auf
                                 										diese Weise auf eine der Natur vollkommen analoge Art eine sehr elastische
                                 										Atmosphaͤre erhalten. Wo man Dampf als Heizungs-Mittel braucht, kann man
                                 										auch diesen gelegentlich in das Haus lassen; allein, dieß darf nur mit vieler
                                 										Vorsicht geschehen, waͤhrend bei der oben empfohlenen Methode nicht
                                 										leicht zu viele Feuchtigkeit erzeugt werden kann.“
                              
                           
                              „Es ist allerdings richtig, daß eine sehr nasse Luft, oder eine in der
                                 										Luft schwebende Feuchtigkeit, wenn sie zu lange anhaͤlt, den Pflanzen
                                 										nachtheilig wird: denn es ist durchaus nothwendig, daß die Ausduͤnstung
                                 										ununterbrochen fortgeht; es ist aber nie zu fuͤrchten, daß die hohe
                                 										Temperatur eines Treibhauses jemahls den Saͤttigungs-Punct durch bloße
                                 										Ausduͤnstung erreichen koͤnnte. Die Temperatur der aͤußeren
                                 										Luft wird immer die Kraft des Dampfes niederhalten, denn so, wie in der
                                 										natuͤrlichen Atmosphaͤre der Thaupunct auf der Oberflaͤche
                                 										der Erde durch die Kaͤlte der oberen Regionen regulirt wird, so wird die
                                 										Ablagerung in einem Treibhause durch die Temperatur des Glases regulirt, welches
                                 										damit in Beruͤhrung ist. In einem gut geluͤfteten Glashause kann
                                 										man durch Besprizen des Bodens den Thaupunct innerhalb 4 bis 5 Graden der
                                 										Temperatur der Luft bringen, ohne daß die Fenster feucht seyn werden: wenn man
                                 										den Ventilator schließt, wird man die Waͤrme wahrscheinlich um 10 bis 15
                                 										Grad erhoͤhen; der Saͤttigungs-Punct wird jedoch beinahe derselbe
                                 										bleiben, und es wird sich schnell ein Thau an den Fenstern bilden, der in
                                 										Stroͤmen herablaufen wird. Auf diese Weise erhaͤlt man einen
                                 										Destillations-Proceß, welcher den Dampf hindert, die volle Elasticitaͤt
                                 										der Temperatur zu erlangen.“
                              
                           
                              „Diese Wirkung ist, innerhalb gewisser Graͤnzen und zu gewissen
                                 										Jahreszeiten wohlthaͤtig; wenn aber die aͤußere Luft sehr kalt
                                 										ist, oder die Ausstrahlung sehr schnell vor sich geht, kann sie
                                 										uͤbermaͤßig stark und nachtheilig werden. Es ist eine wohlbekannte
                                 										Thatsache, die aber, wie ich glaube, noch niemahls gehoͤrig
                                 										erklaͤrt wurde, daß, wenn man in einem Treibhause bei der Nacht dieselbe
                                 										Hize unterhalten will, wie bei Tage, die Pflanzen gesengt werden. Aus dem, was
                                 										so eben bemerkt wurde, erhellt, daß dieß von der niedrigen Temperatur des Glases
                                 										abhaͤngt, und von dem dadurch tief herabgesezten Thaupuncte in dem Hause, wodurch ein
                                 										Grad von Trokenheit entsteht, welcher die Saͤfte schnell
                                 										erschoͤpft.“
                              
                           
                              „Ein guter Theil dieses Nachtheiles koͤnnte durch die einfache und
                                 										wohlfeile Weise, die Glaͤser außen des Nachts mit Matten oder
                                 										Tuͤchern zu bedeken, beseitigt werden.“
                              
                           
                              „Die Waͤrme des Glases eines Treibhauses kann bei der Nacht nicht
                                 										die mittlere Temperatur zwischen der aͤußeren und inneren Luft
                                 										uͤbersteigen: nimmt man diese zu 80° und 40°
                                 											„(F.)“ (+ 21,33 und + 3,56 R.), so entstehen 20°
                                 										Trokenheit fuͤr die innere Luft, oder ein Grad von Saͤttigung, der
                                 										nicht 528 uͤbersteigt. Hierzu koͤnnen wir bei einer hellen Nacht
                                 										fuͤr Ausstrahlung wenigstens 6° rechnen, indem das Glas dieselbe
                                 										vorzuͤglich beguͤnstigt, und dadurch wird die Saͤttigung
                                 										auf 434° herabgebracht, und dieß ist ein Grad von Trokenheit, der beinahe
                                 										zerstoͤrend wirken muß. Man wird gestehen, daß das Beispiel, welches ich
                                 										waͤhlte, durchaus nicht von Extremen hergenommen ist, und daß es selbst
                                 										in Sommer-Monaten vorkommen kann. Durch eine aͤußere Bedekung mittelst
                                 										Matten etc. koͤnnten die Wirkungen der Ausstrahlung mit einem Mahle
                                 										beseitigt werden, und eine duͤnne Lage von Luft wuͤrde, mit dem
                                 										Glase in Beruͤhrung gehalten, dadurch erwaͤrmt werden, und so der
                                 										Zerstreuung der Hize vorbeugen. Indessen waͤre kein Mittel dagegen
                                 										besser, als Doppel-Fenster. Und diese Doppel-Fenster scheinen wirklich bei
                                 										Glashaͤusern wesentlich nothwendig, wenn dieser Zweig der Garten-Cultur
                                 										zur Vollkommenheit kommen soll. Wenn man bedenkt, daß eine Temperatur von
                                 										20° bei der Nacht „(– 5°,33 R.)“ kein
                                 										so gar seltenes Ereigniß in unserem Lande ist, so kann die Saͤttigung der
                                 										Luft in diesem Falle bis auf 120° fallen, und ein solcher Nachtheil kann
                                 										gegenwaͤrtig nur durch verhaͤltnißmaͤßige Verminderung der
                                 										Temperatur in dem Treibhause vermieden werden: eine Wahl zwischen Scylla und
                                 										Charybdis.“
                              
                           
                              „Wenn wir die Temperatur vermindern, so erzeugen wir in der Bewegung der
                                 										Saͤfte der Gewaͤchse einen Aufenthalt, welchen die Gesundheit der
                                 										Tropen-Gewaͤchse durchaus nicht vertraͤgt. Die Kaͤlte,
                                 										welche dem Glase durch Regen oder Schnee augenbliklich mitgetheilt wird, und die
                                 										dadurch entstehende Verduͤnstung auf seiner Oberflaͤche, muß auch
                                 										die Daͤmpfe im Inneren des Hauses niederschlagen, und die daselbst
                                 										eingeschlossene Luft bedeutend austroknen: eine Wirkung, die genau beachtet werden muß. Die
                                 										Verminderung des Lichtes durch Doppel-Fenster kann keinen bedeutenden Nachtheil
                                 										erzeugen. Der Unterschied wird kaum so viel betragen, als zwischen
                                 										Treibhaͤusern mit hoͤlzernen Glasrahmen und mit krummlinigen
                                 										Eisenstangen. Wahrscheinlich wuͤrden dadurch auch die Blaͤtter
                                 										sich weiter entwikeln, denn es ist bekannt, daß in Haͤusern, die gegen
                                 										Norden gekehrt sind,Leider haben wir auch bei uns so gestellte Glashaͤuser. A. d.
                                       												Ueb. die Blaͤtter groͤßer werden, als in den gegen
                                 										Suͤden gelegenen. Auf diese Weise sucht die Natur der Wirkung entgegen zu
                                 										arbeiten, die durch den Abgang des Lichtes entsteht, indem sie die
                                 										Flaͤche vergroͤßert, auf welche das Licht wirken soll.“
                              
                           
                              „Auch die gegenwaͤrtige Methode, die Haͤuser zu
                                 										luͤften, ist, nach den hier aufgestellten Grundsaͤzen, fehlerhaft.
                                 										Man oͤffnet auf ein Mahl die Fenster, und laͤßt die heiße und
                                 										dampfvolle Atmosphaͤre des Glashauses in die atmosphaͤrische Luft;
                                 										die Folge hiervon ist, daß die trokene aͤußere Luft mit Gewalt herein
                                 										stuͤrzt, und da sie sich schnell im Hause erwaͤrmt, so entzieht
                                 										sie auch schnell den Blaͤttern und den Toͤpfen alle Feuchtigkeit.
                                 										Dieß ist um so gefaͤhrlicher, als sie mit einer Schnelligkeit wirkt, die
                                 										in einem hohen Grade mit der Geschwindigkeit ihrer Bewegung im
                                 										Verhaͤltnisse steht. Man sollte die Luft ehe erwaͤrmen, und
                                 										uͤber eine nasse Flaͤche streichen lassen, ehe man sie in das Haus
                                 										laͤßt.“
                              
                           
                              „Eine von den Gaͤrtnern allgemein angewendete Verfahrungs-Weise
                                 										bestaͤtiget diese theoretischen Ansichten: naͤmlich das Bedeken
                                 										der zarten Steklinge, die sie in ein warmes Beet stellen, mit einem doppelten
                                 										Glase. Die Erfahrung hat gelehrt, daß viele Steklinge durchaus nicht anders
                                 										anschlagen wollen, als in einer auf diese Weise mit Feuchtigkeit
                                 										gesaͤttigten Atmosphaͤre.“
                              
                           
                              „Man hat in dem Garten der Horticultural
                                    											Society auf meinen Rath in dem dortigen Treibhause Versuche
                                 										uͤber die Wirkung angestellt, die ein bestaͤndig nasser Boden
                                 										hervorbringen wuͤrde, und man hat gefunden, daß die Pflanzen mit einer
                                 										bisher noch nie gesehenen Kraft auf dieses Mittel gewachsen sind: die Ueppigkeit
                                 										ihres Wuchses muß auch dem oberflaͤchlichsten Beobachter
                                 										auffallen.“
                              
                           
                              „Selbst der Mensch fuͤhlt den Eindruk einer auf diese Weise mit
                                 										Feuchtigkeit erfuͤllten Atmosphaͤre gegen eine andere eben so
                                 										warme, aber trokene, Luft, zumahl wenn er aus einem auf die gewoͤhnliche Weise
                                 										geheizten Hause in ein mit feuchter warmer Luft erfuͤlltes Haus
                                 										ploͤzlich uͤbertritt. Wer in heißen Klimaten gelebt hat, der
                                 										fuͤhlt und riecht sogar die Aehnlichkeit zwischen der Luft in solchen
                                 										Haͤusern, und in den Regionen der Wendekreise.“
                              
                           
                              „Allein, es ist mit diesem Verfahren eine Gefahr verbunden, gegen welche
                                 										man nicht genug auf der Huth seyn kann. Obiger Versuch wurde im Sommer
                                 										angestellt, wo die Temperatur der aͤußeren Luft nicht sehr niedrig war,
                                 										und der Unterschied in der Temperatur zwischen Tag und Nacht nicht sehr groß
                                 										ist. Je uͤppiger der Wachsthum, desto groͤßer ist die Gefahr, wenn
                                 										der Umlauf der Saͤfte ploͤzlich aufgehalten wird, und es steht
                                 										sehr zu besorgen, daß, wenn nicht die gehoͤrige Vorsicht getroffen wird.
                                 										Kaͤlte und lange Winternaͤchte einen unersezlichen Schaden
                                 										bringen.“
                              
                           
                              „Man wird gegen meine vorgeschlagenen Doppel-Fenster einwenden, daß sie zu
                                 										theuer zu stehen kommen; es scheint mir aber, daß sie in der Anwendung weit
                                 										wohlfeiler zu stehen kommen, als es bei dem ersten Anblike scheint. Erfahrungen,
                                 										die die Horticultural Society anstellen
                                 										koͤnnte, koͤnnten entscheiden. Man koͤnnte mehrere Fenster,
                                 										die man im Fruͤhjahre und im Sommer zu anderen Zweken im Garten
                                 										verwendet, so einrichten, daß sie im Winter auf den Glashaͤusern
                                 										aufgesezt werden koͤnnten: im naͤchsten Fruͤhjahre
                                 										koͤnnte man dieselben wieder zu ihren vorigen, gewoͤhnlichen
                                 										Zweken verwenden, und bei der Nacht koͤnnten Matten und Tuͤcher
                                 										die Stelle derselben vertreten.“
                              
                                 
                                 Es ist sonderbar, daß der Hr. Verfasser nicht die Ersparung an Brenn-Material
                                    											zur Heizung, die bei Doppel-Fenstern Statt haben muß, mit in Anschlag
                                    											bringt. A. d. Ueb.
                                 
                              
                           
                              „Die hier aufgestellten Grundsaͤze lassen sich auch auf Ananas- und
                                 										Melonen-Beete anwenden, in welchen lezteren weite, flache Geschirre mit Wasser
                                 										die Luft in der gehoͤrigen Feuchtigkeit zu erhalten hinreichend sind. Die
                                 										Fruͤchte werden dadurch groͤßer, und sie verlieren nicht so viel
                                 										am Geschmake, als durch das haͤufige Begießen ihrer Wurzeln.“
                              
                           
                              „Die Bemerkungen uͤber das kuͤnstliche Klima eines
                                 										Treibhauses lassen sich auch auf das kuͤnstliche Klima einer Orangerie,
                                 										ob schon nicht in demselben Maße, ausdehnen. Die Gewaͤchse einer Orangerie fordern
                                 										selten mehr, als 45 bis 50° „(F.)“ (+ 5,78 bis +
                                 										8° R.), und nur wenige derselben wuͤrden bei einer Temperatur von
                                 										35° „(F.)“, (+ 1,33 R.) leiden. Im Hause sind sie
                                 										gegen die unmittelbare Wirkung des Ausstrahlens gesichert, die durch das Glas
                                 										nicht Statt finden kann; das Glas selbst strahlt sehr stark aus, und
                                 										erkaͤltet auf diese Weise die Luft: diesem Nachtheile laͤßt sich
                                 										aber durch Matten abhelfen. Bei dieser Bedekung wuͤrde man, in guten
                                 										Lagen, oͤfters sogar alle Feuerung ersparen koͤnnen, die jedoch in
                                 										unserem dumpfigen Klima die uͤbermaͤßige Naͤsse zerstreut.
                                 										In Hinsicht auf leztere muß der Zustand der Luft hier eben so genau beachtet
                                 										werden, als in Hinsicht auf Trokenheit bei warmer Luft, um das entgegengesezte
                                 										Extrem zu vermeiden. Freie Ausduͤnstung ist, wie wir bemerkten,
                                 										fuͤr die Gesundheit der Pflanzen unerlaͤßlich; und wann
                                 										Naͤsse und Feuchtigkeit an den Pflanzen sich zeigt, muß die Temperatur
                                 										allmaͤhlich erhoͤht und das Haus geluͤftet werden. Wenn die
                                 										Toͤpfe zu ihrer Zeit in die freie Luft gebracht werden, wird es
                                 										fuͤr die Pflanzen sehr zutraͤglich seyn, wenn man die ersteren in
                                 										Moos oder Streu einbettet, um die Pflanzen vor zu großer Ausduͤnstung zu
                                 										verwahren. Man stellt in dieser Hinsicht, die Toͤpfe gewoͤhnlich
                                 										gegen Norden, wo sie von der Sonne nicht so sehr leiden; allein, die Sonne
                                 										wuͤrde ihnen zutraͤglicher seyn, wenn die Wurzeln gehoͤrig
                                 										geschuͤzt werden. Man sieht die Vortheile dieses Verfahrens daran, wenn
                                 										man die Topfe in die Erde senkt, wodurch die Pflanzen sehr uͤppig
                                 										wachsen, allein im folgenden Winter eben deßwegen schwerer uͤberwintert
                                 										werden.“
                              
                           
                              „Wenn man Orangerien, wie es oͤfters geschieht, nachdem die
                                 										Toͤpfe in freie Luft gebracht wurden, zum Treiben der Reben braucht, so
                                 										muͤssen diese in denselben eben so, wie die Pflanzen in den
                                 										Treibhaͤusern behandelt werden, und die Elasticitaͤt des Dampfes
                                 										muß durch Besprizen des Bodens unterhalten werden: nach einiger Zeit aber muß
                                 										ein großer Grad von Trokenheit in dem Hause vorherrschend bleiben, damit das
                                 										Holz ausreifen, und den Winterschuz fuͤr die Knospen bilden kann. Und
                                 										hierin unterscheidet sich die Behandlung der Rebe von jener der Gewaͤchse
                                 										der Wendekreise, welche keiner solcher Abwechselung beduͤrfen, die ihnen,
                                 										im Gegentheile, sogar hoͤchst schaͤdlich seyn wuͤrde. Eben
                                 										dieß gilt auch in Hinsicht auf das Treiben der Pfirsiche, und die Behandlung
                                 										aͤhnlicher Baͤume in Treibhaͤusern uͤberhaupt. Sobald die
                                 										Frucht ganz reif ist, muß man dieselbe dem Wechsel der Witterung frei bloß
                                 										stellen.“
                              
                           
                              „Hygrometer sind also im Gartenbaue eben so nothwendig, als Thermometer,
                                 										und Beobachtungen uͤber das kuͤnstliche Klima in den
                                 										Glashaͤusern eben so noͤthig, als meteorologische Beobachtungen
                                 										uͤber die Witterung außer denselben.“