| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. XV., S. 82 | 
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                        XV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 22. April 1826 bis 8. Mai d. J. zu London
                              									ertheilten Patente.
                           Aus dem Repertory of
                                 										Patent-Inventions, Junius, 1826, S. 407.
                           
                              Dem Wilh. Wood,
                                 										Gentleman in Summer Hill Grove, Northumberland; auf einen Apparat zur
                                 										Zerstoͤrung des brennbaren Gases in Bergwerken (das man in England fire-damps nennt). Dd.
                                 											22. April 1826.
                              
                           
                              Dem Joh. Petty
                                    											Gillespie, Gentleman in Grosvenor-Street, Newington, Surrey; auf
                                 										eine neue Feder oder eine Verbindung von Federn zur Bildung eines elastischen
                                 										Widerstand leistenden Mediums. Dd. 25 April 1826.
                              
                           
                              Dem Sam. Brown,
                                 										Gentleman, Eagle Lodge, Old Brompton, Middlesex; auf Verbesserungen an seinem
                                 										fruͤheren Patente, dd. 4. Dec. 1823, auf eine Maschine zur
                                 										Erzeugung eines leeren Raumes, wodurch Wasser gehoben und eine Maschine in
                                 										Thaͤtigkeit gebracht werden kann. Dd. 25. April 1826.
                              
                           
                              Dem Franz Halliday,
                                 										Esqu. zu Ham, Surrey; auf eine Vorrichtung zur Beseitigung des Rauchens der
                                 										Schornsteine, den er Windfang (wind guard) nennt.
                                 											Dd. 25. April
                                    											1826.
                              
                           
                              Dem Joh. Williams,
                                 										Eisenhaͤndler und Schiffs-Feuerherd-Fabrikanten in Commercial Road; auf
                                 										Verbesserungen an Schiffs-Feuerherden, und eine Vorrichtung zum Kochen mittelst
                                 										Dampfes. Dd. 27.
                                    											April 1826.
                              
                           
                              Dem Wilh. Choice,
                                 										Auctionaͤr in Strahan Terrace, und Rob Gibson, Baumeister, White Conduit
                                 										Terrace, Islington; auf Verbesserungen in Maschinen zum Ziegelmachen. Dd. 27. April
                                    											1826.
                              
                           
                              Dem Karl Kennedy,
                                 										Wundarzt und Apotheker, Great Dover Road, Surrey; auf Verbesserung an
                                 										Schroͤpfkopfen. Dd. 29. April 1826.
                              
                           
                              Dem Joh. Goulding,
                                 										Mechaniker aus Amerika, gegenwaͤrtig in Cornhill, London; auf
                                 										Verbesserungen an Maschinen zum Kardaͤtschen und Streichen der Wolle,
                                 										Baumwolle, Floret-Seide, des Werkes und anderer faseriger Stoffe. Dd. 2. Mai
                                    											1826.
                              
                           
                              Dem Arnold Buffum,
                                 										ehevor Hutmacher zu Massachusett's in Amerika, gegenwaͤrtig zu London,
                                 										Juvin-Street, und dem Joh.
                                    											M'Curcy, Esqu., Cecil-Street, Strand; auf Verbesserung an
                                 										Dampfmaschinen. Dd. 6. Mai 1826.
                              
                           
                              Dem Sir Rob.
                                    										Seppings, London, Somersethouse; auf Verbesserungen an den
                                 										Aufsaͤzen der obersten Maste (fids for top
                                    											– and top gallant masts) an Schiffen. Dd. 6. Mai 1826.
                              
                           
                              
                              Dem Wilh. Fenner,
                                 										Zimmermanne, Bushell-Rents, Wapping; auf Verbesserung rauchender Schornsteine
                                 										und Reinigung derselben. Dd. 6. Mai 1826.
                              
                           
                              Dem Alexand. Allard de la
                                    											Court, Esqu. zu London, Great-Winchester-Street; auf ein neues
                                 										Instrument und auf Verbesserungen bekannter Instrumente fuͤr die Augen.
                                 											Dd. 6. Mai
                                    											1826.
                              
                           
                              Dem Jos. Schaller,
                                 										Damen-Schuhmacher, Regent-Street; auf Verbesserungen im Baue der Ueberschuhe und
                                 										Unterschuhe etc. Dd. 6. Mai 1826.
                              
                           
                              Dem Edw. Heard,
                                 										Chemiker zu St. Leonard, Shoredich; auf eine neue
                                 										Composition zum Waschen im See- und anderem Wasser. Dd. 8. Mai 1826.
                              
                           
                              Dem Levy Zachariah
                                 										jun., Pfaͤnderleiher zu Portsea; auf Verbindung gewisser Stoffe zu
                                 										Brenn-Materialien. Dd. 8. Mai 1826.
                              
                           
                        
                           Preis von 5000 Franken auf Verbesserung der durch Wasser
                              									getriebenen Saͤge-Muͤhlen.
                           
                              „Es gibt in Frankreich, vorzuͤglich in dem gebirgigen Theile
                                 										desselben, eine große Menge vom Wasser getriebener Saͤgemuͤhlen.
                                 										Die meisten derselben sind aber noch ganz so, wie sie bereits vor mehreren
                                 										Jahrhunderten gewesen sind; sie sind plump und hoͤchst nachlaͤßig
                                 										gebaut. Man bearbeitet auf denselben Zimmerholz, Balken und Bretter; selten sind
                                 										aber alle diese Stuͤke auf ihrer Oberflaͤche vollkommen eben und
                                 										uͤberall gleich dik; selten haben sie jene Regelmaͤßigkeit, die
                                 										ihre weitere Verarbeitung erleichterte, und jene Abfaͤlle an Materialien
                                 										verminderte, welche durch diese Verarbeitung nothwendig werden.“
                              
                           
                              „Es wuͤrde ein großer Schritt zur Vervollkommnung dieses Zweiges
                                 										der Industrie seyn, wenn man auf diesen Saͤgemuͤhlen alle jene
                                 										Verbesserungen einfuͤhren wollte, welche seit mehreren Jahren in der
                                 										Kunst das Holz mittelst Maschinen zu saͤgen getroffen wurden;
                                 										Verbesserungen, die man im Auslande mit allem Eifer aufnahm, und die bereits in
                                 										einigen unserer Fabriken mit dem besten Erfolge eingefuͤhrt wurden, und
                                 										wodurch Holz von jeder Dike in der kuͤrzesten Zeit, mit dem mindesten
                                 										Verluste an Material und mit dem mindesten Kraftaufwande an Triebkraft
                                 										gesaͤgt, zugerichtet, gehobelt, und in jeder beliebigen Form
                                 										zugeschnitten werden konnte, so daß es sogleich von dem Zimmermanne, dem
                                 										Schreiner, dem Kunsttischler, dem BoͤttcherEine Saͤgemuͤhle zur Verfertigung der Boden und Dauben zu
                                       												Faͤssern, die seit vielen Jahren im Gange und eben so sinnreich
                                       												als einfach ist, findet sich in Hofr. Schultes
                                          													Briefen uͤber das oͤsterreichische Salzkammergut,
                                       												2. B. 8. Tuͤbing. und Stuttg. 1809. bei Cotta, beschrieben und
                                       												abgebildet. A. d. Ueb., dem Wagner verarbeitet werden kann. (Vergl. Bulletin Jahrgg. 1806, 13, 15, 18, 19, 22 und 25. [und polyt. Journal,
                                 											Bd. XVI. S. 136.])“
                              
                           
                              „Man wird nicht laͤugnen, daß solche Verbesserungen an den
                                 										Saͤgemuͤhlen, die so gluͤkliche Resultate geben,
                                 										fuͤr die Besizer der bisher bestehenden Saͤge-Muͤhlen
                                 										sowohl als fuͤr die Bewohner in der Nachbarschaft und die
                                 										Eigenthuͤmer der benachbarten Waͤlder hoͤchst vortheilhaft
                                 										seyn muͤßte.“
                              
                           
                              „Um die Einfuͤhrung einiger dieser Verbesserungen auf unseren alten
                                 										Saͤgemuͤhlen zu foͤrdern, sezt die Société d'Encouragement einen Preis von 5000 Franken
                                 										aus, welcher in der General-Sizung im Julius 1827 Demjenigen zuerkannt werden
                                 										soll, der in einer vom Wasser getriebenen und im Umtriebe stehenden
                                 										Saͤge-Muͤhle solchen Mechanismus, solche verschiedene Arten von
                                 										Saͤgen und Instrumenten eingefuͤhrt haben wird, daß dadurch
                                 										Zimmerungs-Holz von jeder Groͤße erzeugt, und fuͤr die Schreiner
                                 											zugerichtet,
                                 										d.h., geschnitten, gehobelt, gefalzt etc., und um einen niedrigeren Preis, als
                                 										bei den bisher gewoͤhnlichen Mitteln geliefert werden konnte.“
                              
                           
                              „Die Preiswerber werden der Gesellschaft vor dem 1. Mai 1827 eine
                                 										Zeichnung und Beschreibung ihrer Maschinen und mechanischen Vorrichtungen,
                                 										Muster ihrer Fabrikate, und Zeugnisse uͤber den Umtrieb ihrer
                                 										Saͤgemuͤhle, den Preis und die Menge ihrer Producte
                                 										einsenden.“
                              
                           
                              „Der Preis wird demjenigen Preiswerber zuerkannt werden, der die
                                 										Bedingungen dieses Programmes in Hinsicht auf Preis, Guͤte und Menge der
                                 										Fabrikate am besten erfuͤllte.“
                              
                           
                              „Im Falle, daß der Preis nicht gewonnen wuͤrde, behaͤlt die
                                 										Gesellschaft sich vor, denselben zu theilen, und 2000 Franken nur dann
                                 										zuzuerkennen, wann die Verbesserungen lediglich auf das Saͤgen des Holzes
                                 										angewendet wurden, und 3000 Franken, wann sie sich nur auf mechanische
                                 										Zubereitung des Schreiner-Holzes beziehen.“
                              
                           
                        
                           Preis von 2000 Franken auf Erzeugung von Ziegeln aller Art
                              									mittelst Maschinen.
                           Die Société d'Encouragement pour l'Industrie
                                 										nationale hat in ihrer Sizung vom 10. Mai l. J. folgende, ihrem lezten Bulletin N. 261. beiliegende, Preisaufgabe
                              									ausgeschrieben:
                           
                              „Man bedient sich in einem großen Theile Frankreichs der Mauer- und
                                 										Dachziegel und Ziegelplatten aus gebranntem Thone; man erzeugt sie aber nicht
                                 										uͤberall, wo man sie machen koͤnnte, und selbst dort, wo seit
                                 										undenklichen Zeiten Ziegel gebrannt werden, scheint die Ziegelbrennerei noch
                                 										nicht jenen Grad von Vollkommenheit erhalten zu haben, dessen sie faͤhig
                                 										ist.“
                              
                           
                              „Die Gesellschaft hat schon oͤfters die Aufmerksamkeit des
                                 										Publicums auf diese wichtige Kunst aufmerksam gemacht, welche, obschon wenig
                                 										geachtet, doch das unentbehrlichste Material zum Baue der Pallaͤste wie
                                 										der Huͤtten liefert.“
                              
                           
                              „Sie hat gezeigt, wie vortheilhaft es in so mancher Ruͤksicht seyn
                                 										wuͤrde, wenn man Maschinen bei Verfertigung der Ziegel anwendete; man hat
                                 										allen Grund, zu vermuthen, daß durch Beihuͤlfe von Maschinen die
                                 										verschiedenen Erdarten eine bessere Zubereitung erhalten, mit groͤßerer
                                 										Kraft in den Formen zusammengepreßt, schneller getroknet werden koͤnnten;
                                 										daß die Ziegel aller Art auf diese Weise eine weit regelmaͤßigere Form
                                 										erhalten und behalten, an Festigkeit gewinnen wuͤrden, weniger
                                 										zerbrechlich und vielleicht auch weniger empfindlich fuͤr die anhaltende
                                 										und abwechselnde Einwirkung der Luft, des Wassers, und des Frostes werden
                                 										wuͤrden; daß endlich die Erzeugungs-Kosten selbst bedeutend vermindert
                                 										werden wuͤrden. Dieser lezte Umstand allein verdient vorzuͤglich
                                 										in einem Lande alle Aufmerksamkeit, in welchem man, bloß der Ersparung wegen,
                                 										Holz und Stroh, ungeachtet aller Gefahr der verheerendsten
                                 										Feuersbruͤnste, den Mauer- und Dachziegeln vorzuziehen gewohnt
                                 										ist.“
                              
                           
                              „Schon seit mehreren Jahren hat man in Rußland, America, England(Auch in Deutschland und in Oesterreich. A. d. Ueb)., Ziegeleien errichtet, bei welchen man sich der Maschinen zur
                                 										Verfertigung der Ziegel bedient (man findet diese Maschinen beschrieben im Bulletin de la Société, Jahrg. 1813.
                                 										S. 173. und 177.; Jahrg. 1819. S. 361.) und diese Maschinen lieferten, wie man
                                 										versichert, alle die gluͤklichsten Resultate, die man davon erwarten
                                 										konnte.“
                              
                           
                              „Aehnliche Maschinen zu demselben Zweke waren der Gegenstand von Patenten
                                 										und Erfindungs-Briefen in London, Paris, Berlin; man weiß aber nicht, ob sie
                                 										wirklich ausgefuͤhrt wurden.Polytechn. Journal Bd. XIX. S.
                                          													569.“
                              
                           
                           
                              „Man weiß wohl von einigen in Frankreich angestellten Versuchen; allein
                                 										diese Versuche haben noch nicht ihre Vollendung erhalten.“
                              
                           
                              „Die Société d'Encouragement
                                 										uͤberzeugt von der Wichtigkeit dieses Gegenstandes, glaubt etwas
                                 										fuͤr ganz Frankreich Ersprießliches zu thun, wenn sie die bereits
                                 										bestehenden Anstalten dieser Art ermuntert, und zu neuen aͤhnlichen
                                 										nuͤzlichen Unternehmungen, Ziegel mittelst Maschinen zu verfertigen,
                                 										aufmuntert; sie muß jedoch den Unternehmern einschaͤrfen, daß bei dieser
                                 										Art von Fabrication mehr als bei anderen ihr Hauptaugenmerk darauf gerichtet
                                 										seyn muß, gute Waare um den moͤglich wohlfeilsten Preis zu
                                 										liefern.“
                              
                           
                              „Sie sezt daher einen Preis von 2000 Franken aus, welcher in der
                                 										General-Sizung des Monates Julius 1827 Demjenigen zuerkannt werden soll, welcher
                                 										in einer bereits im vollen Gange stehenden Ziegelei, wo alle Arten von Ziegeln
                                 										erzeugt werden, Maschinen und mechanische Huͤlfsmittel eingefuͤhrt
                                 										haben wird, wodurch die besten Ziegel um den niedrigsten Preis, folglich
                                 										wohlfeiler als bisher geliefert werden koͤnnen.“
                              
                           
                              „Die Preiswerber werden vor dem 1. Mai 1827 der Gesellschaft 1) eine
                                 										Abhandlung einsenden, in welcher sie ihre Verfahrungs-Weise beschreiben, und
                                 										welcher sie die Zeichnungen der von ihnen angewendeten Maschinen
                                 										beifuͤgen. 2) Muster ihrer Ziegel. 3) Zeugnisse der Behoͤrde ihres
                                 										Ortes, daß ihre Ziegelei in vollem Gange steht, und wieviel Ziegel und zu
                                 										welchem Preise sie dieselben liefert.“
                              
                           
                              „Der Preis wird demjenigen zuerkannt werden, welcher den Absichten der
                                 										Gesellschaft am besten entsprochen hat, sowohl in Hinsicht der Preises, als der
                                 										Guͤte und Menge der Ziegel.Es faͤllt uns auf, daß die Gesellschaft die Preiswerber nicht auf
                                       												dasjenige Land aufmerksam machte, in welchem die Bearbeitung des Thones
                                       												in allen ihren Zweigen, als Toͤpferei, Pfeifenbrennerei und
                                       												Ziegelbrennerei seit Jahrhunderten den hoͤchsten Grad von
                                       												Vollkommenheit erreicht hat; wir meinen Holland. In keinem Lande auf Erden wurden, im
                                       												Verhaͤltnisse zu dem Flaͤcheninhalte desselben, so viele
                                       												Ziegel gemacht, wie in Holland, wo nicht bloß alle Gebaͤude aus
                                       												Ziegeln erbaut, sondern alle Heerstraßen, alle Canaͤle, die
                                       												dieses Land und seine Staͤdte in allen Richtungen durchschneiden,
                                       												mit den besten europaͤischen Ziegeln gemauert sind. In dieses
                                       												Land muß derjenige gehen, der die Kunst, Ziegel zu verfertigen, die der
                                       												Ewigkeit trozen, lernen will; er wird sie eben so gut und eben so
                                       												spottwohlfeil machen lernen, wie man sie in Holland verfertigt, wenn er
                                       												hollaͤndische Beharrlichkeit, und hollaͤndische
                                       												Reinlichkeit und Nettigkeit in diesem wahrhaftig ehrwuͤrdigen
                                       												Lande gelernt hat.A. d. Ueb.“
                              
                           
                        
                           Mechanics' Institution zu Dublin.
                           Die lezte Sizung der Mechanics' Institution zu Dublin liefert theils troͤstliche, theils sehr
                              									traurige Resultate. Der Secretaͤr desselben, der hochwuͤrdige Hr. Groves, bemerkt in seinem Jahres-Berichte (das Dubliner
                              									Institut ist jezt kaum ein Jahr alt), daß, waͤhrend Schottland, bei nur 2 1/2
                              									Millionen Einwohner, 4 Universitaͤten, in jeder Pfarre eine Schule, wo
                              									Englisch, Latein, und die Anfangsgruͤnde der Wissenschaften gelernt werden,
                              									zu Glasgow allein zwei Institute, in deren einem 700, in dem anderen 400 Handwerker
                              									Unterricht erhalten, und beinahe in jedem Staͤdtchen eine Unterrichts-Anstalt
                              									fuͤr Handwerker besizt; waͤhrend Dr.
                                 										Birkbeck, der zuerst an der Anderson'schen Handwerks-Schule zu Glasgow
                              									Unterricht ertheilte, zu London eine aͤhnliche Anstalt gruͤndete, die,
                              									durch Beitraͤge von 100 und von 1000 Guineen (so viel gab der
                              									beruͤhmte Sir Francis Burdett) jezt bereits seit
                              									2–3 Jahren einen Vorlese-Saal, der mehr als 1000 Zuhoͤrer faßt, eine
                              									glaͤnzende Bibliothek, Laboratorium, Werkstaͤtten etc. – Alles,
                              									mit einem Worte, besizt, was zu gedeihlichem Unterrichte noͤthig ist; das katholische Dublin bei einer Bevoͤlkerung von
                              									150,000 Menschen kaum 4500 Gulden zu aͤhnlichem Zweke zusammenbrachte, so daß
                              									alle Menschenfreunde verzweifeln mußten, jemahls ein aͤhnliches Institut zu
                              									Dublin gedeihen zu sehen. Indessen ist doch noch einige Hoffnung, daß auch zu Dublin
                              									das Licht des Verstandes uͤber die Finsterniß siegen wird, und da dasjenige,
                              									wozu man in England nur sechs Wochen braucht, in Ireland kaum in 6 Monaten fertig
                              									wird, wird man in 6 Jahren vielleicht auch in Ireland dorthin gelangen, wo man in
                              									einem Monate haͤtte hingelangen koͤnnen. (Glasgow Mechanics' Magazine, N. 122. S. 110.)
                           
                        
                           Der wahre Erfinder der Bruͤken aus Guß-Eisen.
                           Die Society of Arts nennt einen Hry. Darby als ersten Erfinder der Bruͤken aus
                              									Gußeisen. Es war aber Hr. Thomas Farnolls Pritchard,
                              									Baumeister in Shropshire (wo er im October 1777 starb), welcher im J. 1773 die
                              									Bruͤke uͤber die Severn bei Drosely und Colebrooke Dale vorschlug und
                              									zeichnete, und Hr. A. Darby gab bloß das Geld zum Baue
                              									dieser Bruͤke nach Pritchard's Zeichnung her. (Mechanics' Magazine N. 145. 3. Jun. S. 80.)
                           
                        
                           Brown's Maschine treibt
                              									Wagen.
                           Das Mechanics' Magazine N. 145. 3. Jun. S. 79.
                              									erzaͤhlt: „daß Brown's (oder eigentlich
                                 										Hrn. Cecil's) Maschine vorige Woche einen
                                 										vierraͤderigen Wagen uͤber den steilen Huͤgel, Shooter's-hill genannt, dessen Neigung 13 1/2 Zoll
                                 										auf 12 Zoll ist, gluͤklich hinauftrieb.“ Hr. Brown, dessen Maschine man so oft fuͤr unbrauchbar
                              									erklaͤrte, haͤlt aber die Sache noch sehr geheim.
                           
                        
                           Eisernes Steuer-Ruder.
                           Hr. Joh. Jak. Rorie beschreibt ein eisernes Rettungs-Ruder
                              									fuͤr Schiffe auf weiten Reisen, das er Patent-Safety-Rudder nennt, im Mechanics' Magazine,
                                 										N. 140. S. 441. u. f., worauf wir unsere Schiffbaumeister und deutsche Ost-
                              									und Westindien-Fahrer aufmerksam machen zu muͤssen glauben.
                           
                        
                           Guppy's verbesserte Maste.
                           Das Repertory of Patent-Inventions, Maͤrz 1826. S.
                              									185. gibt eine beifaͤllige Kritik der neuen Maste des Hrn. Thom. Rich. Guppy zu Bristol, auf welche derselbe sich am 4. November
                              									1824 ein Patent ertheilen ließ. Er nennt seine Maste „Doppel-Stangen-Maste“ (double pole masts), und baut sie aus zwei einander
                              									gegenuͤberstehenden Stangen, die auf einem staͤrkeren Stamme, als der
                              									gewoͤhnliche Mast, aufgesezt sind. Wir uͤbergehen die
                              									umstaͤndliche Beschreibung dieser Maste, die, ohne Abbildung, welche das Repertory nicht geliefert hat, den meisten Lesern
                              									unverstaͤndlich seyn wuͤrde, und begnuͤgen uns; diejenigen
                              									unserer Leser, die allenfalls Schiffbaumeister von Profession seyn moͤgen,
                              									auf das Original aufmerksam zu machen. Der Recensent dieses Patentes meint, daß vier
                              									in einer Pyramide aufgestellte Stangen fuͤr leichte Fahrzeuge noch besser
                              									seyn wuͤrden, und daß dieselben vorzuͤglich fuͤr Dampfbothe
                              									taugten, und das Niederlassen der Maste unter Bruͤken, wie in
                              									Stuͤrmen, sehr erleichterten. Die Bemerkungen gegen Hrn. Redmund's Patent (ebendaselbst S. 198.), koͤnnen
                              									wir gleichfalls Schiffsbaumeistern empfehlen.
                           
                        
                           
                           Feuerloͤsch-Anstalten auf Dampfbothen.
                           Ein Hr. A. S. schlaͤgt im Mechanics' Magazine, N.
                              									137. S. 395. vor, an Dampfbothen in der Naͤhe des Kessels außen am Schiffe
                              									eine Pumpe oder ein paar Pumpen anzubringen (was auch bei anderen Schiffen in der
                              									Naͤhe der Kuͤche geschehen kann), und aus dieser Pumpe eine
                              									Seitenroͤhre in das Schiff zu leiten, wodurch man im Falle eines
                              									ausgebrochenen Feuers augenbliklich Wasser genug im Schiffe zum Loͤschen
                              									erhaͤlt. Die Pumpenroͤhre braucht im Wasser nicht tiefer als 2 bis 3
                              									Fuß unter die Oberflaͤche zu tauchen. Damit durch Wogen und Stroͤmung
                              									das Wasser nicht in der Pumpe aufsteigt, wenn man desselben nicht bedarf, darf man
                              									nur die Zugstange gehoͤrig befestigen. In Suͤßwasser, auf Seen und
                              									Fluͤssen, erhaͤlt man durch solche Pumpen, die in England
                              									hoͤchstens 5 Pfund, bei uns kaum 20 fl. kosten, zugleich noch viele
                              									Bequemlichkeit auf dem Schiffe, und wenn zwei solche Pumpen am Hinter- und
                              									Vordertheile des Bothes angebracht sind, ist es beinahe unmoͤglich, daß das
                              									Both verbrennen kann. Das Dampfboth, the Regent,
                              									verbrannte, weil die Wogen den Schiffern die Eimer aus der Hand schlugen, als sie
                              									damit Wasser zum Loͤschen schoͤpfen wollten.
                           
                        
                           Cabanal's Wasserschaufel.
                           Hr. Rudolph Cabanal ließ sich am 30. Maͤrz ein
                              									Patent auf eine Maschine ertheilen, um Wasser mittelst derselben in die Hoͤhe
                              									zu foͤrdern. Sie besteht aus zwei großen, parallel und nahe neben einander
                              									stehenden, und mit einander verbundenen Kreis-Abschnitten, welche, an einem Ende
                              									niedergedruͤkt, an dem anderen aufsteigen, und so fort schaukeln, wie eine
                              									Wiege. Wenn nun auf diesen Schaukeln schief uͤber einander emporsteigende
                              									Troͤge angebracht sind, die durch Roͤhren mit einander verbunden, und
                              									mit Klappen versehen sind, so wird das Wasser durch die Schaukel-Bewegung der
                              									Kreis-Abschnitte bis in den obersten Trog hinauf gebracht, und bei demselben
                              									hinausfließen. Ein Recensent im Repertory of Patent
                                 										Inventions, Maͤrz 182. S. 192. bemerkt, daß diese Idee nicht neu
                              									ist, und in den Abhandlungen der Pariser-Akademie, so wie auch in unserem Leupold (den er Leopold nennt) sich bereits befindet; daß
                              									diese Maschine sich auf ein einfaches Wasser-Pendel reduciren laͤßt, an
                              									welchem die Troͤge nach oben zu immer kleiner und kleiner werden; daß endlich
                              									diese Maschine zwar mehr Wasser gibt, als eine gewoͤhnliche Pumpe, aber auch
                              									ohne Vergleich mehr kostbar ist, und daher wahrscheinlich jezt wieder eben so
                              									aufgegeben werden wird, wie in dem Zeitalter Ludwig XIV.
                           
                        
                           Hrn. Bagshaw's neue
                              									Patent-Roͤhren aus Thon zu Wasserleitungen.
                           Das London Journal of Arts, 1825. theilt S. 185.
                              									folgendes Verfahren zur Verfertigung thoͤnerner Roͤhren mit, worauf
                              									Hr. Bagshaw (Gentleman zu Newcastle-under-Line,
                              									Staffortshire) sich am 8. August 1825 ein Patent ertheilen ließ. Man verfertigt
                              									zuerst hoͤlzerne Cylinder von dem Durchmesser der beabsichtigten
                              									Roͤhre und von zwekmaͤßiger Laͤnge. Diese Cylinder
                              									uͤberzieht man außen mir weichem Thone, der so, wie bei gewoͤhnlicher
                              									Transfer-Arbeit, zugerichtet wurde. Hierauf nimmt man einen hohlen
                              									walzenfoͤrmigen Model, der aus zwei hohlen Halb-Cylindern bestehe welche,
                              									gehoͤrig unter einander verbunden und befestigt, die aͤußere
                              									Oberflaͤche der Rohre bilden helfen. Der holzerne Cylinder mit seiner
                              									Thondeke wird durch diesen hohlen Model durchgezogen, und indem er von demselben
                              									gepreßt wird, wird aber uͤberfluͤßige Thon abgestrichen, und die Rohre
                              									bleibt auf dem Cylinder, von welchem sie, nach dem Troknen, leicht abgezogen werden
                              									kann. Sie wird auf die gewoͤhnliche Weise gebrannt. Um nun diese Rohren auf
                              									eine unbestimmte Laͤnge unter einander zu verbinden, werden kleinere
                              									Roͤhren, die in die groͤßeren so passen, daß sie sich innerhalb derselben bewegen
                              									koͤnnen, in diese gestekt, und der Zwischenraum zwischen beiden wird mit
                              									einem Kitte, der von keiner Feuchtigkeit leidet, z.B. mit Parker's Kitte, ausgefuͤllt. Die Enden der inneren Rohren
                              									muͤssen von den aͤußeren hinlaͤnglich bedekt seyn.
                           
                        
                           Hrn. B. Cheverton's neue
                              									Gaskraft-Maschine (Gas Power-Engine.)
                           Die Maschinen, welche, nach Faraday's und Brunel's Idee, durch zusammengedruͤktes Gas, das
                              									aus dem Zustande einer tropffoͤrmigen Fluͤßigkeit in jenen einer
                              									gasfoͤrmigen uͤbergeht, wirken, scheinen nun in England den Namen Gaskraft-Maschinen (Gas Power-Engines) annehmen zu wollen. Hr. B. Cheverton nimmt die Prioritaͤt der Erfindung einer
                              									solchen Maschine vor Hrn. Brunel in Anspruch, und der
                              									Herausgeber des Mechanics' Magazine bestaͤtiget
                              										N. 138. S. 414., daß Hr. Cheverton wirklich, ehe in irgend einem Journale etwas von Hrn. Brunel's Idee bekannt gemacht wurde, ihm jene
                              									Mittheilungen machte, welche gegenwaͤrtig im Mechanics' Magazine, N. 137. S. 386., N. 138
                              									S. 411., N. 139. S. 420. mitgetheilt, aber noch nicht
                              									vollendet sind. Sobald die Aufsaͤze des Hrn. Cheverton geschlossen seyn werden, werden wir dieselben alsogleich bekannt
                              									machen, um auch unsere deutschen Mechaniker fruͤhe in den Stand zu sezen,
                              									Ideen, die, wenn sie gelingen, eine Revolution im Maschinen-Wesen hervorbringen
                              									muͤssen, ausfuͤhren zu koͤnnen.
                           
                        
                           Ueber die Flamme eines Kerzenlichtes
                           hat Hr. J. B. Longmire in den Annals of Philosophy, Maͤrz l. J. S. 176. einige
                              									Bemerkungen mitgetheilt, welche die neulich von uns (Polyt. Journal Bd. XVIII. S. 396.) aufgenommenen theils
                              									ergaͤnzen, theils berichtigen.
                           
                              „Wenn man die Flamme einer Kerze nach Hrn. Sym's sinnreicher Methode abstuzt, so entsteht ein Querdurchschnitt
                                 										des Flammen-Kegels, und es erscheint eine dunkle mit einem leuchtenden Ringe
                                 										umgebene Scheibe. In diesem Falle wird aber der brennbare Stoff, der den oberen
                                 										Theil der Flamme bilden sollte, durch die Maschen des feinen Drathgewebes
                                 										durchgetrieben, und da dieser Stoff hier das verdampfte Oehl und der verdampfte
                                 										Docht ist, und dieser Dampf zum Theile zersezt, und durch die Beruͤhrung
                                 										mit dem kalten Eisen zu einem oͤhligen Rauche verdichtet wird, so hindert
                                 										dieser Dampf in das Innere der ungestoͤrten Flamme zu sehen. Da ich
                                 										einige Versuche uͤber die Flamme einer Kerze anstellte, und kein
                                 										Drahtgewebe bei der Hand hatte, verfertigte ich mir aus grobem Drathe bloß ein
                                 										paar laͤngliche Maschen, die die Flamme oben an der Spize des Kegels
                                 										theilten; als ich dieses Instrument etwas senkte, fuhr die Flamme und der Rauch
                                 										fort außen an dem Drathe aufwaͤrts zu steigen. Ich konnte also in das
                                 										Innere bis an den Grund der blauen Flamme hinabsehen. Der Docht war schwarz,
                                 										außer dort, wo er mit der Flamme in Beruͤhrung stand. Rings um den Docht
                                 										bemerkte ich zwischen demselben und der blauen Flamme einen leeren Raum. Das
                                 										ganze Innere war, außer dem Dochte, ein leichtes durchscheinendes Medium. Der
                                 										Dampf des geschmolzenen Talges entwikelt sich groͤßten Theils aus dem
                                 										unteren Theile des schwarzen Dochtes, wo die Hize an demselben am wenigsten
                                 										stark ist, und der geschmolzene Talg oder das warme Oehl sich in groͤßter
                                 										Menge findet. Das Oehl hat an diesem Theile des Dochtes eine blaue Flamme. Wenn
                                 										man Talg mit rothgluͤhendem Eisen beruͤhrt, so brennt er mit
                                 										weißer Flamme; sobald sich aber das Eisen unter die Rothgluͤhe-Hize
                                 										abkuͤhlt, entsteht eine blaue Flamme; dieß ist also der Grund, warum die
                                 										blaue Flamme an der brennenden Kerze unter der weißen ist. Die blaue Flamme ist
                                 										den Oehlen, den vegetabilischen, thierischen und kohligen brennbaren Stoffen,
                                 										wie der Baumwolle, dem Papiere und den Kohlen eigen. Stekt man die Spize eines
                                 										Federmessers in eine blaue Flamme, so uͤberzieht sie sich mit verdichtetem Oehle. Man
                                 										kann aber aus der blauen, wie aus der weißen Flamme, Oehl erhalten, wenn man
                                 										derselben eine polirte Lichtschere naͤhert; sie laͤuft wie von
                                 										einem Nebel an, welcher, nur dem Finger zusammengeschoben, kleine
                                 										Oehlkuͤgelchen gibt. Dieß beweiset deutlich, daß das Innere der Flamme
                                 										vorzuͤglich mit Oehldampf gefuͤllt ist, und daß immer ein Theil
                                 										desselben durch die Flamme entweicht. Wahrscheinlich wird etwas von dem
                                 										verdunsteten Oehle in dem mattleuchtenden Medium, welches den Kegel der Flamme
                                 										umgibt, oxidirt, was von der Beimischung von etwas Blauem an dem unteren Theile
                                 										dieses Mediums bestaͤtigt zu werden scheint.
                              
                           
                              Der Umstand, daß die verfluͤchtigten Theile der brennenden Kerze zwischen
                                 										den Docht und die Luft kommen, macht, daß die Kraft Flamme zu erzeugen auf die
                                 										Oberflaͤche des Kegels des aufsteigenden verfluͤchtigten Stoffes
                                 										uͤbertragen wird; dadurch laͤßt sich der Ursprung der Flamme an
                                 										harzigen brennbaren Koͤrpern erklaͤren. Die leichte Oxidirung
                                 										ihrer verfluͤchtigten Theile wird durch die Flamme dargestellt; die
                                 										minder schnelle Oxidirung ihrer weniger fluͤchtigen oder kohligen Theile
                                 										durch die Gluth, die ihren Koͤrper durchzieht. Nur zunaͤchst an
                                 										der Oberflaͤche kann die Oxidation auf die ersteren wirken,
                                 										waͤhrend die Luft in die poroͤse Textur der lezteren eindringen
                                 										und zugleich jedes Theilchen oxidiren kann. So druͤkt Flamme und Gluth
                                 										Oxidirung mit vorlaͤufiger Zersezung aus.“
                              
                           
                        
                           Schaͤdlichkeit der Gasbeleuchtung fuͤr die
                              									Gesundheit.
                           Ein Arzt bemerkt im Mechanics' Magazine (N. 144. 27. Mai l. J. S. 62.), daß Gasbeleuchtung in
                              									Wohnzimmern den Lungen schaͤdlich ist. Man gibt ihm dieses daselbst in
                              									Hinsicht auf Kohlengas, nicht aber in Hinsicht auf Oehlgas zu, welches nicht mehr,
                              									als Dampf von Talglichtern schaden kann.
                           
                        
                           Luftdichte Luftkisten in Bothen, um diese immer flott zu
                              									halten.
                           Wir haben neulich von dieser Vorrichtung im polyt. Journal Nachricht gegeben. Das Mechanics' Magazine, N. 140. S. 448. spricht hiervon als
                              									von einer bereits vor 6 Jahren von der Admiralitaͤt versuchten, und als
                              									brauchbar erprobten Sache. Das Both, womit die Versuche angestellt wurden, dient
                              									jezt zu Gibraltar als Rettungsboth.
                           
                        
                           Vergleichung der englischen und franzoͤsischen
                              									Eisen-Huͤtten.
                           Nach einem statistischen Berichte vom J. 1819 erzeugt und verbraucht Frankreich
                              									jaͤhrlich ungefaͤhr Eine Million metrischer Zentner geschlagenen
                              									Stab-Eisens. Hierzu hat es, nach der alten Methode, 300 Schmieden noͤthig.
                              									Nach der neueren englischen Methode, nach welcher das Eisen in einem Reverberir-Ofen
                              									mit Steinkohlen gereinigt, und dann zwischen Walzen in Stangen gerollt oder gestrekt
                              									wird, liefern 20 englische Eisen-Manufacturen eben so viel, und Frankreich hat
                              									wirklich gegenwaͤrtig bereits so viele englische Eisen-Manufacturen (forges à l'Anglaise) seit dem lezten Frieden
                              									errichtet, daß es seinen Eisen-Bedarf auf englische Art
                              									verfertigen kann. (Mechanics' Magazine N. 145. 3. Jun.
                              									l. J. S. 76.)
                           
                        
                           Tuther's Windoͤfen.
                           Hr. Tuther fuͤttert seine Windoͤfen mit
                              									einer zwei Zoll diken Lage grob gestoßener Holzkohlen, als schlechtem
                              									Waͤrmeleiter, zwischen der inneren Fuͤtterung und der aͤußeren
                              									Wand aus, und erhizt dadurch seinen Ofen weit schneller. Er hat ferner, da er, wie
                              									in England gewoͤhnlich, mit Steinkohlen heizt, vorne am Ofen uͤber dem
                              									Roste einen losen Ziegelstein angebracht, um die Klinkers herauszunehmen, wenn sich
                              									welche bilden sollten. Dann hat er eine Seitenkammer an diesem Ofen angebracht,
                              									durch welche die erhizte
                              									Luft waͤhrend ihres Abzuges nach dem Schornsteine durchzieht, was zu vielen
                              									Zweken, wozu eine maͤßige Waͤrme nothwendig ist, sehr gut taugt.
                              									Erster Ideen sind von Hrn. Duncan Campbell, leztere von
                              										Dr. Henry. (Vergl. Gill's
                              									techn. Reposit., April 1826. S. 239.)
                           
                        
                           Hrn. Shuttlework's
                              									Handsaͤge-Muͤhle,
                           von welcher wir im polyt. Journ. B. XX. S. 155. Abbildungen und Nachricht
                              									ertheilten, wird im Mechanics' Magazine, N. 136. S. 379.
                              									fuͤr gaͤnzlich unbrauchbar erklaͤrt.
                           
                        
                           Lees' und Harrison's Ziegelschlag-Maschine.
                           Die Hrn. Lees und Harrison,
                              									Ziegelbrenner zu Little-Thurrock, ließen sich am 1. Februar 1825 ein Patent auf eine
                              									verbesserte Maschine zur Bereitung des Thones und Verfertigung der Ziegel ertheilen.
                              									Das Repertory of Patent Inventions, Maͤrz 1826.
                              									S. 188. lobt diese Maschine ihrer Theorie wegen, besorgt aber sehr, daß die
                              									Zaͤhigkeit des Thones eine, gluͤkliche praktische Anwendung derselben
                              									nicht gestatten wird. Wir finden es unnuͤz, unseren Lesern die in dieser
                              									Recension gegebene Skizze der Maschine mitzutheilen, da sie den meisten derselben,
                              									insofern sie auf einer an unseren Ziegeleien kaum dem Namen nach bekannten
                              									Thonmuͤhle beruht, ohne Zeichnung, welche das Repertory nicht gegeben hat, unverstaͤndlich seyn wuͤrde.
                              									Wir wollen eine Zeichnung im London Journal abwarten.
                           
                        
                           Estriche nach Derbyshire-Art.
                           Hr. W. Duesbury theilt in Hrn. Gill's
                              									techn. Repository, April 1826. S. 240. folgendes
                              									Verfahren aus Derbyshire mit, dauerhafte Estriche zu bereiten. Man nimmt die
                              									glasartigen Schlaken, die auf den Bleihuͤtten nach dem Waschen derselben auf
                              									der Stampfmuͤhle uͤbrig bleiben, zu vier Theilen auf Einen Theil
                              									sorgfaͤltig geloͤschten Kalkes, ruͤhrt dieses Gemenge mit
                              									Wasser zu gehoͤriger Consistenz an, und breitet es auf dem Boden, auf welchem
                              									man den Estrich bilden will, nachdem er vorlaͤufig mit zerstoßener
                              									Steinkohlen-Asche uͤberlegt wurde, sorgfaͤltig aus. Waͤhrend
                              									des Troknens stampft man ihn von Zeit zu Zeit mit einem hoͤlzernen
                              									Stoͤßel, um ihm die gehoͤrige Harte zu geben. Wenn das Estrich beinahe
                              									troken ist, ebnet und glaͤttet man es dadurch, daß man einen flachen und
                              									schweren runden Stein mit einem Griffe daruͤber hinzieht. Wenn dieses Estrich
                              									fuͤr ein oberes Stokwerk hergerichtet werden soll, so wird uͤber die
                              									Dielen zuerst eine Lage Stroh ausgebreitet, und hierauf sodann obiges Gemenge
                              									aufgetragen. Diese Estriche sind außerordentlich dauerhaft; Hr. Duesbury erzaͤhlt einen Fall, wo ein solches
                              									Estrich in einem kleinen Zimmer bei einer Dike von 2 1/2 Zoll auch dann noch fest
                              									hielt, als das Holz, auf welchen dasselbe, freilich in der Mitte etwas
                              									gewoͤlbt, aufgetragen wurde, bereits darunter weggefault war. Es ist kein
                              									Zweifel, daß die Schlaken anderer Huͤtten- und Hammer-Werke eben so
                              									benuͤzt werden konnten.
                           
                        
                           Verbesserung an Pflasterung der Straßen.
                           Der Hr. Oberste Macirone hat in einem kleinen so eben
                              									erschienenen Werke: Hints te Paviors“ (Wink fuͤr Pflasterer), wovon das Mechanics' Magazine, N. 137. S. 390. einen
                              									gedraͤngten Auszug liefert, einige Hauptgrundsaͤze den Pflasterern in
                              									das Gedaͤchtniß zuruͤkgerufen, welche sie immerdar bei ihrer Arbeit zu
                              									vergessen scheinen; gehoͤrige Haͤrtung der Unterlage, auf welcher die
                              									Steine zu liegen kommen; gehoͤrige Befestigung und Einrammlung der
                              									Pflastersteine, und endlich sorgfaͤltiges Ausgleichen des Pflasters, wenn es
                              									mit der Zeit in Unordnung geraͤth. Zu diesem Behufe empfiehlt er eine zwekmaͤßigere Ramme,
                              									die, nach Art der Maschine zum Einrammeln der Bruͤken-Pfaͤhle,
                              									eingerichtet ist, und zu allen drei oben erwaͤhnten Zweken verwendet werden
                              									kann. Diese Ramme ist in einem vierekigen Gestelle von 8 Fuß Laͤnge und 5 Fuß
                              									Breite befestigt, welches mittelst 4 oder 6 Rollwalzen leicht in allen Richtungen
                              									auf der Straße hin und her gezogen werden kann. Die Ramme selbst ist ein
                              									kegelfoͤrmiger Blok aus Eichenholz, unten 3 Fuß im Durchmesser,
                              									gehoͤrig mit Eisen beschlagen und ungefaͤhr 5 Ztnr. schwer. Sie wird
                              									auf die gewoͤhnliche Weise an Schnuͤren, die uͤber eine Rolle
                              									laufen, in die Hoͤhe gezogen, und wieder fallen gelassen, und wirkt so
                              									kraͤftiger und schneller und besser, als die gewoͤhnliche
                              									Handramme.
                           
                        
                           Bernstein zu kitten.
                           Man befeuchte die Flaͤchen an den Stuͤken Bernsteines, welche
                              									zusammengekittet werden sollen, mit kaustischem Kali (Aez-Lauge), und presse sie mit
                              									Beihuͤlfe der Waͤrme fest auf einander. (Glasgow
                              									Mechanics' Magazine, N. 120. S. 96.)
                           
                        
                           Conservations-Papier.
                           Man verkauft zu Paris bei Hrn. Cabasson, rue Montmartre, N. 142. ein Papier, aërofuge ou papier
                                 									conservateur, dessen Bereitung geheim gehalten wird, und welches die darin
                              									eingewikelten Gegenstaͤnde gegen alle Feuchtigkeit und alle Insecten
                              									schuͤzt. Der Bogen kostet 40 Centimes, und wenn man ein halbes Buch nimmt, 35
                              									Cent. Es waͤre der Muͤhe werth, solches Papier kommen zu lassen und zu
                              									analysiren. (Annales de l'Industrie N. 76. April 1826.
                              									S. 102.)
                           
                        
                           Leder mehr dauerhaft zu machen.
                           Um Leder mehr dauerhaft zu machen, und weniger durchdringbar fuͤr Wasser, soll
                              									man die Fleischseite der Sohle auswaͤrts kehren, das Leder waͤrmen,
                              									und die Fleischseite mit Theer uͤberstreichen, solang warm halten, als es
                              									denselben einsaugt, und endlich dasselbe troknen. Diese leztere Operation muß so oft
                              									wiederholt werden, als das Leder Theer einsaugt; zulezt wird es mit Stahlfeile außen
                              									uͤberstreut. Die Sohle kann auch gelegentlich gefettet werden. (Glasgow Mechanics' Magazine, N. 119. S. 80.)Schon vor hundert Jahren haben Deutsche und Franzosen gerathen, die
                                    											Narben-Seite des Leders einwaͤrts zu kehren; sie haben aber tauben
                                    											Ohren gepredigt. Vielleicht hoͤren unsere Schuhmacher und
                                    											Verpflegs-Officiere, die an der kurzen Dauer des Leders bei der Armee so
                                    											lange Freude haben, besser, wenn man ihnen von Englaͤndern in's Ohr
                                    											schreien laͤßt, was sie thun sollten. A. d. Ueb.
                              								
                           
                        
                           Ueber das Tragen des Tornisters.
                           Ein alter Soldat beschreibt im Mechanics' Magazine, N.
                              									139. S. 420. eine bequemere Methode, den Tornister zu tragen, als die
                              									gegenwaͤrtige, die ihn nicht nur unter den Achseln so oft wund druͤkt,
                              									laͤhmt und unbrauchbar fuͤr das Gefecht, sondern auch durch das
                              									Zusammendruͤken der Brust zum Blutspeien und Lungenkranken fuͤr den
                              									ganzen Rest seines Lebens macht. Es sind ein Haar Stahl-Federn, die uͤber die
                              									Schultern laufen, und ruͤkwaͤrts in ein Paar Haken enden, in welche
                              									der Tornister eingehaͤkelt wird; diese Federn brauchen nicht diker zu seyn,
                              									als das Fischbein des Mieders einer Coquette. Diese Federn dienen zugleich als
                              									Schuzwehr fuͤr den Krieger.
                           
                           Desaouliers hat vor 100 Jahren schon in seiner Physik
                              									gelehrt, daß der menschliche Koͤrper leichter mit einer Last zu befrachten
                              									ist, die kein Elephant zu tragen vermag, als der Koͤrper eines Elephanten;
                              									allein, wenn auch Feldherrn physische und mathematische Kenntnisse zu
                              									schaͤzen, zu foͤrdern und zu benuͤzen wußten, so wußten doch
                              									diejenigen sie uͤberall zu laͤhmen und zu unterdruͤken, denen 1
                              									= 3, und der Mensch nicht mehr als ein Stuͤk, une
                                 										piece, werth 300 fl. per Kopf ist.
                           
                        
                           Sparstoͤpsel aus Kork.
                           Hr. Payen gibt im Bulletin de la
                                 										Société d'Encouragement, N. 250. S. 66., und Journ. de Chim. med. Jan. 1825. folgendes Verfahren zur
                              									Verfertigung wohlfeiler Korkstoͤpsel an. Man schne der aus einer Korkplatte
                              									rechtwinkelige Stuͤke von der Laͤnge des kuͤnftigen
                              									Stoͤpsels und von einer Breite, die dem Durchmesser desselben gleich ist,
                              									raspelt beide Flaͤchen vollkommen eben, und legt sie, nach dem Durchmesser,
                              									den der Stoͤpsel erhalten soll, uͤber einander, nachdem man
                              									vorlaͤufig die Flaͤchen, welche auf einander zu liegen kommen, mit
                              									Leim bestrichen hat. Man umwindet jedes dadurch entstehende Paͤkchen Kork mit
                              									einem Faden, und bringt alle diese Paͤkchen in einen Zwing-Rahmen, in welchem
                              									man die Klammern mit dem Hammer eintreibt, und die Paͤkchen solang
                              									laͤßt, bis sie vollkommen troken geworden sind, worauf man sie herausnimmt,
                              									und wie gewoͤhnlich zuschneidet und zufeilt.
                           Um mit großen Stoͤpseln gut zu stoͤpseln, muß man sie in verschiedenen
                              									Richtungen zwischen einer Preßzange zusammenkneipen, und dadurch erweichen, wo sie
                              									dann in die engste Oeffnung licht eingetrieben werden koͤnnen, ohne
                              									kegelfoͤrmig seyn zu muͤssen, welche leztere Form sie so oft nur
                              									schlecht schließen oder gar heraustreiben laͤßt.Obiges Zusammenleimen der Stoͤpsel ward in England Gegenstand eines
                                    											Patentes. Wenn Franzosen, in deren Waͤldern der Kork waͤchst,
                                    											und Englaͤnder, das reichste Volk auf Erden, Stoͤpsel
                                    											zusammenleinen, duͤrfen wir uns aͤhnlicher Wirthschaftlichkeit
                                    											nicht schaͤmen, zu welcher uns die Noth ohnehin bald treiben wird;
                                    											denn der Kork steigt jaͤhrlich im Preise, weil die Korkwaͤlder
                                    											immer mehr ausgerottet werden.
                              								
                           
                        
                           Methode, Glasstoͤpsel, die in glaͤserne
                              									Gefaͤße zu fest eingerieben sind, los zu machen.
                           Die beste und einfachste Methode, Glasstoͤpsel, welche in Glaͤser so
                              									fest eingerieben sind, daß man sie auf keine der gewoͤhnlichen Weisen aus
                              									denselben ganz herausbringen kann, aus denselben herausschaffen zu koͤnnen,
                              									ist diese, daß man mit dem Ruͤken eines gewoͤhnlichen Tischmessers auf
                              									jeder Seite des Stoͤpsels nach aufwaͤrts sehr schnell und sanft
                              									klopft. Mit Geduld und Beharrlichkeit bringt man auf diese Weise, freilich
                              									oͤfters erst nach einer Stunde, den Stoͤpsel sicher heraus. (Mechanics' Magazine N. 145. 3. Jun. a. a. O.)
                           
                        
                           Hrn. Hofrathes Fuchs Wasserglas
                              									taugt allerdings auch gegen Holzmoder.
                           Es ist bekannt, daß organische Koͤrper gegen die Vermoderung, die erste
                              									Periode der Faͤulniß – durch Abhaltung der Atmosphaͤrilien
                              									geschuͤzt werden; daher das Ueberziehen des Holzes mit Firnissen, das
                              									Anstreichen mit Ochsfarben u.a.m.; daß aber die Anwendung der Firnisse sich wegen
                              									des hohen Preises derselben nur auf kleinere Holzgeraͤthschaften
                              									beschraͤnkt, was gewoͤhnlich von den complicirten Bereitungsweisen
                              									herruͤhrt und
                              									leider beurkundet, wie wenig Vertrauen bei uns der technischen Chemie geschenkt
                              									wird, ist ebenfalls eine bekannte Sache. Eine ausgedehntere und vortheilhaftere
                              									Anwendung, als solches Schuzmittel, kann hingegen von dem von meinem hochverehrten
                              									Lehrer, dem Hrn. Hofrathe Fuchs in Muͤnchen,
                              									angegebenen Wasserglase (polyt. Journal Bd. XVII. S. 465.) gemacht werden, das, auf
                              									solche Koͤrper gestrichen, bei der gewoͤhnlichen Temperatur schnell
                              									austroknet, und einen firnißartigen Ueberzug bildet, der durch die
                              									Atmosphaͤrilien keine Veraͤnderung erleidet, und ohne Schaden naß
                              									abgepuzt werden kann, wenn er durch Staub oder Schmuz verunreinigt worden ist; das
                              									ferner, da es mit den Metallaufloͤsungen Niederschlaͤge bildet,
                              									zugleich auch als Farbe benuͤzt werden kann.
                           Ich habe es an der k. Akademie der Wissenschaften zu Muͤnchen bei den inneren
                              									Wanden und Faͤchern der Schraͤnke, in welchen die mineralogischen
                              									Sammlungen aufbewahrt werden, anwenden gesehen, und gefunden, daß dieser Ueberzug
                              									keinem anderen, mit irgend einem Oehlfirnisse bereiteten, nachstehe.
                           Nur ist zu bemerken, daß die Regeln hinsichtlich der Bereitung dieses vortrefflichen
                              									Mittels, die in jeder Haushaltung geschehen kann, und hinsichtlich des Auftragens so
                              									befolgt werden, wie sie in der angefuͤhrten Abhandlung ausfuͤhrlich
                              									angegeben sind.
                           Dr. C. G. Kaiser in Landshut.
                           
                        
                           Hrn. Badnall's
                              									Seide-Abwinde-Maschine.
                           Wir haben diese Maschine aus dem Repository von Gill im polyt. Journal B. XIII. S. 320. mitgetheilt. Ein Hr. Jones
                              									versichert im Mechanics' Magaz., N. 138. S. 402. auch nach Erfahrung eines der ersten Seiden-Winders in
                              									England, Hrn. Pattison, daß diese Maschine nichts taugt,
                              									und zu schnell und unrein arbeitet.
                           
                        
                           Spielarten von Seidenraupen.
                           In Piemont zieht man zweierlei Seidenraupen; die gemeinste ist die gelbe, die
                              									seltenere die weiße in der Nachbarschaft von Novi. In Frankreich ließ die Regierung
                              									vor 50 Jahren noch eine dritte aus China kommen, die eine sehr weiße Seide liefert.
                              									Hr. Bonafous hat leztere, und die weiße von Novi
                              									Vergleichungsweise gezogen, und sich uͤberzeugt, daß der etwas hoͤhere
                              									Preis der Seide jener Raupen, die vor 50 Jahren aus China kamen, vor der Seide der
                              									weiß spinnenden Raupen um Novi den geringeren Ertrag der Seide der ersteren nicht
                              									ersezt. (Bulletin universel und Biblioteca italiana, April 1826. S. 127.)Wir wollen bei dieser Gelegenheit hier ein Werk empfehlen, dessen Verfasser
                                    											als ein sehr feiner Beobachter sowohl seinen Landsleuten, als uns bekannt
                                    											ist; naͤmlich die „Recherches
                                          													historiques et statistiques sur le murier, les vers à soie et
                                          													la fabrication de la soierie particuliérement à Lyon
                                          													etc., par L. F. Grognier. 8. Lyon. 1825.“
                                    											Man wird hieraus ersehen, daß die Maulbeerbaͤume, welche der gute Henry IV. um seine Tuillerien pflanzte, nicht
                                    											mehr unter Ludwig XIV. vorhanden waren; daß auch die neuen Pflanzungen, die
                                    											Ludwig's weiser Minister, Colbert, anlegen ließ,
                                    											wieder zerstoͤrt wurden; und daß jezt, seit der Revolution und seit
                                    											Napoleon, dem Großen, Frankreich's Seidenfabriken bluͤhender sind,
                                    											als die des ehemahligen Italien. Tandem bona causa
                                       												triumphat!
                                    										
                              								
                           
                        
                           Ueber Caféine.
                           findet sich ein sehr interessanter Aufsaz, welchen Hr. Pelletier vor der Académie
                                 										royale de Médicine vorgelesen hat, im Journal
                                 										de Pharmacie, Mai 1826. S. 229., aus welchem wir bloß die sonderbaren Bestandtheile dieses
                              									Koͤrpers bemerken wollen, welcher mehr Stikstoff enthaͤlt, als irgend
                              									ein thierischer Koͤrper (mit Ausnahme des Harnstoffes), und doch niemahls in
                              									faule Gaͤhrung uͤbergeht.
                           
                              
                                 Caféine besteht aus
                                 46,51
                                 Kohlenstoff
                                 
                              
                                 
                                 21,54
                                 Stikstoff
                                 
                              
                                 
                                   4,81
                                 Wasserstoff
                                 
                              
                                 
                                 27,14
                                 Sauerstoff
                                 
                              
                           Eiweißstoff enthaͤlt 15,705 Stikstoff; Gallerte 16,9981 Faserstoff 19,934;
                              									Harnstoff 43,400.
                           
                        
                           Brantwein aus Moͤhren oder gelben Ruͤben.
                           Man rechnet in England auf 20 Bushels gelbe Ruͤben 3 Gallons Brantwein von
                              									ungemeiner Staͤrke. Man waͤscht die Moͤhren vor dem Brennen,
                              									daͤmpft sie in einem kupfernen Kessel, und preßt sie in einer
                              									gewoͤhnlichen Presse. Der Saft wird etwas gesotten, auf die
                              									gewoͤhnliche Weist in Gaͤhrung gebracht, und dann destillirt. (Glasgow Mechanics' Magazine, N. 119. S. 79.)Dieß kann in England mit Vortheil geschehen, wo man Pferde mit gelben
                                    											Ruͤben fuͤttert, nicht aber bei uns, wo Moͤren als
                                    											Vogelfutter theuer genug kommen. Wir kennen uͤbrigens den
                                    											Moͤhren-Brantwein auf dem festen Lande schon seit langer Zeit; vergl.
                                    												Boͤhmer's techn. Gesch. der Pflanzen.
                                    											A. d. Ueb.
                              								
                           
                        
                           Bier-Brunnen.
                           „Eine der einfachsten und nuͤzlichsten Maschinen des heutigen
                                 										Tages,“ heißt es im Mechanics' Magazine,
                                 										N. 140. S. 448. „ist diejenige, die man jezt allgemein in unseren
                                 										Bierhaͤusern braucht, und wodurch das Bier aus dem Fasse herauskommt,
                                 										ohne daß man in den Keller gehen, und sich der Unbescheidenheit des Kellners
                                 										aussezen darf. Sie besteht in einer bloßen Luftpumpe, die an einer ledernen oder
                                 										metallnen luftdichten Roͤhre angeschraubt ist, aus welcher die Luft
                                 										ausgepumpt wird, und durch welche dann das Bier bloß durch den Druk der
                                 										Atmosphaͤre aus dem Fasse im Keller heraufgedruͤkt wird, und jedes
                                 										Mahl, so oft man den Hahn oben dreht, ausstroͤmt!!!“ Mit einem
                              									auf diese Weise aus dem Keller heraufgepumpten Biere wuͤrde der
                              									aͤrmste bayersche Bauer sich nicht den Mund ausspuͤlen, und wenn es
                              									auch das beste Toͤlzer- oder Dachauer- oder Maxlrainer-Bier waͤre.
                           
                        
                           Vortheile des Abdampfens und Abkochens des Futters fuͤr
                              									Hornvieh.
                           Hr. C. Whitlaw erzaͤhlt, daß, als er auf seinen
                              									Reisen in Nord-America die Milch in einem Wirthshause so ausgezeichnet gut fand, er
                              									den Wirth uͤber die Weise seine Kuͤhe zu fuͤttern fragte. Der
                              									Wirth sagte ihm, daß er so schlechtes grobes Heu habe, daß es die Kuͤhe nicht
                              									anders fressen koͤnnen, als wenn er dasselbe vorerst der Einwirkung des
                              									Dampfes aussezt. Er zeigte ihm die Futterkasten, die einen durchloͤcherten
                              									Doppelboden und einen genau schließenden Dekel hatten. Der Dampf wurde aus einem
                              									Dampfkessel unter dem Doppelboden in diesen Kasten eingelassen. Diesem schlechten
                              									Heue sezte der Wirth auch noch Hechsel zu. Hr. Curwen und
                              									Hr. Franklin befolgten seit laͤngerer Zeit auch in
                              									England diese Methode bei Erdaͤpfel-Futter, und bei anderem schlechten
                              										Futter.Bekanntlich bruͤhen auch in Deutschland fleißige Landwirthe ihren
                                    											Hausthieren das groͤbere Futter mit heißem Wasser ab; allein, Abbruͤhen oder Sieden, und Daͤmpfen, sind zwei
                                    											hoͤchst verschiedene Operationen. Durch die beiden ersteren wird das
                                    											Nahrhafte und Schmakhafte ausgezogen, durch leztere wird die Speise erst
                                    											nahrhaft und schmakhaft; es ist, mit einem Worte, derselbe Unterschied
                                    											zwischen gedaͤmpftem und gesottenem oder abgebruͤhtem Futter,
                                    											wie zwischen gedaͤmpftem (oder wie man in Bayern sagt,
                                    											geduͤnstetem) Gemuͤse und gesottenem und eingebranntem
                                    											Gemuͤse. Leider wissen nicht alle Menschen, daß die Thiere einen weit
                                    											feineren Geschmak haben, als der Mensch, und daß der Mensch allein ein Alles
                                    											fressendes Thier, „animal
                                          												omnivorum,“ ist; daß folglich die Thiere in Hinsicht auf
                                    											ihre Nahrung weit sorgfaͤltiger behandelt werden muͤssen, als
                                    											der Mensch, wenn sie gedeihen sollen. A. d. Ueb. (Vergl. Gill's
                              									techn. Reposit., April 1826. S. 239.)
                           
                        
                           
                           Amerikanisches Mittel, Raupen und Insecten von Baͤumen
                              									zu vertreiben.
                           Das London Journal, Mai 1826 liefert (aus Silliman's Journal) S. 268. folgendes bewaͤhrt
                              									seyn sollende Raupen-Mittel. Man bohrt ein Loch in den Baum bis auf das Herz
                              									desselben, fuͤllt es mit gepulvertem Schwefel, und schließt es mit einem
                              									genau passenden Stoͤpsel zu. Ein Baum von 4 bis 8 Zoll im Durchmesser
                              									erfordert ein Loch von der Dike des kleinen Fingers, und so die uͤbrigen
                              									Baͤume im Verhaͤltnisse. Gewoͤhnlich sind in 48 Stunden alle
                              									Insecten vertrieben, zuweilen waͤhrt es aber laͤnger. –Man sagt uns nicht, ob der Baum durch das Mittel nicht mehr leidet, als durch
                                    											die Insecten. Indessen ist dieser Vorschlag eines Versuches werth, da man
                                    											denselben leicht an einer Pappel anstellen kann. Pruͤfet Alles, sagt
                                    											der Apostel.
                              								
                           
                        
                           Ueber den Einfluß der Waͤlder auf den physischen und
                              									moralischen Zustand der Laͤnder.
                           Die Akademie zu Bruͤssel ließ die gekroͤnte Beantwortung ihrer
                              									Preis-Aufgabe: „uͤber den Einfluß der
                                    											Waͤlder auf den physischen Zustand der
                                    										Laͤnder,“ auf ihre Kosten druken, und vertheilen; aber
                              									nicht in den Buchhandel gelangen. Der Titel dieser gekroͤnten Preisschrift
                              									ist: „Recherches sur les changemens produits dans
                                    											l'état physique des contrées par le destruction des
                                    											forêts: par M. Moreau
                                 										de
                                 										Yonnes
                                 										etc. 4. Bruxelles. 1825.“ Baron Fourier hat uͤber diese Preisschrift bei der
                              									Pariser-Akademie, deren bestaͤndiger Secretaͤr er ist, einen Bericht
                              									erstattet, der in der Biblioteca italiana (April
                              									[ausgegeben am 5. Junius] 1826. S. 92.) mitgetheilt wird, und dieses Werk als
                              									Meisterwerk in jeder Hinsicht beurkundet. Fuͤr die Finanz-Minister des festen
                              									Landes von Europa ist dieses Werk eben so wichtig, wie fuͤr den Bauer, der,
                              									an einem Floͤße tragenden Wasser, seinen Enkeln auch nur ein halbes Tagwerk
                              									Wald zu hinterlassen hat. Es waͤre sehr der Muͤhe werth, diese
                              									Preisschrift in irgend einer gemeinnuͤzigen Zeitschrift Deutschlands zur
                              									Kenntniß des deutschen Volkes zu bringen.
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              a) englische.
                              
                                 The Principles of Practical Perspective: or,
                                       												Scenographic Projection: containing universal Rules for delineating
                                       												Designs on various Surfaces, and taking Views from Nature by the most
                                       												simple and expeditious methods: to which are added, Rules for Shadowing,
                                       												and the Elements of Painting: the whole treated in amanner calculated to render the Science of
                                       												Perspective and the Art of Drawing easy of attainment to every capacity.
                                       												Illustrated with Fifty-one Plates. By RichardBrown, Architect and Professor of
                                       												Perspective. Royal 4to. 2l. 2s. boards. This valuable work is dedicated,
                                       												with permission to JohnSoane, Esq., R.
                                       												A.
                                 The Female Economist: or, Plain System of Cookery,
                                       												for the use of Private Families, containing upwards of 850 Receipts. By
                                       												Mrs. Smith. New Edition, 4s. boards.
                                 The Complete Confectioner: or, Whole Art of
                                       												Confectionary made Easy. Also, Receipts for Home made Wines, Cordials,
                                       												French and Italian Liqueurs, etc. By FrederickNutt. Eighth Edition, corrected and improved
                                       												by J. J. Machet, of Paris, Confectioner and Distiller.
                                       												12mo. 8s. 6d. half-bound.
                                 The Imperial and Royal Cook: consisting of the most
                                       												sumptuous Made Dishes, Ragouts, Fricassees, Soups, Gravies, etc.,
                                    												Foreign and English, including the latest
                                       												improvements. New Edition. By FrederickNutt. 6s. boards.
                                 Houghton's Wine-Cellar Check-Book, arranged upon a
                                       												Principle, the result of Twenty Years' Experience, which so effectually
                                       												controls the Stock of that valuable Depôt, as to precludethepossibility of fraudulently diminishing it by the
                                       												abstraction of a single bottle: embracing, at the same time, a Check
                                       												upon the Wine-Merchant's Delivery during the Year. Price 10s. 6d.
                                       												half-bound.
                                 Arithmetical Questions, on a New Plan, intended to
                                       												answer the double purpose of Arithmetical Instruction and Miscellaneous
                                       												Information, designed for the use of Young Ladies. By the late
                                       												WilliamButler. 9th Edition. Edited by ThomasBourn. 12mo. 6s. bound.
                                 Arithmetical Tables. By the late WilliamButler. 13th Edition, with Additions by
                                       												ThomasBourn. Price 8d. sewed.
                                 The Myriorama: or, Many Thousand Views, designed by
                                       												Mr. Clark. The Myriorama is a moveable Picture,
                                       												consisting: of numerous Cards, on which are Fragments of Landscapes,
                                       												neatly coloured, and so ingeniously contrived, that any two or more
                                       												placed together will form a pleasing View: or, if the whole are put on a
                                       												table at once, will admit of the astonishing number of 20,922,789,888,000 Variations: it is
                                       												therefore certain, that if a person were occupied night and day, making
                                       												one change every minute, he could not finish the task in less than
                                       												39,807,438 years
                                       												and 330 days. The Cards are fitted up in an elegant box, price
                                       											15s.
                                 Treatise on Clock and Watch Making, theoretical and
                                       												practical. By ThomasReid, Edinburgh., Hon. Mem. of the Worshipfol Company of Clockmakers, London.
                                 The Myriorama (Second
                                       												Series), consisting entirely of Italian
                                       												Scenery. Designed by Mr. Clark. The Second Series is capable of even
                                       												greater variation than the First, as the number of Cards is increased
                                       												from 16 to 24. The changes or variations which may be produced by these
                                       												24 Cards, amount to the astounding and almost incredible number of
                                       												620,448,401,733,239,439,360,000. Price 1l. 4s. in an elegant
                                       												box.
                                 
                              
                           
                              b) franzoͤsische.
                              
                                 Mécanique des ouvriers, Artisans et Artistes,
                                       												traduite de l'anglais sur la 9me édition: par Mr. Bulos. 12. Paris. 1825. Urbain Canel. 1 vol.
                                       												6 pl. 2 vol. 2 pl.
                                 Mémoire historique et analytique sur le Bleu
                                       												de Prusse, ou de la teinture en bleu Souchon sans indigo. 8. Lyon. 1825.
                                       												1 Fr. 50 C.
                                 Tableau des Arts et Métiers et des Beaux Arts,
                                       												présenté pour servir à propager l'institution
                                       												des cours de géometrie et de Mécanique applicquées
                                       												aux arts dans les villes de la France: par le BaronDupin. 8. Paris. 1825. Chez
                                       											Bachelier.
                                 Instruction à l'usage des personnes qui
                                       												possédent ou qui veulent obtenir en France des Brevets pour des
                                       												découvertes industrielles etc. par M. J. R. Armonville. 8. Paris. 1826. chez Md.
                                       												Huzard.
                                 Manuel du Fabricant de sucre et du Raffineur, par
                                       												MM. BlachetteetZoega. 18. Paris. 1826. chez Roret. 3
                                       												Francs.
                                 Des ponts en fil de fer: parSeguinaîne. 2 Edit. 4. Paris. 1826. Bachelier. 5
                                       												Francs.
                                 Instruction du Conseil de Salubrité, sur la
                                       												construction des latrines publiques, et sur l'assainissement des
                                       												latrines et des fosses d'ai sance. 4. Paris. 1826. May. Imp.
                                       											roy.
                                 Manuel de l'artificier, ou l'art de faire toutes
                                       												sortes de feux d'artifice à peu de frais et d'aprés les
                                       												meilleurs procédés: par M. Vergnaud. 18. Paris. 1826. ch. Roret. 3
                                       												Francs.
                                 
                              ––––––––––
                              
                           
                              
                                 De pigmento indico botanice, chemice et technice
                                       												investigato Commentarius theoretico-practicus, anno 1824 ab Acad.
                                       												Lovaniensi praemio ornatus, auctoreWauthier. Med. Cand.Die hollaͤndischen Universitaͤten hatten seit den
                                          													aͤltesten Zeiten die gute Sitte, jaͤhrliche
                                          													Preis-Aufgaben uͤber praktisch-nuͤzliche
                                          													Gegenstaͤnde, nicht uͤber philosophischen
                                          													Schnikschnak, fuͤr ihre jungen akademischen Buͤrger
                                          													auszuschreiben, und in den neueren Zeiten finden wir sehr
                                          													schaͤzbare Arbeiten unter den Uebungen der jungen
                                          													Hollaͤnder, welche sich nicht durch Duelliren, Commerciren
                                          													und aͤhnliche Albernheiten so sehr entehren und entnerven,
                                          													wie es leider an mancher deutschen Universitaͤt der Fall ist.
                                          													A. d. R.Lovani. 1825.
                                 
                              ––––––––––
                              
                                 Zapiskietc. (Abhandlungen uͤber Anwendung der
                                    											Grundsaͤze der Mechanik auf Berechnung der Wirkung verschiedener der
                                    											gebraͤuchlichsten Maschinen, von Hrn. Prof. Tschijof. 4. St. Petersburg. 1823. I. Bd.) 10 Rubeln.Es scheint, daß, seit Rußland auf die eben so einfache als
                                          													natuͤrliche Idee kam, dasjenige nicht uͤber seine
                                          													Grenzen kommen zu lassen, was innerhalb derselben erzeugt und
                                          													verfertigt werden kann, und das Geld bei Hause zu halten, was
                                          													unnuͤz uͤber die Grenze geht, die deutsche technische
                                          													Literatur sich bald mit Uebersezungen russischer Werke wird
                                          													bereichern muͤssen. Prof. Tschijof
                                          													bearbeitete sein Werk nach dem Traité
                                             														élementaire des machines par Hachette, 2ed., nach
                                          													der Théorie de la mecanique par
                                          													Borgnis (1820), nach der neuen
                                          													Ausgabe von Bélidor, avec des notes et additions de M. Navier (1819), nach dem Essai sur la composition des machines par
                                             														MM. Lanz
                                          													et
                                          													Betancourt (2. ed. 1819), nach dem Traité de méchanique
                                             														industrielle de M. Christian (1822), nach dem Traité de la construction des ponts par
                                          													Gauthey: Werke, die man in Rußland
                                          													benuͤzt, in Deutschland kaum dem Namen nach kennt. Wie viel
                                          													kluͤger waren unsere Vaͤter unter Friedrich und
                                          													Joseph, die fleißig jedes franzoͤsische und englische
                                          													technische Werk uͤbersezten und studirten, waͤhrend
                                          													wir jezt wohl die elenden franzoͤsischen und englischen
                                          													Romane, Phrasen von Chateaubriand und Consorten, die Giftmischereien
                                          													englischer und franzoͤsischer Quaksalber, aber nur selten ein
                                          													technisches Werk des Auslandes uͤbersezen, das uns mehr
                                          													Gewinn geben wuͤrde, als alle Faseleien und
                                          													Schwaͤrmereien desselben. A. d. R.