| Titel: | Ueber eine verbesserte Methode, Schrauben in der Flug-Lade zu schneiden oder zu copieren. Von dem sel. Hrn. Samuel Varley. | 
| Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. XIX., S. 108 | 
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                        XIX.
                        Ueber eine verbesserte Methode, Schrauben in der
                           								Flug-Lade zu schneiden oder zu copieren. Von dem sel. Hrn. Samuel Varley.
                        Aus dem XLIII. Bd. der Transactions of the Sociéty for the
                                 										Encouragement of Arts etc. In Gill's technical Repository. N.
                              									51.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Varley's, verbesserte Methode, Schrauben in der Fluglade zu
                           								schneiden.
                        
                     
                        
                           Fig. 11.
                              									zeigt die Lade im Vogel-Perspective, mit der Art, einen aͤußeren Faden durch
                              									einen der Muster-Schrauben, a, die auf einem Cylinder
                              									eingeschnitten, und in die Docke eingepaßt sind, zu schneiden.
                           Ein Stuͤk, b, schiebt sich auf der
                              									Verbindungs-Stange, c, um den stellenden Leitungs-Stift,
                              										d, in den gehoͤrigen Faden passen zu
                              									lassen.
                           Die Schraube, e, erhaͤlt dasselbe in seiner Lage,
                              									wenn es gehoͤrig gestellt ist. Eine andere Stange, die sich schieben
                              									laͤßt, f, f, bewegt sich rechtwinkelig auf die
                              									Stange, c, und hat eine Endschraube, g, durch welche sie sich stellen laͤßt. Diese
                              									fuͤhrt den Schrauben-Meißel, h, welcher daher
                              									nothwendig mit dem gebrauchten Fuͤhrer correspondiren muß.
                           Der Schrauben-Meißel wird an der Stange, f, durch die
                              									Klemm-Platte, i, i, festgehalten, durch die Schraube,
                              										j, angezogen, und erhaͤlt noch einen Druk
                              									mehr durch die Schraube, k. l, l, ist eine Unterlage,
                              									oder Ruhe, welche den Meißel stuͤzt, waͤhrend er schneidet.
                           m, m, eine Buͤhne oder Unterlage fuͤr das
                              									andere Ende des sich schiebenden Stuͤkes, b, mit
                              									einer metallnen Leiste, o, o, um den Metall-Stift, d, zu tragen.
                           Um die concentrische Genauigkeit der Schraube zu sichern, befindet sich eine
                              									Stell-Schraube, g, unter dem Schrauben-Meißel, h, welchen Fig. 12. im Aufrisse von
                              									vorne zeigt.
                           Die Spize dieser Schraube wirkt gegen die Unterlage, und bestimmt dadurch die Tiefe
                              									des Fadens, oder den Durchmesser der Schraube. Sie bestimmt zugleich auch den
                              									Parallelismus, oder die Zuspizung der Schraube, je nachdem die Unterlage, l, parallel oder schief gegen die Achse der Schraube
                              									gestellt wird. Auf diese
                              									Weise erhaͤlt man bei allen Dimensionen der Schraube vollkommene Gewalt
                              									uͤber dieselbe.
                           Um den Meißel zu gebrauchen, haͤlt man mit der linken Hand das
                              									Endstuͤk, b, und druͤkt den Leitungs-Stift
                              									dicht in den Faden des Leiters, oder der Muster-Schraube, a, waͤhrend die rechte Hand die Stange, f, als Griff fuͤr den Drehe-Meißel, b,
                              									haͤlt, und den Schnitt sichert. Waͤhrend des Gebrauches des
                              									Drehe-Meißels dreht die Lade sich immer in derselben Richtung, und sobald das
                              									schneidende Werkzeug, h, die Schulter der Schraube
                              									beruͤhrt, wird dasselbe sowohl, als der Leitungs-Stift, ploͤzlich
                              									durch eine parallele Bewegung beider Haͤnde aus der Beruͤhrung
                              									gebracht und vorwaͤrts geschoben, um wieder bei dem Schraubenpuncte
                              									anzufangen, und diese Bewegung wird so lange wiederholt, bis die Schraube fertig
                              									ist. Man braucht nicht auf den Leitungs-Stift zu sehen, denn die linke Hand
                              									fuͤhlt es, wenn er in Beruͤhrung ist.
                           Fig. 13.
                              									zeigt einen Schrauben-Meißel auf der Stange, f, um eine
                              									innere Schraube zu schneiden. Ein Stuͤk, r, ist
                              									auf der Ruhe unter einem rechten Winkel aufgeschraubt, damit die Stellschraube, q, die in entgegengesezter Richtung in das Loch kommt,
                              									dagegen wirken kann: Concentricitaͤt und Durchmesser werden, wie vorher,
                              									bestimmt. Bei ordinaͤren Schrauben braucht man diese Stellschraube nur
                              									selten.
                           Fig. 14. ist
                              										Fig. 13.
                              									von vorne.
                           Fig. 15. ist
                              									die Stange, f; die Klemm-Platte, i, ist hier abgenommen, um die beiden Furchen, s und t, zu zeigen, welche die aͤußeren
                              									und inneren Schrauben-Meißel halten.
                           Fig. 16. das
                              									sich schiebende Stuͤk, b, vom Ende her
                              									gesehen.
                           Fig. 17, 18, 19, 20, 21, zeigt die
                              									drei Theile, aus welchen das Stuͤk, b, besteht,
                              									besonders, nebst den beiden Platten, b, b, welche in
                              										Fig. 16.
                              									dargestellt sind. Diese Platten sind zusammengenietet, und halten die Stuͤke,
                              									7 und 10, zwischen sich, wodurch ein Raum entsteht, in welchem sich die Stange, c, schiebt. Fig. 19. ist ein
                              									Stuͤk, gegen welches die Spize der Schraube, e,
                              									wirkt.
                           Obschon es nun in der Praxis haͤufig nothwendig ist, einen so lange
                              									hervorstehenden Leitungs-Stift zu haben, und der Schrauben-Meißel so weit
                              									uͤber die Stange, c, hervorragen muß, um große
                              									Vorspruͤnge beseitigen zu koͤnnen, so muͤssen doch, wenn sehr
                              									genau gearbeitet werden soll, Heide der Stange, c, so
                              									nahe gebracht werden,
                              									als moͤglich. Dieß wird auf die in Fig. 22, 23, 24. dargestellte Weise
                              									bewirkt.
                           Fig. 22, 23. ist das
                              									messingene Ende, welches den Leitungs-Stift, d,
                              									haͤlt. Dieser Stift kann so in dem Loche gedreht werden, daß seine Schneide
                              									fuͤr die Neigung der Faden der verschiedenen Muster, in die er hinein muß,
                              									paßt. u, ist ein Stift oder Finger-Stuͤk, womit
                              									er gehalten wird. w, die Klemm-Platte, die unter den
                              									Koͤpfen der Schraube sich hinschiebt, wenn diese loker gemacht wurden. x, x, verschiedene Loͤcher in der Stange, c, zur Aufnahme der Klemm-Schraube, wodurch das
                              									schneidende Werkzeug in jede erforderliche Entfernung von dem Leitungs-Stifte, d, gebracht werden kann.
                           Fig. 24. die
                              									Klemm-Platte, w von der Kante, mit einer Stellschraube
                              									darunter.
                           Fig. 25, 26. zeigt die
                              									Methode, die Spize des schneidenden Werkzeuges zu sichern, wenn man lange Schrauben
                              									auf kleinen Cylindern schneiden muß. Ein kleiner Cylinder springt leicht von dem
                              									Meißel weg, welcher ihm zu folgen fortfaͤhrt. Er steigt dann uͤber den
                              									Meißel empor, und bricht die Spize desselben, waͤhrend er selbst sich leicht
                              									biegt, und dadurch verdorben wird. Diesem Nachtheile beugt die Leitungs-Platte oder
                              									der Schild, y, vor. Ich mache diesen Schild gern aus
                              									Messing, indem er so bald einen Eindruk des Fadens aufnimmt, und ein Leiter wird; er
                              									hindert die Spize tiefer einzugreifen, als sie hervorragt, ungefaͤhr wie der
                              									Kasten des Hobeleisens das Eisen; und sichert gegen allen Wechsel in dem Winkel,
                              									unter welchem das Werkzeug arbeitet. Diese Spize kann entweder zum Vertiefen der
                              									Schraubengange einer gemeinen Schraube gebraucht werden, um so neue Patronen zu
                              									machen, oder um eine Schraube aus den Schrauben-Leitern zu schneiden, in welchem
                              									Falle sie mit ihrem Schilde an die Stange, c, geschraubt
                              									wird, statt des Schrauben-Meißels und der Klemm-Platte, w, in Fig. 22.
                           Fig. 27.
                              									zeigt die Stange, c, von der Kante.
                           
                        
                           Bemerkungen des
                                 									Herausgebers.
                           Der Vorzug dieser Methode, Schrauben zu schneiden, besteht darin, daß, statt die Lade
                              									aufzuhalten, und immer zuruͤklaufen zu lassen, wie dort geschieht, wo man
                              									Schrauben von anderen Schrauben copirt, die auf der schiebbaren Docke der Lade
                              									aufgestekt sind, die hier gebrauchte Lade eine gewoͤhnliche Lade ist, die fortfaͤhrt
                              									sich zu drehen, wo dann bloß der Leiter und der Schrauben-Meißel auf die oben
                              									beschriebene Art gewechselt werden darf.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
