| Titel: | Verbesserungen im Gießen cylindrischer Röhren und anderer Artikel aus Eisen, Kupfer, und anderen Metallen, worauf Wilh. Church, Esqu. zu Birmingham, Warwickshire, sich ein Patent am 18. Jänner 1825 geben ließ. | 
| Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. XXXVI., S. 197 | 
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                        XXXVI.
                        Verbesserungen im Gießen cylindrischer Röhren und
                           								anderer Artikel aus Eisen, Kupfer, und anderen Metallen, worauf Wilh. Church, Esqu. zu
                           									Birmingham, Warwickshire, sich ein Patent am 18. Jänner 1825 geben ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. May. 1826. S.
                              									230.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Church's, Verbesserungen im Gießen cylindrischer Röhren und anderer
                           								Artikel.
                        
                     
                        
                           Der Zwek dieser Verbesserungen ist, metallne Formen obiger Art
                              									auf eine vollkommnere Weise zu gießen, als bisher moͤglich war, so daß die
                              									auf diese Weise gegossenen Gegenstaͤnde frei von allen Luftblasen bleiben;
                              									d.h., daß die vollkommen gesund, dicht, und von gleichfoͤrmigen
                              									Gefuͤge werden. Der Patent-Traͤger versichert, daß er auf diese Weise
                              									noͤthigen Falles den gegossenen Gegenstaͤnden eine solche
                              									Haͤrte geben kann, als ob sie in der Caͤment-Buͤchse
                              									gehaͤrtet waͤren.
                           Er schlaͤgt zu diesem Ende vor, bei dem Guße die Luft sowohl auszupumpen, als zu
                              									verdichten, und bedient sich daher einer solchen Verbindung der hierzu
                              									noͤthigen Apparate, daß er diesen Zwek leicht erreichen kann. Da aber die
                              									verschiedenen Gegenstaͤnde, welche gegossen werden sollen, nochwendig
                              									verschiedene Apparate erfordern, und es unmoͤglich ist jede Form zu
                              									beschreiben, welche die Umstaͤnde notwendig machen koͤnnen, so stellt
                              									er in der Zeichnung, welche seine Patent-Erklaͤrung begleitet, bloß zur
                              									Erlaͤuterung, nur Eine Vorrichtung dar, die er zum Gießen der Cylinder oder
                              									Walzen vorschlaͤgt.
                           Fig. 2. stellt
                              									einen Durchschnitt des Models dar, in welchem der Gegenstand gegossen werden soll,
                              									zugleich mit den uͤbrigen Theilen des Apparates, welche mittelst einer Kette
                              									an einem gewoͤhnlichen Krahne haͤngen: man sieht zugleich auch den
                              									Durchschnitt eines Bekens oder Kastens, worin das geschmolzene Metall enthalten ist,
                              									mit daran angebrachter Luftpumpe und dem Luftgefaͤße in Verbindung sowohl mit
                              									dem Model, als mit dem Metallbehaͤlter: die Verbindung wird mittelst
                              									Roͤhren mit Verbindungsgelenken hervorgebracht.
                           Der Model besteht in diesem Falle aus einem hohlen eisernen Cylinder, a, a, a, a, mit breiten Raͤnften an den Enden:
                              									die innere Hoͤhlung ist gebohrt, oder auf irgend eine andere Weise genau nach
                              									dem Cylinder oder nach der Walze, die gegossen werden soll, geformt.
                           b, b, ist ein aͤußeres Gehaͤuse, oder ein
                              									Mantel, der den Model umgibt, und Raum zum Durchgange fuͤr kaltes Wasser
                              									laͤßt, welches waͤhrend des Gußes durch denselben durchgeleitet werden
                              									soll, was mittelst einer bleiernen Roͤhre geschieht, die von einer Cisterne
                              									her laͤuft, (oder auf eine andere Weise herbeigefuͤhrt wird), und
                              									mittelst eines Hahnes unten: dadurch wird der Model gekuͤhlt.
                           c, c und d, d, sind Kappen,
                              									welche auf den Enden des Models aufgesezt sind, worin die Hoͤhlungen oder
                              									Vertiefungen zum Guße der Zapfen und Enden der Walze sich befinden.
                           Diese Kappen und der Mantel sind alle mit dem Cylinder-Model mittelst der Schrauben
                              									vereinigt, die durch die breiten Raͤnfte laufen.
                           In dem oberen Theile der Kappe, c, befindet sich ein
                              									kleiner Canal mit einer kegelfoͤrmigen Klappe, und ein kurzes Stuͤk
                              									einer Roͤhre, e, ist an der Muͤndung der
                              									oberen Oeffnung mit einem Sperrhahne versehen; durch diesen Canal und durch diese Roͤhre wird
                              									der Model luftleer gemacht.
                           An dem unteren Ende der Kappe, b, ist eine Roͤhre,
                              										f, angebracht, welche mittelst einer Eichel
                              									befestigt und vollkommen luftdicht ist.
                           Diese Roͤhre ist aus einem feuerfesten Stoffe, wie z.B. jener, aus welcher man
                              									Schmelztiegel macht, verfertigt, und durch sie fließt das geschmolzene Metall in den
                              									Model.
                           Das untere Ende dieser Roͤhre, f, wird mit einer
                              									Kappe aus Eisen oder aus einem anderen Metalle bedekt, welche genau auf die Kappe
                              									passen muß, und an der oberen Kante aufgekittet wird.
                           Der Model, welcher auf obige Weise vorgerichtet wurde, wird nun an Ketten auf einem
                              									Krahne aufgehaͤngt, und die Roͤhre, g,
                              									welche mittelst eines Hahnengefuͤges mit der Luftpumpe, h, in Verbindung steht, mit der kurzen Roͤhre,
                              										e, durch das Verbindungsstuͤk in Verbindung
                              									gebracht.
                           Nachdem nun alle Fugen an den Verbindungen gehoͤrig luftdicht verkittet sind,
                              									wird die Luftpumpe in Thaͤtigkeit gesezt, und die Luft in dem Model mittelst
                              									derselben ausgepumpt, wo dann lezterer zum Gusse bereit ist.
                           Das Beken oder der Kasten, in welchem das Metall sich befindet, kann von beliebiger
                              									Form seyn. Die in, i, i, dargestellte Form wird jedoch
                              									vorgezogen. Das Beken muß weit genug seyn, um das zum Gusse noͤthige Metall
                              									fassen zu koͤnnen.
                           Dieses Beken kommt in ein anderes Beken, k, k, und der
                              									Zwischenraum zwischen beiden wird mit gepuͤlverter Kohle ausgefuͤllt,
                              									oder mit irgend einem anderen unvollkommenen Waͤrmeleiter.
                           Die Pfanne wird mit dem geschmolzenen Metalle aus dem Ofen herbeigeholt, und in eine
                              									solche Lage unter den Model gebracht, daß derselbe herabgelassen werden, und die
                              									Roͤhre, f, in das geschmolzene Metall eintauchen
                              									kann, wo dann die kegelfoͤrmige Form des breiten Randes der Kappe, d, an dem unteren Ende derselben in den Rand, e, e, oben auf dem Metall-Beken einpaßt.
                           Um die Verbindung zwischen diesen beiden noch genauer schließen zu machen, wird ein
                              									Springreifen, m, aus geschlagenem Eisen und von
                              									keilfoͤrmiger Form in dem Zwischenraume zwischen diesen Reifen mit denselben
                              									in Verbindung gebracht, so daß er eine luftdichte Verbindung mit dem oberen Rande
                              										derselben bildet,
                              									welcher unten dem Druke des Models nachgibt, und so die Verbindung luftdicht
                              									macht.
                           Durch den unteren Rand der Kappe, d, laͤuft eine
                              									kleine Oeffnung mit einer kurzen Roͤhre, n, die
                              									daran angebracht ist, und durch diese Roͤhre und Oeffnung kann die Luft aus
                              									des Metall-Beken, i, ausgezogen, und in dasselbe
                              									eingepumpt werden. Wenn nun, wie in der Figur, das Beken und der Model vereint sind,
                              									wird die Roͤhre, o, welche mit der Luftpumpe in
                              									Verbindung steht, mit einem ausgepumpten Luftgefaͤße, p, durch ein Verbindungs-Stuͤk mit dreifachem Hahne, q, und mit der kurzen Roͤhre, n, mittelst eines Mittelstuͤkes verbunden, und
                              									der ganze Apparat ist nun zum Gusse fertig.
                           Beim Anfange des Gusses wird der Hahn, q, so gedreht, daß
                              									eine Verbindung zwischen dem Metallbeken, i, und dem ausgepumpten Luftgefaͤße, p, Statt hat, wodurch der Druk der Atmosphaͤre
                              									von der Oberflaͤche des Metalles beseitiget wird, damit sie nicht durch die
                              									Roͤhre, f, in den ausgepumpten Model
                              									hinaufsteigt, wenn die Muͤndung dieser Roͤhre sich durch das
                              									Wegschmelzen der Metall-Kappe oͤffnet, welche Kappe von einem solchen Metalle
                              									und von solcher Dike seyn muß, daß sie bald wegschmilzt, wenn die Roͤhre in
                              									fluͤßiges Metall eingetaucht wird. Nun wird der Hahn, q, so gedreht, daß er alle Verbindung mit dem ausgepumpten Gefaͤße,
                              										p, absperrt, und eine Verbindung mit dem unteren
                              									Ende der Luftpumpe eroͤffnet.
                           Die Luftpumpe wird hier sowohl zum Verdichten, als zum Ausziehen der Luft angewendet;
                              									da ihr Staͤmpel nun in Thaͤtigkeit ist, wird die Luft von dem unteren
                              									Ende durch die Roͤhre; o, in das Metall-Beken
                              									getrieben, wodurch das Metall gezwungen wird, in der Roͤhre, f, hinaufzusteigen, und so den Model zu
                              									fuͤllen.
                           Um sich gegen jeden Druk irgend einer Luft, die sich in das Innere des Models
                              									eingeschlichen haben mochte, zu sichern, muß der Hahn, e, geoͤffnet werden, der durch die Roͤhre, q, in das ausziehende Ende der Luftpumpe leitet, und da
                              									die Pumpe die Luft auf die Oberflaͤche des geschmolzenen Metalles treibt, so
                              									wird bestaͤndig ein leerer Raum in dem Inneren des Models uͤber dem
                              									aufsteigenden Metalle erhalten.
                           Damit das Metall nicht durch den Auszugs-Canal abfließt, ist eine
                              									kegelfoͤrmige schwimmende Klappe in der Kappe, e,
                              									aufgehaͤngt, welche, sobald das Metall aufsteigt, den Durchgang schließt.
                           Wenn Stuͤke gegossen werden, deren Oberflaͤche uneben ist, und die
                              									nicht geradezu aus dem Model herausgezogen werden koͤnnen, so muß der Model
                              									aus mehreren Stuͤken bestehen, die luftdicht zusammengesezt werden. Das kalte
                              									Wasser, welches zwischen den Mantel und den Model kommen soll, dient nur fuͤr
                              									den Fall, wo der Guß eine Caͤment harte Oberflaͤche bekommen soll.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
