| Titel: | Verbesserungen an Sauge-, Verdichtungs- und Einsprizungs-Pumpen, und den dazu gehörigen Apparaten, welche Verbesserungen sich auch zu anderen nüzlichen Zweken anwenden lassen, und worauf Joh. Weiss, Messerschmid und chirurgischer Instrumenten-Macher zu London, am Strand, sich am 18ten Dec. 1824 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. XXXVII., S. 201 | 
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                        XXXVII.
                        Verbesserungen an Sauge-, Verdichtungs- und
                           								Einsprizungs-Pumpen, und den dazu gehörigen Apparaten, welche Verbesserungen sich auch
                           								zu anderen nüzlichen Zweken anwenden lassen, und worauf Joh. Weiss, Messerschmid und chirurgischer
                           								Instrumenten-Macher zu London, am Strand, sich am 18ten Dec. 1824 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. May. 1826. S.
                              									247.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Weiss's, Verbesserungen an Sauge-, Verdichtungs- und
                           								Einsprizungs-Pumpen, und den dazu gehörigen Apparaten.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen beziehen sich vorzuͤglich auf
                              									chirurgische Sprizen, um mittelst derselben giftige Stoffe aus dem Magen ziehen und
                              									andere Fluͤßigkeiten einsprizen zu koͤnnen, die das Gift
                              									verduͤnnen oder neutralisiren, wenn es nicht ausgezogen werden kann.
                           Diese Verbesserung gestattet mehrere Modificationen. Figur 11. zeigt die
                              									verbesserte Sprize von außen mit ihrem Zugehoͤre.
                           a, ist der Stiefel oder cylindrische Theil der
                              									Sprize;
                           b, ist der Griff an dem durch Puncte angedeuteten
                              									Staͤmpel, womit lezterer in dem Cylinder auf und nieder gezogen wird;
                           c, ist ein Hahn mit dreifachem Durchgange;
                           d, eine mit dem Hebel verbundene Stange, welche den
                              									Hahn, c, dreht.
                           Diese Stange laͤuft durch kleine Loͤcher in den hervorstehenden
                              									Raͤndern des Cylinders, beugt sich oben uͤber, und steigt, wie man an
                              									der punctirten Linie sieht, etwas in dem Inneren des Cylinders herab. Sie ist etwas
                              									duͤnn, und unten etwas biegsam, damit sie sich nach dem Bogen richten kann, in
                              									welchem der Hebel des Hahnes sich dreht.
                           e und f, sind zwei
                              									Oeffnungen, durch welche die Fluͤßigkeit in den Cylinder der Sprize gezogen
                              									oder aus demselben ausgesprizt werden kann.
                           Man seze nun, der Hahn befinde sich in einer solchen Lage, daß die Muͤndung,
                              										e, nach dem Inneren der Sprize offen steht; so wird,
                              									wie man den Staͤmpel in die Hoͤhe zieht, jede Fluͤßigkeit, in
                              									welche diese Muͤndung eingesenkt ist, in dem Cylinder in die Hohe steigen,
                              									und denselben fuͤllen. Wenn der Staͤmpel in die Hohe kommt, wird er
                              									gegen das Ende der Stange, d, anschlagen, die sich in
                              									dem Cylinder befindet, diese heben, und dadurch den Hahn, c, drehen, die Oeffnung, e, schließen, die
                              									Oeffnung, f, aber oͤffnen, die zu dem Inneren des
                              									Cylinders fuͤhrt. Wenn man nun den Staͤmpel wieder
                              									niederdruͤkt, so wird die bei der Oeffnung, e,
                              									eingezogene Fluͤßigkeit durch die Oeffnung, f,
                              									herausgesprizt, und so wie der Staͤmpel vorruͤkt, wird das Halsband,
                              										g, in der Naͤhe des Griffes gegen das
                              									gekruͤmmte Ende der Stange, d, schlagen, dadurch
                              									die Stange nach abwaͤrts treiben, und den Hebel, welcher den Hahn dreht, in
                              									seine vorige Lage bringen.
                           Fig. 12. ist
                              									der Durchschnitt einer Sprize, welche etwas von der vorigen verschieden ist. Der
                              									Staͤmpel bewegt sich in derselben auf die gewoͤhnliche Weise auf und
                              									nieder; allein der Stiel des Staͤmpels ist hier hohl, und schiebt sich auf
                              									einer vierekigen Stange, h, und der Hahn mit dreifacher
                              									Oeffnung, c, dreht sich hier horizontal. Man seze die
                              									Oeffnung, f, sey nun nach dem Inneren der Sprize offen,
                              									und die Muͤndung dieser Oeffnung in irgend eine Fluͤßigkeit
                              									eingesenkt; so wird, wie der Staͤmpel in die Hohe gezogen wird, die
                              									Fluͤßigkeit in die Hoͤhlung der Sprize einstroͤmen. Da nun aber
                              									diese Fluͤßigkeit wieder bei, e, herausgesprizt
                              									werden muß, so muß der Griff in einer Viertelwendung gedreht werden, wodurch die
                              									Stange, h, gleichfalls um so viel gedreht wird, und da
                              									diese Stange mit dem Hahne, c, in Verbindung steht, so
                              									fuͤhrt sie denselben in horizontaler Richtung herum, schließt die Oeffnung
                              									bei, f, oͤffnet dafuͤr, e, und laͤßt bei dem Niedersteigen des
                              									Staͤmpels die Fluͤßigkeit bei, e,
                              									heraus.
                           Fig. 13. ist
                              									eine bloße Abaͤnderung im Baue. Der Stiel des Staͤmpels ist hohl, und
                              									schiebt sich eben so auf einer vierekigen Stange, wie in Fig. 12.; f und e, sind die Oeffnungen
                              									zum Ein- und Ausgange der Fluͤßigkeit; statt des dreifachen Hahnes aber ist
                              									eine kreisfoͤrmigen Platte, i, angebracht, mit
                              									zwei Loͤchern, die in der Weite eines Viertelkreises von einander stehen, und
                              									correspondirend mit diesen Loͤchern, ist die vierekige Stange, h, vorgerichtet.
                           Eines der Loͤcher dieser Platte, i, ist
                              									unmittelbar uͤber der Oeffnung, l; folglich wird der Staͤmpel bei
                              									seinem Hinaufsteigen durch diese Oeffnung die Fluͤßigkeit in den Cylinder der
                              									Sprize ziehen, und wenn man den Staͤmpel und die vierekige Stange, h, wie oben bei Fig. 12. dreht, wird sich
                              									die Platte, i, gleichfalls drehen, die Oeffnung, f, schließen, und das andere ihrer Loͤcher
                              									uͤber die Oeffnung, e, bringen, die dadurch nun
                              									zum Heraussprizen der Fluͤßigkeit offen steht.
                           Eine vierte Vorrichtung zeigt Fig. 14. f und e, sind die
                              									Oeffnungen; c, ist ein dreifacher Hahn, der sich
                              									horizontal dreht, und an dem Staͤngelchen, h,
                              									angebracht ist, welches in dem hohlen Stiele in die Hoͤhe steigt.
                           Das Eigene an dieser Sprize ist, daß der Staͤmpel sich auf dem flachen
                              									Staͤngelchen, h, auf und nieder schiebt, und daß
                              									das obere und untere Ende dieses Staͤngelchens in einem Viertelkreise gedreht
                              									ist, wodurch, wenn der Staͤmpel in die Naͤhe des Bodens des Cylinders
                              									kommt, der gewundene Theil des Staͤngelchens so in den Ausschnitt des
                              									Staͤmpels wirkt, daß der Stiel des lezteren und der Hahn, c, sich so dreht, daß ein Loch offen wird, und wenn der
                              									Staͤmpel hinaufsteigt bis nahe an den oberen Theil des Cylinders, das andere
                              									gewundene Ende des Staͤngelchens den Hahn, c, in
                              									entgegengesezter Richtung so drehen wird, daß die andere Oeffnung offen wird. Auf
                              									diese Weise oͤffnet und schließt der Staͤmpel durch sein bloßes Auf-
                              									und Niedersteigen die Oeffnungen, und die Fluͤßigkeit, die bei dem einen
                              									Loche eingezogen wird, wird bei dem anderen hinausgesprizt.
                           Ein kleiner kegelfoͤrmiger Stift, Fig. 15. wird in den Mund
                              									des Kranken eingetrieben, um denselben zu oͤffnen, wenn er geschlossen ist,
                              									damit man die Roͤhre dem Patienten in den Schlund bringen kann, an welcher
                              									die Pumpe zum Heraufziehen der Fluͤßigkeit aus dem Magen des Kranken
                              									angebracht wird Im Falle, daß der Mund nicht geoͤffnet werden koͤnnte,
                              									wird eine kleine biegsame Stange, Fig. 16., durch die Nase
                              									in den Rachen des
                              									Kranken gefuͤhrt, um denselben dadurch zum Brechen zu reizen, und ihm so den
                              									Mund zu oͤffnen.Wenn auch die wohlthaͤtige Absicht, zu welcher diese Pumpen bestimmt
                                    											sind, nur hoͤchst selten, wenn jemahls, erreicht werden sollte, so
                                    											laͤßt doch diese Vorrichtung sich zu manchem anderen Zweke
                                    											vorteilhaft benuͤzen. A. d. Ueb.
                              								
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
