| Titel: | Verbesserung an Lampen, worauf Jos. Farey, Mechaniker, Lincoln's Inn-Fields, Middlesex, sich am 16. Julius 1825 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. XLII., S. 210 | 
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                        XLII.
                        Verbesserung an Lampen, worauf Jos. Farey, Mechaniker, Lincoln's Inn-Fields, Middlesex, sich am 16. Julius 1825
                           								ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Junius, 1826,
                              									S. 346.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Farey's, Verbesserung an Lampen.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserung an Lampen besteht in Benuͤzung der
                              									unmittelbaren Einwirkung eines niedersinkenden Gewichtes oder einer Feder, welche
                              									auf den Oehl-Behaͤlter, in welchem das Oehl, oder die Vorraths-Kammer, in
                              									welcher die brennbare Fluͤßigkeit enthalten ist, und die Flamme unterhalten
                              									werden soll, druͤken und den Raum in derselben vermindern muß. Um durch
                              									diesen Druk oder durch diese Verminderung des Raumes des Oehl-Behaͤlters das
                              									Oehl oder die brennbare Fluͤßigkeit aus demselben auszupressen, durch die
                              									Lieferungs-Roͤhre emporsteigen, und oben durch ein kleines an derselben
                              									gehoͤrig angebrachtes Loͤchelchen langsam ausschwizen zu lassen, und
                              									so den Docht in der Lampe oder den Brenner gehoͤrig zu versehen, kann dieser
                              									Behaͤlter in dem Fußgestelle einer Tischlampe oder dort angebracht werden, wo
                              									er sonst an den Lampen der Oehl-Behaͤlter gewoͤhnlich angebracht ist,
                              									wenn er niedriger steht, als der Docht oder der Brenner.
                           Diese Oehl-Kammer oder dieser Oehl-Behaͤlter kann ein Sak aus Leder oder aus
                              									irgend einem anderen biegsamen Materiale seyn, muß aber mit einem beweglichen Boden
                              									oder Dekel versehen seyn, oder kann auch aus irgend einem Metalle bestehen oder mit
                              									Metall ausgefuͤttert seyn, muß aber dann einen beweglichen Staͤmpel
                              									oder Stoͤpsel haben. Sie ist, fuͤr jeden Fall, so vorgerichtet, daß
                              									sie sich ihrem Raume nach vergroͤßern oder verkleinern laͤßt, um mit
                              									dem gehoͤrigen Vorrathe von Oehl oder anderer zum Brennen noͤthiger
                              									Fluͤßigkeit gehoͤrig gefuͤllt zu seyn, und diesen Vorrath
                              									fuͤr den Docht oder Brenner auspressen zu koͤnnen.
                           Wenn mehr von diesem Vorrathe, als von der Flamme verzehrt werden kann, ausgepreßt
                              									wird, so fließt dieser Vorrath durch eine Abfluß-Roͤhre zuruͤk in ein
                              									Magazin, das den oberwaͤhnten Behaͤlter umgibt, und kann aus diesem
                              									Spar-Kasten von Zeit zu Zeit in die Oehl-Kammer oder in den Oehl-Behaͤlter
                              										uͤbergefuͤllt werden, um jene oder diesen neuerdings
                              									aufzufuͤllen, indem man bloß das obige Compressions-Gewicht oder die
                              									Drukfeder wegnimmt, welche auf den beweglichen Dekel oder Boden dieser Oehl-Kammer
                              									wirkt.
                           Fig. 38.
                              									zeigt eine meiner verbesserten Lampen im Durchschnitte, wo, A, A, A, A, die Oehl-Kammer oder der Oehl-Behaͤlter ist, und aus
                              									einem biegsamen cylindrischen Sake aus Leder oder irgend einem anderen fuͤr
                              									das Oehl undurchdringlichen Materiale besteht. Dieser Sak, A, ist in cylindrische Form durch eine oͤhldichte Naht
                              									zusammengenaͤht, und der obere und untere Theil dieses Cylinders aus Leder
                              									oder aus irgend einem anderen biegsamen Stoffe wird oͤhldicht zwischen zwei
                              									kegelfoͤrmigen Flaͤchen aus Messing oder irgend einem Metalle, B, B, festgehalten, wovon noch weiter unten.
                           C, C, ist eine Reihe von kreisfoͤrmigen Gewichten
                              									aus Blei oder aus anderem schiklichen Metalle. Diese Gewichte sind in der Mitte
                              									durchbohrt, so daß sie sich frei an der Roͤhre, D,
                                 										D, auf und nieder bewegen, von welcher sie auf dem Dekel, B, des Sakes, A,
                              									festgehalten werden.
                           Die Roͤhre, D, hat eine Kappe, a, welche durchbohrt und auf derselben
                              									aufgeloͤthet, oder auf irgend eine Weise befestigt ist; durch die Oeffnung
                              									dieser Kappe schiebt sich mit aller Leichtigkeit der cylindrische oder untere Theil,
                              										E, E, des Zahnstokes, F.
                           Dieser Theil, E, ist unten mit einem Knopfe oder Kopfe,
                              										b, versehen, welcher gegen die Kappe, a, wirkt, und dadurch kann der Zahnstok, F, mittelst seines Triebstokes, G, und den Dreheknoͤpfen desselben, H,
                                 										H, die Gewichte, C, in die Hoͤhe ziehen,
                              									und den Sak, A, erweitern, wenn dieser mit Oehl
                              									gefuͤllt werden soll, was aus dem Magazine, J, J,
                                 										J, geschieht, das beinahe die Form einer Weinflasche hat, und aus
                              									verzinntem Eisen oder aus irgend einem anderen gut geloͤtheten oder auf
                              									andere Weise in allen seinen Theilen, oben ausgenommen, wo der Oehl-Trog sich
                              									befindet, K, K, gut vereinigtem Metalle besteht.
                           Durch ein Loch am Boden dieses Oehl-Troges, K,
                              									laͤuft der Zahnstok, F, frei durch.
                           Daselbst befindet sich auch ein Ablaufloch, d, durch
                              									welches das Oehl in das Magazin gelangt, und durch denselben Boden steigt auch die
                              									Lieferungs-Roͤhre, N, deren wir weiter unten erwaͤhnen
                              									werden. Ferner ist noch an diesem Boden die von demselben aufsteigende
                              									Ablaufroͤhre, L, L, befestigt, welche oben mit
                              									einem Schrauben-Pfropfen, f, versehen ist, der zuweilen
                              									abgenommen wird, wenn frisches Oehl fuͤr die Lampe aus einer
                              									Nachfuͤllungs-Kanne durch die Ablaufroͤhre, L, nachgegossen werden muß, welche innerhalb des Troges an der Seite ein
                              									Loch hat, e, durch welches das Oehl ausfließt, und durch
                              									das Ablaufloch, d, in das Magazin, I, gelangt.
                           Zuweilen wird auch, wenn es bequemer ist, das Oehl, welches in das Magazin, I, nachgefuͤllt werden soll, unmittelbar aus der
                              									Nachfuͤllungs-Kanne durch das Ablauf-Loch, d,
                              									nachgeschuͤttet, und dieses Loch gelegentlich mit einem Korke oder
                              									Stoͤpsel geschlossen. Das Oehl gelangt aus dem Magazine, I, in den Sak, A, durch die
                              									Klappe in dem Sake, M, waͤhrend die Gewichte, c, in die Hoͤhe gezogen werden, und der Sak
                              									erweitert wird. Das Oehl wird aus dem Sake, A, durch die
                              									Nachfuͤllungs-Roͤhre, N, N, N, N, N, in
                              									Folge der Wirkung der besagten Gewichte, c, oder der
                              									Feder ausgetrieben, wie wir weiter unten sehen werden.
                           Die Entweichung des Oehles oben aus der Lieferungs-Roͤhre, N, in den Oehlbecher, T, T,
                              									(der auch einzeln in Fig. 41. dargestellt ist)
                              									und das weitere Fortschreiten des Oehles zu den Dochtroͤhren, O, O, O, O, wird durch ein außerordentlich kleines Loch,
                              										g, regulirt, welches entweder durch den obersten
                              									Theil des Schrauben-Pfropfens oben an der Lieferungs-Roͤhre, N, gebohrt ist, oder, um dieses zarte Loch vor
                              									aͤußerer Beschaͤdigung zu schuͤzen, und das Aussprizen des
                              									Oehles aus demselben zu verhindern, ist an der Seite dieses Schrauben-Pfropfens eine
                              									tiefe Furche eingefeilt, und in diese Furche ist dieses Loch eingebohrt. Ueber das
                              									untere Ende dieses Schrauben-Pfropfens ist ein Seiher aus feinem sogenannten Gas
                              									gespannt und festgebunden, um das Eindringen von allem Staube und von allen
                              									Unreinigkeiten, durch welche das Loͤchelchen verstopft werden koͤnnte,
                              									zu verhuͤten.
                           Das auf diese Weise durch das kleine Loch, g, in den
                              									Oehl-Becher gelangte Oehl fließt zu dem Dochte durch Loͤcher oder Einschnitte
                              									in der aͤußersten Dochtroͤhre, h, h, wie
                              									an den gewoͤhnlichen Argand'schen Lampen, und das uͤberfluͤßige
                              									Oehl entweicht aus dem Oehlbecher, T, durch die
                              									Oeffnung, i, in dem Schrauben-Pfropfen, f, oben in der Ablaufroͤhre, L. Das Loch, i, muß etwas
                              									hoͤher stehen, als die Locher oder Einschnitte in der aͤußeren
                              									Dochtroͤhre, h, damit immer etwas Oehl in dem
                              									Oehlbecher bleibt, und der Docht gehoͤrig gespeist wird.
                           Die Roͤhren, L, und, N, dienen als Stuͤzen fuͤr den Brenner und seinen Apparat, und
                              									da jede mit einem dicht schließenden Schrauben-Halsbande oder
                              									Verbindungs-Stuͤke, P, P, versehen ist, so
                              									koͤnnen sie auf diese Weise, so oft die Lampe gereinigt oder ausgebessert
                              									werden muß, leicht abgenommen werden.
                           Auf diesen Roͤhren, L, und, N, befinden sich Zapfen (die in der Zeichnung nicht dargestellt sind),
                              									welche die Achse des Triebstokes, G, tragen; diese Achse
                              									kann auch bei, Q, Q, naͤher an dem Triebstoke
                              									gestuͤzt werden. Nachdem die Gewichte, C,
                              									mittelst des Triebstokes, G, und des Zahnstokes, F, in die Hoͤhe gezogen wurden, wird der
                              									Triebstok in entgegengesezter Richtung gedreht, um den Zahnstok nieder zu lassen,
                              									damit derselbe nicht irgend ein Hinderniß im freien Luftzuge zwischen den
                              									kreisfoͤrmigen Dochtroͤhren, o,
                              									veranlaßt.
                           Das cylindrische Stuͤk, E, und der Knopf, b, des Zahnstokes schiebt sich in dieser Absicht frei in
                              									das roͤhrenfoͤrmige Stuͤk, D,
                              									hinab, welches, wie oben bemerkt wurde, an dem oberen Theile des Sakes befestigt
                              									ist.
                           Q, Q, ist das glaͤserne Kamin.
                           Der metallne Boden, B, B, des Sakes, welcher auf den
                              									kurzen Fuͤßen, K, K, steht, ist an dem Boden, I, I, des oͤhldichten Magazines mittelst zweier
                              									Schrauben befestigt (die man auch in Fig. 39. und 40. sieht),
                              									und die Koͤpfe dieser Schrauben sind mittelst zweier kleiner zinnerner
                              									Becher, l, l, die darauf angeloͤthet sind,
                              									oͤhldicht gemacht. Der innere Boden, m, m, des
                              									aͤußeren oder Verzierungs-Gehaͤuses der Lampe ruht auf
                              									aͤhnlichen Stumpffuͤßen, n, n, und der
                              									Boden des Magazines, I, und ein paar Schrauben dienen
                              									ebenso alles zusammenzuhalten. Indessen kann diese Zusammenfuͤgung auch auf
                              									irgend eine andere schikliche Weise geschehen.
                           Fig. 39. ist
                              									ein Durchschnitt, und Fig. 40. ein Grundriß, um
                              									die Art zu zeigen, nach welcher der Boden des Sakes, A,
                              									zwischen dem aͤußeren Kegel, B, (mittelst der
                              									Schrauben, p, p, p,) und dem inneren Kegel, S, eingeklemmt und festgehalten wird, welcher leztere
                              									den metallnen Boden dieses Sakes bildet.
                           
                           Auf eine aͤhnliche Weise ist der obere Theil dieses Sakes oben befestigt. Das
                              									theilweise Zusammenfallen der mittleren Theile des Sakes, A, waͤhrend des Aufziehens der Gewichte, C, wodurch ein unvollkommenes Fuͤllen des Sakes mit Oehl entsteht,
                              									kann dadurch vermieden werden, daß man innerhalb des Sakes eine Spiralfeder
                              									anbringt, deren eines Ende an dem metallnen Dekel des Sakes, das andere an dem Boden
                              									desselben angebracht ist.
                           Statt eines cylindrischen Sakes mit metallnen Enden, wie er hier beschrieben ist,
                              									koͤnnen auch die Enden eines ledernen oder anderen Sakes auf irgend eine
                              									schikliche oͤhldichte Weise zusammengenaͤht oder zusammengebunden
                              									werden, oder es kann irgend eine Thier-Haut, Blase oder irgend ein blasiger
                              									thierischer Theil auf gleiche Weise zu demselben Zweke als Oehlkammer gebraucht
                              									werden.
                           Fig. 42.
                              									zeigt die Art, wie die Wirkung niedersinkender Gewichte, C,
                                 										C, (wie die hier beschriebenen) innerhalb des Cylinders, A, A, A, A, der innenwendig genau abgedreht und polirt
                              									ist, angewendet werden, um den Staͤmpel, U, U,
                              									auf die Oehlkammer, U, U, A, A, druͤken, und
                              									dieselbe verengern zu lassen, und das Oehl aus derselben durch die Roͤhre,
                              										N, N, N, N, emporzutreiben und bei dem kleinen
                              									Regulir-Loche oben an derselben ausfließen zu lassen, und dadurch den Brenner meiner
                              									verbesserten Lampe zu versehen Der Staͤmpel, U,
                                 									U, ist mit einer becherfoͤrmigen ledernen Scheibe, r, r, sowohl oben wie unten versehen, um ihn bei seinem
                              									Auf- und Niedersteigen desto genauer luft- und oͤhldicht zu machen.
                           Wenn man sich statt der Gewichte der Federn bedient, um die beweglichen Dekel meiner
                              									Oehlkammern, A, A, A, A, oder, U,
                                 										U, AA, in Fig. 38. und 42. zu
                              									gebrauchen, koͤnnen diese Federn sich gegen die zusammenziehenden Theile des
                              									Oehlmagazines, I, I, stuͤzen, und, wenn sie
                              									aufwaͤrts wirken sollen, koͤnnen sie sich auf den Boden von, I, I, stuͤzen, und so immer gegen die
                              									correspondirende Seite, wenn sie auf die Seite wirken sollen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
