| Titel: | Verbesserungen an den Apparaten zum Waschen, Reinigen und Bleichen der Leinen-, Baumwollen- und anderen Zeuge und Fabrikate aus Faserstoffen, worauf Sam. Welman Wright, Mechaniker, ehevor zu Wellclose-square, Middlesex, gegenwärtig in Princes-street, Lambeth, Surrey, sich am 20. April 1825 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. XLIX., S. 224 | 
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                        XLIX.
                        Verbesserungen an den Apparaten zum Waschen,
                           								Reinigen und Bleichen der Leinen-, Baumwollen- und anderen Zeuge und Fabrikate aus
                           								Faserstoffen, worauf Sam. Welman
                              									Wright, Mechaniker, ehevor zu Wellclose-square, Middlesex, gegenwärtig in
                           								Princes-street, Lambeth, Surrey, sich am 20. April
                              									1825 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. May. 1826. S.
                              									225.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Wright's, Verbesserungen an den Apparaten zum Waschen, Reinigen und
                           								Bleichen der Leinen-, Baumwollen- und anderen Zeuge.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen bestehen in einem Systeme von
                              									Gefaͤßen und Verbindungs-Roͤhren, wodurch der Patent-Traͤger
                              									versichert, das Waschen oder Reinigen der Leinen- und Baumwollen-Zeuge und anderer
                              									faseriger Stoffe ohne alles Reiben bewerkstelligen zu koͤnnen. Die Art, wie
                              									dieses zu geschehen hat, besteht darin, daß man die Artikel, welche gewaschen werden
                              									sollen, sie moͤgen Waͤsche oder ganze Stuͤke seyn, in ein
                              									geschlossene Gefaͤß zusammenpakt, und dann (mittelst Dampfdrukes) eine alkalische
                              									Aufloͤsung, wie Seife und Wasser, oder eine Aufloͤsung von Perlasche,
                              									Soda etc. durchtreibt, welche, waͤhrend ihres Durchzuges, alle Unreinigkeiten
                              									oder allen Farbestoff von denselben wegnimmt. Hierauf wird heißes Wasser durch
                              									dieselben Artikel durchgetrieben, um alles Alkali wegzuschaffen, und zulezt Dampf in
                              									hohem Druke, um auch das Wasser zu beseitigen, und die Artikel zu troknen, wo dann
                              									die Arbeit als vollendet betrachtet werden kann, und die auf diese Weise gewaschenen
                              									Gegenstaͤnde, wenn man sie aus dem Gefaͤße herausnimmt, vollkommen
                              									rein und troken sind.
                           Beim Bleichen beobachtet man dasselbe Verfahren, nur daß man noch außer der Anwendung
                              									der gewoͤhnlichen chemischen Mittel kalte Luft einstroͤmen
                              									laͤßt, wodurch die Weiße des Stoffes sehr erhoͤht wird.
                           Dieses Verfahren beim Waschen und Bleichen wird durch eine Reihe von Gefaͤßen
                              									durchgefuͤhrt, deren Lage nach Umstaͤnden und Bequemlichkeit
                              									gewaͤhlt werden kann, und die mittelst Roͤhren unter einander in
                              									Verbindung stehen, welche mit Hahnen versehen sind, um Wasser, Dampf und Luft
                              									durchzulassen, oder abzusperren. Die Figur 1 zeigt bloß eine
                              									Lage der Gefaͤße, die dem Patent-Traͤger bequem schien, und seine
                              									Theorie erlaͤutert.
                           A, ist ein kupfernes Gefaͤß in Form eines
                              									umgekehrten abgestuzten Kegels, an dessen unterstem Theile sich ein
                              									durchloͤcherter falscher Boden, oder ein Rost befindet, unter welchem der
                              									wahre Boden angebracht ist, aus welchem eine Roͤhre herabsteigt. In dieses
                              									Gefaͤß werden die Gegenstaͤnde, welche gewaschen werden sollen,
                              									gepakt, nachdem sie vorlaͤufig in Wasser gewaschen, und mit Seife
                              									uͤberrieben wurden: das Gefaͤß wird mit seinem Dekel hierauf
                              									geschlossen, und dieser luftdicht aufgegeschraubt. Man kann dieses Gefaͤß mit
                              									einem Uebersturze versehen, um alle strahlende Hize zusammen zu halten; dieß ist
                              									aber nicht durchaus noͤthig. B, ist ein
                              									Gefaͤß, welches Wasser und Seife enthaͤlt, oder andere alkalische
                              									Ausloͤsungen, und, C, ist eine Roͤhre,
                              									welche von einem Dampfkessel herleitet, der in gehoͤriger Entfernung
                              									angebracht ist. Nachdem der Dampf bis zu hohem Druke gebracht wurde
                              									(ungefaͤhr 50 Pfund auf Ein □ Zoll), wird derselbe allmaͤhlich
                              									in das Gefaͤß gelassen, indem man den Sperrhahn, a, zum Theile oͤffnet, wo er dann in das Gefaͤß, A, eindringt, in welchem sich die Waͤsche
                              									befindet, und, nachdem er ungefaͤhr eine halbe Stunde auf dieselbe gewirkt
                              									hat, kann der Hahn ganz geoͤffnet werden, damit der Dampf seine volle Kraft
                              									in dem Gefaͤße aͤußern, und durch die Roͤhre, D, hinaufsteigen kann in das Gefaͤß, B, in welchem sich die alkalische Aufloͤsung
                              									befindet, indem nun die Haͤhne, b, c, d und e, geoͤffnet sind.
                           Der Druk des Dampfes auf die Oberflaͤche der Fluͤßigkeit in dem
                              									Gefaͤße, B, macht nun dieselbe durch die
                              									Roͤhre, E, in das Gefaͤß, A, niedersteigen, und da nun der Dampf hier
                              									fortfaͤhrt zu druͤken, treibt er die Fluͤßigkeit durch die
                              									Artikel, welche gewaschen werden sollen, durchdringt alle Theile derselben, und
                              									fuͤhrt den Schmuz und alle Unreinigkeiten an den Boden des Gefaͤßes,
                              									von welchem die Fluͤßigkeit durch die Roͤhre, F, in das darunter angebrachte Gefaͤß, G, gefuͤhrt wird.
                           Nun werden die Haͤhne, b, c, d und e, geschlossen, und die Haͤhne, f und g, geoͤffnet,
                              									wo dann der Druk des durch die Roͤhre, H,
                              									gelassenen Dampfes, welcher auf die Oberflaͤche der alkalischen
                              									Fluͤßigkeit in dem Gefaͤße, G, wirkt,
                              									diese Fluͤssigkeit durch die Roͤhre, I, I,
                              									hinauf, und zuruͤk in das Gefaͤß, B,
                              									treibt, wo sie die vorige Operation wiederholen, und neuerdings durch das
                              									Gefaͤß, A, durchziehen kann. Wie oft diese
                              									Fluͤßigkeit durch die Waͤsche durchziehen soll, haͤngt
                              									lediglich von Umstaͤnden ab, z.B., von dem Schnulze derselben, und kann nur
                              									durch Erfahrung gelernt werden: bei gemeiner Waͤsche, wie Leibwaͤsche,
                              									werden vielleicht zwanzig Gaͤnge hinreichen.
                           Wenn man annimmt, daß aller Schmuz und andere Unreinigkeiten von der Waͤsche
                              									weggeschafft wurden, muß dieselbe ausgespuͤlt werden: dieß geschieht dadurch,
                              									daß man die Haͤhne, b, c, d, e, f und g, sperrt, und die Haͤhne, h, i und k, oͤffnet, wo dann der Dampf
                              									aus der Roͤhre, C, durch die Roͤhre, K, in das Gefaͤß, L,
                              									hinauf getrieben wird, welches klares heißes Wasser enthaͤlt. Der Druk des
                              									Dampfes auf die Oberflaͤche des Wassers in dem Gefaͤße, L, wird nun das Wasser durch die Roͤhre, M, in das Gefaͤß, A,
                              									niedersteigen lassen, wo der noch immer wirkende Druk dasselbe durch die in dem
                              									Gefaͤße befindliche Waare durchtreiben, und alle alkalischen und anderen
                              									unreinen Stoffe beseitigen wird, die mit dem Wasser durch die Roͤhre, N, in das Gefaͤß, O,
                              									abgehen.
                           
                           Um das Wasser von hier in das Gefaͤß, L, zur
                              									Wiederholung desselben Processes, zuruͤk zu treiben, muͤssen die
                              									Haͤhne, h, i und k,
                              									geschlossen, und die Haͤhne, l und m, geoͤffnet werden, wo dann der aus der
                              									Roͤhre, C, durch die Roͤhre, P, in das Gefaͤß, O,
                              									laufende Dampf seinen Druk auf die Oberflaͤche des Wassers aͤußern,
                              									und dasselbe durch die Roͤhre, Q, in das
                              									Gefaͤß, L, hinauftreiben wird, wo es dann wieder,
                              									wie vorher, benuͤzt werden kann. Wie oft das Wasser durchgetrieben werden muß
                              									durch das Gefaͤß, A, dieß haͤngt von
                              									Umstaͤnden ab, und laͤßt sich nur aus Erfahrung finden.
                           Das Troknen, der lezte Theil der Arbeit, geschieht durch Schließung aller
                              									Haͤhne mit Ausnahme von, a, d und e, wo man den Dampf mit vermindertem Druke durch die
                              									Roͤhre, C, in das Gefaͤß, A, blasen laͤßt, in welchem, so wie er durch die
                              									Waͤsche durchzieht, alles Wasser weggetrieben wird. Der Dampf entweicht durch
                              									die Roͤhren, F und R,
                              									und laͤßt die Waͤsche beinahe troken zuruͤk. Man muß indessen
                              									wohl Acht geben, daß der Dampf nicht laͤnger auf die Waͤsche wirkt,
                              									als zur Beseitigung des Wassers nothwendig ist, und unter keinem staͤrkeren
                              									Druke, als von 20 Pfund auf den □ Zoll.
                           Wenn Stoffe gebleicht werden sollen, muͤssen sie sorgfaͤltig
                              									zusammengelegt werden, und Lage auf Lage in dem Gefaͤße, A, zu liegen kommen. In dieser Hinsicht wuͤrde
                              									vielleicht ein vierekiges Gefaͤß besser seyn, als ein kreisfoͤrmiges:
                              									die Weite desselben muͤßte aber nach abwaͤrts abnehmen, und außer dem
                              									obigen Verfahren des Waschens und Daͤmpfens muͤßte mittelst eines
                              									Geblaͤses ein kalter Luftstrom durch die Roͤhre, S, herbeigeschafft werden.
                           Der Patent-Traͤger empfiehlt unmittelbar nach jedem Durchgange der chemischen
                              									Aufloͤsung oder des Wassers durch die Waͤsche Dampf einzulassen, um
                              									die Waͤsche zu troknen, und dann einen kalten Luftstrom darauf einzulassen,
                              									um dieselbe abzukuͤhlen, wodurch die Weisse des Stoffes sehr erhoͤht
                              									wird.
                           Alle Gefaͤße muͤssen innenwendig von Kupfer seyn.
                           Der Verfasser nimmt vorzuͤglich die nach abwaͤrts sich
                              									verschmaͤlernde Form des Gefaͤßes, A,
                              									dasselbe mag gerade oder krumme Waͤnde haben, und das oben angegebene
                              									Verfahren bei dem Waschen als sein Patent-Recht in Anspruch.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
