| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. LXI., S. 274 | 
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                        LXI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Preisaufgaben der Académie
                                 										royale des Sciences zu Paris fuͤr die Jahre 1827 und 28.
                           Mathematik. Fuͤr
                              									1828.
                           
                              „Untersuchung des Phaͤnomenes des Widerstandes des Wassers in allem
                                 										seinen Detail, indem man sorgfaͤltig und durch genaue Versuche den Druk
                                 										bestimmt, welchen einzeln eine große Menge zwekmaͤßig an den vorderen,
                                 										Hinteren und Seiten-Theilen eines Koͤrpers gewaͤhlter Puncte zu
                                 										erleiden hat, wenn dieser Koͤrper dem Stoße dieser Fluͤßigkeit in
                                 										ihrer Bewegung ausgesezt ist, und wenn er sich in dieser Fluͤßigkeit
                                 										bewegt, waͤhrend dieselbe ruht? Messung der Geschwindigkeit des Wassers
                                 										in verschiedenen Puncten der dem Koͤrper zunaͤchst gelegenen
                                 										Wasser-Faden? Verzeichnung der krummen Linien, welche diese Faden bilden, nach
                                 										den Resultaten der Beobachtung;Dieß kann auf mehrere verschiedene Weisen geschehen, und zwar zuerst
                                       												durch leichte Koͤrper, die man auf die Oberflaͤche des
                                       												Wassers wirft. A. d. O. Bestimmung des Punctes, in welchem ihre Abweichung vor dem
                                 										Koͤrper anfaͤngt; endlich, wenn es moͤglich ist,
                                 										Aufstellung empirischer Formeln nach den Resultaten dieser Versuche, die man
                                 										nachher mit dem Resultate der fruͤher hieruͤber angestellten
                                 										Versuche vergleichen wird.“
                              
                           
                              „Der Preis besteht in einer goldenen Medaille von 3000 Franken, und wird
                                 										in der oͤffentlichen Sizung am ersten Montage im Junius 1828 zuerkannt.
                                 										Die Preis-Abhandlungen muͤssen dem Secretariat de
                                    											l'Institut laͤngstens bis zum 1. Januar 1828 zugesendet
                                 										werden.“
                              
                           
                              Die Akademie bemerkt, daß beinahe alle Versuche, die Geseze des Widerstandes
                                 										fluͤßiger Koͤrper zu entdeken, gegen die erste Regel bei jedem
                                 										Versuche fehlen, nach welcher man es sich angelegen lassen seyn muß, sie
                                 										Phaͤnomene in ihre einfachsten Verhaͤltnisse zu zerlegen. Man
                                 										beschraͤnkte sich meistens auf Beobachtung der Zeit, welche verschiedene
                                 										Koͤrper brauchten, um einen gegebenen Raum in einer stillstehenden
                                 										Fluͤßigkeit zu durchlaufen, oder des Gewichtes, welches einen dem Stoße
                                 										einer Fluͤßigkeit ausgesezten Koͤrper im Gleichgewichte
                                 										erhaͤlt. Hieraus lernt man weiter nichts kennen, als das Resultat
                                 										verschiedener Einwirkungen, welche diese Fluͤßigkeit auf jeden Punct der
                                 										Oberflaͤche der Koͤrper aͤußert: Einwirkungen, welche oft
                                 										sehr verschieden und einander entgegengesezt sind. Unter diesen
                                 										Umstaͤnden bilden sich Ausgleichungen, die die Grundgeseze des
                                 										Phaͤnomenes verhuͤllen, und die Resultate der Beobachtungen
                                 										fuͤr keinen anderen Fall anwendbar machen, als fuͤr denjenigen,
                                 										der sie darboth. Hr. Dubuat, Verfasser der Principes d'hydraulique, scheint der erste gewesen
                                 										zu seyn, der diesen Fehler bemerkte, und der, um denselben zu vermeiden, den
                                 										oͤrtlichen Druk an verschiedenen Theilen der Oberflaͤche der
                                 										Koͤrper, die dem Stoße einer bewegten Fluͤßigkeit ausgesezt sind,
                                 										zu bestimmen suchte. Seine Versuche, wenn gleich die geringe Anzahl derselben es
                                 										ihm unmoͤglich machte, sie in Hinsicht auf die verschiedene Form der
                                 										Koͤrper gehoͤrig wechseln zu lassen, biethen immer sehr
                                 										merkwuͤrdige Resultate dar. Die Akademie ist der Meinung, daß es
                                 										nuͤzlich waͤre, diese Versuche mit besseren Instrumenten zu
                                 										wiederholen, sie zu vervielfaͤltigen, die Umstaͤnde, unter welchen
                                 										sie angestellt wurden, wechseln zu lassen, und hat daher obige Preis-Aufgabe
                                 										gegeben.“
                              
                           ––––––––
                           
                           Die Akademie wiederholt ferner die in unserem polyt. Journ. B. XV. S. 124, mitgetheilte Preisausgabe,
                              									indem keine genuͤgende Abhandlung eingelaufen ist, fuͤr das Jahr 1827,
                              									wo bis zum 1. Maͤrz dieses Jahres die Abhandlungen eingesendet seyn
                              									muͤssen.
                           Sie bemerke, daß der Werth der Abhandlungen in der Wahl des Verfahrens und in der
                              									Genauigkeit der Beobachtungen besteht, und daß die Physiker, die sich mit der
                              									Zusammendruͤkbarkeit der Maͤßigkeiten beschaͤftigten, einen
                              									Fehler begingen, der immer in Ungewißheit laͤßt, wenn auch die numerischen
                              									Werthe noch so genau angegeben wurden.
                           Wenn naͤmlich die Fluͤßigkeit, mit welcher man den Versuch anstellt, in
                              									einem Gefaͤße eingeschlossen ist, welches auf seiner inneren und
                              									aͤußeren Flaͤche den Druk erleidet, der der Fluͤßigkeit
                              									mitgetheilt wird, in die der Apparat eingetaucht ist, so ist die Zusammenziehung,
                              									die man dann beobachtet, nur die Differenz der Verdichtungen der Fluͤßigkeit
                              									und der festen Materie, die sie enthaͤlt, so daß, um die wirkliche
                              									Zusammendruͤkung der Fluͤßigkeit zu erfahren, man vorerst diejenige
                              									bestimmen muß, die ein gleiches Volumen der festen Substanz erleidet, und diese der
                              									durch die unmittelbare Beobachtung, gegebenen scheinbaren Zusammenziehung
                              									beifuͤgen muß.
                           Wenn die Preiswerber glauben, durch Anwendung verschiedener Experimentir-Methoden die
                              									Resultate, zu welchen sie gelangten, bestaͤtigen zu muͤssen, so
                              									wuͤnscht man, daß sie einzeln die Resultate angeben, die sie durch jede
                              									dieser Methoden erhielten. Dieß ist das einzige Mittel Fehler zu entdeken und zu
                              									schaͤzen, die durch Umstaͤnde entstanden sind, deren Einfluß man
                              									bisher noch nicht kannte. Um endlich diese Resultate noch leichter zusammenfassen zu
                              									koͤnnen, waͤre es gut, wenn die Preiswerber die unmittelbaren
                              									Resultate der Beobachtungen immer auf dieselbe Einheit
                              									zuruͤkfuͤhrten.
                           Die Akademie wiederholt auch die Preise des Hrn. Montyon
                              									bis zum 1. Februar 1827.
                           
                        
                           Beweis, was fuͤr Unwesen das englische Patent-Wesen
                              									ist.
                           Wir haben Hrn. Furnival's Patent uͤber Salzsiederei
                              									angefuͤhrt. (Polyt. Journ. Bd. XX. S.
                                 										342.) An demselben Tage erhielt Hr. Wilh.
                              									Weston Young, in Newton Cottage, Glamorganshire, ein
                              									Patent mit dem großen Siegel uͤber Salzsiederei,
                              									welches, wie auch das London Journal of Arts. N. 66. S.
                              									189 bemerkt, durchaus dieselbe Vorrichtung als Patent-Recht in Anspruch nimmt:
                              									naͤmlich die Pfannen uͤbereinander anzubringen, und die obere durch
                              									die Dampfe der unteren zu heizen. Wir haben schon so oft gesagt, daß in England
                              									fuͤr Geld Alles zu haben ist, und der Lord Kanzler wird Tausenden dasselbe
                              									Patent auf dieselbe Vorrichtung geben, wenn jeder dieser Tausende seine schwere Taxe
                              									dafuͤr bezahlt. Es ist das Loos so vieler Firsten und Regierungen, in ihren
                              									wohlthaͤtigsten Absichten durch ihre Minister, und oft gar durch
                              									Secretaͤre und Schreiber, getauscht zu werden. Sollte man es glauben, daß,
                              									bei der scheinbaren Strenge der englischen Geseze „kein Register
                                 										uͤber die ertheilten Patente gehalten wird?“ („There is no register preserved of the respecitve
                                    											inventions“, London Journ. a. a.
                              									O) „Es gab Faͤlle“, heißt es eben daselbst,
                              										„wo Patent-Kaͤufer dem Attorney oder General-Solicitator irgend
                                 										etwas als ihre Erfindung angaben, und, nachdem sie das Patent darauf erhielten,
                                 										etwas ganz anderes, was sie indessen aufgegabelt hatten, („picked up“) fuͤr ihre
                                 										Erfindung erklaͤrten. Es scheint nicht, daß es ein Mittel gegen dieses
                                 										Unheil gibt.“ Allerdings gibt es ein Mittel dagegen, und einer der
                              									weisesten Regenten, der jemahls zum Gluͤke seines Volkes lebte, Joseph II.,
                              									der Unsterbliche, hat dieses Mittel erfunden, und zum Vortheile seines Landes
                              									angewendet, indem er sagte: „Kein Patent! Jedes Patent ist ein Verbrechen
                                 										der beleidigten Menschheit, denn jeder Mensch hat das Recht sein Talent, seine
                                 										Kraft, sein Geld zu
                                 										seinem Vortheile innerhalb der Schranken der Geseze anzuwenden, und Niemand darf
                                 										den anderen daran hindern, am allerwenigsten die Regierung selbst, die jedem
                                 										Buͤrger gleiches Recht schuldig ist, wie jeder Vater jedem seiner guten
                                 										Kinder.“ (Joseph II. an Grafen Kinsky.)
                           
                        
                           Ueber das neue Maß und Gewicht in England,
                           vorzuͤglich das aufgehaͤufte Hohlmaß, findet
                              									sich ein sehr lehrreicher Aufsaz im Glasgow Mechanics'
                                 										Magazine, N. 125., S. 155., welchen wir allen denjenigen empfehlen, die
                              									sich in Zukunft mit Maß und Gewicht zu beschaͤftigen haben.
                           
                        
                           Manchester Mechanics' Institution.
                           Die Mitglieder dieses Institutes erbauen sich gegenwaͤrtig, ungeachtet der
                              									schlechten Zeiten, eine eigene Halle, zu welcher bereits 6600 Pfd. Sterl.
                              									unterzeichnet sind. Im vorigen Jahre schafften sie allein fuͤr 170 Pfd.
                              									Buͤcher an, womit sie ihre bereits aus 10,000 Baͤnden bestehende
                              									technische Bibliothek bereicherten. (Glasgow Mechanics'
                                 										Magazine, N. 129. 10. Juni 1826. S. 229.)
                           
                        
                           Vorzuͤge der franzoͤsischen Seiden- und
                              									indischen Baumwollen-Waaren vor den englischen.
                           Hr. Allsop bemerkt in einem Schreiben dd. Madras, 5. Sept. 1825, an Hrn. Gill in dessen Techn. Repos. Junius 1826, S.
                              									289, daß franzoͤsische Seidenzeuge in Ostindien 12 bis 15 Monate lang so
                              									schoͤn blieben, als ob sie erst aus Europa gekommen waͤren,
                              									waͤhrend englische, vorzuͤglich weißer Atlas, ganz und gar untauglich
                              									zu Kleidungs-Stuͤken werden: die weißen Seidenzeuge werden gelb, und die
                              									farbigen sind alle abgeschossen. Diese Ursache scheint ihm groͤßten Theils in
                              									der verschiedenen Behandlung der rohen Seide bei dem Entschaͤlen derselben zu
                              									liegen, und in dem Schwefeln. In Indien verfertigte weiße Zeuge sind zwar nicht so
                              									schoͤn weiß, wie die englischen und franzoͤsischen, halten aber ihre
                              									Weiße langer, so wie auch die in Indien gefaͤrbten Zeuge weniger schießen.
                              									Auch die englischen Baumwollen-Zeuge werden gelb, und lassen sich auf keine Weise
                              									mehr weiß waschen; sie bekommen uͤberdieß durch Waschen eine Menge kleiner
                              									Loͤcher, so daß ein indisches Stuͤk Weiß-Baumwollenzeug drei englische
                              									aushaͤlt. Dafuͤr ist aber die englische Waare weit wohlfeiler und
                              									schoͤner gewebt. Der Fehler bei der englischen Waare besteht demnach bloß in
                              									der schlechten englischen scharfen Bleiche; vielleicht auch in dem außerordentlichen
                              									Zusammenpressen der Waare bei dem Paken, wodurch zwar auf Schiffen Raum gewonnen
                              									wird, die Waare selbst aber leidet.
                           
                        
                           Ueber Hrn. Débergue's
                              									Kunststuhl,
                           welchen wir polytechn. Journal Bd. XX. S. 513. abgebildet und beschrieben
                              									haben, liefert der neueste Bulletin de la
                                 										Société d' Encouragement, Mai. N.
                              									163. einen neuen hoͤchst vorteilhaften Bericht, nach welchem Hrn. Débergue die goldene Medaille erster Classe
                              									zuerkannt wurde.
                           Hr. Débergue hat zeither seinen Stuhl noch sehr
                              									vereinfacht. Er hat naͤmlich gesunden, daß die Toͤlpel-Rolle mit
                              									gewundener Kehle, und das Rad mit excentrischer Kehle sehr schwer zu verfertigen
                              									sind. Er hat daher erstere durch eine gewoͤhnliche Rolle mit doppelter Kehle,
                              									die sich irgendwo an ihrem Umfange kreuzt, und lezteres durch ein Rad mit
                              									kreisfoͤrmiger Kehle und excentrischer Achse ersezt. Ueberdieß hat er noch
                              									einige Verbesserungen angebracht, wodurch dieser herrliche Stuhl einfacher und
                              									dauerhafter wird, und in 12 Stunden 22 Ellen des besten und schoͤnsten
                              									Gewebes liefert.
                           
                        
                           
                           Bower's und Bland's Verbesserungen an Dampfmaschinen.
                           Die HHrn. Jos. Bower, Vitriol-Oehl-Fabrikant zu Hunslet,
                              									bei Leeds, und Joh. Bland, Dampfmaschinen-Fabrikant,
                              									ließen sich am 31. Jul. 1828 ein Patent auf Verbesserungen an solchen Dampfmaschinen
                              									ertheilen, welche außerhalb des Cylinders verdichten, und wodurch die Luftpumpe
                              									erspart wird. Wir haben die Beschreibung dieser Verbesserungen im 14. Bde. S. 11. des polytechn. Journals aus
                              									dem London Journal of Arts mitgetheilt. Das Repertory of Patent Inventions. Juni 1826. S. 399),
                              									bemerkt, daß allerdings die hier vorgeschlagene Verbesserung sehr
                              									wuͤnschenswerth waͤre, daß aber auf die hier vorgeschlagene Weise der
                              									Zwek der Patent-Traͤger nicht erreicht werden kann, indem immer Luft sich
                              									entwikeln wird, welche in den oberen Theil der Verdichtungs-Gefaͤße
                              									emporsteigen, und daselbst die Wirkung der Hebervorrichtung laͤhmen, dann
                              									aber an die Stelle des Wassers in der langen niedersteigenden Roͤhre treten,
                              									und so auch die hydrostatische Wirkung auf die Maschine aufheben wird, so daß am
                              									Ende alle Verdichtung aufhoͤren muß.
                           
                        
                           Vergleichung der heizenden Kraft der abgeschwefelten
                              									Steinkohlen (Koks) und des Holzes.
                           Nach den Versuchen des Hrn. Debret verhalt sich die
                              									Waͤrme, die mit 163 Pfd. Holz, welches 3 1/2 Franken kostete, erzeugt wurde,
                              									zu der Warme, welche 53 Pfd. Koks hervorbrachten, die 1 8/10 Franken kosteten, wie 4
                              									zu 7. (Glasgow Mechanics' Magazine a. a. O. S. 241. Bibl. Univ. XXV. 237.Und doch kann man im suͤdlichen Deutschland ein so allgemeines
                                    											Vorurtheil gegen Steinkohlen haben!
                              								
                           
                        
                           Kohlengehalt verschiedener englischer Steinkohlen, und Menge
                              									der aus denselben erhaltenen Asche.
                           
                              
                                     Irlaͤndische Kohlen.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Kilkenny Kohle
                                 92,8
                                 Kohlengehalt
                                   2,8
                                 Asche
                                 
                              
                                       –        schieferige
                                 80,4
                                         –
                                   6,5
                                    –
                                 
                              
                                 Bonlavoonen
                                 82,9
                                         –
                                   3,2
                                    –
                                 
                              
                                 Corgee
                                 87,4
                                         –
                                   3,4
                                    –
                                 
                              
                                 Queen's County N. 39
                                 86,5
                                         –
                                   3,1
                                    –
                                 
                              
                                 Scoteh cannel
                                 39,4
                                         –
                                   4,0
                                    –
                                 
                              
                                     Englische Kohlen.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Welsh Furnace
                                 88,4
                                         –
                                   3,4
                                    –
                                 
                              
                                 Alfreton
                                 52,4
                                         –
                                   2,0
                                    –
                                 
                              
                                 Butterley
                                 52,8
                                         –
                                   4,2
                                    –
                                 
                              
                                 Welsh stone
                                 89,7
                                         –
                                   2,3
                                    –
                                 
                              
                                     –     schieferig
                                 84,1
                                         –
                                   6,7
                                    –
                                 
                              
                                 Derby cannel
                                 48,3
                                         –
                                   4,6
                                    –
                                 
                              
                                 Eichen-Holz
                                 19,5
                                         –
                                   0,5
                                    –
                                 
                              
                                 Stone-Wood (Steinholz) Giant's
                                    											causeway
                                 54,6
                                         –
                                 11,9
                                    –
                                 
                              
                           Dasjenige, was an der Summe dieser beiden Zahlen zu 100 fehlt, ist gasartiger
                              									Bestandteil. Jemehr Kohlengehalt eine Steinkohle hat, desto besser taugt sie zur
                              									Feuerung, und desto weniger zur Gas-Bereitung. (Glasgow
                                 										Mechan. Mag. N. 125. S. 193.)
                           
                        
                           Analysen einiger Feldspathe und Serpentine.
                           Hr. Peschier untersuchte bei Gelegenheit seiner
                              									Nachforschungen uͤber das Vorkommen des Titans in Mineralien auch mehrere
                              									Feldspathe und Serpentine; da diese beiden Mineralien in technischer Hinsicht sehr
                              									interessant sind, so wollen wir her seine Analysen anfuͤhren, wie sie in den
                              										Annales de Chimie et de Physique. 1826.
                              									Maͤrz. S. 294. enthalten sind.
                           Analysen von Feldspathen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 21, S. 278
                              Adular; Gruͤnen Feldspath
                                 										von Sibirien; Glasiger von Drachenfels; Weißer aus der Auvergne; Andalusit von
                                 										Tyrol; Nach Vauguelin; Nach Peschier; Nach Klaproth; Thonerde; Kieselerde;
                                 										Kalkerde; Eisenoxid; Pottasche; Soda; Titan; Wasser; Summe
                              
                           Bestandtheile des gemeinen Serpentines.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 21, S. 278
                              Analyse von; Vauguelin; Hisinger;
                                 										John; Rose; Knoc; Peschier; Serpentin von; Ligurien; Norwegen; von unbekannten
                                 										Fundorten; Sachsen; aus der Pfalz; vom Val d'Aosta; Kieselerde; Bittererde;
                                 										Thonerde; Kalkerde; Eisenoxid; Braunsteinoxid; Chrom; Titan; Soda; Wasser- und
                                 										Kohlensaͤure; Summe
                              
                           
                        
                           Ueber ein neues Mineral, Gay-Lussit genannt.
                           In den Annales de Chimie et de Physique, 1826.
                              									Maͤrz. p. 270. befindet sich ein sehr
                              									interessanter Aufsaz uͤber ein neues Mineral, welches Hr. Boussingault Gay-Lussac nannte. Hr. Boussingault gab die Analyse desselben, und Hr. Cordier die physischen Eigenschaften, und vorzuͤglich die
                              									Krystallformen an. Der Gay-Lussit krystallisirt in
                              									rhomboidalen Prismen, welche zuweilen mit einer Pyramide endigen; alle Krystalle, selbst die
                              									unregelmaͤßigsten, sind der Quere nach gestreift; nach Cordier ist die Grundform ein unregelmaͤßiges Octaëder; die
                              									Krystalle sind der bipyramidalen Varietaͤt des Arragonits sehr
                              									aͤhnlich, und unterscheiden sich von demselben vorzuͤglich durch ihre
                              									geringere specifische Schwere, welche 1,928 bis 1,950 betraͤgt. Uebrigens
                              									sind die Krystalle groͤßten Theils sehr unregelmaͤßig und verschieden
                              									modificirt; sie werden auch wegen ihrer Form von den Bergleuten Naͤgel (Clavos)
                              									genannt. Die Krystalle sind durchsichtig; das Mittel zwischen jenem des Gypses und
                              									jenem des Kalkspathes; sie rizen den Gyps, werden aber vom Kalkspathe gerizt; sie
                              									sind leicht zerbrechlich; der Bruch ist muschelig in's unebene uͤbergehend;
                              									die Bruchflaͤche ist stark glasartig-glaͤnzend. In einem Glas-Kolben
                              									dem Feuer ausgesezt wird der Gay-Lussit undurchsichtig, knistert schwach, und es
                              									verfluͤchtigt sich dabei Wasser; wenn man Stuͤkchen in der
                              									Rothgluͤhhize verknistern ließ, und sie dann in die Spize der Lothrohrflamme bringt, so schmelzen sie schnell zu einem
                              									undurchsichtigen Kuͤgelchen, welches dann nicht weiter schmilzt, und
                              									alkalischen Geschmak besizt. Die Analyse gab Hrn. Boussingault:
                           
                              
                                 Kohlensaure Soda
                                   33,96
                                 
                              
                                 Kohlensauren Kalk
                                   31,39
                                 
                              
                                 Wasser
                                   32,20
                                 
                              
                                 Kohlensaure
                                   01,45
                                 
                              
                                 Thonerde
                                   01,00
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,00
                                 
                              
                           was folgender Formel entspricht: a ² +
                              									a ² + 11 Aq. Dieses Mineral findet
                              									sich haͤufig in einem Thon-Lager bei dem indianischen Dorfe Lagunilla, suͤdoͤstlich von der
                              									columbischen Stadt Merida; an demselben Orte, wo die
                              									kohlensaure Soda, der sogenannte Urao,
                              									bergmaͤnnisch gewonnen wird.
                           
                        
                           Auszug aus der Analyse einiger Salze, welche als basische
                              									kohlensaure Soda verkauft werden; von Hrn. Lebretou,
                              									Apotheker zu Angers.
                           Hr. Lebretou untersuchte ein Salz, welches zu Angres unter
                              									dem Nahmen: gereinigte Pottasche verkauft wird, und fand
                              									darin:
                           
                              
                                 Wasser
                                 25
                                 
                              
                                 Salzsaͤure Soda
                                 33,12
                                 
                              
                                 schwefelsaure Soda
                                   7,5
                                 
                              
                                 Thonerde
                                   0,16
                                 
                              
                                 Eisenoxid
                                   0,16
                                 
                              
                                 schwefelsaurer Kalk
                                   0,5
                                 
                              
                                 Basische kohlensaure Soda
                                 29,39
                                 
                              
                                 Kieselerde
                                   2,16
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                              
                                 
                                 97,09
                                 
                              
                           Er schließt hieraus, daß dieses Salz bloß ein Gemeng von SchlotDer Schlot ist schwefelsaure Soda und schwefelsaurer Kalk; man erhaͤlt
                                    											ihn beim Eindampfen gewisser salziger Wasser. Es ist nicht wahrscheinlich,
                                    											daß man ihn hier beigemengt hat, denn die angegebene Menge schwefelsauren
                                    											Kalkes ist zu gering. A. d. O und Varech-Soda in unbestimmten Verhaͤltnissen ist. – In Paris
                              									verkauft man schon seit langer Zeit, unter dem Namen kuͤnstliche Pottasche, ein alkalisches Salz, welches keine
                              									Pottasche enthaͤlt, und groͤßten Theils aus Varech-Soda besteht; man
                              									braucht dasselbe vorzuͤglich um die sogenannte amerikanische Pottasche in
                              									rothlichen Massen nachzumachen. Es ist ein sehr haͤufiger Betrug, daß man
                              									Soda statt Pottasche nimmt, wenn es der Preis mit Vortheil erlaubt. Diese
                              									kuͤnstlichen Pottaschen werden zwar zu mehreren Zweken ohne Nachtheil verwendet, und einige
                              									Fabrikanten suchen dieselben sogar vorzuͤglich, allein sie erleiden dabei den
                              									Nachtheil, daß sie eine Substanz theurer zahlen, welche sie wohlfeiler
                              									bekaͤmen, wenn sie sie unter ihrem wahren Namen kaufen wuͤrden. Die
                              									Apotheker haben sich jedoch vor solchen Pottaschen zu huͤten. (Aus dem Journal de Pharmacie 1826. Juni. p. 314.)
                           
                        
                           Ueber das Sprengen der Steine nach Jessop's und Varnhagen's Methode
                           findet sich eine kleine Notiz von Hrn. Pfluͤger in der Genfer Bibliotheque
                                 										universelle. Nov. 1825. p. 231., in dem Bulletin des Sciences militaires 1826. p. 75. und im Bulletin des
                                 										Sciences technol. Mai, 1826. S. 304., wodurch nicht bloß die Brauchbarkeit
                              									der aͤlteren Jessop'schen Methode, sondern auch
                              									der Vorzug der Varnhagen'schen Methode (nach welcher
                              									feuchte Saͤgespaͤne statt des Sandes genommen werden) vollkommen
                              									erwiesen wird.
                           
                        
                           Kosten eines gebohrten Brunnens in England.
                           Ein, ungefaͤhr 320 engl. Fuß tiefer, gebohrter Brunnen kommt in England auf
                              									118 bis 130 Pfd. Sterl., Roͤhrenwerk und Alles mit eingerechnet. (Mechanics' Magazine. 24. Juni 1826. S. 125.)
                           
                        
                           Cosnahan's neuer Apparat die
                              									Geschwindigkeit zu bestimmen, mit welcher ein Schiff von dem Winde getrieben wird
                              										(the lee-way, or Computist.)
                           Hr. Marc Cosnahan ließ sich am 17. Maͤrz 1825 ein
                              									Patent auf obigen Apparat ertheilen, welchen das Repertory of
                                 										Patent Inventions im Junius-Hefte l. J. S. 394. beschreibt. Dieser neue
                              									Apparat ist nichts anderes, als die alte Feder-Wage,
                              									durch welche das Gewicht mittelst der Spannung der Feder bestimmt wird, angewendet
                              									zur Bemessung der Geschwindigkeit, mit welcher das Schiff sich bewegt. Diese
                              									Anwendung selbst ist aber, wie das Repertory of Patent
                                 										Inventions bemerkt, nicht neu, sondern, von Hrn. J. W. Boswell schon in der II. Series XI. Bd. 22. S. des Repertory of Arts empfohlen und beschrieben.
                           
                        
                           Geheime Correspondenz unter der Erde in alle
                              									Entfernungen.
                           Wir haben neulich eine Art unterirdischer Telegraphie des Hrn. Vallance im polyt. Journal Bd. XIX. S.
                                 										362. mitgetheilt. Die Académie royal des
                                 										Sciences zu Paris eroͤffnete ein, im J. 1782 ihr gesiegelt
                              									uͤbergebenes, Paket eines Dom Gauthey,
                              									uͤber Mittel, geheim unter der Erde in jede Entfernung in einem Augenblike zu
                              									correspondiren. Diese Mittel sind jenes des Hrn. Vallance; die Schwingungen der Luft in einer Metallroͤhre, die, unter
                              									der Erde, von einem Orte zum anderen laͤuft, (Annales
                                 										de Chimie. Maͤrz, 1826. S. 320.)
                           
                        
                           Ueber den Weg unter der Themse
                           sezt das Repertory of Patent
                                 										Inventions im April-Hefte 1826. S. 242. seine Mittheilungen aus den Papers and Documents of the Thames Archway Company fort,
                              									und entwikelt hier den Plan eines gewissen Horticus,
                              									welcher vorschlug, einen Stollen aus geschlagenem Eisenbleche, welches innenwendig
                              									durch starke eiserne Reifen gestuͤzt wird, in die Themse zu versenken. Dieser
                              									Plan ist zwar etwas kostbar, scheint aber doch alle Aufmerksamkeit zu verdienen, und
                              									in manchen Fallen sehr anwendbar zu seyn.
                           
                        
                           
                           Hrn. Gambey's Heliostat.
                           Dieses zu Untersuchungen uͤber das Licht so wichtige Instrument, durch welches
                              									das Bild der Sonne den ganzen Tag uͤber unwandelbar auf denselben Punct
                              									geworfen wird, und dessen Erfindung einige dem beruͤhmten Fahrenheit, andere dem wakeren 's Gravesande zuschreiben, hat Frankreichs Fraunhofer, Hr. Gambey neuerlich verbessert, und Hr. M. Hachette im Bulletin de la
                                 										Société d'Encouragement, N. 262. S. 105. beschrieben und
                              									abgebildet. Wahrscheinlich wird irgend ein der Physik geweihtes deutsches Journal
                              									bald eine Uebersezung dieser herrlichen Abhandlung liefern, die allerdings
                              									fuͤr den Physiker mehr Interesse hat, als fuͤr den Techniker, den
                              									deutschen Techniker als Instrumenten-Macher aber in den Stand sezen wird, dasselbe
                              									auch auf deutschem Boden zu verfertigen, so daß unsere Physiker nicht gezwungen
                              									sind, dasselbe aus Paris kommen zu lassen.
                           
                        
                           Fahrbare Bade-Anstalt zu London.
                           Ein Hr. Joh. Hilary Suwerkrop, Kaufmann in der City of
                              									London, Vinestreet, ließ sich am 4. December, 1824, in Folge einer ihm von einem
                              									Fremden gemachten Mittheilung ein Patent auf eine fahrbare
                                 										Bade-Anstalt ertheilen, die im London Journal of
                                 										Arts Junius 1826. S. 304. etwas unvollstaͤndig beschrieben ist.
                              									Diese Bade-Anstalt (Thermophore or portable mineral or river
                                 										water Bath), besteht, soviel wir aus der Beschreibung entnehmen
                              									koͤnnen, aus einem Wagen, auf welchem drei Bade-Wannen und eine zu drei
                              									Badern hinlaͤngliche Menge warmen und kalten Wassers, dann die
                              									noͤthigen Eimer und die Warm-Pfannen zum Waͤrmen der
                              									Bade-Waͤsche in der Stadt umhergefahren werden. Ueberdieß ist noch ein
                              									Filtrir-Apparat auf diesem Wagen, der aus einem Fasse mit doppeltem Boden besteht,
                              									wovon der obere durchloͤchert, oben mit gewaschenem Sande beschuͤttet,
                              									und unten mit einer Roßhaar-Deke versehen ist, wodurch das Wasser rein in den
                              									unteren Theil des Filtrir-Fasses laͤuft. Man kann also uͤberall Wasser
                              									zu diesen Badern nehmen und siltriren. Das Wasser wird auf dem Wagen selbst in einer
                              									hoͤlzernen Kufe gehizt, in welcher mitten in dem Wasser ein
                              									kugelfoͤrmiger eiserner Ofen angebracht ist, der das zur Heizung desselben
                              									noͤthige Brennmaterial, so wie die zum Brennen des darin enthaltenen Feuers
                              									noͤthige Luft, durch Roͤhren, die aus dem Wasser emporragen,
                              									erhaͤlt. Aus dem Ofen lauft eine Schlangenroͤhre im Wasser umher,
                              									durch welche der Rauch abzieht, und das Wasser noch mehr erhizt wird.Einen solchen aͤußerst wohlfeilen Wasserheizungs-Apparat hat Dr. Schultes schon vor 30 Jahren zu Wien
                                    											angegeben. A. d. R. Mit dem siedend heißen Wasser werden die Warmpfannen gewaͤrmt, die
                              									aus zwei Cylindern von Eisenblech bestehen, welche in einander steken, und deren
                              									Zwischenraum mit dem heißen Wasser ausgefuͤllt wird; die Waͤsche, die
                              									gewaͤrmt werden soll, kommt in den inneren leeren Cylinder.
                           Fuͤr London und auch fuͤr Paris, wo die oͤffentlichen
                              									Baͤder, so wie in allen uͤbrigen Staͤdten des christlichen
                              									Europas, unter aller Kritik sind, ist diese Anstalt fuͤr Kranke, die
                              									Baͤder bei Hause nehmen muͤssen, eine wahre Wohlthat; fuͤr
                              									kleinere Staͤdte aber, wie Wien etc., ist sie uͤberfluͤßig. Man
                              									erhaͤlt in der entlegensten Vorstadt Wiens, selbst im Winter, ein Bad noch
                              									warm genug in seine Wohnung, und fuͤr einen aͤußerst maͤßigen
                              									Preis, wenn man dasselbe bei irgend einer der vielen Bade-Anstalten an der Donau
                              									bestellt; das Wasser wird siedend heiß in Faͤßchen gefuͤllt, und so in
                              									alle Theile der Stadt verfahren.
                           
                        
                           Bleichen und Waschen auf Bothen.
                           Man bleicht und waͤscht seit langer Zeit in England auf Bothen; zu Paris hat sich eine Gesellschaft
                              									vereinigt, die diese Methode auch auf der Seine ausfuͤhrt. (Annales d'Industrie. Maͤrz 1826. S. 323.)
                           
                        
                           Rum-Gelée.
                           Ein Mode- und allgemeines Favorit-Gericht in den Pariser-Gesellschaften ist
                              									gegenwaͤrtig das Rum-Gelée, welches auf folgende Weise bereitet wild. Auf eine
                              									Quart-Flasche weißen Weines nimmt man Ein Pfund Zuker, macht daraus einen Syrup, und
                              									klaͤrt ihn. Hierauf laͤßt man 2 Loth Hausenblase am Feuer zergehen,
                              									seiht sie durch ein Tuch, und sezt sie dem Syrup halb warm zu. Nachdem diese
                              									Mischung beinahe kalt geworden ist, gießt man sie in den Wein, und ruͤhrt sie
                              									mit demselben um, so daß Alles auf das Vollkommene gemengt wird, und sezt hierauf
                              									einen Eßloͤffelvoll oder anderthalb Eßloͤffelvoll alten Jamaica-Rum
                              									dieser Mischung zu, ruͤhrt sie neuerdings, und gießt sie hierauf entweder in
                              									kleine Trinkglaͤser, oder in Tassen, oder in beliebige Model, in welchen man
                              									sie abkuͤhlen und erstarren laͤßt, und dann bei Abend-Gesellschaften
                              									aufsezt. (Glasgow Mech. Mag. N. 12. S. 178.)
                           
                        
                           Verfahren, um Citronen-Saft lang aufbewahren zu
                              									koͤnnen.
                           Die Apotheker bereiten uns reine krystallisirte Citronensaͤure, die aber allen
                              									Geruch und Geschmak von Citronen verloren hat. Die Seefahrer gießen den Hals der
                              									Flasche, welche sie mit Citronen-Saft gefuͤllt haben, voll Rum an; aber nicht
                              									jeder, der gern ein Glas gute Limonade trinkt, ist so rumsuͤchtig, wie ein
                              									Seefahrer. Hr. Capitain Bagnold hat auf Jamaica ein
                              									bequemeres Mittel gefunden, den Citronen-Saft fuͤr lange Zeit haltbar zu
                              									machen. Er „seiht ihn, nach dem Auspressen, durch, fuͤllt ihn in
                                 										Quart-Flaschen, pfropft ihn gut zu, und stellt die Flaschen in eine mit kaltem
                                 										Wasser gefuͤllte Pfanne, in welcher er nach und nach bis zum Siedepunct gebracht wird.Wenn die Flaschen waͤhrend des Siedens gepfropft bleiben, so ist
                                       												Lebensgefahr bei dieser Operation. Es ist sonderbar, daß weder der
                                       												Secretaͤr der Society of Arts, in
                                       												deren Transactions 23. Bd. dieses Verfahren
                                       												zuerst bekannt gemacht wurde, noch Hr. Gill
                                       												im technical Repository Mai. S. 316., noch
                                       												das Glasgow Mechanic's Magazine. 17. Juni.
                                       													N. 130. S. 252., die es daraus
                                       												entlehnten, die Leser aufmerksam machten, daß man in einer fest
                                       												zugestoͤpselten Flasche nicht ohne Gefahr siedet. A. d. Ueb. In dieser Temperatur wird der Saft eine halbe Stunde lang erhalten, und
                                 										dann bis zur Temperatur der Luft abgekuͤhlt. Dieses Verfahren ist also
                                 										dasselbe, wie beim Einsieden der Stachelbeeren und anderer
                                 										Fruͤchte.“
                              								
                           Als man im April 1824 eine Flasche auf diese Weise in Jamaica im September 1828
                              									zubereiteten Citronensaftes bei der Society
                              									oͤffnete, war der Saft truͤbe und weißlich, und hatte ganz den feinen
                              									Geruch und Geschmak des besten Citronen-Saftes. Eben so zeigte dieser Saft sich noch
                              									im Maͤrz 1825.Truͤben Citronensaft klaͤrt man mit geschlagenem Eiweiß durch
                                    											Aufkochen, wodurch derselbe ohne wesentliche Veraͤnderung sich lange
                                    											aufbewahren laͤßt. A. d. R.
                              								
                           
                        
                           Ueber Reinheit und Aufbewahrung des destillirten
                              									Wassers
                           findet sich ein Aufsaz im Propagatore, Sept. Oct. 1825. S. 199., woruͤber der Bulletin des Sciences technol. April 1826 S. 221.
                              									Bericht erstattet. Destillirtes Wassers, daß bloß Ein-Mahl destillirt ist,
                              									laͤßt sich, bekanntlich, nur mit Muͤhe einige Zeit uͤber rein
                              									erhalten und aufbewahren. Wenn man dasselbe aber zum zweiten Mahle destillirt,
                              									laͤßt es sich sehr lang, nach den a. a. O. angestellten Versuchen vier Jahre lang,
                              									ohne allen Nachtheil aufbewahren, und vollkommen rein erhalten. Es waͤre gut,
                              									wenn diese Verfahrungsweise in den Apotheken gesezlich eingefuͤhrt
                              									wuͤrde.
                           
                        
                           Versuch uͤber die Erhaltung franzoͤsischer
                              									Weine.
                           Ein Chemiker zu St. Quentin vergrub im J. 1715 drei Flaschen Wein 18 Fuß tief unter
                              									die Erde; eine Flasche Burgunder, eine Flasche Bordeaux, und eine Flasche
                              									Champagner, mir dem Befehle fuͤr seine Erben, dieselben im J. 1825
                              									auszugraben, und, wenn sie sich gut erhalten haben, auf seine Gesundheit zu leeren.
                              									Es zeigte sich bei, der vor mehreren Chemikern unternommenen Untersuchung dieser
                              									Weine, daß der Champagner sich unter allen am besten erhielt, d.h. sich am wenigsten
                              									zersezte. (Annales d'industrie. Maͤrz 1826. S.
                              									323.)
                           
                        
                           Neue zusammenziehende Farbe-Substanz, Algarovilla genannt.
                           Aus Peru und anderen Gegenden von Suͤd-America erhalten wir unter dem Nahmen
                              										Algorobilla oder Algarovilla erquetschte Huͤlsen; sie bilden braͤunliche
                              									Massen; welche aus kleinen, linsenfoͤrmigen schwaͤrzlichen Bohnen, und
                              									aus den holzigen Ueberresten der Huͤlsen bestehen, die durch einen braunen
                              									Saft von hoͤchst herbem und zusammenziehenden Geschmake mit einander
                              									verbunden sind. Diese Huͤlsen scheinen von einer Acacia und zwar von der Inga-Marthae zu kommen; sie sind etwas
                              									sichelfoͤrmig gekruͤmmt, zusammengedruͤkt, 3–4 Zoll
                              									lang, braun, und enthalten, nebst den Samen, einen braͤunlichen
                              									zusammenziehenden und gummiartigen Saft. Wahrscheinlich laͤßt sich diese
                              									Substanz, wie die Gallaͤpfel, zum Schwarzfarben in Faͤrbereien,
                              									Hutmachereien etc. benuͤzen. Mit den Schoten von Bablah oder Babela,
                              									(wahrscheinlich von Mimosa Cineraria) gelang es bereits
                              									Zeuge schon schwarz zu faͤrben. – Die Pflanzen, welche man in Peru und
                              									Chili Algaroba nennt, geben suͤßliche, dem
                              									Johannisbrote (Garoba) aͤhnliche, Huͤlsen,
                              									und kommen von verschiedenen Ingen, Mimosen, Prosopis. (Aus dem Journal de
                                 										Pharmacie. 1826. Juni p. 296.)
                           
                        
                           Ueber die Cyansaͤure.
                           Hr. Woͤhler
                              									(Siehe Annales de Chimie et de Physique. T.
                                    											XXVII. p. 196.) fand, daß die Saͤure, welche man erhaͤlt, wenn man Cyanogen
                              									auf alkalische Aufloͤsungen einwirken laͤßt, und die man sich in
                              									großer Menge verschaffen kann, wenn man ein Gemenge von gleichen Theilen
                              									eisenblausauer Pottasche (Potassium Cyanoferrure) und
                              									Braunstein-Perosio dunkel rothgluͤht, aus Einem Atome Cyanogen und Einem
                              									Atome Sauerstoff besteht; diese Zusammensezung stimmt sowohl der Natur, als den
                              									Elementen nach, ganz mit Liebig und Gay-Lussac's Cyansaͤure uͤberein.
                              									Hr. Liebig untersuchte nun Woͤhler's Saͤure neuerdings, und fand, daß sie weniger
                              									oxidirt sey, als Woͤhler es gefunden hatte, und daß sie aus Einem Atome
                              									Sauerstoff und 1 1/2 Atomen Cyanogen bestehe, kurz, daß sie als unvollkommne Cyansaͤure (Acide cyaneux) zu betrachten ist. Hr. Woͤhler bestaͤtigt hingegen neuerdings die Resultate seiner
                              									fruͤheren Analyse, und betrachtet seine Saͤure als, aus Einem Atome
                              									Cyanogen und Einem Atome Sauerstoff zusammengesezt, so daß wir also hieruͤber
                              									noch von einem dritten die Entscheidung zu erwarten haben. (Aus den Annales de Chimie et de Physique. 1826. Maͤrz.
                              										p. 33.)
                           
                        
                           Auszug aus einem Briefe des Hrn. Riffard, Apothekers zu Tarascon, an Hrn. Pelletier, uͤber das Kochen der Syrupe.
                           Man glaubt allgemein, die Syrupe halten sich um so besser, je laͤnger sie gekocht werden. Dieß
                              									ist aber nach meinen Erfahrungen nicht ganz richtig; und ich glaube, daß es
                              									fuͤr alle Syrupe einen gewissen Kochungs-Punct gibt, und daß die Syrupe
                              									verderben, sowohl wenn dieser nicht erreicht, als wenn er uͤberschritten
                              									wird. Ich bewahrte 2 Jahre lang mehrere Syrupe auf, von welchen ein Theil
                              									gehoͤrig, der andere Theil stark gekocht war. Die ersteren waren nach dieser
                              									Zeit noch so gut, wie gleich nach ihrer Bereitung; die lezteren hingegen zeigten
                              									anfangs haͤufige Krystallisation, und verschimmelten dann auf der
                              									Oberflaͤche. Die geringste Bewegung brachte sie in Gaͤhrung, und sie
                              									wuͤrden wahrscheinlich ganz verdorben seyn, wenn ich nicht vorgebaut
                              									haͤtte. Es scheint es wuͤrde bloß der Zuker krystallisiren, welcher
                              									den Saͤttigungs-Punct uͤbersteigt, so daß der Syrup dadurch auf den
                              									gehoͤrigen Grad von Kochung kaͤme; allein dem ist nicht so, und
                              									vielleicht ist bestimmt der ein Mahl gebildete Krystallisations-Kern auf Kosten des
                              									Syrupes selbst die Bildung neuer Krystalle; d.h. die Affinitaͤt der
                              									gebildeten Krystalle zum Zuker ist vielleicht groͤßer, als die des Wassers zu
                              									demselben. (Aus dem Journal de Pharmacie 1826. Juni. p. 315.)
                           
                        
                           Ueber das neue kohlensaure Kali des Hrn. Peretti
                              								
                           haben die HHrn. Blanche und Lecanu
                              									fils (Journal de Pharmacie,
                              									Juni, S. 337.) mehrere Versuche angestellt, und gefunden, daß das kohlensaure Kali,
                              									des Hr. Fabroni aus toscanischer Pottasche erhielt (Annales de Chimie, T. 25.), gewoͤhnliche basisch
                              									kohlensaure Pottasche ist, und daß, insofern Hr. Peretti
                              									sein aus Salpeter und Weinstein erhaltenes kohlensaures Kali fuͤr identisch
                              									mit jenem des Hrn. Fabroni erklaͤrt, dieses sein
                              									neues Kali nicht neu ist.
                           
                        
                           Fett-, Obst-, Tinten- und Wein-Fleken aus Leder oder Pergament
                              									zu bringen.
                           Folgendes Recept hierzu wird im Glasgow Mechanics'
                                 										Magazine a.a.O. als echt und erprobt gefunden empfohlen: „Menge
                                 										in einer Flasche 1 Quentchen oxigenirt salzsaures Kali (chlorinsaures Kali), 4
                                 										Loth destillirtes Wasser, und, nachdem das Salz sich aufgeloͤst hat, seze
                                 										4 Loth Kochsalzsaͤure zu. Dann schuͤttle in einer anderen Flasche
                                 										6 Loth rectificirten Weingeist, und 1 Loth wesentliches Citronen-Oehl
                                 										durcheinander, gieße die Fluͤßigkeiten beider Flaschen zusammen, und
                                 										bewahre sie wohl zugestoͤpselt zum Gebrauche auf. Diese
                                 										Fluͤßigkeit wird, wenn man sie braucht, mit einem reinen Schwamme
                                 										aufgetragen, und bei gelinder Waͤrme getroknet. Stiefelklappen, die man
                                 										dann mit einer Buͤrste wieder glaͤnzend machen kann, werden
                                 										dadurch wie neu.“
                              								
                           
                        
                           Chinesische Methode gebrochenes Porzellan zusammen zu
                              									kitten.
                           „Man koche weißes Flintglas 5 bis 6 Minuten lang in Fluß-Wasser und stoße
                                 										es hierauf zu feinem Pulver, welches man mit Eiweiß auf einem Reibsteine so fein
                                 										wie moͤglich abreibt. Dieser Kitt haͤlt die Bruchstuͤke so
                                 										fest zusammen, daß sie ehe an einer anderen Stelle, als an dem Bruche,
                                 										brechen.“ (Glasgow Mechanics' Magazine,
                                 									N. 121. S. 112.
                           
                        
                           Zeichnungen mit Bleistift oder Kreide haltbar zu
                              									machen.
                           Im Glasgow Mechanics' Magazine, N. 118. 25. Maͤrz
                              									l. J. S. 60. empfiehlt eine Eliza als das sicherste und bequemste Mittel
                              									Bleistift-Zeichnungen, die sich so leicht verwischen, haltbar zu machen, das
                              									Ueberziehen der Striche mit einer schwachen Aufloͤsung von schoͤnem
                              									arabischen Gummi.
                           
                        
                           Das Abfaͤrben oder Schwaͤrzen neuer
                              									Toͤpfe aus Guß-Eisen zu verhindern.
                           Man fuͤlle die neuen Toͤpfe aus Guß-Eisen mit Wasser, und gebe irgend
                              										ein Fett in
                              									dasselbe, seze dieselben zum Feuer, bis alles Wasser verduͤnstet, und nur das
                              									Fett noch zuruͤkgeblieben ist; der Topf wird dann so gut seyn, als irgend ein
                              									alter. (Glasgow Mechanics' Magazine. a. a. O. S.
                              									63.)
                           
                        
                           Elastische Ambose.
                           Die Lyoner Zeitschrift, l'Independant, gab aus dem Philanthrope eine Notiz uͤber einen elastischen
                              									Amboß. Ein Ungenannter beschreibt in derselben Zeitschrift (5. April 1826.) einen
                              									besseren elastischen Amboß, welchen er bei Hrn. Monet,
                              									einem der geschiktesten physikalischen Instrumenten-Macher zu Lyon, der seine
                              									Werkstaͤtte im vierten Stokwerke hat, gesehen hat. Dieser Amboß ist groß, und
                              									der Einsender bemerkt sehr richtig, daß, je groͤßer und schwerer der Amboß,
                              									desto weniger der Schlag auf denselben sich weit umher verbreiten kann. Dieser Amboß
                              									ruht auf einer runden, dem Boden eines Fasses aͤhnlichen Platte, und diese
                              									Platte auf dem Sande, mit welchem ein Faß ausgefuͤllt ist, dem diese Platte
                              									als oberer Boden dient. Dieses mit Sand gefuͤllte Faß vertritt die Stelle des
                              									Fußes des Amboses, und ruht auf zwei großen eichenen Balken, die den Boden nur an
                              									ihren Enden beruͤhren, und weit mehr elastisch sind als alle Federn, die man
                              									an den Ambosen anzubringen vorschlug. Wenn man diese Balken bis an die Enden des
                              									Zimmers verlaͤngert, so ist der Fußboden desselben gegen den Druk des Amboses
                              									vollkommen gesichert. (Bulletin des Sciences
                                 										technologiques. Mai. S. 315.)
                           
                        
                           Verbesserung an Kaͤmmen.
                           Hr. Plaisir, Coiffeur beim Hrn. Dauphin, hat, um das
                              									Einschmuzen der Haarkaͤmme zwischen den Zaͤhnen zu verhuͤten,
                              									eine Vorrichtung als bewegliches Futteral an dem gezaͤhnten Theile des Kammes
                              									angebracht, welches mittelst einer Stellschraube so gestellt werden kann daß die
                              									Zaͤhne in beliebiger Laͤnge hervorragen koͤnnen, wo man sie
                              									dann leicht reinigen kann. (Bulletin des Sciences
                                 										technologiques. Mai. S. 323.)
                           
                        
                           Smith's Verbesserung bei dem
                              									Kardaͤtschen oder Krempeln der Wolle.
                           Hr. Joh. Ferd. Smith ließ sich am 11. Jaͤner 1825
                              									ein Patent auf eine Verbesserung bei dem Kardaͤtschen der Wolle ertheilen,
                              									welche, nach dem London Journal of Arts, N. 66. S. 195.,
                              									lediglich darin besteht, daß der Kardaͤtschen-Cylinder in seinem Inneren
                              									mittelst Dampf, geheizt, und daher nicht, wie bisher, aus Holz, sondern aus Kupfer
                              									dampfdicht verfertigt wird, und daß die Kardaͤtschen nicht, wie bisher, auf
                              									Leder, welches durch die Hize bald zerstoͤrt werden wuͤrde, sondern in
                              									Zinn eingelassen werden. Die Nothwendigkeit der Anwendung der Waͤrme bei dem
                              									Kardaͤtschen ist seit den aͤltesten Zeiten allgemein bekannt, und in
                              									den lezteren Jahren wurden so viele Patente auf Anwendung der Waͤrme bei dem
                              									Kardaͤtschen genommen daß mehrere derselben durch das bekannte Scire facias aufgegeben werden mußten.
                           
                        
                           Ueber Troken-Moder und eine neue Art von Ziegeln.
                           Hr. Burridge ließ am 9. Junius 1825 sich ein Patent auf
                              									eine neue Art von Ziegeln ertheilen, an welchen er theils an den Kanten Abdachungen,
                              									theils Hoͤhlungen und Vertiefungen, die bald der Laͤnge, bald der
                              									Quere nach uͤber die Flache des Ziegels hinlaufen, so anbringt, daß wenn
                              									diese Ziegel aufgemauert werden, um die Lager des Gebaͤlkes, welches in und
                              									auf den Mauern angebracht werden muß, kleine Canaͤle und Zuge entstehen,
                              									durch welche die Luft frei um das Holzwerk streichen kann. Auf eben diese Weise
                              									laͤßt er auch die Bausteine behauen. Durch diese Luftzuͤge um die Lager
                              									des Holzwerks hofft er nun den Verheerungen des Troken-Moders auf das Sicherste
                              									entgehen zu koͤnnen.
                           Das Repertory of Patent Inventions, April 1826. S. 272
                              									bemerkt, daß, wenn das Holz durch Zutritt der Luft troken erhalten werden kann, der
                              									Plan des Patent-Traͤgers allerdings seinen Zwek erreichen wuͤrde; daß
                              									aber auch eben dieser Zwek mittelst der gewoͤhnlichen ziegel erlangt werden
                              									kann, wenn man dieselben zwekmaͤßig zu stellen weiß, was eine sehr leichte
                              									Sache ist. Das Repertory unterzieht bei dieser
                              									Gelegenheit einige der vielen Mittel, die man gegen den Troken-Moder empfahl, einer
                              									kritischen Uebersicht. Es findet diese Zerstoͤrung des Holzes
                              									vorzuͤglich in Feuchtigkeit gegruͤndet, die theils daher kommen mag,
                              									daß mm das Holz faͤllte, waͤhrend es im Safte stand; theils daher, daß
                              									man es, auch zur gehoͤrigen Zeit gefaͤllt, vor seiner Anwendung nicht
                              									gehoͤrig troken werden ließ; theils endlich, daß man zu dem Moͤrtel,
                              									mit welchem man es einmauerte, Wasser nahm, welches an der Luft zerfließende Salze
                              									enthaͤlt, oder daß man Steine waͤhlte, welche Feuchtigkeit aus der
                              									Luft anziehen, oder daß das Gebaͤude auf einem zu nassen Boden und zu tief
                              									angelegt wurde, oder daß die Luft in demselben aus was immer fuͤr einem
                              									Grunde zu feucht ist. Man hat den Troken-Moder den Pilzen und Flechten
                              									zugeschrieben, die sich auf solchem moderigen Holze fast immer finden; allein,
                              									obschon diese das Verderben des Holzes allerdings befordern, schienen sie doch
                              									vielmehr erst spaͤter zu dem Moder hinzuzukommen, und in demselben sich bei
                              									der reichlichen Nahrung, die sie finden, zu vermehren, als daß sie denselben
                              									veranlaßten.
                           Eines der aͤltesten und besten Mittel jeder Art von Moder an dem Holze
                              									vorzubeugen, ist dieses, daß man, wo es immer moͤglich ist, das Holz an
                              									feiner aͤußeren Oberflaͤche verkohlt. Eine starke
                              									Alaun-Aufloͤsung wuͤrde gleichfalls in einigen Faͤllen dem
                              									Uebel vorbeugen, wenn das vorher gehoͤrig ausgetroknete Holz damit gewaschen
                              									wuͤrde, indem sie, wenn sie eingesogen wird, und außen auf der
                              									Oberflaͤche des Holzes endlich auch eine leichte Deke bildet, jede
                              									Feuchtigkeit abhaͤlt, und, da sie einen Ueberschuß an Schwefelsaͤure
                              									enthaͤlt, auch wahrscheinlich der Entwicklung der Pilze und Flechten
                              									widerstehen wuͤrde. Soviel wir wissen, wurde auch gruͤner Vitriol mit
                              									Vortheil zu demselben Zweke angewendet.
                           
                        
                           Hrn. J. M. Brooking's Maschine
                              									Ziegel zu schlagen.
                           Das Glasgow Mechanics Magazine, N. 128. 3. Juni l. J.,
                              									gibt aus einem Bostoner Blatte und aus dem Wiscasset Intelligencer folgende Notiz uͤber eine
                              									Maschine zum Ziegelschlagen, welche Hr. J. M. Brookings
                              									zu Wiscasset erfand, und welche das bisherige Verfahren bei dieser Arbeit ganz
                              									uͤberfluͤßig machen wird.
                           „Der Thon,“ heißt es im Wiscasset
                                 										Intelligencer, „faͤllt in einen großen Trichter, in
                                 										welchem er so fein, wie zur Topfer-Arbeit, gemahlen werden kann; hierauf kommt
                                 										er in die Model, die durch eine Rinne zu den Arbeitern gelangen. Der Model kommt
                                 										in einen Trog, wo eine eigene Vorrichtung ihn schnell wascht und reinigt,
                                 										hierauf auf das Ende der Rinne, und durch diese unter den Trichter, wo er neuen
                                 										Thon erhaͤlt, u. f. f. Ein Rad von 3 1/2 Fuß im Durchmesser, das ein
                                 										Junge von 12 Jahren dreht, sezt die ganze Maschine in Thaͤtigkeit. Wenn
                                 										man Haͤnde genug hat, um den Thon in den Trichter zu werfen, die Model
                                 										hin und her zu schieben, verfertigt man mit obigem Jungen am Rade 30,000 Ziegel
                                 										in Einem Tage; mit einer staͤrkeren Triebkraft, Wasser oder Dampf,
                                 										100,000 und mehr; denn jede Umdrehung des Rades bildet einen Ziegel. Die
                                 										Maschine steht auf einem Wagen, um uͤberall auf der Ziegel-Tenne
                                 										hingefahren werden zu koͤnnen, wo man sie braucht. Die Maschine, wenn ein
                                 										Junge das Rad treibt, kommt nicht hoͤher, als auf 30 Pfd. Sterl.
                              								
                           
                        
                           
                           Amalgamir-Werke an der Halsbruͤke bei Freiberg.
                           Die Annales of Philosophy enthalten im Maͤrz-Hefte
                              									l. J. S. 196. einen Auszug eines Schreibens des beruͤhmten Fabrik-Besizers,
                              									Hrn. J. H. Vivian, an Hrn. J. Taylor, in welchem derselbe das bekannte Amalgamir-Werk an der Halsbruͤke bei Freiberg, beschreibt. Obschon
                              									wir bereits mehrere Nachrichten uͤber dieses wichtige Amalgamir-Werk besizen (die juͤngste in der allgemeinen
                              									Encyclopadie der Wissenschaften Theil III. S. 303.), so darf doch auch diese
                              									Beschreibung desselben, von einem kenntnißreichen englischen Techniker abgefaßt,
                              									unserer Aufmerksamkeit nicht entgehen. Wahrscheinlich werden wir sie in irgend einem
                              									deutschen bergmaͤnnischen Journale mit Anmerkungen uͤbersezt erhallen,
                              									wo wir aber auch des Namens des unsterblichen Baron v. Born Erwaͤhnung gethan
                              									zu sehen wuͤnschen, dem wir die ersten Verbesserungen der Amalgamation zu
                              									verdanken haben.
                           
                        
                           Garten- und Akerbau-Gesellschaft zu Jamaica.
                           Es ist dem Menschenfreunde hoͤchst erfreulich, in dem neuesten Stuͤke
                              									des Philosophical Magazine, Februar J. H. S. 146.
                              									Nachricht von der Gruͤndung einer neuen Gesellschaft fuͤr Garten- und
                              									Akerbau in einem Winkel der Erde zu finden, der, beinahe seit seiner Entdekung, bis
                              									zur Besitznahme durch die Englaͤnder, und auch zuweilen noch waͤhrend
                              									dieser, nur der Schauplaz der grausamsten Barbareien gewesen ist. In Jamaica wurde
                              									am 10. Januar 1825 „The Society for the Encouragement of Horticulture and of Agriculture
                                    											and of the Arts connuted with them, in Jamaica“ gegruͤndet. Was uns mit den schoͤnsten Hoffnungen fuͤr
                              									das Gedeihen dieser Gesellschaft erfuͤllt, ist der bei solchen Gesellschaften
                              									nicht unbedeutende Umstand, daß einer der geistreichsten Maͤnner, der als
                              									Naturforscher und als TechnikerSiehe dessen neues englisches Farbebuch. Deutsche Ausgabe von Dingler und Kurrer, 2
                                    											Bde. Nuͤrnberg bei Schrag, 1818. gleich verdiente und beruͤhmte Edward Rath. Bancroft, M. D. etc. etc. (den man auf dem
                              									festen Lande und selbst in England im J. 1824 fuͤr todt hielt)
                              									Praͤsident dieser Gesellschaft ist. Die in dem Philosophical Magazine a. a. O. aufgezaͤhlten 17 Preise, mit
                              									welchen die Gesellschaft ihre Eroͤffnung feiert, zeigen von einem praktischen
                              									Geiste, welchen man mancher Gesellschaft auf dem festen Lande zum Neujahr-Wunsche
                              									darbringen duͤrfte.
                           
                        
                           Bemerkungen uͤber die Vegetation der Erdaͤpfel
                              									in Hinsicht auf Pottasche und Knollen-Erzeugung. Von Hrn. J. B. Mollerat.
                           Einige Beobachter haben geschrieben, daß die Erdapfel-Blaͤtter das
                              									Erdaͤpfelkraut, fanage) eine bedeutende Menge
                              									Pottasche enthaͤlt; andere haben versichert, daß, nach ihrer Untersuchung,
                              									der Betrag derselben offenbar uͤbertrieben wurde. Jeder sagte, was er sah;
                              									jeder bearbeitete aber das Kraut in verschiedenem Alter der Pflanze, und diese
                              									Verschiedenheit des Alters ist die Ursache des verschiedenen Ertrages an
                              									Pottasche.
                           Ich fand im Jahre 1818, daß das Kraut sein Maximum an Pottasche unmittelbar vor der
                              									Bluͤthe lieferte, und sein Minimum bei voller Reife. Ich habe spaͤter
                              									Erfahrungen uͤber den Einfluß des Krautes auf Bildung der. Knollen anstellen
                              									wollen, um zu sehen, ob der Pottasche-Ertrag auch wirklich vorteilhaft ist, und
                              									diese im Jahre 1824 auch wirklich machen koͤnnen.
                           Ich ließ in einem kieselig-thonigen, durch Anschwemmung und Duͤnger
                              									fruchtbaren, Boden Erdaͤpfel von der gelben Sorte (Partaque jaune) pflanzen, die man fuͤr die ergiebigste
                              									haͤlt. Sie wurden auf das sorgfaͤltigste gepflanzt.
                           
                           Die Versuche wurden auf 30 Centiaires angestellt, und auf Ein Hektar
                              									multiplicirt.
                           
                              
                                 
                                 Kraut.
                                 Asche.
                                 Basische Kohlen-saure Pottasche.
                                 Knollen.
                                 Bemerkungen
                                 
                              
                                 
                                 Kilogr.
                                 Kilogr.
                                 Kilogr.
                                 Kilogr.
                                 
                                 
                              
                                 I. Schnitt,unmittelbar vor der Bluͤthe
                                 33333
                                 384
                                 212
                                 4300
                                 Troknes Kraut 0,125 d. gruͤnen.
                                 
                              
                                 II. Schnitt,unmittelbar nach der Bluͤthe
                                 33333
                                 311
                                 190
                                 16330
                                 Wie bei dem I. Schnitte.
                                 
                              
                                 III. Schnitt,einen Monat spaͤter
                                 35700
                                 230
                                   72
                                 30700
                                 Mehr Gewicht hinsichtlich des gruͤnen
                                    											Krautes.
                                 
                              
                                 IV. Schnitt,einen Monat spaͤter
                                 22300
                                 203
                                   60
                                 41700
                                 Das auf dem Stoke vertroknete Kraut gibt nochmehr
                                    											als beim vorigen, verglichen mit dem gruͤnen.
                                 
                              
                           Die Producte des V. Schnittes warm wie jene des IV. Die mit
                              									der Pottasche zugleich vorkommenden Salze wurden nicht untersucht.
                           Die durch den ersten und zweiten Schnitt ihres Krautes beraubte Pflanze hatte vor dem
                              									Ausreifen der Knollen Zeit sich wieder etwas mit demselben zu bedeken.
                           Aus obigen Versuchen erhellt, daß man keinen Vortheil, als Ertrag, dabei hat, die
                              									Pottasche eines Erdaͤpfel-Feldes in einfacher Ernte zu sammeln. Es
                              									waͤre aber moͤglich, Ertrag zu erhalten, wenn man auf demselben Boden
                              									zwei Pottasche-Ernten in Einem Jahre haͤlt. In dieser Absicht muͤßte
                              									man die Erdaͤpfel sehr fruͤhe pflanzen, und dann nach dem ersten
                              									Schnitte vor der Bluͤthe die Erde umstuͤrzen, und zum zweiten Mahle
                              									Erdaͤpfel bauen, so daß man noch vor Ende Sommers Kraut genug erhalten
                              									koͤnnte. Es ist vergebens, wenn man von einer Pflanze, die bereits ein Mahl
                              									geschnitten wurde, noch eine reiche Ernte erwartet.
                           Ich bemerkte immer, daß thierischer Duͤnger bei den Erdaͤpfeln die
                              									Entwikelung des Krautes foͤrdert, Gyps hingegen der Erde beigemischt die
                              									Entwikelung der Knollen, (Annales de Chimie T. 2.
                              									1825.)
                           
                        
                           Literatur. Englische.
                           
                              Reid's classisches Werk
                                 										uͤber Uhrmacherkunst.
                              Das Repertory of Patent Inventions gibt uns in
                                 										seinem neuesten Hefte, Julius 1826. S. 53. eine kritische Anzeige eines
                                 										classischen Werkes uͤber die Uhrmacherkunst: „Treatise on Clock and Watch-making Theoretical and
                                    											Practical. By Thom. Reid. 8. Edinburgh, 1826 (476 S. und 19 Tafeln).“ Der
                                 										ruͤhmlich bekannte Reid war 80 Jahre alt, als
                                 										er dieses Meisterwerk vollendete, welchem wir einen eben so classischen
                                 										Uebersezer wuͤnschen, als sein Verfasser war. Das Repertory enthaͤlt a. a. O. einige
                                 										Bemerkungen und Berichtigungen, die der Uebersezer nicht vernachlaͤssigen
                                 										darf.
                              
                           
                              The Franklin Journal and American
                                    											Mechanics' Magazine.
                              Unter diesem Titel gibt Hr. Thom. P. Jones eine in
                                 										dem Glasgow Mechanics Magazine, N. 128. 3. Juni l.
                                 										J. sehr gepriesene Zeitschrift heraus, welche, nach einigen ausgehobenen
                                 										Stellen, auch wirklich dieses Lob verdient.