| Titel: | Verbesserungen an Steuerrudern und Rädern auf Schiffen aller Art, worauf Karl Phillips, Esq., zu Upnor, Parish of Frindsbury, Kent, sich am 13. Julius 1824 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. LXV., S. 299 | 
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                        LXV.
                        Verbesserungen an Steuerrudern und Rädern auf
                           								Schiffen aller Art, worauf Karl
                              									Phillips, Esq., zu Upnor, Parish of Frindsbury, Kent, sich am 13. Julius 1824 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts, N. 65. S.
                              								121.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VII.
                        Phillips's, Verbesserungen an Steuerrudern und Rädern auf Schiffen
                           								aller Art.
                        
                     
                        
                           Der Zwek des Patent-Traͤgers ist die Laͤnge des Steuerruders zu
                              									vermindern, damit es nicht soviel Raum auf dem Verdeke einnimmt, wie vorher, und
                              									hierzu muß nothwendig die Wirkung der Kraft des Steuermannes auf. das Handrad, welches das
                              									Steuerruder in Bewegung sezt, verstaͤrkt werden; die Anwendung des hierzu
                              									noͤthigen Mechanismus auf Steuerraͤder wird hier als neu in Anspruch
                              									genommen. Man hat es auch fuͤr noͤthig gefunden, eine Vorrichtung zu
                              									treffen, wodurch das Ruder wenigstens eine Zeit uͤber noͤthigen Falles
                              									in einer gewissen Lage erhalten werden kann. Da endlich noch die verschiedenen Lagen
                              									des Steuers die Kette oder das Seil desselben bald im Bogen bald als Sehne spannen
                              									werden, so wird eine Excentricitaͤt der Trommel, um welche die Kette oder das
                              									Seil sich aufwindet, nothwendig, was, wie wir zeigen werden, hier auf zweierlei
                              									Weise geschieht.
                           Fig. 1. auf
                              									Tab. VII. ist ein Laͤngen-Durchschnitt des oberen Theiles des Schiffes am
                              									Hintertheile.
                           a, ist das oberste Verdek.
                           b, das Steuerrad.
                           c, das Steuerruder. Ein Seil oder eine Kette, d, laͤuft um die Trommel, e, des Steuerruders, und steigt zu beiden Seiten unter den Rollen, g und f, zu dem Hebel, h, der hinter dem Ruder angebracht ist.
                           Ein Grundriß dieser Vorrichtung, so wie des darauf befindlichen Rades, das sogleich
                              									beschrieben werden soll, ist in der Figur 2. einzeln
                              									dargestellt.
                           Es ist offenbar, daß, so wie man das Steuerrad, b, dreht,
                              									durch die Bewegung der Trommel, e, das Seil oder die
                              									Kette, e, auf einer Seite angezogen, und das Ruder gegen
                              									die eine oder gegen die andere Seite des Schiffes geneigt, und folglich das Schiff
                              									darnach gesteuert werden muß. Da jedoch, wenn das Seil auf der einen Seite
                              									verkuͤrzt ist, mehr Kraft nothwendig ist, um das Ruder zu wenden, hat der
                              									Patent-Traͤger ein System von Triebstoͤken angebracht, und einen
                              									kreisfoͤrmigen Zahnstok im Kopfe der Trommel, e,
                              									welches in Fig.
                                 										3. besonders dargestellt ist.
                           An dem Pfosten, i, ist ein Ring, k, befestigt, welcher innenwendig mit Zaͤhnen versehen ist, und an
                              									dem Ende der Achse, auf welcher die Trommel, e,
                              									laͤuft, befindet sich ein mit Zahnen versehener Triebstok, 1, befestigt.
                           Am Kopfe dieser Trommel sind zwei Drehezapfen eingefuͤgt, auf welchen die
                              									beiden Triebstoke, m, m, laufen, welche sowohl in die
                              									Zaͤhne des Ringes, k, als auch in die
                              									Zaͤhne des
                              									Triebstokes, l, eingreifen, und dadurch ein Zugwerk
                              									bilden, welches die Trommel langsam dreht, wenn das Steuerrad gedreht wird, und so
                              									die Steuerkette oder das Steuerseil mit vermehrter Kraft, und zwar im
                              									Verhaͤltnisse der Durchmesser der Triebstoͤke und des
                              									kreisfoͤrmigen Zahnstokes, zieht.
                           Um das Ruder in irgend einer verlangten Lage zu erhalten, ist oben auf demselben ein
                              									kreisfoͤrmiger Rand angebracht, und ein elastischer Streifen von geschlagenem
                              									Eisen laͤuft, als Zaum, beinahe um das ganze Rad, wie man in, o, o, Fig. 2. sieht.
                           Dieser Eisenstreifen ist mit einem Ende an dem Hintertheile des Schiffes
                              									eingefuͤgt, und mit dem anderen Ende in der Mitte eines Hebels, p, befestigt. An den Enden dieses Hebels ist ferner ein
                              									Seil festgemacht, und dieses Seil laͤuft unter einer Rolle, q, und von da uͤber andere daruͤber
                              									befindliche Rollen, und das entgegengesezte Ende wird in eine solche Lage gebracht,
                              									daß der Steuermann am Rade den Griff, r, fassen, und das
                              									Seil nach Belieben spannen kann. Auf diese Weise kommt der elastische Streifen, o, in genaue Beruͤhrung mit dem Ranfte, n, und durch die Reibung der beiden Flaͤchen
                              									gegen einander wird das Ruder so lang gehindert sich zu bewegen, bis der Streifen
                              									Eisen von der Oberflaͤche des Reifens durch Nachlassen des Seiles weggelassen
                              									wird.
                           Um den Zug der Steuerkette den verschiedenen Lagen des Ruders anzupassen, ist die
                              									Trommel, um welche die Kette laͤuft, so eingerichtet, daß sie etwas vom
                              									Kreise abweicht, d.h. die Achse derselben ist etwas excentrisch.
                           Wenn ein Seil an einer Trommel bei einem gewoͤhnlichen Steuerruder angebracht
                              									wird, so ist eine aͤhnliche Vorrichtung sehr gut, wo dann statt des Zahnrades
                              									ein Zapfen zu demselben Ende dienen wird.
                           
                        
                     
                  
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