| Titel: | Bericht des Hrn. Payen, im Namen des Ausschusses der Chemiker, über einen Destillir-Apparat des Hrn. Maillard-Dumeste, rue de la Bucherie, N. 18, Paris. | 
| Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. CX., S. 444 | 
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                        CX.
                        Bericht des Hrn. Payen, im Namen des Ausschusses der Chemiker, über einen
                           								Destillir-Apparat des Hrn. Maillard-Dumeste, rue de la Bucherie, N. 18,
                           									Paris.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 										d'Encouragement. N. 264. S. 183.
                        [Payen's Bericht, im Namen des Ausschusses der
                           								Chemiker.]
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat soll zur bequemen und wohlfeilen Verfertigung
                              									der Tafel-Liqueurs dienen. Er besteht aus einer gewoͤhnlichen Blase mit ihrem
                              									Wasserbade, welche durch den Schnabel ihres Helmes mit dem oberen Theile eines
                              									Cylinders in Verbindung steht, der durch mehrere kegelfoͤrmige
                              									Scheidewaͤnde in mehrere Raͤume getheilt ist. Der erste Hohlraum ist
                              									an seinem unteren Theile mittelst eines Hahnes geschlossen; der zweite, unmittelbar
                              									unter dem vorigen, hat einen Boden, der wie ein Schaumloͤffel
                              									durchloͤchert ist, und ist mit einem Filtrum versehen, welches aus zwei
                              									Scheiben Wolle besteht, zwischen welchen sich ein Blatt Papier befindet. Ein
                              									aͤhnliches Filtrum liegt auf den vier anderen Hohlraͤumen. Der
                              									unterste Theil ist ein Recipient, an dessen Boden ein Hahn angebracht ist.
                           Wenn man nun einen suͤßen aromatischen Liqueur durch Destillation bereiten
                              									will, sezt man in das Wasserbad den mit Wasser verduͤnnten Alkohol und die
                              									Gewuͤrze ein, loͤset eine gewisse Menge Zukers auf, und gibt diesen
                              									Syrup in den oberen Hohlraum des Cylinders. Man destillirt mit der
                              									gewoͤhnlichen Vorsicht, und sobald die gehoͤrige Menge geistiger
                              									Fluͤßigkeit in den Cylinder uͤbergegangen ist (was man durch ein in
                              									gehoͤriger Hoͤhe angebrachtes Roͤhrchen sieht), laͤßt
                              									man die ganze Masse des Gemenges von Syrup und gewuͤrztem Alkohol durch das
                              									Filter laufen. Wenn dieses Gemenge nach und nach durch fuͤnf
                              									uͤbereinander befindliche Filter gelaufen ist, wird es vollkommen wasserhell.
                              									Man erhaͤlt auf diese Weise die Fluͤssigkeit ohne alles Umgießen in
                              									freier Luft.
                           Wir haben diesen Apparat im Gange gesehen, und er entspricht seinem Zweke ziemlich
                              									wohl. Das Filtrum allein scheint uns neu, und das einzige Nuͤzliche bei der
                              									Sache. Man weiß, daß man die herrlichsten Liqueurs mit einigen feinen Essenzen
                              									bereiten kann, ohne daß man noͤthig hat, den Alkohol uͤber
                              									Gewuͤrze abzuziehen; daß man aber bei lezterer Methode so viel moͤglich allen Verlust,
                              									und folglich auch alles Umgießen in freier Luft vermeiden muß. Lezteres kann nun
                              									nicht besser als durch diesen Filtrir-Apparat des Hrn. Maillard Dumeste geschehen, weil in demselben mehrere Filtrirungen nach
                              									einander Statt haben.