| Titel: | Gewisse Verbesserungen an den Maschinen, oder Apparaten zum Druken der Calicos, Schawls und anderer Zeuge, worauf Matthäus Bush, Calico-Druker in West Ham, County of Essex, sich am 7ten October 1824 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. CXXVIII., S. 512 | 
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                        CXXVIII.
                        Gewisse Verbesserungen an den Maschinen, oder
                           								Apparaten zum Druken der Calicos, Schawls und anderer Zeuge, worauf Matthäus Bush, Calico-Druker
                           								in West Ham, County of Essex, sich am 7ten October
                              									1824 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Julius. 1826. S.
                              									337.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									X.
                        Bush's, Verbesserungen an den Maschinen zum Druken der Calicos,
                           								Shawls und anderer Zeuge.
                        
                     
                        
                           Das Wesentliche dieser Verbesserungen besteht in der Anwendung
                              									kleiner, an ihrer Oberflaͤche gravirten Walzen, um Calico oder irgend einen
                              									Zeug mit einem beliebigen Muster zu druken. Diese Walzen nennt der
                              									Patent-Traͤger Repetir-Walzen. Der Bau der
                              									Maschine, in welcher diese Walzen laufen, scheint nicht neu, und wird hier bloß
                              									deßwegen dargestellt, um zu zeigen, wie die Repetir-Walzen angebracht werden
                              									muͤssen.
                           Fig. 10.
                              									zeigt einen Quer-Durchschnitt der Maschine.
                           
                           Fig. 11.
                              									einen Laͤngen-Durchschnitt derselben, in welchem man die Weise steht, wie der
                              									Calico durch die Maschine durchlaͤuft, und der Druk-Apparat fortfaͤhrt
                              									zu druken.
                           a, ist ein in der Mitte befindlicher Fuß, der den Tisch,
                              									oder das Bett, b, dreht. Ueber dieses Bett laͤuft
                              									ein Tuch ohne Ende, das uͤber eine Reihe von Walzen gespannt ist, von welchen
                              									mehrere in dem unter der Druker-Stube befindlichen Stokwerke angebracht sind, und
                              									hier nicht dargestellt werden konnten.
                           Der Zeug, welcher gedrukt werden soll, wird auf einer Walze aufgerollt, welche unten
                              									in Lagern laͤuft. Von hier aus laͤuft er in der Richtung des Pfeiles
                              									uͤber eine Leitungs-Walze zu dem Tische hinauf nach b, und nachdem er daselbst sanft in der Richtung der Breite ausgestrekt
                              									wurde, wird das vordere Ende desselben zwischen den Spannungs-Walzen, d, zur Aufnahm-Walze geleitet.
                           Die Repetir-Walze, durch welche der Zeug seinen Druk erhaͤlt, ist in, e, dargestellt; auf die Oberflaͤche dieser Walze
                              									ist das verlangte Muster gravirt, und sie selbst ist in einem mit Armen, f, f, versehenen Schlitten aufgezogen. Ueber der Walze
                              									ist ein Kaͤstchen, g, welches die Druker-Farbe
                              									enthaͤlt, und die Fuͤhrungs-Walzen, welche der Druk-Walze ihre Farbe
                              									mittheilen. Biegsame Streicher, welche gegen die Oberflaͤche der Druk-Walze
                              									druͤken, nehmen die uͤberfluͤßige Farbe weg.
                           An dem oberen Theile des Schlittens, f, ist ein Stiel,
                              										h, der durch einen Stiefel in dem oberen schiebbaren
                              									Rahmen, m, laͤuft, und oben auf das oberste Ende
                              									dieses Stieles druͤkt ein mit einem Gewichte versehener zusammengesezter
                              									Hebel, i, welcher der Druker-Walze, e, den nothwendigen Druk ertheilt.
                           Das Gewicht, j, am Ende des Hebels, kann nach Belieben
                              									vermehrt oder vermindert, und dadurch der Druk auf die Druker-Walze nach Belieben
                              									verstaͤrkt werden, wenn sie quer uͤber den Tisch laͤuft, um ihr
                              									Muster auf dem Zeuge abzudruken.
                           Die Bewegungen der Maschine geschehen mittelst einer Drehekraft, die an der Achse des
                              									Rades, k, angebracht wird, welches mittelst
                              									kegelfoͤrmiger Raͤder und einer Kurbel (die hier nicht gezeichnet
                              									sind, sich aber leicht denken lassen), der Verbindungs-Stange, l, eine abwechselnde Bewegung hin und her mittheilen.
                              									Diese Stange ist mittelst eines Gelenkes an dem Schiebrahmen, m, des Schlittens des Farbenkaͤstchens, des
                              									Leiters und der Druker-Walze befestigt, und bewegt dadurch denselben hin und
                              									her.
                           Dieser Rahmen, m, schiebt sich auf den Seitenrippen der
                              									Fuͤße, n, n, hin und her, und bewegt sich sehr
                              									fest und ruhig, so daß die Druker-Walze immer in parallelem Laufe erhalten wird:
                              									wenn diese Walze uͤber die Breite des Zeuges hingelaufen ist, und den Druk
                              									gegeben hat, laͤuft sie uͤber eine schiefe Flaͤche hinauf,
                              									uͤber o, bis der Zeug gewechselt wurde, um bei
                              									der Ruͤkkehr der Walze einen neuen Druk aufzunehmen. Die Walze wird durch die
                              									oben erwaͤhnte Kurbel zuruͤkgefuͤhrt, welche bei ihrer
                              									Umdrehung die Stange, l, wieder
                              									zuruͤkstoͤßt, und dadurch den Schiebrahmen, Schlitten, die
                              									Druker-Walze und alles Zugehoͤr auf die entgegengesezte Seite treibt.
                           Die Weise, wie der Zeug nach dem Druke gewechselt wird, ist folgende. Das Rad, k, hat zwei Segmente von Zaͤhnen auf seinem
                              									Umfange, welche so berechnet sind, daß sie in Zwischenraͤumen in das Zahnrad,
                              										p, eingreifen, welches auf der Achse, d, einer der Spann-Walzen, sich befindet.
                           Wenn man dieser Walze eine gewisse Anzahl von Umdrehungen gibt, so wird das Tuch ohne
                              									Ende, und mit diesem der Zeug, in einer gewissen Laͤnge uͤber den
                              									Tisch gezogen. Nachdem das erste Zahn-Segment das Zahn-Rad, p, durchlaufen hat, bleibt die Walze, d,
                              									ruhig, und der Zeug liegt auf dem Tische bereit zur Aufnahme des Drukes, welchen die
                              									von der Seite quer uͤber den Zeug herlaufende Druker-Walze, e, auf die oben beschriebene Weise gibt, und bis diese
                              									Walze ihren Lauf vollendet hat, d.h., quer uͤber die ganze Breite des Zeuges
                              									gelaufen ist, und ihr Muster abgedrukt hat, greift das andere Zahn-Segment durch die
                              									fortschreitende Umdrehung des Rades in das Rad, p, dreht
                              									dieses, und zieht dadurch wieder, wie vorher, den bedrukten Zeug vom Tische weg, und
                              									fuͤhrt ein neues Stuͤk davon auf den Druktisch. Bis das zweite
                              									Zahn-Segment aufgehoͤrt hat auf das Rad, p, zu
                              									wirken, bleibt der Zeug auf dem Druktische liegen, die Drukwalze, e, kommt von der schiefen Flaͤche, o, herab, und gibt dem Zeuge, uͤber welchen sie
                              									quer hinlaͤuft, einen zweiten Druk.
                           Auf diese Weise wird durch den ununterbrochenen Umtrieb des Rades, k, das uͤbrige Raͤderwerk in Umlauf, und
                              									die Kurbel-Stange, l, in Thaͤtigkeit erhalten,
                              									wodurch der Schiebrahmen mit dem Farben-Fuͤhrer und der Druker-Walze uͤber den Zeug hin und
                              									hergefuͤhrt, und lezterer auf die oben angefuͤhrte Weise so gewechselt
                              									wird, daß genau Register gehalten werden kann, und die Muster auf einander passen.
                              									Der Zeug wird, so wie er bedrukt ist, auf der Aufnahm-Walze, q, aufgerollt, und das Tuch ohne Ende laͤuft nach der Richtung der
                              									Pfeile fort.
                           Fig. 12.
                              									zeigt den Durchschnitt einer anderen Maschine, um die Borduͤren auf die
                              									Shawls zu druken, in welcher aͤhnliche Repetir-Walzen angebracht sind. Das
                              									Stuͤk, auf welches das mittlere Feld des Shawls bereits gedrukt oder
                              									gefaͤrbt ist, wird auf die Walze, a, aufgerollt,
                              									deren Zapfen sich in Lagern drehen, die aber durch eine Spannschnur und ein Gewicht,
                              									wie gewoͤhnlich, gespannt erhalten wird. b, b,
                              									ist der Druktisch, der auf einem langen Stiefel befestigt ist, c, c, welcher sich um eine Spindel, d, horizontal dreht, aber mit Aufhaͤltern
                              									versehen ist, die so gestellt sind, daß sie den Stiefel nur den vierten Theil seiner
                              									Umdrehung vollenden lassen, damit die Borduͤren rechtwinkelig gegen einander
                              									gedrukt werden koͤnnen.
                           In Armen, welche an dem Tische angebracht sind, befindet sich eine Reihe von Walzen,
                              									und dreht sich mit denselben. Die Walzen leiten das Stuͤk, welches gedrukt
                              									werden soll, und auch das Tuch, welches den Tisch bedekt. e, ist die Walze, auf welches das Tuch aufgerollt ist, und dieses Tuch
                              									laͤuft von ihr uͤber den Tisch, b, b, und
                              									wird von der Walze, f, auf der
                              									gegenuͤberstehenden Seite aufgenommen. Die Walze, a, leitet den Zeug, welcher gedrukt werden soll, zwischen den
                              									Leitungs-Walzen uͤber den Tisch, b, b,
                              									uͤber das Tuch zu den Ausbreitungs-Walzen, g, g,
                              									und der Zeug wird am Ende von der Walze, h,
                              									aufgenommen.
                           Die Drukwalze, i, welche in diesem Falle nach der Art der
                              									Bloͤke vorgerichtet zu seyn scheint, d.h., auf welcher die Farben an den
                              									erhabenen hervorstehenden Theilen aufgetragen, und von diesen abgedrukt werden, ist
                              									auf einem Schlitten in Verbindung mit Leitern und Farbwalzen, k, k, aufgezogen, welche alle quer uͤber den Tisch, b, laufen, wenn sie den Druk geben. Der Schlitten dieses
                              									Druk-Apparates ist mit einem Schiebrahmen in Verbindung, l, der sich in Falzen oder schief abfallenden Leisten, m, m, m, bewegt. Die Walze mit ihrem Schlitten und dem
                              									Schiebrahmen wird mittelst einer Kurbel quer uͤber den Tisch gezogen, die einen Triebstok,
                              										n, treibt, der in den Zahnstok, o, eingreift, welcher an dem Schiebrahmen befestigt
                              									ist.
                           Nachdem auf diese Weise die Druk-Walze quer uͤber den Tisch gelaufen, und die
                              									Borduͤre auf einer Seite des Shawl-Quadrates abgedrukt hat, wird der
                              									Schlitten sammt dem Druk-Walzen mittelst des Hebels, p,
                              									gehoben, und der obere Rahmen durch das Drehen der Kurbel und der Spindel, q, q, vorwaͤrts gefuͤhrt, wodurch der
                              									Rahmen auf den Seiten-Leisten seiner Stuͤzen, r,
                                 										r, laͤuft, bis die Druk-Walze, i, in die
                              									gehoͤrige Lage gebracht wird, um jenen Theil des Shawls zu druken, der die
                              									gegenuͤberstehende Seite des Vierekes bildet. Die Druk-Walze wird dann
                              									herabgelassen, wie vorher uͤber den Shawls gefuͤhrt, und mittelst des
                              									Gewichtes gehoͤrig angedruͤkt.
                           Nachdem auf diese Weise die Borduͤre zunaͤchst an den Enden des Zeuges
                              									gedrukt wurde, muß sie auch quer uͤber denselben gedrukt werden, d.h., unter
                              									rechten Winkeln mit den vorigen. Dieß geschieht dadurch, daß man die Druk-Walzen
                              									wieder weghebt, und dann den Tisch horizontal dreht, bis er an den Aufhaͤlter
                              									stoͤßt, worauf die Borduͤren an beiden Enden des Vierekes
                              									rechtwinkelig auf jene an den Enden eben so wie diese gedrukt werden. Auf
                              									aͤhnliche Weise wird der Druk uͤber das ganze Stuͤk
                              									fortgesezt.
                           Die Druk-Farbe, die in bedeutender Menge aufgetragen wurde, muß troken werden, ehe
                              									der gedrukte Zeug auf der Walze, h, aufgerollt werden
                              									kann, und damit die hierzu noͤthige Zeit gewonnen wird, muß der Zeug
                              									uͤber eine Reihe von Walzen, g, g, laufen, so daß
                              									die Luft daruͤber hinstreichen, und gehoͤrig troknen kann.
                           Der Patent-Traͤger schlaͤgt noch eine andere Vorrichtung vor, in
                              									welcher der Schlitten still steht, und der Zeug unter demselben
                              									durchlaͤuft.
                           
                        
                     
                  
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