| Titel: | Walke für Wäscher und Bleicher, und Spül-Räder. | 
| Fundstelle: | Band 22, Jahrgang 1826, Nr. XI., S. 59 | 
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                        XI.
                        Walke fuͤr Waͤscher und Bleicher,
                           und Spuͤl-Raͤder.
                        Aus der Edinburgh Encycl. of Brewster. Vol. III. p. 3
                              and 4, p. 578 im Bulletin des sciences technologiques. Juillet.
                              1826. S. 26.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        [Walke fuͤr Waͤscher und Bleicher, und
                           Spuͤl-Raͤder.]
                        
                     
                        
                           Fig. 12. und
                              13.
                              zeigen zwei Walken. A, A, sind die Fuͤße, welche
                              in B, an einem eisernen Drehzapfen haͤngen, und
                              ihre Bewegung durch die Daͤumlinge einer Welle, C
                              erhalten. Der Stoff liegt in, D. Er wird durch das
                              abwechselnde Spiel der Fuß gewaschen und umgekehrt, zu welchem lezteren Zweke auch
                              die zuruͤkgekuͤmmte Form von, E, dient.
                              Ein reichlicher Wasserstrahl tritt zugleich auf den Stoff ein. Man bedient sich in
                              Irland und Schottland haͤufig dieser Waschwalken. In Irland hat man sie auch
                              mit doppelten Fuͤßen, die unten wie oben angebracht sind, und mittelst
                              Kurbeln, statt mittelst Daͤumlingen, bewegt werden. Gute Walken schlagen 24
                              bis 30 Mahl in einer Minute.
                           In Lancashire spuͤlt man lieber mit Raͤdern (dash wheels) aus, und bedient sich der Maschinen zum Auswinden (Syneezes) Erstere sind kleine Wasserraͤder, deren
                              Inneres in vier Faͤcher getheilt ist, und nur ein Loch darbiethet, durch
                              welches man den Stoff hineinstekt. Es sind uͤberdieß noch Oeffnungen von
                              geringerem Durchmesser vorhanden, die zum Ein- und Auslassen des Spuͤlwassers
                              dienen. Wie das Rad gedreht wird, wird der Stoff mit gerissen, und in seinem Fache
                              durch seine eigene Schwere geruͤttelt. Diese umdrehende Bewegung dient sehr
                              gut zum Ausspuͤlen der Stoffe, und verdirbt sie nicht im Mindesten. Wo jedoch
                              das Wasser gespart werden muß, hat die Anwendung dieser Raͤder, die sehr
                              schnell getrieben werden muͤssen, ihre Schwierigkeiten.
                           In Fig. 14.
                              ist das Rad so gebaut, daß es durch die Welle, A,
                              gedreht wird, die entweder von einem Wasserrade, oder von einer Dampfmaschine in
                              Umtrieb gesezt wird. Das Rad, C, D, dreht sich auf einer
                              besonderen Achse, und wird durch einen sehr einfachen Mechanismus gestellt und
                              losgelassen. Am Ende der Welle A, B, ist ein Zahnrad F, G, welches mit einem gleichen Rade, H, I, correspondirt. Die Achse des Rades, C, D, bewegt sich horizontal, und wenn man das Rad vorwaͤrts schiebt,
                              greifen die Zaͤhne in einander ein, und das Rad wird gedreht. Zieht man aber
                              das Rad zuruͤk, so lassen die Zahne aus, und das Rad hoͤrt auf sich zu
                              drehen. L, M, zeigt den hierzu noͤthigen Hebel.
                              N, N, N, N, Fig. 16. sind die Locher
                              oder Oeffnungen, durch welche man den Stoff in die vier inneren Faͤcher
                              bringt. O, Fig. 14. und 15. ist die
                              Roͤhre, welche das zum Ausspuͤlen noͤthige Wasser
                              herbeifuͤhrt. P, Q
                              Fig. 15., ist
                              ein hinten offener Umkreis am Rade, in welchen sich das aus der Roͤhre, O, kommende Wasser ergießt. Dieser Kreis ist an seinem
                              ganzen Umfange mit einer gewissen Menge Messing-Faden versehen, damit der Stoff
                              nicht aus demselben entweichen kann. In der Nahe des Umfanges sind noch andere
                              Loͤcher, durch welche das Wasser aussprizt, nachdem es durch den Apparat
                              gelaufen ist. Man kann uͤbrigens die Weise, dieses Rad zu stellen, auf
                              verschiedene Art abaͤndern.
                           Ein Spuͤlrad von 6 1/2 Fuß im Durchmesser und 2 1/2 Fuß Breite, welches 22
                              Umdrehungen in einer Minute macht, ist dasjenige, welches die besten
                              Verhaͤltnisse darbiethet. Die Figur stellt ein solches Rad dar, wie es in
                              Lancashire und in einigen Gegenden Schottlands gewoͤhnlich gebraucht wird. In
                              der Gegend von London hat man es so abgeaͤndert, daß es an seinem ganzen
                              Umfange nicht ganz mit Brettern ausgelegt, sondern mit Latten gitterfoͤrmig
                              gebildet ist; das Ende der Roͤhre ist platt, so daß die Muͤndung
                              derselben sehr breit und flach ist, und diese ist nur oben am Umfange
                              angebracht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
