| Titel: | R. Hare's Behälter für Wasserstoffgas, der sich von selbst stellt. | 
| Fundstelle: | Band 22, Jahrgang 1826, Nr. XX., S. 103 | 
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                        XX.
                        R. Hare's Behaͤlter fuͤr
                           Wasserstoffgas, der sich von selbst stellt.
                        Aus dem Mechanics' Magazine. N. 134. 5. August 1826.
                              S. 216. 
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Hare's, Behaͤlter fuͤr Wasserstoffgas.
                        
                     
                        
                           Fig. 22.
                              zeigt diesen Behaͤlter fuͤr reines oder geschwefeltes Wasserstoffgas,
                              Salpeter- oder kohlensaures Gas. Man seze, der aͤußere glaͤserne
                              Becher enthalte verduͤnnte Schwefelsaͤure, und die in demselben
                              umgestuͤrzte Gloke etwas Zink auf einem kupfernen Schaͤlchen, welches
                              an Drahtfaden von demselben Metalle aus dem Halse der Gloke herabhaͤngt. Da der
                              Hahn offen ist, wann die Gloke in jene Lage hinabgesenkt wird, in welcher sie hier
                              gezeichnet ist, so wird die atmosphaͤrische Luft aus derselben entweichen,
                              und die Schwefelsaͤure, die dafuͤr eintritt, aus dem Zinke
                              Wasserstoffgas rasch entwikeln. Sobald man jezt den Hahn schließt, treibt das
                              Wasserstoffgas die Schwefelsaͤure aus dem Hohlraume der Gloke, und die
                              Einwirkung derselben auf den Zink hoͤrt auf, bis man wieder einen Theil des
                              Gases auslaͤßt. Sobald dieß geschieht, tritt die Saͤure wieder unter
                              die Gloke, und es entwikelt sich neuerdings Wasserstoffgas, wie oben, und so geht es
                              ununterbrochen abwechselnd fort.
                           Eben dieß leistet dieser Apparat auch bei geschwefeltem Wasserstoffgase, wenn man
                              Schwefel-Eisen statt Zink nimmt; bei kohlensaurem Gase, wenn man Marmor und
                              Kochsalzsaͤure anwendet. Fuͤr salpetersaures Gas nimmt man, statt der
                              kupfernen Schale und der Kupferdrahte, einen an Platinna-Draht oder an einer
                              Glasroͤhre Hangenden, Kupferwikel unten mit einer Nagelkopf großen
                              Erweiterung.
                           Dieser Apparat ist jenem des Hrn. Gay-Lussac
                              aͤhnlich; ich hatte mich desselben zu Williamsburgh bedient, um die
                              Entwikelung des kohlensauren Gases zu maͤßigen, ehe ich noch etwas von Gay-Lussac's Maschine
                              wußte.
                           Ich ziehe indessen meine Vorrichtung vor, weil man sie leichter reinigen kann, weil
                              Schwefel-Eisen und Marmor leichter darin untergebracht, und weil der Druk durch
                              Aufhebung der Gloke vermindert werden kann.
                           Bei der anderen Form ist der Druk auf das Gas so groß, daß, wenn nicht Roͤhre,
                              Hahn und alle Verbindungen vollkommen luftdicht sind, bedeutender Material-Verlust
                              Statt hat, indem die Entweichung des Gases die Saͤure den Zink und die
                              uͤbrigen Materialien angreifen laͤßt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
