| Titel: | Verbesserung im Umtriebe der Wasserräder, worauf Wilh. Moult, Mechaniker in Lambeth, Surrey, am 9. December 1824 sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 22, Jahrgang 1826, Nr. XXXIV., S. 190 | 
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                        XXXIV.
                        Verbesserung im Umtriebe der Wasserraͤder,
                           worauf Wilh. Moult,
                           Mechaniker in Lambeth, Surrey, am 9. December
                              1824 sich ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Sep. S.
                              76.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. V.
                        Moult's, Verbesserung im Umtriebe der
                           Wasserraͤder.
                        
                     
                        
                           Der Patent-Traͤger schlaͤgt vor, sein Rad ganz
                              unter Wasser zu sezen, und es dadurch zu bewegen, daß er es auf einer Seite
                              specifisch leichter macht, als auf der anderen, indem er einen Luftstrom unter die
                              Eimer an dem untersten Theile des Rades bringt, um daselbst das Wasser
                              herauszuschaffen, und Luft an der Stelle derselben hineinzubringen.
                           Das Rad wird also hier durch den Druk der Luft nach aufwaͤrts in den Eimern
                              der aufsteigenden Seite getrieben, und die auf diese Weise erhaltene Kraft der Achse
                              mitgetheilt, wodurch irgend eine Maschine getrieben werden kann.
                           Eine Art der Anwendung dieser Vorrichtung ist auf Tab. V. Fig. 19. vorgestellt, wo,
                              a, ein Eimerrad ist, welches in einem Faße, oder in
                              einer Cisterne in Wasser eingetaucht sich befindet. b,
                              ist ein umgestuͤrztes Luftgefaͤß, das, wie ein Gasometer, in dasselbe
                              Wasser eingetaucht ist. Aus dem oberen Theile dieses Luftgefaͤßes
                              fuͤhrt eine gebogene Roͤhre, e, unter das
                              Wasserrad, und die Luft, die durch die Roͤhre aus dem Gefaͤße, b, ausgetrieben wird, (entweder durch ein
                              Geblaͤse, oder auf irgend eine andere zwekmaͤßige Weise) steigt in der CisterneEisterne unter dem Rade empor, treibt das Wasser nach und nach aus den Eimern aus,
                              tritt an die Stelle desselben in die Eimer, und macht, daß die dadurch leichter
                              gewordene Seite des Rades in die Hoͤhe steigt.
                           Der Patent-Traͤger beschreibt ferner eine Art Dampfmaschine, die er mit dem
                              Luftgefaͤße verbindet, um Luft nach und nach in dasselbe zu pumpen, welche
                              von da durch die Roͤhre unter den unteren Theil der Peripherie des Rades
                              gefuͤhrt werden soll.
                           Zwei Cylinder, d, und, e,
                              werden in gehoͤrige Lage uͤber oder auf das Luftgefaͤß
                              gestellt, und von dem Boden desselben fuͤhren die Roͤhren, f, und, g, in das
                              Luftgefaͤß. h, ist ein Sperrhahn, bei der Verbindung
                              der Roͤhren, i, und, j, wovon die eine kaltes Wasser, die andere Dampf fuͤhrt. Dieser
                              Apparat kann jedoch auf verschiedene Weise abgeaͤndert werden, und wird hier
                              bloß darum dargestellt, um die Absicht des Patent-Traͤgers zu zeigen. Der
                              Sperrhahn, h, kann durch einen Wechsel-Apparat getrieben
                              werden, wie die Ein- und Ausleitungs-Klappen einer Dampfmaschine, und zwar durch die
                              Bewegung des Wasserrades selbst.
                           Wenn man annimmt, daß, durch Umdrehung des Hahnes, h, ein
                              Strom Dampf aus einem in gehoͤriger Entfernung befindlichen Kessel durch die
                              Roͤhre, j, in den Cylinder, e, gelassen wird, wird die Luft in diesem Cylinder durch
                              die Roͤhre, g, in das Gasometer b, geblasen; und wenn man den Hahn in entgegengesezter
                              Richtung dreht, wird ein Strom Wassers aus der Roͤhre, i, in den Cylinder, e, gelangen, und den Dampf
                              darin verdichten, wo gleichzeitig die Klappe, k, sich
                              aufwaͤrts oͤffnet, und neue Luft in den Cylinder, e, gelangen laͤßt, die zur naͤchsten
                              Entladung dient. Da nun der Dampfstrom in den Cylinder, d, geleitet wird, wird die Luft aus demselben durch die Roͤhre, f, ausgetrieben, und gelangt in das Gasometer. Die
                              naͤchste Drehung des Hahnes fuͤhrt einen Strahl kalten Wassers ein zur
                              Verdichtung des Dampfes in dem Cylinder, d, wo eine
                              Klappe, l, die sich nach aufwaͤrts
                              oͤffnet, den leeren Raum im Cylinder zum Theile ersezen wird.
                           Auf diese Weise soll das Gasometer oder Luftgefaͤß, b, bestaͤndig mit Luft versehen werden, und sich durch die
                              Roͤhre, e, unter die Eimer des Rades entladen,
                              welches auf diese Weise gedreht wird.Ob wohl jemahls diese Idee in nuzbare Anwendung gelangen kann? A. d. U.
                              
                           
                        
                     
                  
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