| Titel: | Verbesserungen bei dem Verbinden oder Platiren des Eisens mit Kupfer, oder mit irgend einer Composition, in welcher Kupfer den Hauptbestandtheil bildet, und worauf David Gordon, Esqu., Basinghall-Street, London, und Wilh. Bowser, Eisenfabrikant in Parsons-street, Wellclose-square, Middlesex, sich am 26. Februar 1825 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 22, Jahrgang 1826, Nr. LXIV., S. 303 | 
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                        LXIV.
                        Verbesserungen bei dem Verbinden oder Platiren
                           des Eisens mit Kupfer, oder mit irgend einer Composition, in welcher Kupfer den
                           Hauptbestandtheil bildet,Die Beschreibung dieses Patentes haben wir bereits in dem vorhergehenden Hefte
                                 dieses Journales aus dem September-Hefte des London
                                    Journal mitgetheilt. Das uns nach dem Abdruke desselben zugekommene
                                 October-Heft des Repertory of Patent-Inventions
                                 enthaͤlt aber eine vollstaͤndigere Beschreibung desselben, was uns
                                 in Beziehung auf die Wichtigkeit des Gegenstandes veranlaßt, sie hier in
                                 derselben Vollstaͤndigkeit noch nachzutragen. A. d. R. und worauf David
                              Gordon, Esqu., Basinghall-Street, London, und Wilh. Bowser, Eisenfabrikant in Parsons-street,
                           Wellclose-square, Middlesex, sich am 26. Februar
                              1825 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Octob. 1826.
                              S. 193.
                        Gordon's, Verbesserungen bei dem Verbinden oder Platiren des Eisens
                           mit Kupfer.
                        
                     
                        
                           Unsere Erfindung besteht in der von uns gemachten Entdekung,
                              daß eine reine Eisenflaͤche in der Weiß- oder Schweißgluͤhhize, oder
                              nahe an derselben, geneigt wird, sich mit geschmolzenem Kupfer chemisch zu
                              verbinden, und damit zu uͤberziehen oder zu platiren, wenn sie in dasselbe
                              getaucht wird, oder wenn geschmolzenes Kupfer darauf gegossen wird, und wenn das
                              Sauerstoffgas waͤhrend des Hizens der Metalle und der Einwirkung derselben
                              aufeinander (je genauer, desto besser) ausgeschlossen wird. Wir entdekten ferner,
                              daß die auf vorige Weise gebildete Vereinigung und der Zusammenhang des Eisens und
                              Kupfers so stark ist, daß, wenn man Hammereisen auf diese Art platirt, man dasselbe
                              in sehr duͤnne Platten streken, und kalt oder wann in verschiedene Artikel so
                              aushaͤmmern kann, daß sie entweder ganz oder zum Theile mit Kupfer platirt
                              bleiben. Die Methode, die wir zur Hizung der Metalle angenommen haben und empfehlen,
                              besteht in der Errichtung zweier Windoͤfen (die man gewoͤhnlich
                              Reverberir-Oefen nennt, und in Eisengußwerken, Kupferschmelzen und an anderen
                              Schmelz- und Raffinir-Werken haͤlt), welche dicht an einander stehen, so daß
                              sie sich entweder an den Seiten, oder an jenen Enden beruͤhren, die am
                              weitesten von ihrem Feuerherde entfernt sind. Jeder dieser Oefen ist mit sehr genau
                              passenden Thuͤrchen versehen, die mit feuerfesten Ziegeln gefuttert sind,
                              sowohl am Feuerherde, als an der Aschengrube; die Thuͤrchen haben ihre
                              stellbaren Register, so wie die Zuͤge, die in einen langen Schornstein
                              leiten, sehr genau schließende Dampfer haben, damit man in beiden Oefen eine starke
                              Hize erzeugen, und dieselbe auch gewaͤltigen, und den Zug der
                              atmosphaͤrischen Luft, wo es noͤthig ist, ausschließen, oder beinahe
                              ausschließen kann, und der Raum innerhalb dieser Oefen mit verbrannter oder
                              desoxygenirter Luft, oder mit Stikluft und kohlensaurem Gase gefuͤllt bleibt,
                              damit das in diesen Oefen gehizte Eisen und das darin geschmolzene Kupfer nicht so
                              schnell oxidirt wird. Das Bett, oder die Sohle des Ofens, in welchem das Eisen unter
                              der Woͤlbung gehizt wird, kann entweder aus gebranntem und erhaͤrteten
                              Sand, der flach und eben gelegt wird, oder aus Lehm und feuerfestem Thone (den man
                              vor dem Gebrauche troknet), oder mit feuerfestem Ziegeln oder sogenannten Welsh lumps gepflastert, oder auf irgend eine
                              andere schikliche Art vorgerichtet seyn. Eben so kann die Sohle des Ofens, in
                              welchem das Kupfer geschmolzen wird, mit festem oder gebakenem Sande, oder mit Lehm,
                              der mit feuerfesten Ziegeln eingefaßt ist, die dicht an einander gestellt, und mit
                              feuerfestem Thone verbunden sind, vorgerichtet seyn; oder man kann einen seichten
                              vierekigen Tiegel in Gestalt eines Troges in feinem Thone und in Ziegeln unter den
                              reverberirenden Theil der Deke des Ofens bringen, oder auf irgend eine andere Weise
                              eine seichte vierekige Hoͤhlung bilden, in welcher das Kupfer geschmolzen
                              werden kann. Die Sohlen der beiden Oefen, in welchen das Kupfer und Eisen
                              geschmolzen wird, muͤssen so nahe neben einander angebracht seyn, als bei
                              einer dazwischen angebrachten Lage feuerfester Ziegel als Scheidewand nur immer
                              moͤglich ist. In dieser Scheidewand muß ein genau passendes Thuͤrchen aus Eisen, oder zum
                              Theile aus Eisen und aus feuerfesten Ziegeln, oder aus irgend einem dienlichen
                              Material so vorgerichtet seyn, daß es sich entweder auf- und abwaͤrts, oder
                              seitwaͤrts schieben laͤßt (je nachdem man es naͤmlich bequem
                              findet), und dadurch ein vierekiges Loch von hinlaͤnglicher Groͤße
                              bildet, um die gehizten Eisenplatten herauszunehmen, und in das geschmolzene Kupfer
                              zu tauchen. Die Sohle des Kupfer-Ofens ist, in dieser Absicht, etwas niedriger, als
                              die Sohle des Ofens, in welchem das Eisen gehizt wird, um das Eisen leichter aus
                              seinem Ofen in den anderen zu bringen, wie sich weiter unten zeigen wird. In der
                              Naͤhe dieser beiden Sohlen, und denselben und dem Schieber in der Seitenwand
                              gegenuͤber, und etwas hoͤher, als erstere, befinden sich die
                              Fuͤll-Locher an der Außenseite der Oefen (die hier als mit den Seiten an
                              einander stehend gedacht werden), wovon jedes mit einem genau schließenden
                              Thuͤrchen versehen ist, welches mit feuerfesten Ziegeln ausgefuͤttert
                              wird. Durch diese Fuͤll-Loͤcher kann die Sohle eines jeden dieser
                              Oefen, wenn sie aus Sand oder Lehm, oder aus irgend einer formbaren Masse verfertigt
                              wurde, zubereitet, oder das Pflaster aus feuerfesten Ziegeln, oder die bereits
                              beschriebenen trogaͤhnlichen Ziegel koͤnnen dadurch eingesezt werden,
                              so wie auch die reinen zu platirenden Eisenplatten, und die hierzu zu schmelzenden
                              Kupfermassen durch dieselben eingetragen, und an Ort und Stelle gelegt werden
                              koͤnnen. In den Thuͤrchen dieser Fuͤll-Locher sind andere
                              kleinere Loͤcher, die Stangen-Loͤcher, angebracht, welche an ihren
                              Kanten außen mit Eisen eingefaßt sind, damit sie sich nicht so leicht
                              abnuͤzen: sie sind mit Stoͤpseln versehen, die mit feuerfestem Thone,
                              oder mit irgend einem anderen Kitte genau verkittet werden koͤnnen. Man seze
                              nun, daß ein Paar solcher mit einander verbundenen Oefen fertig, die Sohle
                              hergerichtet, und mit dem noͤthigen Eisen und Kupfer versehen, jedes
                              Fuͤll-Thuͤrchen und Stangenloch, so wie der Schieber, geschlossen ist,
                              und daß, nachdem man das Feuer angezuͤndet hat, die Daͤmpfer
                              geoͤffnet wurden; so kommt es dann vorzuͤglich darauf an zu
                              verhindern, daß, waͤhrend die Metalle erhizt werden, keine unverbrannte, oder
                              noch sauerstoffhaltige Luft in die Oefen gelangt, so daß sie mit den Metallen in
                              Beruͤhrung kommen, und diese, vorzuͤglich das Eisen, oxidiren
                              koͤnnte. Man bewirkt dieß vorzuͤglich dadurch, daß man die Kohks oder
                              Kohlen mittelmaͤßig zerkleint, und ganz flach uͤber den Rost
                              ausbreitet, und daß, ehe man die Ofenthuͤrchen oͤffnet, um das Feuer
                              zu schuͤren, oder, frisches Feuermaterial einzutragen, die Daͤmpfer
                              ganz oder groͤßten Theiles schließt, und so lange geschlossen haͤlt,
                              als die Ofenthuͤrchen offen bleiben. Auf diese Weise werden die beiden Oefen
                              so geheizt, und die Staͤrke des Feuers mittelst der Register in den
                              Thuͤrchen der Aschenloͤcher und der Daͤmpfer in den
                              Zuͤgen so regulirt, daß das Eisen zu derselben Zeit weiß gluͤhend
                              wird, wo das Kupfer schmilzt; also beide Metalle am geeignetesten sind, sich zu
                              verbinden. Wenn die Metalle in diesem Zustande sich befinden, und die verschiedenen
                              Arten von Stangen, Schaufeln, Zangen und anderen eisernen Instrumenten von
                              gehoͤriger Laͤnge und Staͤrke bereit liegen, werden die
                              Daͤmpfer in den Zuͤgen, und auch die Register bei den
                              Aschenloͤchern, geschlossen, und der mittlere Schieber wird geoͤffnet;
                              zugleich oͤffnet man auch ein Stangen-Loch, und wenn es noͤthig seyn
                              sollte, (aber auch nur dann), noch ein anderes, und fuͤhrt die Stangen,
                              Schaufeln, Haken, Zangen durch dasselbe, um eine Eisenplatte von der Sohle des Ofens
                              zu heben, schieben oder ziehen, und durch das Loch des Schiebers in das geschmolzene
                              Kupfer zu tauchen, unter dessen Oberflaͤche das Eisen mittelst einer oder
                              mehrerer der oben erwaͤhnten Stangen eine oder fuͤnfzehn Minuten lang,
                              oder laͤnger oder kuͤrzer, gehalten wird, je nachdem es die Dike der
                              Eisenplatte und der verlangten Kupfer-Platierung fordert, oder uͤberhaupt so
                              lange, als die Erfahrung gelehrt hat, daß es nothwendig ist, um das Kupfer in
                              verlangter Dike auf dem Eisen gehoͤrig anhaͤngen zu machen. Hierauf
                              nimmt man auf dieselbe Weise eine zweite oder eine dritte Eisenplatte aus dem
                              Eisen-Ofen, und platirt sie eben so. Nachdem die Platten auf diese Art mit Kupfer
                              uͤberzogen worden sind, wird eines der Fuͤll-Thuͤrchen
                              geoͤffnet (wo aber das gegenuͤberstehende Stangen-Loch, wenn es nicht
                              durchaus offen bleiben muß, um mit einer anderen Stange durch dasselbe zu
                              Huͤlfe kommen zu koͤnnen, geschlossen wird, um der
                              atmosphaͤrischen Luft soviel moͤglich den Durchgang durch den Ofen zu
                              erschweren), und Platte fuͤr Platte mit einem oder mit mehreren der oben
                              erwaͤhnten Instrumente aus dem geschmolzenen Kupfer und aus dem Ofen
                              herausgehoben, wo man sie dann abkuͤhlen laͤßt, und, wenn sie aus
                              Hammereisen sind, hierauf alsogleich unter die Strekwalzen gebracht und gestrekt, oder auf
                              irgend eine andere Weise verarbeitet werden koͤnnen. Ehe man die
                              Fuͤll-Thuͤrchen wieder schließt, nachdem die mit Kupfer platirten
                              Platten herausgenommen worden sind, werden, waͤhrend alle andere Oeffnungen
                              an dem Ofen noch geschlossen sind, frische Eisenplatten, und, wenn es noͤthig
                              ist, auch neue Kupfermassen eingetragen, und hierauf die
                              Fuͤll-Thuͤrchen, die Stangen-Loͤcher und der Schieber in der
                              Scheidewand genau geschlossen, die Daͤmpfer in den Zuͤgen, und die
                              Register an den Aschen-Thuͤrchen wieder geoͤffnet, die Oefen, wie
                              vorher, gehizt, und die Arbeit auf obige Weise fortgesezt. Wenn, statt daß die
                              Oefen, wie oben angenommen wurde, mit den Seiten an einander stehen, sie mit ihren
                              Enden in Beruͤhrung sind, die am weitesten von dem Feuerherde entfernt, oder
                              demselben gegenuͤberstehen (auf diese Art hatten wir es zuerst versucht), so
                              wird der Schieber in jenem Ende der Oefen angebracht, welches beiden gemein ist, und
                              wird dann an der Seite herausgezogen, weil dann die Zuͤge und ihre
                              Daͤmpfer hindern, daß er nicht senkrecht in die Hoͤhe gezogen werden
                              kann. Die Fuͤll-Loͤcher kommen dann an die Seite (entweder beide an
                              Eine Seite, oder eines auf eine, das andere auf die andere Seite) des Ofens; die
                              Stangen-Loͤcher kommen aber dann nicht in die Fuͤll-Thuͤrchen,
                              sondern in den Enden der Oefen uͤber die Herde an dem aufsteigenden Theile
                              des Ofens. Wir sprachen bisher immer von Eisenplatten, und haben anderer Formen und
                              Artikel, die an allen ihren Seiten mit Kupfer uͤberzogen werden
                              koͤnnen, nicht erwaͤhnt: wir platiren auf dieselbe Weise aber auch
                              Blech-Stangen, Bolzen, Staͤbe, Draht, und uͤberhaupt Eisen-Artikel von
                              allen Formen, sowohl aus Hammer- als aus Guß-Eisen, sowohl an einer Flaͤche,
                              als auf der ganzen Oberflaͤche, und sowohl mit Kupfer als mit
                              Kupfer-Compositionen, und bedienten uns nur des Ausdrukes Kupfer, um
                              Weitlaͤuftigkeiten zu vermeiden. Um die Oberflaͤche der zu platirenden
                              Eisen-Artikel aller Art noch kraͤftiger vor Rost und aller Oxidation zu
                              bewahren, indem sie sehr rein seyn muß, so tauchen wir sie zuweilen, sie
                              moͤgen aus Guß- oder Hammer-Eisen seyn, ehe wir sie in den Ofen bringen, und
                              auch waͤhrend der ersten Zeit, wo sie zum Platiren gehizt werden, in
                              geschmolzenes Harz, oder uͤberziehen sie auf eine aͤhnliche, oder auf
                              eine andere Weise mit einer Masse, die verfluͤchtigt, und wieder von dem Eisen abgetrieben
                              werden kann, ehe dasselbe in Weiß- oder Schweißhize geraͤth.
                           Wir erwaͤhnten in dieser Erklaͤrung zweier auf aͤhnliche Art
                              gebauter Oefen, um das Kupfer und das Eisen einzeln zu hizen. Wir werden uns
                              indessen gelegentlich auch nur eines einzigen solchen Ofens bedienen,
                              naͤmlich bloß um das Eisen zu hizen, und damit, mittelst eines Schiebers in
                              der Mitte, einen Tiegel-Ofen von gewoͤhnlichem oder von irgend einem
                              zwekmaͤßigen Baue verbinden, worin das Kupfer mittelst Kohks oder
                              Holz-Kohlen, die man außen um den Tiegel legt, und brennt, geschmolzen werden kann.
                              Dieser Tiegel muß hinlaͤnglich groß und tief seyn, und mit seiner oberen
                              Oeffnung so tief unter der Sohle des Ofens des Eisens stehen, daß man mittelst der
                              oben angegebenen Instrumente, durch das Stangen-Loch auf die oben beschriebene Weise
                              die erhizten Eisenplatten durch das mittlere Thuͤr-Loch herausholen, und von
                              oben herab senkrecht in das geschmolzene Kupfer in den Tiegel tauchen kann. Wir
                              wollen auch bei gewissen Gelegenheiten nur einen Reverberir-Ofen brauchen, an
                              welchem die eine Haͤlfte der Sohle tiefer steht, und das Kupfer auf dieser
                              tieferen Sohle schmelzen, und auf die oben angegebene, oder auf eine andere Art das
                              erhizte Eisen in das geschmolzene Kupfer in horizontaler, schiefer oder senkrechter
                              Richtung bringen, wie es noͤthig ist. In anderen Fallen, vorzuͤglich
                              wo Platten, oder flach ausgedehnte Eisenmassen nur auf Einer Seite platirt werden
                              sollen, und zu verschiedenen anderen Zweken, bedienen wir uns zweier dicht mit ihren
                              Seiten an einander stehenden Wind- oder Reverberir-Oefen, wie wir sie bereits
                              beschrieben haben, nur mit dem Unterschiede, daß, statt zweier
                              Fuͤll-Loͤcher außen an den Oefen, zwischen welchen der Schieber in der
                              Scheidewand sich in der Mitte befindet, wir bloß ein Fuͤll-Loch anwenden,
                              welches so vorgerichtet, und so an jenen Enden des Ofens angebracht ist, die am
                              meisten von dem Feuerherde entfernt sind, daß, wenn das Fuͤll-Loch an diesem
                              Ende des Ofens geoͤffnet, und der in der Mitte zwischen den beiden Sohlen der
                              Oefen befindliche Schieber in die Hoͤhe gezogen wird, in beide Oefen sich ein
                              Zugang oͤffnet, wo dann aber alle uͤbrigen Thuͤrchen und
                              Oeffnungen des Ofens so genau als moͤglich geschlossen seyn muͤssen.
                              Dieser Zugang muß weit genug (aber nicht weiter als noͤthig seyn), um in
                              demselben mit Schoͤpf-Loͤffeln, oder auf irgend eine andere Weise so arbeiten zu
                              koͤnnen, daß man bestimmte Mengen des geschmolzenen Kupfers, waͤhrend
                              dasselbe die gehoͤrige Temperatur hat, schoͤpfen, und auf oder
                              uͤber die Flaͤche des gehoͤrig erhizten Eisens, es mag was
                              immer fuͤr eine Form haben, gießen kann, waͤhrend dasselbe noch auf
                              der Sohle liegt, auf welcher es gehizt wurde.
                           Hinsichtlich der Oefen bemerken wir noch, daß, ungeachtet der oben gegebenen
                              Beschreibung derselben, wir in jedem Falle, wo es noͤthig ist, unser Feuer
                              durch Geblaͤse zu verstaͤrken, wir auch Geblaͤse jeder Art bei
                              solchen Oefen brauchen, die wir zu unserer Arbeit noͤthig haben. Wenn Platten
                              von Hammereisen nur auf einer Seite platirt werden sollen, so schweißen wir zuweilen
                              zwei solche Platten an ihren aͤußersten unter den Walzen duͤnn
                              gestrekten Kanten leicht zusammen, oder vereinigen sie auf irgend eine andere
                              zwekmaͤßige Weise an ihren Kanten so, daß kein geschmolzenes Kupfer
                              dazwischen kann, und hizen dann dieses an seinen Kanten zusammengeschweißte
                              Plattenpaar, und tauchten es auf irgend eine der obigen Weisen in geschmolzenes
                              Kupfer. In anderen Faͤllen, wo wir Platten oder Bleche auf einer Seite oder
                              auf beiden Seiten mit Kupfer platiren, schlagen oder werfen wir diese Platten oder
                              Bleche in einer gewissen Weite rings um den Rand derselben aus, so daß wir eine Art
                              Trog bilden, falten aber, wenn es geschlagenes Eisen ist, die Eken
                              sorgfaͤltig zusammen, ohne sie zu schneiden, oder zu nieten, oder zu lothell,
                              solidem schweißen sie genau an den Fugen der Eken. Wo diese lezte Art, die Eken
                              vollkommen dicht und fest zu machen, erfordert wird, und alles, wie oben angegeben,
                              geschehen ist, haͤmmern wir den Trog des Bodens, oder machen denselben auf
                              irgend eine andere Weise vollkommen flach, und wenn einer dieser Troͤge dann
                              in den oben beschriebenen Oefen vollkommen weißgluͤhend geworden ist, schafft
                              ein Arbeiter denselben mittelst der oben angefuͤhrten Werkzeuge geschikt
                              durch das Loch des Schiebers, und bringt ihn auf das geschmolzene Kupfer so, daß er
                              auf demselben schwimmt, wodurch das Kupfer nur au der unteren Seile anhangen wird,
                              und hier und da an dem aufgestuͤlpten Rande, der abgekneipt oder
                              abgeschliffen wird, so wie dieß auch mit den oben erwaͤhnten an den Kanten
                              zusammengeschweißten Plattenpaaren der Fall ist, und auf diese Weise wird eine nur
                              an einer Seite platirte Kupferplatte gar gemacht. Wenn aber das Kupfer diker, als
                              gewoͤhnlich, auf Einer Seite einer Platte, oder eines Bleches aufgetragen werden soll, bringen wir
                              dasselbe entweder, nachdem wir es vorlaͤufig auf obige Weise in einen flachen
                              Trog verwandelt haben, in einen Ofen, und tragen so viel Kupfer in denselben ein, in
                              kleinen Kluͤmpchen, als gerade noͤthig ist, um denselben, nachdem es
                              darin geschmolzen ist, an seiner inneren Oberflaͤche in der verlangten Dike
                              zu uͤberziehen; oder, nachdem das Eisen und das Kupfer in besonderen Oefen
                              einzeln gehoͤrig gehizt wurde, bringen oder leiten wir so viel geschmolzenes
                              Kupfer in den Trog, als gerade noͤthig ist, den Boden desselben in
                              gehoͤriger Dike zu bedeken. Nachdem wir endlich durch Feilen, Schleifen, oder
                              auf irgend eine andere zwekmaͤßige Weise die Hoͤhe der Kanten des
                              Troges auf die gehoͤrige Hoͤhe uͤber dem Boden desselben
                              gebracht haben, und der Trog in einem, das Kupfer in dem anderen Ofen gehizt, durch
                              die Oeffnung des Schiebers ersterer heruͤbergeschafft, und in das
                              geschmolzene Kupfer mit seinem Boden abwaͤrts die gehoͤrige Zeit
                              uͤber eingetaucht wird, und wenn man dann diesen Trog auf die
                              Oberflaͤche des Kupfers emporsteigen laͤßt; so wird er, mit Kupfer
                              gefuͤllt, darauf schwimmen, und, wenn er geschikt gefuͤhrt wird, kann
                              er in diesem Zustande voll Kupfer aus dem Ofen gehoben, und dann abgekuͤhlt
                              werden, wodurch das leztere in verschiedener Dike auf demselben an den verschiedenen
                              Seiten haͤngen bleiben wird. Wenn das Eisen in Form eines Troges gebraucht
                              werden soll, um einen staͤrkeren Kupfer-Ueberzug zu erhalten, als man auf
                              eine andere Weise nicht geben kann, hizen wir das Kupfer und das Eisen in
                              verschiedenen Oefen, so daß ersteres, wie gesagt, in der Weißgluͤh- oder
                              Schweiß-Hize mit dem Kupfer dann in Beruͤhrung gebracht werden kann, wann
                              Lezteres nahe oder auf jenem Grade von Hize ist, von welchem die Kupfer-Schmelzer
                              wissen, daß er dem Kupfer den hoͤchsten Grad von Zaͤhigkeit ertheilt;
                              dieses Grades von Hize bedienen auch wir uns bei unseren Arbeiten so viel
                              moͤglich, und dadurch kann dann das Eisen, es mag dik oder duͤnn mit
                              Kupfer platirt worden seyn, wenn es Hammer-Eisen ist, vollkommener verarbeitet
                              werden.
                           
                        
                           Bemerkungen des Patent-Traͤgers.
                           Die Beobachtungen des Hrn. Bowser und meine eigenen, die
                              wir bei der schwierigen Arbeit des Ueberziehens mit Messing an meinen tragbaren
                              Gas-Behaͤltern zu machen Gelegenheit hatten, fuͤhrten uns auf die Idee, daß Eisen mit
                              Kupfer platirt werden kann; wir errichteten einen ganz kleinen Ofen, und es gelang
                              uns kleine Eisenbleche und Bolzen auf eine ziemlich vollkommene Weise zu platiren.
                              Da wir aber keine hinlaͤnglich großen Oefen erbauen konnten, und auch keine
                              großen Strek-Muͤhlen besizen, welche beide zur Benuͤzung unserer
                              Erfindung im Großen nothwendig sind; so entschlossen wir uns, statt selbst eine
                              große Manufactur dieser Art zu errichten, gegen kleine Summen Erlaubnisse
                              (Licenzen), zu ertheilen, unser Patent-Recht zu benuͤzen, wodurch wir hoffen,
                              dieselbe gemeinnuͤzig und zur National-Sache zu machen.
                           Wir glauben, daß diese Erfindung fuͤr Dampf- und andere Kessel, zur
                              Dachbedekung, zum Schiffsbeschlage, zu Kohlen-Schaufeln, und uͤberhaupt zu
                              Allem, wo Kupfer nothwendig ist, benuͤzt werden kann. Vorzuͤglich
                              geeignet scheint sie uns zu Schiffs-Bolzen, indem dadurch die Zaͤhigkeit des
                              Eisens mit der Dauerhaftigkeit des Kupfers verbunden werden kann. Ueberdieß
                              laͤßt sich diese Erfindung noch zu vielen anderen Zweken benuͤzen,
                              indem man mit Kupfer platirtes Eisen haͤmmern, und uͤberhaupt so
                              leicht biegen kann, wie mit Silber platirtes Kupfer.
                           Waͤhrend ich dieses schrieb, machte ein Freund mich auf einen Bericht
                              uͤber eine Nachricht von meinem Patente in einem Periodischen Blatte vom
                              vorigen Monate aufmerksam, dessen Herausgeber es fuͤr zwekmaͤßig fand,
                              die Worte: „geneigt wird, sich mit geschmolzenem Kupfer chemisch zu
                                 verbinden,“ mit Cursiv-Schrift abdruken zu lassen, (was unrichtig
                              citiren heißt), und diesen Ausdruk auf eine Art zu kritisiren, daß man einsieht, daß
                              er den wahren Sinn des Wortes „chemisch“ gar nicht
                              versteht.Offenbar meint Hr. Gordon hier das London Journal of Arts. September 1826, wo es S.
                                    89 heißt: „Diese Erfindung soll aus einer Entdekung der
                                       Patent-Traͤger hervorgegangen seyn, daß polirtes Eisen auf oder
                                       nahe an der Schweißhize „eine
                                             große Neigung besizt, sich mit geschmolzenem Kupfer chemisch zu
                                             verbinden.“ Dieß ist wahrscheinlich eine
                                       Entdekung; da aber manche Chemiker sich die Freiheit nehmen werden, die
                                       Thatsache zu bezweifeln, so waͤre es eben so gut gewesen, die
                                       Theorie gaͤnzlich bei Seite zu lassen, und das Verfahren allein
                                       anzugeben, wie Eisen mit Kupfer platirt werden muß. Wir wollen dieß als
                                       Wink fuͤr Patent-Traͤger uͤberhaupt gesagt haben;
                                       denn, wenn die Basis einer Hypothese irrig ist, laͤßt sich das
                                       darauf angefuͤhrte Gebaͤude leicht umstuͤrzen, und
                                       dieß waͤre der Fall, wenn man die Anspruͤche irriger
                                       Patent-Erklaͤrungen gesezlicher Untersuchung unterwirft. Wir
                                       nehmen indessen mit aller Unterwuͤrfigkeit fuͤr die
                                       Patent-Traͤger an, daß sie gefunden haben, daß Eisen und Kupfer
                                       auf einen gewissen Grad erhizt, und dann in genaue Beruͤhrung
                                       gebracht, in ihren Theilchen durch Verminderung der Cohaͤsion
                                       derselben inniger wechselseitig auf einander wirken koͤnnen, als
                                       unter anderen Umstaͤnden, und daß die Patent-Traͤger,
                                       diese Erfahrung benuͤzend, vorschlagen, den Platirungs-Proceß
                                       unter solchen Umstaͤnden vorzunehmen.“ Das London Journal beschreibt nun das Verfahren der
                                    HHrn. Bowser und Gordon auf eine hoͤchst unvollstaͤndige Weise auf
                                    anderthalb Seiten, und fuͤgt in einer Anmerkung am Ende hinzu:
                                    „Hr. Joh. Poole zu Sheffield hat im
                                       Jahre 1816 und 22 sich zwei Patente auf Platiren des Eisens mit Messing
                                       ertheilen lassen. (Vergl. Lond. Journ. B.
                                       III. S. 237.) Mit Ausnahme des Waschens des Eisens mit
                                       Borax-Aufloͤsung, welches einen Theil des Patentes des Hrn. Poole bildet, scheint eine große Aehnlichkeit
                                       zwischen beiden Verfahrungs-Weisen Statt zu haben, und die Unterschiede
                                       zwischen denselben sind in einigen Theilen dieser Operation so
                                       unbedeutend, daß wir keinen Anstand nehmen, sie fuͤr einerlei zu
                                       erklaͤren.“
                                    
                           
                           Was die Behauptung desselben am Ende seines Aufsazes betrifft, daß er naͤmlich
                              nicht ansteht, die beiden Patente der HHrn. Pool von den
                              Jahren 1816 und 1822 „fuͤr
                                    einerlei“ mit dem obigen zu halten, so duͤrfen wir nur jeden verstaͤndigen Menschen bitten, diese
                              drei Patente zu lesen, und wir sind uͤberzeugt, daß er sie ganz verschieden finden wird. David
                                 Gordon.