| Titel: | Bericht des Hrn. Baillet, im Namen des Ausschusses der mechanischen Künste, über einen neuen Krahn zur Abkürzung der Arbeit bei dem Erdbohren. | 
| Fundstelle: | Band 22, Jahrgang 1826, Nr. LXXXV., S. 384 | 
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                        LXXXV.
                        Bericht des Hrn. Baillet, im Namen des Ausschusses der
                           mechanischen Kuͤnste, uͤber einen neuen Krahn zur Abkuͤrzung der
                           Arbeit bei dem Erdbohren.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement. Aug. l. J. S. 243.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Baillet, Bericht auf einen neuen Krahn zur Abkuͤrzung der
                           Arbeit bei dem Erdbohren.
                        
                     
                        
                           Hr. Beurrier, Sohn, Brunnenbohrer
                              zu Abbeville, hat Modell und Zeichnung eines Krahnes zum Erdbohren (grue a son der, gruesonnette) eingesendet, den er
                              erfunden hat, und der zur Abkuͤrzung der immer langweiligen Arbeit bei dem
                              Erdbohren dienen soll.
                           Der Erdbohrer dient bekanntlich zur Untersuchung verschiedener Erdlager, zum
                              Aufsuchen der Erze, Erden, Steinkohlen, des Sandes, und anderer nuͤzlicher
                              Mineralien, zur Entdekung unterirdischer Quellen sowohl zum Hausgebrauche, als zum
                              Bewaͤssern der Wiesen und zum Treiben der Maschinen. Man bedient sich
                              desselben viel zu wenig: wenn er allgemeiner und zwekmaͤßiger gebraucht
                              wuͤrde, wuͤrde er vielen Kuͤnsten und Gewerben, und wohl auch
                              vielen Wissenschaften, denen es daran liegt, den Bau und die Temperatur der Erde in
                              verschiedenen Tiefen zu wissen, großen Nuzen leisten koͤnnen.
                           Allein, tiefes Bohren ist nicht bloß sehr langweilig, sondern auch kostbar; die Kosten nehmen
                              schnell mit der Tiefe zu.
                           Um sich eine Idee hiervon zu machen, duͤrfen wir nur erinnern, daß man, nach
                              dem London Journal of Arts 1822, T. IV. S. 201 bei dem Brunnen-Bohren, ohne die Roͤhren, die zum
                              Halten, der Erdwaͤnde nothwendig sind,
                           
                              
                                 fuͤr
                                 jeden
                                 der
                                 ersten
                                 10
                                 (engl.)
                                 Fuß
                                   4
                                 Pence
                                 (12
                                 kr.
                                 )
                                 
                              
                                  –
                                   –
                                  –
                                 zweiten
                                 –
                                    –
                                  –
                                   8
                                    –
                                 (24
                                 –
                                 )
                                 
                              
                                  –
                                   –
                                  –
                                 dritten
                                 –
                                    –
                                  –
                                 12
                                    –
                                 (36
                                 –
                                 )
                                 
                              
                           und fuͤr jeden der folgenden 4 Pence mehr in England
                              zahlen muß.Diese Preise sind etwas verschieden von denjenigen, die man vor 60 bis 70
                                    Jahren bei dem Bohren nach Steinkohlen zu Newcastle bezahlt. Man zahlte
                                    damahls, ohne die zufaͤlligen Kosten fuͤr ausserordentliche
                                    Zufaͤlle, z.B. wenn man auf harten Fels stieß,25Shillingsfuͤrdie5erstenKlafter50    – – –5folgenden   –;75    – – –5     –   –;und so immer fuͤr 5 Klafter 25 Shillings mehr.
                                    Diese Preise sind hoͤher, als die gegenwaͤrtigen fuͤr
                                    Bohrungen, die nicht aus 90 Klafter Tiefe reichen; sie sind aber geringer
                                    fuͤr groͤßere Tiefen. (Vergl. Jars
                                    Voyages metallurgiques T. I. p. 182 und la Richesse
                                       minérale de M. Héron de Villefosse. T. II. p. 121.)In Frankreich bohrt man nie, nach voraus bestimmten Preisen,
                                    hoͤchstens im Departement du Pas de
                                       Calais, wenn man sicher ist, daß man nur auf Thon und Kreide
                                    stoͤßt. Man verlangt dann gewoͤhnlich3Frk.Cent.f.d. F.bis auf100F.alsofuͤr100F.300Frk.3 –50– –von100–bisauf125  – –125–387–50 C.4 ––– –von125–––150  – –150–487–50 C.4 –50– –von150–––175  – –175–600–5 ––– –von175–––200  – –200–725–Vergl. Traité sur les puits artésiens
                                       par
                                    Garnier 2 edit. 1826. S. 221. A. d. O.
                              
                           Auf diese Weise kommt das Bohren von
                           
                              
                                   50
                                 Fuß
                                 auf
                                     50
                                 Shillings1 Shilling ist 36 kr. A. d. U.
                                    
                                 
                                 
                                 oder
                                 ungefaͤhr
                                     60
                                 Franken
                                 
                              
                                 100
                                  –
                                  –
                                   183
                                     –
                                 4
                                 Pence
                                   –
                                     –
                                   219
                                     –
                                 
                              
                                 200
                                  –
                                  –
                                   700
                                     –
                                 
                                 
                                   –
                                     –
                                   840
                                     –
                                 
                              
                                 300
                                  –
                                  –
                                 1550
                                     –
                                 
                                 
                                   –
                                     –
                                 1850
                                     –
                                 
                              
                                 400
                                  –
                                  –
                                 2733
                                     –
                                 4
                                    –
                                   –
                                     –
                                 3279
                                     –
                                 
                              
                                 500
                                  –
                                  –
                                 4250
                                     –
                                 
                                 
                                   –
                                     –
                                 5100
                                     –
                                 
                              
                                 600
                                  –
                                  –
                                 6100
                                     –
                                 
                                 
                                   –
                                     –
                                 7230
                                     –
                                 
                              
                           
                           und wenn dieß bei groͤßerer Tiefe so fortgehen koͤnntekoͤntne, kaͤmen
                           
                              
                                   900
                                 Fuß
                                 auf
                                 13650
                                 Shillings
                                 oder
                                 ungefaͤhr
                                 16380
                                 Franken.
                                 
                              
                                 1200
                                 –
                                 –
                                 24200
                                 –
                                 –
                                 –
                                 27040
                                 –
                                 
                              
                                 1500
                                 –
                                 –
                                 37750
                                 –
                                 –
                                 –
                                 44000
                                 –
                                 
                              
                           Die Ursache dieser schnellen Zunahme der Kosten haͤngt von der Natur der
                              Arbeit und der Zusammensezung des Instrumentes selbst ab; von der großen Menge der
                              Ansaͤze, die die Bohrstange erhalten muß, und die immer wieder zusammengesezt
                              oder verlaͤngert werden muͤssen, so oft man sie herauszieht, und das
                              Loch auspuzen muß.
                           Man erdachte Krahne, Boͤke und andere Maschinen von bedeutender Hoͤhe,
                              um lange Stangen aufzuziehen und niederzulassen, oder grub einen Brunnen bis auf das
                              erste Wasser, und senkte dann den Erdbohrer in die Tiefe desselben.
                           Allein, hohe Krahne brauchten ein großes, kostbares, laͤstiges Geruͤst,
                              das man nur mit Muͤhe von einem Orte zu dem anderen bringen kann, und Brunnen
                              gibt es nicht uͤberall, und sie koͤnnen nicht uͤberall gegraben
                              werden. Man bedient sich meistens solcher Krahne, mittelst welcher man eine
                              Bohrstange von 6, 8 bis 10 Metern mit ihren Ansaͤzen heben kann.
                           Hr. Beurrier uͤberzeugte sich von der
                              Nothwendigkeit sehr langer Ansaͤze an die Bohrstange, wenn man Zeit und
                              Kosten ersparen will, und nimmt hierzu einen leichten einfachen Krahn, der leicht zu
                              tragen und aufzusezen ist.
                           Dieser Krahn koͤnnte fuͤr sich allein eine Bohrstange ziehen und
                              senken, deren Laͤnge der Hoͤhe der Rotte uͤber der Erde gleich
                              ist; durch Anbringung eines Maͤrs-Mastes aber kann er weit laͤngere
                              Stangen heben und senken.
                           Dieser Mast, der oben mehrere und soviele Rollen fuͤhrt, als man Stangen nach
                              und nach heben oder senken will, dient nicht zur Hebung der Last der Stangen,
                              sondern er haͤlt sie bloß, wenn man sie entweder aus dem Bohrlochs
                              herauszieht, oder niederlaͤßt, oder wenn man sie in Reihe und in Bereitschaft
                              haͤlt.
                           Um den Maͤrs-Mast aufzusezen, bringt Hr. Beurrier
                              an der Hauptstange des Krahnes, die er den Unter-Mast
                              (bas mât) nennt, zwei Stuͤke Holz, das
                              am Maste sogenannte Eselshaupt an, und errichtet zwischen denselben den Mast, den er
                              darauf mittelst zwei Bolzen, die ihn stuͤzen, unverruͤkbar
                              befestigt.
                           
                           Seeleute kennen die Handgriffe sehr wohl, deren man beim Aufsezen des
                              Maͤrs-Mastes bedarf. Diese Arbeit ist mittelst eines Hißtaues und zweier
                              Kloben, wovon der eine im Fuße des Maͤrs-Mastes, der andere nahe an der Spize
                              des Unters-Mastes eingelassen ist, bald gethan.
                           Sobald der Maͤrs-Mast an seiner Stelle ist, wird die Wand, d.h., das Tauwerk
                              zur Festhaltung desselben, welches an seinem Gipfel befestigt ist, mit dem anderen
                              Ende unter verschiedenen Winkeln an der Basis des Krahnes und an entfernter
                              stehenden Stangen fest gemacht, und so die ganze Vorrichtung befestigt.
                           Das Bohren selbst geschieht auf folgende Weise.
                           Wenn der Bohrer aus dem Loche, welches er ausgebohrt hat, herausgezogen werden soll,
                              faͤngt man damit an, daß man den Kopf desselben bis an die Rolle am Krahne
                              mittelst der Winde und des Seiles in die Hoͤhe zieht. Man ergreift dann die
                              Bohrstange an der Erde und hebt den Kopf des Bohrers, bei diesem zweiten Mahle, noch
                              ein Mahl so hoch. Waͤhrend dieser zweiten Operation wird der Kopf der
                              Bohrstange immer in der Naͤhe des Maͤrs-Mastes gehalten, was mittelst
                              eines Seiles geschieht, welches uͤber eine der Rollen oben am Maste
                              laͤuft. Man ergreift dann wieder die Bohrstange nahe an der Erde, und hebt
                              den Kopf derselben drei Mahl so hoch, als zuerst, indem man sie sorgfaͤltig,
                              wie in der vorigen Arbeit, immer in der Naͤhe des Mastes haͤlt, und
                              laͤßt sie frei in dem horizontalen Ringe unter den Kloben hinauf steigen.
                           Man nimmt dann die Bohrstange dicht an der Erde aus einander, bringt sie etwas aus
                              der senkrechten Richtung des Bohrloches; bringt einen Stift in ein Loch dieser
                              Stange, unmittelbar uͤber den zwei Stuͤken Holz, die sich, in dem
                              Modelle, etwas unter der Rolle des Krahnes befinden, und laͤßt alsdann diese
                              Stange sich auf diesen Stift stuͤzen und auf demselben ruhen.
                           Wenn man aber die Bohrstange in das Bohrloch hinablassen will, verfaͤhrt man
                              auf die entgegengesezte Weise. Man laͤßt nach und nach jeden Theil der Stange
                              in drei verschiedenen Absaͤzen hinab, und haͤlt die Stangen immer in
                              der Naͤhe des Maͤrs-Mastes, wie bei dem Aufziehen, und fuͤgt
                              sie in einander ein, sobald ihr oberes Ende nahe an die Erde gekommen ist.
                           
                           Es scheint uns, daß Hr. Beurrier, der schon im J. 1822
                              eine Aufmunterungs-Medaille erhielt, durch Anwendung einer Vorrichtung auf Schiffen
                              bei dem Erdbohren sich sehr verdient gemacht hat; wir finden seinen Krahn sinnreich
                              und gruͤndlich ausgedacht; wir wuͤnschen aber den Werth, die Vortheile
                              und Nachtheile desselben durch Erfahrung erwiesen zu sehen, und tragen daher auf
                              oͤffentliche Bekanntmachung desselben an.
                           
                        
                           Beschreibung des Krahnes des Hrn. Beurrier zum
                                 Erdbohren.
                           Der Erdbohrer besteht gewoͤhnlich aus eisernen Stangen von 10 Fuß
                              Laͤnge und 15 Linien Dike, die mittelst Bolzen und Schrauben verbunden und an
                              einander fest gehalten werden. Fig. 1, 2, 3 koͤnnen eine Idee
                              von dieser Verbindung geben. Wenn der Erdbohrer aus einer großen Tiefe herausgezogen
                              werden muß, ist diese Arbeit langweilig und muͤhevoll, weil man von einer
                              Stange zur anderen die Bolzen und Schrauben wegnehmen muß. Die Zeit geht also
                              groͤßten Theiles mit Zusamsammenfuͤgen und Auseinandernehmen der
                              Stangen verloren. Hr. Beurrier hatte zu Navau, bei
                              Charité sur Loire, beinahe Eine Stunde noͤthig, um den Erdbohrer
                              aufzuziehen und hinabzulassen, waͤhrend er nur 10 Minuten brauchte, um
                              denselben in dem Bohrloche in einer Tiefe von 110 Fuß gehoͤrig arbeiten zu
                              lassen. Um bei dieser Arbeit nun Zeit zu ersparen, erfand er einen Krahn, um
                              mittelst desselben Stangen von der moͤglich groͤßten Laͤnge in
                              die Hoͤhe ziehen zu koͤnnen, ohne sie auseinander nehmen zu
                              muͤssen.
                           Dieser Krahn ist nicht sehr von demjenigen unterschieden, welchen Garnier in seiner oben erwaͤhnten Abhandlung auf
                              der 12. Tafel abgebildet hat. Fig. 5. stellt den Fuß
                              desselben dar. Aus dem Mittelpuncte, A, erhebt sich ein
                              sogenannter Mast oder eine starke Stange, auf welcher sich alle uͤbrigen
                              Theile stuͤzen. Der Eingriff ist uͤber dem schiefen Stuͤke, B, C, welches den Schweif des Krahnes darstellt. Auf dem
                              Puncte, E, ist ein Pfeiler, welcher die Winde
                              haͤlt. Man sieht in Fig. 6. die Bemastung, A, F', und den Schweif, C,
                                 h. Die Stangen, E, I, dienen den Mast auf seinem
                              Fuße fest zu halten. In, K, L, befindet sich ein Brett,
                              auf welchem der Arbeiter steht, der den Kopf des Bohrers zu leiten hat, wie wir
                              unten zeigen werden. M, N, ist eine kleine Buͤhne
                              aus zwei Holzstuͤken, die in Fig. 8. besonders
                              dargestellt ist, und zwischen welchen die Bohrstange und das Seil
                              durchlaͤuft. Diese zwei Stuͤke Holz, M, N,
                              Fig. 8.,
                              ruhen auf zwei anderen Stuͤken, O, deren Form man
                              in Fig. 9.
                              sieht. Sie sind an den Stangen, E, I, Fig. 6., mittelst eines
                              Bolzens, R, befestigt, der sie auf einem kleinen
                              Vorsprunge, T', fest haͤlt. Das große Rad, Q, laͤuft durch den Mast, wo es von den zwei
                              senkrechten Seitenschienen, F', S, Fig. 7. getragen wird. Es
                              muß mit einer eisernen Buͤchse versehen seyn, und von einem Bolzen gehalten
                              werden, auf welchem es sich frei dreht. Ueber diesem Rade befinden sich zwei
                              Holz-Stuͤke, T' und F', Fig.
                                 6. und 7., das sogenannte Eselshaupt, welches in Fig. 10. und 11. noch
                              besonders dargestellt ist. Das Stuͤk, T, Fig. 10.,
                              kommt auf den Punct, T', wo es durch einen Bolzen, r, festgehalten wird, wodurch es unverruͤkbar an
                              dem Maste befestigt wird. Das Stuͤk, Fig. 11., welches auf den
                              Punct, F', kommt, ist nur uͤber den Kopf des
                              Mastes gezogen (capellèe). Diese Stuͤke
                              haben eine vierekige Oeffnung, die zum Durchgange eines anderen Mastes, V, des Maͤrs-Mastes (mât de hune) dient, der durch dieselben aufgerichtet und so hoch
                              empor gezogen wird, bis sein Fuß uͤber dem Eselshaupte, F', die Oeffnungen, c, d,
                              zeigt, in welche ein Bolzen kommt, der das Herabsinken desselben hindert. Da dieser
                              Mast sehr hoch hinaufsteigt, so wollen wir zeigen, wie er aufgesezt wird.
                           Der Krahn wird vor dem Einsezen des großen Rades mit den Hauptstuͤken, Fig. 12.,
                              versehen, und zwar auf folgende Weise. Der Maͤrs-Mast steht vorlaͤufig
                              senkrecht neben dem Unter-Maste des Krahnes, dessen Verlaͤngerung er bilden
                              soll. Ein Seil, das Hiß-Seil, ist an einem Ende, Z, Fig. 12., an
                              einem Ringnagel des Eselshauptes befestigt, und laͤuft uͤber einen
                              Kloben, U, der in dem Fuße des Mastes eingefuͤgt
                              ist. Von da steigt es zu einem anderen Kloben, y, empor,
                              der in dem Kopfe des oberen Mastes eingefuͤgt ist, und geht dann zur Winde.
                              Hier wird es angezogen, und der Mast, der dieser Gewalt nachgibt, wird zwischen den
                              Eselshaͤuptern, Z, und, T, in die Hoͤhe gezogen, bis sein Fuß die vierekigen
                              Loͤcher, c, und d,
                              darbiethet, die unter dem Eselshaupte, Z, durch
                              denselben durchgebohrt sind. In jedes dieser Loͤcher, c, d, wird nun der Bolzen, h, gestekt, und so
                              ruht der Mast auf dem Eselshaupte. Die Wand, C, V, F, V,
                              d.h. die Taue werden zugleich auf der Stelle angezogen, um fest gehalten zu werden. (Fig. 13. gibt
                              einen Begriff, wie die Wand oben am Maste festgehalten wird; man kann die Taue,
                              soviel die Umstaͤnde es erlauben, vermehren, und die Winkel mehr oder minder
                              offnen.)
                           In Fig. 13.
                              sieht man den Kopf des Mastes. Er ist mit einer unbestimmten Anzahl Kloben versehen,
                              e, f, in deren jedem ein Seil laͤuft, welches
                              an einem Ende mit dem Kopfe des Erdbohrers verbunden ist, wenn derselbe bis auf die
                              Hoͤhe, P, Fig. 6., gebracht ist, und
                              mit dem anderen an dem Stuͤke Holz, Fig. 14., fest gemacht
                              wird. Dieses Stuͤk ist in, h, Fig. 6, und 7., angebracht:
                              wir werden alsogleich zeigen, wozu es dient. Bei, k,
                              Fig. 13.,
                              befindet sich ein eiserner Ring, (blain), den man in
                              Fig. 15.
                              einzeln sieht: er dient dazu, die Bohrstange in senkrechter Lage zu halten, wann sie
                              in Ruhe ist. Dieser Ring muß angebracht werden, wann der Maͤrs-Mast seinen
                              Kopf uͤber dem Eselshaupte, Fig. 6., zeigt. Nachdem
                              der Mast aufgerichtet ist, zieht das Rad ein, und errichtet den uͤbrigen
                              Theil des Krahnes, wie Fig. 6. und 7. zeigt.
                           Nachdem der Krahn aufgerichtet ist, fuͤgt man die Bohrstangen auf folgende
                              Weise zusammen, und nimmt sie wieder aus einander. Man seze, die Bohrstange sey 110
                              Fuß tief in die Erde gedrungen, und die Bohrstange besteht aus 12 Stangen, die 120
                              Fuß betragen; man nehme an, sie sei bis in die unterste Tiefe hinabgedrungen, und an
                              dem Ende des Seiles, n, m, o P
                              Fig. 6.,
                              befestigt, und mit dem Buͤgel, Fig. 16. und 17. versehen.
                              Dieser Buͤgel muß den Kopf des Bohrers, Fig. 4., aufnehmen,
                              welcher mit einem Drehzapfen versehen ist, der sich um sich selbst dreht, damit das
                              Seil nicht dadurch zusammengedreht wird. Nun werden die uͤbrigen Stangen, und
                              das, was zum Erdbohren gehoͤrt, angebracht. Jede Stange ist mit zwei mit
                              einer Verdikung umgebenen Loͤchern versehen, B',
                                 C', Fig.
                                 3., durch welchen man einen Bolzen, E, Fig. 2.,
                              stekt.
                           Die Stangen werden nun auf folgende Weise in die Hoͤhe gehoben. Der
                              Buͤgel, r, der mittelst eines Bolzens an dem
                              Kopfe der Sonde befestigt ist, wird mittelst der Winde bis auf, P, Fig. 6., hinaufgezogen.
                              Nun stekt der Arbeiter, der die Winde dreht, den Bolzen, E, in das Loch, C', der Bohrstange, und die
                              ganze Bohrstange ruht auf der Kurbel. Waͤhrend dieß geschieht, steigt ein
                              zweiter Arbeiter von der Kurbel auf das Brett, K, L, um
                              das Seil und den Buͤgel herabzulassen. Sobald die Bohrstange in Ruhe ist,
                              befestigt man den Buͤgel mittelst eines Bolzens in dem Loche, B. Waͤhrend man diesen Bolzen einstekt, bringt
                              der Arbeiter auf dem Brette, K, L, einen kleineren dem
                              ersteren aͤhnlichen Buͤgel (Fig. 18., 19.) an dem Kopfe der
                              Sonde an. Diese Arbeit geschieht zugleich mit der vorigen, und es entsteht kein
                              Zeitverlust. Der Buͤgel ist an einer starken Schnur befestigt, die in einem
                              an der Spize des Maͤrs-Mastes eingefuͤgten Kloben laͤuft, und
                              nach, h, herabsteigt, wo sie befestigt ist. Man
                              faͤngt nun wieder an neuerdings in die Hoͤhe zu ziehen, und der
                              Arbeiter auf dem Brette zieht an der Schnur, h, f, g,
                              damit der Kopf der Bohrstange immer senkrecht neben dem Maste bleibt. Nachdem der
                              Buͤgel zum zweiten Mahle bis nach, P, gekommen
                              ist, windet der Mann auf dem Brette, K, L, die Schnur,
                              h, f, g, um das Stuͤk Holz, h, so wie es in Fig. 14. gezeichnet ist,
                              und schiebt auch alsogleich einen Bolzen in das Loch, C'. Die Bohrstange wird diesem Bolzen uͤberlassen, und ruht auf der
                              Buͤhne M, N. Man laͤßt das Seil dann
                              wieder herabsteigen, um den Buͤgel in dem Loche, B', unten an der Bohrstange zu fassen. Waͤhrend der Arbeiter unten
                              den Buͤgel richtet, zieht der Arbeiter oben auf dem Brette, K, L, die Schnur, h, f, g,
                              an, und man faͤngt zum dritten Mahle an in die Hoͤhe zu ziehen.
                              Mittelst dieser Schnur bringt man auch den Kopf der Bohrstange in den Ring, k, und wenn er darin ist, laͤßt man die Stange
                              frei in demselben in die Hoͤhe steigen, solang sie nicht zu sehr sich
                              schwingt. Nachdem die Bohrstange zum dritten Mahle bis zur hoͤchsten
                              Hoͤhe gekommen ist, bringt man den Bolzen unten in das Loch, C', d.h., auf die Kurbel, und zieht nun die beiden
                              Schrauben, die den Theil der Bohrstange, der außer dem Bohrloche ist, mit den
                              anderen Stangen verbindet, die sich noch in dem Bohrloche befinden, heraus. Man
                              entfernt diese Stange etwas von der senkrechten Richtung uͤber dem Loche,
                              damit sie bei der Arbeit nicht hindert, und laͤßt sie auf der Buͤhne,
                              M, N, an dem Bolzen haͤngen, wie man an A'', B'', C'', D'', Fig. 7. sieht. Das Seil
                              wird wieder herabgelassen, und die vorige Arbeit wiederhohlt, bis die Bohrstangen
                              alle aus dem Loche herausgekommen sind.
                           Wenn nun die Bohrstange wieder in das Bohrloch gelassen werden soll, muß man die
                              erste Stange, die das Bohr-Instrument fuͤhrt, zuerst hinablassen, und an der
                              Kurbel mittelst eines Bolzens in dem Loche, B',
                              aufgehaͤngt halten, und das Seil und den Buͤgel hinaufziehen, um die
                              auf der Buͤhne ruhenden Stangen zu fassen, und diese mit der ersten Stange, die den Bohrer
                              fuͤhrt, verbinden, dann den Bolzen heraus ziehen, und die Stangen
                              niederlassen, bis der Buͤgel unten angekommen ist. Der Arbeiter auf dem
                              Brette, K, L, sorgt, waͤhrend dieß geschieht, daß
                              seine Schnur immer gespannt ist, damit die Stange immer senkrecht bleibt, und der
                              Arbeiter unten stekt den Bolzen in das Loch, C'. Man
                              zieht den Buͤgel wieder hinauf, um ihn in das Loch, B', eingreifen zu lassen, und laͤßt ihn sogleich wieder herab, und
                              arbeitet wie zum ersten Mahle, um den Buͤgel zu heben und den Drehzapfen in
                              dem Kopfe des Erdbohrers fassen zu lassen, wo man den kleinen Buͤgel, der
                              dann in Ruhe ist, wegnimmt, und jezt kommt die Bohrstange bis auf den Grund des
                              Bohrloches, wo sie wieder zu arbeiten anfaͤngt.
                           Offenbar gewinnt man auf diese Weise Zeit, indem man die Bohrstangen statt von 20 zu
                              20 Fuß nur von 90 zu 90 Fuß auseinander nehmen darf; die Zeit, die verloren geht,
                              ist nur die, die das Seil braucht, um herab zu kommen, und den Bohrer von dem Loche,
                              B', oben bis zu dem aͤhnlichen Loche unten zu
                              fassen. Dieser Zeitverlust, der auch bei anderen Krahnen Statt hat, ist wenig im
                              Verhaͤltnisse zu der Zeit, die man zu dem Ausziehen der Bolzen und Schrauben
                              verwenden muß. Bei tiefem Bohren gewaͤhrt dieser Krahn große Vortheile.
                           Die Instrumente, deren Hr. Beurrier sich oͤfters bei dem Bohren bedient, sind
                              folgende:
                           Fig. 20. ist
                              die Kurbel, durch deren Mitte die Stange genau laufen muß, damit man nicht ein Mahl
                              mehr ziehen muß, als das andere Mahl.
                           Fig. 21. und
                              22. sind
                              Meißel zum Zerbrechen der Steine.
                           Fig. 23. ist
                              ein Zieher, zum Herausschaffen der gebrochenen Steine.
                           Fig. 24. ist
                              ein napffoͤrmiger Bohrer (tarelle) fuͤr
                              fettes Erdreich; man hat ihn von allen Diken zwischen 3 und 12 Zoll.
                           Fig. 25. ist
                              ein Bohrer fuͤr sehr festen Thon; Fig. 26. dient
                              fuͤr denselben Fall, wenn der Thon fluͤßig ist.
                           Fig. 18. und
                              19. sind
                              Buͤgel, die man am Ende der Bohrstangen anbringt, wenn sie uͤber der
                              Buͤhne, K, L, Fig. 6., sich befinden.
                              Man braucht deren soviele, als man Stangen hat, die getrennt werden
                              muͤssen.
                           Fig. 27. ist
                              die Ruͤststange und der Fallblok, der zum Einschlagen der Roͤhren
                              dient. Man bringt sie, noͤthigen Falles, uͤber dem Puncte, e, Fig. 5., an.
                           Die uͤbrigen Instrumente sind in Hrn. Garniers
                              Abhandlung beschrieben.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
