| Titel: | Verbesserung bei Verfertigung, Mischung und Zusammensezung der Seife, worauf Wilh. Pope, Mathematiker in Ball-alley, Lombard-Street, London, sich am 3ten December 1823 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 22, Jahrgang 1826, Nr. CX., S. 502 | 
| Download: | XML | 
                     
                        CX.
                        Verbesserung bei Verfertigung, Mischung und
                           Zusammensezung der Seife, worauf Wilh. Pope, Mathematiker in Ball-alley, Lombard-Street, London, sich am
                           3ten December 1823 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Nov. 1826. S.
                              300.
                        Pope's, Verbesserung bei Mischung der Seife.
                        
                     
                        
                           Hrn. Pope's Methode besteht darin,
                              einen Zentner Seife in feine Spaͤne zu schneiden, und dieser Menge sieben
                              Pfund feinen Mergel, und vier Loth Pottasche oder alkalisches Salz mit kaltem Wasser
                              gemengt, zuzusezen, worauf man alles so lange ruhen laͤßt, bis es eine
                              ziemlich gleichfoͤrmige Masse bildet, wozu ungefaͤhr 48 Stunden
                              nothwendig sind, und dann fleißig umruͤhrt. Man muß soviel Wasser zugießen,
                              als nothwendig ist der Mischung, die Consistenz eines Rahmes zu geben.
                           Das auf diese Weise zubereitete Material kommt dann in einen Kessel, und wird darin
                              erhizt, und mit eigenen Instrumenten so lange umgeruͤhrt, bis die ganze Masse
                              vollkommen gleichfoͤrmig geworden ist; dann in Model gegossen, und in
                              Stuͤke zum Verkaufe geschnitten.
                           Diese Seife kann auch parfuͤmirt werden, wenn sie zu feineren Zweken bestimmt
                              ist; in jedem Falle muß aber Mergel derselben zugesezt werden, wenn sie zum
                              Gebrauche auf der Haut bestimmt ist, indem sie dieselbe weich und glatt macht, und
                              gegen die aͤzende Einwirkung des Alkali schuͤzt.
                           ––––––––––
                           Das Repertory bemerkt, daß Baron von Doornick sich im Jahre 1804 ein Patent (Repertory. VIII. Bd. S. 88. II. Series) auf Seifen-Bereitung ertheilen ließ, indem er der Seife im fluͤßigen
                              Zustande 410 Pfund Mergel auf 690 Pfund Talg oder Oehl in der Seifen-Mischung
                              zersezte. Der Unterschied in dem Verhaͤltnisse des Mergels zwischen Hrn. Pope's und Baron von Doornicks
                              Patente, und der Unterschied in der Art der Beimischung ist wirklich
                              unbedeutend.
                           Kaustische Pottasche und Soda, vorzuͤglich leztere, kann, unter
                              gehoͤriger Behandlung, wohl die Thonerde aufloͤsen; da aber der
                              Patent-Traͤger nicht sagt, daß das Alkali dem Mergel im kaustischen Zustande
                              beigesezt werden soll, und auch nicht in hinlaͤnglicher Menge, um irgend eine
                              bedeutende Wirkung auf den thonigen Bestandtheil des Mergels zu aͤußern, so
                              duͤrfen wir wohl schließen, daß aus diesem Zusaze kein Nuzen hervorgeht.
                           Fourcroy bemerkt, daß Kalk die Seife zersezt; wir
                              koͤnnen daher wohl vermuthen, daß Mergel, in welchem gleichfalls Kalk
                              vorkommt, dieser Mischung ehe nachtheilig als nuͤzlich ist, und daß Thon
                              fuͤr sich, so rein als man ihn erhalten kann, zu diesem Zweke besser, als
                              Mergel ist.Vielleicht verstand Hr. Pope, wie oͤfters
                                    in England der gemeine Mann zu thun pflegt, unter Marl (Mergel) auch wirklich nur gemeinen Thon. A. d. Ueb.