| Titel: | Verbesserte schiebbare Ruhe an der Drehebank. | 
| Fundstelle: | Band 24, Jahrgang 1827, Nr. XXV., S. 123 | 
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                        XXV.
                        Verbesserte schiebbare Ruhe an der
                           Drehebank.
                        Aus dem American Mechanics' Magazine im London Mechanics'
                                 Magazine. N. 183. 24. Februar l. J.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Verbesserte schiebbare Ruhe an der Drehebank.
                        
                     
                        
                           Die gewoͤhnliche Ruhe reicht bei gewoͤhnlichen
                              Drehebaͤnken hin; wo aber Flaͤchen vollkommen flach, Walzen vollkommen
                              cylindrisch, und
                              Kegel genau zugedreht werden sollen, ist es unmoͤglich, dieß aus freier Hand
                              zu leisten. Man bedarf hierzu der schiebbaren oder beweglichen Ruhe, die den Kennern
                              der feineren Drehekunst laͤngst bekannt ist: viele Dreher kennen aber die
                              bewegliche RuheIn Deutschland Rast, Vorlage oder Auflage genannt. A. d. R. der HHrn. Mason und Baldwin noch nicht.
                           Um Cylinder fuͤr Strekwerke, Baumwollenspinn-Muͤhlen und alle
                              Maschinen, bei welchen man genau calibrirte Walzen hat, gehoͤrig abzudrehen,
                              bedient man sich einer starken geraden Stange, auf welcher ein Schieber sich
                              mittelst einer starken Schraube schieben laͤßt. In diesem Schieber
                              koͤnnen nun Werkzeuge von verschiedener Art befestigt, und nach Belieben
                              gestellt werden. Auf diese Weise dreht man Cylinder aus gehaͤrtetem Stahle,
                              mit welchem man auf die gewoͤhnliche Weise nie in's Reine kommen
                              wuͤrde. Je nachdem man diese schiebbare Stange in verschiedener Entfernung
                              stellt und die Meißel zugleich, wird der Durchmesser der Cylinder mit Leichtigkeit
                              bestimmt. Da ferner der Meißel hier sehr fest steht, und sehr genau angebracht ist,
                              lassen sich, auf diese Weise selbst Gegenstaͤnde mit hervorstehenden Kanten
                              abdrehen; man kann eine vierekige Stange zu einem Cylinder abdrehen, ohne die
                              mindeste Gefahr, daß der Meißel, wie man zu sagen pflegt, sich fangt. Auch zum
                              Schraubendreher dient diese Vorrichtung trefflich, die sich, so wie sie hier
                              dargestellt ist, an jeder gewoͤhnlichen Drehebank anbringen laͤßt.
                           A, Fig. 39. ist eine eiserne
                              Unterlage mit einer Furche an der unteren Seite zur Aufnahme des Kopfes eines
                              Schraubenbolzens. An der oberen Seite ist eine kleine walzenfoͤrmige
                              Hervorragung, die an ihrer, oberen Flaͤche flach ist, und ein Lager
                              fuͤr die Basis, B, bildet, die sich um einen
                              Central-Bolzen dreht, und durch das Niet, C, in
                              jeder Lage erhalten werden kann.
                           D, ist ein Gestell, welches mittelst der Stuͤzen,
                              E, E, mit der Basis, B,
                              verbunden ist. Es ist an seiner oberen Flaͤche vollkommen flach, und auf
                              dieser sind die beiden Leiter, F, F, befestigt, die zwei
                              spizwinkelige Furchen bilden, wodurch der Hauptschieber, G, in seiner Lage erhalten wird.
                           
                           G, der Hauptschieber mit zwei hervorstehenden Zungen, die
                              genau in die oben erwaͤhnten Furchen oder Falze passen, waͤhrend der
                              flache Theil desselben auf dem oberen Theile des Gestelles, D, ruht.
                           Zwischen den Leitern, F, F, in paralleler Richtung mit
                              denselben hinlaufend, ist die Hauptschraube, H, Fig. 40., die
                              durch ein halbkreisfoͤrmiges Niet laͤuft, R, welches an der unteren Seite des Hauptschiebers angebracht ist, und
                              durch zwei Lager an jedem Ende gestuͤzt, und auf dem Gestelle, D, befestigt ist.
                           I, ist ein freies Stuͤk Metall, welches zwischen
                              der Zunge und der schiefen Seite des Leiters eingesezt, und mittelst zweier kleinen
                              Schrauben, die durch die Zunge laufen, darauf befestigt wird.
                           K, eine halbwalzenfoͤrmige Bedekung, die an einem
                              der Leiter befestigt wird, und die Hauptschraube, H,
                              gegen die Einwirkung der Drehespaͤne sichert. Auf der oberen Seite des
                              Hauptschiebers, G, ist ein schwalbenschweifartiger Falz
                              zur Aufnahme des Querschiebers, L.
                           M, Fig. 40. ist eine
                              Schraube, durch welche der Querschieber bewegt wird. Sie laͤuft durch das
                              Halsstuͤk, N, und arbeitet in einem Niete, Q, Fig. 40., welches an dem
                              Hauptschieber, wie in Fig. 40 und 41. befestigt
                              ist.
                           P, P, P, Schrauben, durch welche der Drehe-Meißel
                              an dem Querschieber, L, befestigt wird.
                           R, Stell-Schrauben, die in dem Hauptschieber, G eingefuͤgt sind, um den Querschieber, L, (an welchem der Meißel befestigt ist), so zu stellen,
                              daß er in jeder beliebigen Tiefe schneidet.
                           Hieraus erhellt, daß durch die Hauptschraube, die gegen die Drehespaͤne
                              geschuͤzt ist, die Kraft auf die vorteilhafteste Weise auf dem Hauptschieber
                              in der Mitte der Leiter oder Fuͤhrer angebracht ist, waͤhrend die
                              Vorderseite, oder derjenige Theil des Hauptschiebers, wo der Meißel arbeitet, durch
                              das Ruhen auf dem Gestelle besser geschuͤzt und gestuͤzt ist, als wenn
                              er, wie auf den gewoͤhnlichen schiebbaren Ruhen
                              uͤberhaͤngt.Diese beweglichen Vorlagen sind in Deuschland in den meisten mechanischen
                                    Werkstaͤtten schon laͤngst bekannt und eingefuͤhrt, und
                                    nach und nach auf einen groͤßeren Grad von Vollkommenheit gebracht
                                    worden, als dieß bei der hier beschriebenen der Fall ist.A. d. R.
                              
                           
                        
                     
                  
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