| Titel: | Beschreibung eines verbesserten Schiebers zur Linier-Maschine der Kupferstecher. Von Hrn. W. Palmer, Clifton-Street, Finsbury, N. 18. | 
| Fundstelle: | Band 24, Jahrgang 1827, Nr. XXVI., S. 125 | 
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                        XXVI.
                        Beschreibung eines verbesserten Schiebers zur
                           Linier-Maschine der Kupferstecher. Von Hrn. W. Palmer, Clifton-Street, Finsbury, N.
                           18.
                        Aus den XLIV. B. der Transactions of the Society of Arts
                                 etc. im Repertory of Patent Inventions. Maͤrz
                              1827. S. 152.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Palmer's, Beschreibung eines verbesserten Schiebers
                           etc.
                        
                     
                        
                           Die Linier-Maschine ist fuͤr die Kupferstecher,
                              was die Dampfmaschine fuͤr die Fabrikanten ist. Ich habe an dem Theile dieser
                              Maschine, den man den Schieber und den Wagen nennt, eine Verbesserung angebracht,
                              wodurch diese Maschine dauerhafter, leichter zu fuͤhren, und einfacher und
                              wohlfeiler wird, als alle andere aͤhnliche Maschinen.
                           Die Genauigkeit und Sicherheit der jezt gebraͤuchlichen Maschinen dieser Art
                              haͤngt von Federn ab, und die Leichtigkeit in der Anwendung derselben von
                              Reibungswalzen: Vorrichtungen, die dort, wo es sich um eine staͤtige,
                              regelmaͤßige und gleichfoͤrmige, Bewegung als unerlaͤßliche
                              Bedingung handelt, sehr mangelhaft sind. Die Federn leiden mehr oder minder durch
                              die Temperatur, und lassen haͤufig nach, wenn ein anhaltender Druk lang auf
                              sie wirkt, und Reibungswalzen werden, wenn sie lang gebraucht werden, haͤufig
                              die Quelle von Fehlern. Ich wollte diese Maͤngel beseitigen, und die Maschine
                              so einfach machen, als moͤglich: ich wollte die Lagerung derselben
                              natuͤrlich machen, und so einrichten, daß sie durch ihre eigene Wirkung in
                              Ordnung gehalten wird. Die HHrn. Turrell, Bacon, Lowey
                              haben meinem Schieber ihren Beifall geschenkt; er diente ihnen so gut, wie mir.
                           Der Grundsaz, nach welchem mein Schieber vorgerichtet ist, ist den eines Hebelwerkes.
                              Der Wagen schiebt sich auf einer Flaͤche von Gußeisen, v, welche den verlaͤngerten Mittelpunct der Bewegung desselben
                              bildet. Zur Linken befindet sich ein kleines hervorstehendes Stuͤk Messing,
                              welches an dem Wagen befestigt ist, und gegen eine uͤberhaͤngende
                              gerade Kante mittelst des Gewichtes an der gegenuͤberstehenden Seite aufrecht
                              erhalten wird, welches Gewicht als ein Hebel wirkt, und jede Ungenauigkeit
                              verbessert und ausgleicht, die durch Reibung und haͤufigen Gebrauch entstehen
                              koͤnnte. Mittelst dieses Schiebers koͤnnen Linien von verschiedener Laͤnge
                              linirt werden, und obschon anhaltender Gebrauch die gerade Kante etwas verdirbt,
                              wird die dadurch entstehende Unvollkommenheit kaum merklich: denn so, wie man eine
                              Platte anfaͤngt, muß man sie enden, da das Hebelwerk immer dasselbe, und das
                              Lager immer gleichfoͤrmig ist.
                           Der Preis eines solchen Schiebers von 36 Zoll Laͤnge nach alter Art ist 20
                              Pfd. Sterl.; ich verfertige einen eben so langen nach meiner verbesserten Methode
                              gern fuͤr 7 bis 8 Pfd.
                           Fig. 25.
                              zeigt diesen Schieber von oben; Fig. 26. vom Ende her
                              gesehen.
                           a, a, die Linier-Stange, die ekig ist, wie die
                              Vorderstange an vielen eisernen Drehebaͤnken. Eine starke eiserne Schiene,
                              b, b, mit einer geraden Unterflaͤche
                              laͤngs c, c, ist auf dem eisernen Lager, d, aufgeschraubt, welches ein Stuͤk mit der
                              Stange, a, ist, und so gestellt, daß sie vollkommen
                              parallel mit der ekigen Oberflaͤche, a, a,
                              ist.
                           d, d, ist der Wagen oder Schlitten. Er ist an der
                              unteren Seite, uͤber der Stange, a, a, hohl
                              gegossen, wie das punctirte Parallelogramm zwischen e
                              und e, Fig. 25. zeigt, so daß
                              nur die beiden Enden, e und e, die Stange beruͤhren, die so ausgeschnitten sind, daß sie genau
                              an dieselbe passen, und sich frei an derselben schieben.
                           In der End-Ansicht zeigen die punctirten Linien unter e, die Hoͤhlung.
                           Eine andere Hoͤhlung, f, f, kann, wenn man will,
                              auch gegossen, und mit Blei ausgefuͤllt werden, wodurch das
                              uͤberhaͤngende Gewicht vermehrt wird. Ein Stuͤk, g, springt aus der Mitte des Schlittens vor, und ist
                              oben flach, so daß es unter der Flaͤche, c, c,
                              der Stange, b, hingleiten kann. Auf diese Weise
                              erhaͤlt der Schlitten drei Lager: das eine, g,
                              oben, die beiden anderen, e, e, unten; die beschwerte
                              Seite, f, f, haͤlt das Lager, g, immer in Beruͤhrung mit der unteren
                              Flaͤche von, c, c, auf welcher er sich
                              hinschiebt.
                           h, Fig. 25. ist der
                              Schwingarm.
                           i, i, sind seine beiden Mittelpuncte, und, j, ist die Spize des Griffels.
                           k, ist ein Rollknopf, wodurch der Schlitten
                              laͤngs der Stange hingeschoben werden kann. Wenn er gedreht wird, hebt die
                              Schnur, b, die Spize des Griffels so, daß dieselbe zu
                              der naͤchsten
                              Linie an das Lineal zuruͤkgefuͤhrt werden kann. Ein Stift, m, hindert den Schlitten an einem Ende abzuweichen, und
                              eine Schraube, n, die angezogen wird, nachdem der Magen
                              oder Schlitten an seinen Plaz geschoben wurde, hindert denselben vor Abweichungen an
                              dem anderen Ende.
                           o, o, sind zwei Loͤcher, mittelst welcher er zum
                              Gebrauche an seiner Stelle aufgeschraubt wird. Dieser Schlitten kann weder durch
                              Zufall verschoben, noch so schief gehoben werden, daß die Platte dadurch
                              beschaͤdigt wuͤrde, indem er bei dem Gebrauche so tief niedersteigt,
                              als es moͤglich ist, und ohne Ausziehung der Schraube, n, nicht von der Stelle gebracht werden kann.
                           Da die Oberflaͤchen der Kupferplatten noch immer nicht vollkommene
                              Flaͤchen sind, und also mit der Linier-Stange vielleicht nicht
                              vollkommen parallel seyn koͤnnen, so muͤssen die Mittelpuncte der
                              Schwingung, i, i, genau rechte Winkel mit der
                              Linier-Stange, a, a, bilden, und horizontal oder
                              parallel mit der Kupferplatte seyn: dann werden die geringen Abweichungen in der
                              Oberflaͤche des Kupfers keinen bedeutenden Unterschied in der Entfernung der
                              Linien bilden. Wenn aber die Mittelpuncte, i, i, nicht
                              unter rechten Winkeln stehen, wird jede Ungleichheit in der Platte einen
                              verhaͤltnißmaͤßigen Unterschied in der Entfernung oder Geradheit der
                              Linien bilden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
