| Titel: | Neue Methode, den Zufluß des Wassers in den Kesseln der Dampfmaschinen, vorzüglich auf Dampfbothen, zu reguliren. Von Hrn. Joh. Potter. | 
| Fundstelle: | Band 24, Jahrgang 1827, Nr. LIX., S. 308 | 
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                        LIX.
                        Neue Methode, den Zufluß des Wassers in den
                           Kesseln der Dampfmaschinen, vorzuͤglich auf Dampfbothen, zu reguliren. Von Hrn.
                           Joh.
                              Potter.
                        Aus Gill's
                           technical
                                 Repository. N. 61.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Potter's, neue Methode, den Zufluß des Wassers in den Kesseln der
                           Dampfmaschinen zu reguliren.
                        
                     
                        
                           Gegenwaͤrtige Vorrichtung taugt sowohl bei
                              Dampfmaschinen mit hohem, als mit niedrigem Druke. Sie ist so, wie bei den
                              gewoͤhnlichen Kesseln mit niedrigem Druke: sie wird durch einen Schwimmer
                              regulirt, der in dem Kessel an einem Drahte haͤngt, der mit dem Ende eines
                              Hebels in Verbindung steht, an dessen anderem Ende ein Gegengewicht angebracht
                              ist.
                           In Fig. 9., ist
                              a, a, ein Durchschnitt des oberen Theiles des
                              Kessels; b, die Hoͤhe des Wassers in dem Kessel;
                              c, der Schwimmer; d, ein
                              Draht, an welchem der Schwimmer haͤngt; er laͤuft durch eine Nuß in
                              dem oberen Theile des Kessels, und ist mit dem Ende eines Hebels, e, verbunden, der um, f, als
                              seinen Mittelpunct spielt. g, ist ein Draht an dem
                              anderen Ende des Hebels, e; der untere Theil dieses
                              Drahtes endet sich in eine Metall-Stange, die mit dem Hebel des Hahnes, i, in Verbindung steht. h,
                              ist ein Gegengewicht, das nach dem Gewichte des Schwimmers, c, eingerichtet werden kann, j, ist die
                              Drukpumpe, die von der Maschine selbst getrieben wird, k, die Wasser-Cisterne; l, l, die
                              Zufuͤhrungs-Roͤhre, die das Wasser von der Pumpe in den Kessel
                              leitet; m, und, n, sind die
                              beiden Klappen der Drukpumpe; o, o, ist eine
                              Roͤhre, die zwischen den beiden Klappen, in, und, n, in die Cisterne, k, laͤuft, und an
                              welcher der Hahn, i, sich befindet.
                           
                           Diese Maschine spielt nun auf folgende Weise. Wenn der Kessel eine
                              hinlaͤngliche Menge Wassers erhaͤlt, ist der Hahn, i, offen, und das Wasser fließt also, statt durch die
                              Klappe, m, getrieben zu werden, durch den Hahn, i, in die Cisterne, k,
                              zuruͤk. Wenn es aber in dem Kessel an Wasser fehlt, wird der Hahn, i, durch das Spiel des Schwimmers, c, geschlossen, folglich das Wasser durch die Klappe,
                              in, getrieben, und steigt in der Roͤhre, l, l,
                              hinauf in den Kessel, bis es daselbst die gehoͤrige Hoͤhe erreicht, wo
                              dann der Hahn, i, durch das Sinken des Schwimmers wieder
                              geoͤffnet wird.
                           Eine andere Methode zu demselben Zweke, die in gewissen Faͤllen den Vorzug
                              verdient, ist folgende. Die Roͤhre, o, o, und der
                              Hahn, i, werden gaͤnzlich beseitigt, und die zur
                              Pumpe fuͤhrende Oeffnung wird geschlossen. Dafuͤr kommen aber
                              folgende, durch punctirte Linien angedeutete, Theile. p,
                              ist eine Verlaͤngerung der eisernen Stange, die an dem unteren Ende des
                              Drahtes, g, angebracht ist, und diese
                              Verlaͤngerung ist an dem Ende eines Hebels angebracht, der um, q, als um seinen Mittelpunct spielt. Das
                              gegenuͤberstehende Ende dieses Hebels hielt in einer Oeffnung, die zu seiner
                              Aufnahme in dem unteren Theile der Roͤhre angebracht ist, die das Wasser zur
                              Klappe, n, fuͤhrt, und von diesem Ende des Hebels
                              laͤuft die Stange, r, an die untere Seite dieser
                              Klappe, n. Diese Vorrichtung hielt auf folgende
                              Weise.
                           Wenn der Kessel eine hinlaͤngliche Menge Wassers enthaͤlt, wird die
                              Klappe, n, durch die Stange, r, gehindert sich zu schließen, und das Wasser laͤuft, statt durch
                              die Klappe, m, getrieben zu werden, durch die Klappe,
                              n, in die Cisterne zuruͤk. Wenn es aber an
                              Wasser fehlt, zieht sich die Stange, r, von der unteren
                              Seite der Klappe, n, zuruͤk, indem der Schwimmer,
                              c, in dem Kessel sinkt. Die Klappe, n, kann sich demnach nach Belieben schließen, und
                              folglich wird das Wasser durch die Klappe, m, in den
                              Kessel getrieben, und wenn das Wasser daselbst sich bis zu einer gehoͤrigen
                              Hoͤhe gehoben hat, wird die Stange, r, wieder
                              gehoben, indem der Schwimmer steigt, und haͤlt die Klappe, n, offen, so daß alles Wasser zuruͤk in die
                              Cisterne fließt.
                           Es wird vielleicht gut seyn, jenes Stuͤk des Drahtes, d, welches durch die Nuß laͤuft, bei Dampfmaschinen von hohem Druke
                              aus Silber zu machen; er wuͤrde dann um vieles duͤnner seyn koͤnnen, und nicht
                              so leicht angegriffen werden, wie wenn er aus Messing oder Kupfer ist; folglich auch
                              leichter und sicherer spielen.
                           Bei Dampfmaschinen auf Dampfbothen, wo man die langen schweren
                              Zuleitungs-Roͤhren der Landmaschinen nicht brauchen kann, ist diese
                              Vorrichtung vorzuͤglich anwendbar.
                           
                        
                     
                  
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