| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 24, Jahrgang 1827, Nr. LXXIV., S. 370 | 
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                        LXXIV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der Patente, welche in London vom 27. Maͤrz
                              1827 bis 9. April ertheilt wurden.
                           
                              Dem Aristides Franklin
                                    Mornay, Esqu. zu Ashburton House, Putney Heath, Surrey: auf
                                 Verbesserungen in der Zubereitung zum Schmelzen und im Schmelzen von Erzen und
                                 anderen Substanzen, die gewisse Metalle enthalten, oder im Ausscheiden solcher
                                 Metalle aus diesen Erzen und Substanzen. Dd. 27. Maͤrz 1827.
                              
                           
                              Dem Matthew Bush,
                                 Calico-Druker zu Dalmonach Printfield, in der Naͤhe von Bonhill
                                 bei Dunbarton, North Britain: auf Verbesserungen in der Maschinerie oder dem
                                 Apparate zum Druken der Calico's und anderer Fabrikate. Dd. 27. Maͤrz
                                    1827.
                              
                           
                              Dem Bennett Wodcroft,
                                 Fabrikant zu Manchester: auf gewisse Verfahrungsarten und
                                 Apparate, um Gewebe von Linnen, Cotton, Seide, Wolle oder irgend einem anderen
                                 Faserstoffe zu druken und zur Fabrikation vorzubereiten. Dd. 31. Maͤrz
                                    1827.
                              
                           
                              Dem Henry Asprey
                                    Stothert, Grundeigenthuͤmer zu
                                 Bath: auf Verbesserungen an, oder Zuthaten zu
                                 Pfluͤgen. Dd. 4. April 1827.
                              
                           
                              Dem John Paterson
                                    Reid, Kaufmann und Fabrikant, Glasgow: auf
                                 eine Verbesserung oder Verbesserungen an Weberstuͤhlen, um Zeug von
                                 verschiedener Art zu weben. Dd. 4. April 1827.
                              
                           
                              Dem Joseph Tilt,
                                 Kaufmann zu Prospect Place, Southwark, Surrey: auf gewisse Verbesserungen an den
                                 Siedekesseln, die man zum Salzsieden braucht, und gewoͤhnlich Salzpfannen
                                 nennt, sowie in der Art, das Salzwasser zu erhizen. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 4. April 1827.
                              
                           
                              Dem Edwart Cowper,
                                 Gent. zu Clapham Road Place, Lambeth, Surrey: auf
                                 Verbesserungen im Notendruken. Dd.
                                 5. April 1827.
                              
                           
                              Dem James Shudi
                                    Broadwood, Klaviermacher zu Great Pulteney Street, Westminster:
                                 auf Verbesserungen an großen Piano-fortes. 
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Pat. Inv. Mai 1827.)
                              
                           
                        
                           Neue Dampf-Maschine der HHrn. Bernet und Gauwin.
                           Die HHrn. Bernet und Gauwin haben der k. Akademie zu
                              Paris am 18. Decbr. eine Dampfmaschine vorgestellt, in welcher statt des
                              gewoͤhnlichen Kessels, Roͤhren angebracht sind, in welche man nur
                              soviel Wasser auf ein Mahl einsprizt, als zur Erzeugung einer Menge Dampfes
                              hinreicht, die den Staͤmpel ein Mahl zu bewegen vermag. Die Maschine ist
                              leichter, kleiner als die gewoͤhnlichen und wohlfeiler. Die Gefahr des
                              Zerplazens ist hier beinahe vollkommen beseitigt. In Bezug auf Ersparung an
                              Brennmaterial ist der Vortheil bei dieser Maschine noch unentschieden. (Annales de Chimie. Febr. 1827. S. 137.)
                           
                        
                           Eine neue Mineral-Farbe.
                           Man hat so eben in der Umgegend von Besançon ein neues Mineral entdekt,
                              welches man auf feine Anwendung in der Mahlerei gepruͤft hat. Es gibt eine
                              nußbraune Farbe, die allen chemischen und physischen Agentien widerstehen kann, die
                              auf die Mahlerei Einfluß haben koͤnnen; auch behaͤlt es seine Nuance
                              ganz bei, man mag es mit Wasser, Kleister, Gummi, Firniß oder Oehl abreiben. Mit
                              Schieferweiß oder weißer Farbe vermengt, gibt diese Farbe den wahren Ton vom
                              Uebergange des Hellen in's Dunkle bei den Fleischfarben; man hat es
                              Burgmonter-Braun (brun de Burgmont) genannt. (Journal des Dèbats, 24. Febr. 1827, und Bull. des sc. techn. Maͤrz 1827, S. 167.
                           
                        
                           Ueber das vermuthete Vorkommen des chlorinsauren
                              Mangan-Oxydes im Braunsteine.
                           Hr. Mac Mullin hatte bemerkt
                              (Institution Journal, Bd. 22. S. 231), daß, wenn
                              Schwefelsaͤure zu Braunstein gegossen wird, sich Chlorine entbindet, er
                              glaubte, daß dieses von einem salzsauren Salze herruͤhren wuͤrde,
                              welches dem Braunsteine oft beigemengt seyn koͤnnte, und kochte daher etwas
                              Braunstein mit Wasser aus, welches aber sodann in seinem Versuche durch
                              Silberaufloͤsung nicht getruͤbt wurde; dieser Versuch nebst einigen
                              anderen fuͤhrte ihn auf den Schluß, daß das natuͤrliche schwarze
                              Manganoxyd zum Theile chlorinsaures Manganoxyd ist. (Vergl. polyt Journ. Bd. XXIV. S. 178). Hr. Richard Phillips zeigt nun aber in dem Phil. Mag. and Annales of Phil. April 1827, S. 314, daß
                              Hr. Mullin durch ungenaue
                              Versuche auf eine ganz irrige Meinung gefuͤhrt worden ist. Er bemerkt, daß
                              ihm sehr reine Braunsteinarten aus England und Deutschland mit Schwefelsaure
                              sogleich Chlorine ausgaben; dieses fand jedoch nicht mehr Statt, sobald er sie
                              ausgewaschen hatte. Einige Versuche mit dem Wasser, worin der Braunstein ausgekocht
                              worden war, uͤberzeugten ihn bald, daß es salzsauren und schwefelsauren Kalk
                              enthielt. Ersteres Salz hatte demnach die Chlorine-Entwiklung veranlaßt.
                           
                        
                           Ueber Gravirung und Faͤrbung des Stiches auf
                              Elfenbein.
                           Gewoͤhnlich gravirt man, wenn man Elfenbein schwarz verzieren will, die
                              Zeichnung in Elfenbein, und fuͤllt die Striche mit hartem schwarzen Firnisse
                              aus. Diese Arbeiten werden gesucht, aber zu schlecht bezahlt, um Kuͤnstler
                              von Rang anzuziehen. Hr. Cathery, (Gill's
                              techn. Repos. N. 62 S. 97) uͤberzieht das
                              Elfenbein mit dem gewoͤhnlichen Kupferstecher-Firnisse, und zeichnet
                              auf denselben mit der Aeznadel; gießt hierauf eine Ausloͤsung von 120 Gran
                              feinen Silbers in 2 Loth Salpeter-Saͤure, und verduͤnnt diese
                              Aufloͤsung mit einem Quart reinem destillirten Wasser. Nach einer halben
                              Stunde, (je nachdem naͤmlich der Ton mehr oder weniger tief seyn soll) wird
                              die Fluͤßigkeit abgegossen, und die Oberflaͤche mit destillirtem
                              Wasser abgewaschen, und mit Loͤschpapier getroknet; dann dem Lichte eine
                              Stunde lang ausgesezt, und der Firniß mit Terpenthin-Oehl abgenommen. Die
                              Zeichnung bleibt nun fuͤr immer auf dem Elfenbeine, schwarz oder
                              schwarzbraun, und wird immer schwarzer, je laͤnger sie dem Lichte ausgesezt
                              ist. Durch Aufloͤsungen von Gold, Platinna, Kupfer etc. kann man der
                              Zeichnung auch andere Farben geben.
                           
                        
                           Elastische Model.
                           Gewisse Gegenstaͤnde lassen sich bekanntlich nur aͤußerst schwierig in
                              Thon, Gyps oder Wachs abgießen, so daß man einen Model zu weiteren Abguͤssen
                              hieraus erhaͤlt. Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten schlug Hr. Douglas Fox vor, Leim zum Abgießen
                              zu waͤhlen, und diesen uͤber den abzuformenden Gegenstand wie Gyps
                              oder Wachs zu gießen, und dann, wenn er anfaͤngt zu erhaͤrten, mit
                              einem Messer so zu zerschneiden, wie es zur bequemen Abloͤsung der
                              Stuͤke, die dann leicht wieder zusammengesezt werden koͤnnen,
                              nothwendig ist. (Aus den Transactions of the Society of
                                 Arts im Mechanics' Register, N. 13. S. 310.
                              Auch im London Journ. Maͤrz 1827. S. 39, und in
                              Gill's
                              techn. Repos. Febr. S. 122.)
                           
                        
                           
                           Ueber eine Verbesserung bei dem Steindruke.
                           Hr. Engelmann bemerkt in einer
                              Zuschrift an die Société de
                                 l'Encouragement in ihrem Bulletin N. 271, S.
                              31, daß es sich bei dem Steindruke vorzuͤglich darum handelt, zu bestimmen:
                              „was auf der Oberflaͤche des Steines geschieht,
                                 wenn man die Zubereitung auf derselben auftraͤgt; und daß es sich um ein
                                 Mittel handelt, wodurch derselbe in seinen urspruͤnglichen Zustand
                                 gelangen kann, ohne daß die Zeichnung dadurch leidet, und wodurch man alle die
                                 verschiedenen notwendigen Ausbesserungen machen koͤnnte.“
                              
                           Hr. Engelmann bemerkt, daß, wenn man vor dem Abdruke den Stein mit einer
                              Gummi-Aufloͤsung uͤberzieht, die mit etwas Salpeter-
                              oder Salz-Saͤure gesaͤuert ist, diese Aufloͤsung auf den
                              Stein selbst wirkt, und eine unaufloͤsliche Masse auf demselben laͤßt,
                              die sich nur sehr schwer mit einem mit Essigsaͤure saͤuerlich
                              gemachten Wasser wegschaffen laͤßt. Indessen, sagt er, ist dieses Mittel doch
                              noch das beste, was er kennt, und es erlaubt zuweilen den Stein in jenen Zustand
                              zuruͤkzufuͤhren, in welchem man die noͤthigen Verbesserungen
                              auf demselben anbringen kann.
                           Um den Stein in seinen urspruͤnglichen Zustand zuruͤkzubringen, findet
                              Hr. Payen ein leichtes
                              Alaunwasser den angestellten Versuchen zu Folge sehr dienlich.
                           
                        
                           Steindruk, eine chinesische Erfindung.
                           Nach einer neuen Ausgabe des Spiegels der Mandschou Sprache, der im J. 1772 auf
                              Befehl des Kaisers Kian Loung herausgegeben wurde, ist der Steindruk deutlich eine
                              chinesische Erfindung. Biblioteca italiana. Klaproth.
                              (Febr. 1827, ausgegeben am 4. April 1827) S. 280.
                           
                        
                           Yandal's Refrigerator.
                           Wir haben von Yandal's
                              Refrigerator aus dem Lond. Journ. of Arts XII. B. S. 143
                              Nachricht gegeben. Dort wurde die Vermuthung geaͤußert, daß derselbe auch
                              statt der Schlangenroͤhre oder des Wurmes bei Brantwein-Brennereien
                              benuͤzt werden koͤnnte. Zeither wurde er auch wirklich in der
                              Brantweinbrennerei der HHrn. Haworth und Comp., Lane, Thames-Street benuͤzt. Er
                              nimmt nicht mehr Raum ein, als ein Wuͤrfel, dessen Seiten eine Flaͤche
                              von 2 □Fuß bilden. Man braucht in Einer Minute nicht mehr zur Verdichtung des
                              Geistes als Ein Quart Wasser, waͤhrend man sonst mehrere Gallons hierzu
                              brauchte. Der Brantwein wird ferner mittelst dieses Kuͤhlers durch
                              zweimahliges Abziehen so stark, wie sonst bei viermahligem. (Lond. Journ. of Arts, N. 76. S. 469.)
                           
                        
                           Anwendung der Kohle zu den Firnissen.
                           Hr. Ferrari, Pharmaceut zu
                              Vigavano hat das Glaspulver, welches viele Leute bei der Firniß-Bereitung
                              anwenden, durch Kohle ersezt, die ebenfalls gepulvert wird. Die Kohle verhindert das
                              Anhangen der Harze an den Boden des Gefaͤßes viel besser, als Glas; sie
                              vertheilt sie und erleichtert ihre Aufloͤsung. (Aus der Anatologia Novbr. und Decbr. 1826 im Bullet. des scienc. techn. Maͤrz 1827. S.
                              173).
                           
                        
                           Ueber Seide, die in England gezogen wurde,
                           gibt der XLIV. B. der Transactions of
                                 the Society (in Gill's
                              techn. Repos. Maͤrz 1827 S. 188) eine
                              interessante Notiz. Ein Frauenzimmer, Miß Pether, zog die
                              schoͤnste Seide, und erhielt dafuͤr die große silberne Medaille. Sie
                              hielt die Raupen in einer gegen Mittag gelegenen Stube, ohne alle kuͤnstliche
                              Waͤrme, und fuͤtterte sie, was aͤußerst merkwuͤrdig ist,
                              bis zur lezten
                              Haͤutung mit dem gemeinen Kopfsalate (in Bayern Haͤupel-Salat – „the
                                    worms were fed on the common cabbage lettuce till the last time of changing
                                    their skin“). Nach diesem fuͤtterte sie dieselben
                              erst mit Maulbeerblaͤttern. Dieses aͤußerst merkwuͤrdigen
                              Umstandes wegen ward ihr die Medaille zuerkannt. In Hinsicht auf Guͤte ward
                              diese Seide von allen Seidenhaͤndlern und Fabrikanten fuͤr besser
                              erkannt, als die Bengalische. Ein Muster, N. 1, kam der Seide von Fossombrone
                              hoͤchst nahe, und war das Pfund 21–22 Shill. werth (12 fl. 36 bis 13
                              fl. 12 kr.) N. 2, 3, 4, sind der Neapolitaner, Bergamasker und Mailaͤnder
                              Seide gleich (im Pfunde zu 17–19 Shill.) Der Ausschuß der Society of Arts bemerkt, daß es uͤbrigens an
                              dieser Seide nicht von Seite der Raupen fehlt, die sie spannen, sondern von Seite
                              der weniger geuͤbten Haͤnde, die sie abwanden.
                           
                        
                           Ueber die Toskanischen Strohhuͤte.
                           In den Annali univers. di Tecnol. August 1826, S. 128
                              findet sich ein Aufsaz uͤber diese Huͤte, dessen Verfasser die
                              Italiener zu dem Handel mit Strohhuͤten aufzumuntern sucht, der nun zwischen
                              England und Frankreich zu beginnen anfaͤngt, er fuͤhrt als Hauptgrund
                              an, daß unter den Huͤten, die der Société royale zu Dublin vorgelegt wurden, einer von Antoxanthum odoratum und die uͤbrigen von Cynosurus cristatus waren, und somit Italien, da die
                              Substanzen nicht gleich sind, keine Concurenz in dieser Fabrikation zu
                              fuͤrchten hat. (Bullet. des scienc. techn.
                              Maͤrz 1827. S. 174.)
                           
                        
                           Ueber Strohhuͤte-Fabrikation in England.
                           Es scheint, bei der Theilnahme, die nun auch die Paͤchter in England an
                              Erzeugung eines zum Flechten der Strohhuͤte tauglichen Weizen- und
                              Rokenstrohes nehmen, der wahrhaft patriotischen Anstrengungen der Society of Encouragement endlich zu gelingen, die
                              Verfertigung der Florentiner Strohhuͤte in England einheimisch zu machen. Die
                              Gesellschaft vertheilte in dem lezten Jahre, nach ihrem Berichte im 44. B. der Transactions of the Soc. for the Encouragement of Arts
                              (in Gill's
                              techn. Rep. Maͤrz 1827, S. 180) an 600 fl. Preise
                              fuͤr die am schoͤnsten geflochtenen Huͤte. Mehrere der
                              eingesendeten Arbeiten sind wirklich so schoͤn, daß Kenner sie nicht von
                              echten Florentiner Huͤten zu unterscheiden vermoͤgen. Die Vortheile
                              der Verbreitung dieses Zweiges von Industrie lassen sich nicht berechnen: ein
                              Lahmer, der bisher seinem Kirchspiele zur Last fiel, sticht so schoͤn, daß er
                              in einer Schule einigen 30 Kindern Unterricht ertheilt. Ein Einsender der
                              zerstreuten Aufsaͤze, die a. a. O. gesammelt sind, bemerkt sehr richtig, daß,
                              da alle inlaͤndischen Graͤser zur Verfertigung solcher Huͤte
                              nach so vielen angestellten Versuchen nichts taugen, man vielmehr denjenigen Preise
                              ertheilen sollte, die auf ihren Aekern ein zu dieser Arbeit taugliches Stroh bauen:
                              denn man muß hier Sommer-Weizen und Roken nicht wegen des Kornes, sondern
                              wegen des Strohes bauen, wie in Toscana, und auf Korn verzichten. Man faͤngt
                              sogar auf den Orkney-Inseln an, Stroh nach Florentiner Art zu bauen und
                              Florentiner Huͤte zu flechten. Der Weizen, zu welchem man den Samen aus
                              Toscana dahin kommen ließ, gedieh nicht. Man baut dort das Stroh in leichten gut
                              geduͤngten Sand und rechnet 20 Bushels Aussaat auf den Aker. Man schneidet,
                              wenn die Aehre in der Bluͤthe ist, bindet das Stroh an dem Wurzelende in
                              Buͤndel von 2 bis 3 Zoll im Durchmesser, stellt es in Kufen,
                              uͤbergießt es mit siedendem Wasser, das man ungefaͤhr eine halbe
                              Stunde daruͤber stehen laͤßt, und breitet es dann auf dem Sande aus,
                              was besser ist, als auf Gras, weil es auf Sand nicht so leicht schimmelig wird. Bei
                              guter Witterung und fleißigem Umkehren ist das Bleichen in 2 bis 3 Tagen gethan.
                              Eine einzige nebelige Nacht, die das Stroh schimmelig macht (man glaubt, es faͤllt
                              Mehlthau, Mehldew) verdirbt die ganze Strohernte, und
                              man muß immer 50 p. C. Verlust beim Bleichen rechnen. Es handelt sich also um eine
                              bessere Bleich-Methode. Man baute im vorigen Jahre 5 Acres Stroh, die 12,000
                              Schok (Schok = 20) Geflechte geben. Man rechnet 3 Schok Geflechte zu einem Hute, und
                              wird also aus obigem Strohe im Durchschnitte 4000 Huͤte erhalten, oder einen
                              Werth von 5000 Pf. (60,000 fl.) 500 Menschen finden dabei Beschaͤftigung.
                              Schaͤzt man den Werth der in England jaͤhrlich gebrauchten
                              Florentiner-Huͤte nur auf 500,000 Pf. (6 Millionen fl.), so
                              wuͤrden 700 Acres unfruchtbaren Landes bestellt und 50,000 Menschen (Kinder
                              und Weiber) nuͤzlich beschaͤftigt werden koͤnnen.
                           
                        
                           Schimmelige Faͤsser zu reinigen.
                           „Frischer Kuͤhduͤnger mit Wasser destillirt, in welchem vier
                                 Theile Salz und Ein Theil gemeiner Alaun aufgeloͤst wurden, muß zersotten
                                 und heiß in das Faß geschuͤttet werden, welches man dann genau
                                 zuspuͤndet und gehoͤrig schuͤttelt. Diese Operation muß
                                 mehrere Mahle wiederholt, und das Faß jedes Mahl mit reinem Wasser ausgeschwenkt
                                 werden.“ (Mechanics' Magazine. N. 189. 7.
                              April. S. 215Wir fuͤhren dieses Recept, woͤrtlich uͤbersezt, bloß
                                    deswegen an, damit man sieht, welche Vorurtheile und welcher
                                    Koͤhlerglaube noch in England herrschen, da eines der angesehensten
                                    Journale ein solches Recept aufzunehmen nicht verschmaͤht. A. d.
                                    U..)
                           
                        
                           Vorrichtung, mittelst welcher Blinde schreiben
                              koͤnnen.
                           Dieser Apparat findet sich unter dem laͤcherlichen Namen, Coecographe, in den Annales
                                 mansuelles de l'Industrie, Maͤrz l. J. S. 317 beschrieben und
                              abgebildet. In der Ueberzeugung, daß selbst die Sehenden zuviel schreiben, und daß
                              das Unheil noch groͤßer werden wuͤrde, wenn auch die guten Blinden
                              schrieben, wollen wir uns begnuͤgen, die Vorstaͤnde der Institute
                              fuͤr Blinde auf diesen Apparat aufmerksam gemacht zu haben, und wollen jedem
                              derselben das Original zur Pruͤfung mit Vergnuͤgen mittheilen, wenn es
                              von uns verlangt wird.
                           
                        
                           Denkmaͤhler der Kaiserinn M. Louise.
                           Die Biblioteca italiana liefert in ihrem neuesten Hefte,
                              Maͤrz (publ. 27. April), eine Anzeige der principali
                                 monumenti innalzati dal 1814 a tutto il 1823
                              da S. M. imp. M.
                              Luigia, pubbl. da
                              Toschi, A. I. V. N.
                              Bettoli, e descritti da
                                 N.
                              Leoni. Fogl. Parma
                              1826 p. XIV. e 36 e. 15 tav. Es sind hier die
                              Bruͤken uͤber den Taro und die Trebbia, das neue Theater, die Akademie
                              der bildenden Kuͤnste, der Kirchhof, das Leichenhaus, das Irren- und
                              Siechenhaus, die Bibliothek De Rossi (Libreria Derossiana) das Collegium Lalatta, die
                              Militaͤr-Schule, das Gebaͤrhaus, das Erziehungshaus fuͤr
                              kuͤnftige Handwerker, das Armen: und Waisenhaus, welche die Kaiserinn
                              waͤhrend 9 Jahren erbauen ließ, beschrieben und abgebildet, und diese
                              Meisterwerke der Baukunst koͤnnen vielleicht hier und da unseren
                              Baukuͤnstlern zum Studium dienen, wenn sie nicht zu sehr mit Baurissen
                              fuͤr neue Franciscaner- und Jesuiten-Kloͤster
                              beschaͤftigt sind, oder mit hoͤlzernen Bruͤken, die nach jedem
                              Hochwasser neu gebaut werden muͤssen.
                           
                        
                           Uebersehene Talente in England.
                           „Waͤhrend die Hollaͤnder“ sagt Hr. Knowles in seinem Werke:
                           
                           „The Preservation of the Navy“„ihren Witsen unterstuͤzten; die
                                 Franzosen ihren Bougner, du Hamel, Clairbois, Borda
                                 und Romé; die Spanier ihren Juan; die Schweden ihren Chapman; ließen die Englaͤnder den Verfasser ihres besten
                                 Werkes uͤber Schiffbau, Mungo, Murray, (a Treatise on Shipbuilding and Navigation. 1754),
                                 einen Mann von dem rechtlichsten und liebenswuͤrdigsten Charakter, als
                                 Zimmermann auf Deptford Yard sterben.“War das nicht genug? Haͤtte man ihn nicht einsperren oder
                                    aufhaͤngen sollen? A. d. U. (Mechanics' Magaz. N. 190. 14. April. S.
                              239.)
                           
                        
                           Conservatorium der Kuͤnste und Gewerbe.
                           Der Koͤnig von Holland hat zu Bruͤssel ein Conservatorium der
                              Kuͤnste und Gewerbe (Conservatoire des Arts et
                                 Métiers) zu errichten befohlen. (Bullet. d.
                                 Sc. tehn. N. 1. p. 65.)
                           
                        
                           Ueber Labarraque's Chlorin-Natrum.
                           Das Philos. Magaz. and Ann. of Phil. April 1827 theilt S.
                              304 einen Auszug aus einer Vorlesung mit, welche Hr. Dr.
                                 Granville in der Royal Society uͤber die
                              chemische Konstitution und die Wirkung der beiden desinficirenden
                              Fluͤßigkeiten des Hrn. Labarraque hielt.
                           Hr. Labarraque nannte diese
                              beiden Fluͤßigkeiten Chlor-Kalk und Chlor-Natrum die
                              Beobachtungen, welche Hr. Labarraque uͤber die faͤulnißwidrige Kraft derselben
                              angab, (vergl. polyt. Journ. Bd. XXII. S.
                                 359) fand man allgemein bestaͤtigt; aber Labarraque hatte durchaus keine wissenschaftliche Untersuchung
                              uͤber die chemische Constitution dieser Fluͤßigkeiten angestellt.
                           Da Hr. Dr. Granville Gelegenheit hatte, die eine
                              derselben, naͤmlich das sogenannte Chlor-Natrum, in
                              betraͤchtlicher Menge zu gebrauchen, so analysirte er diese
                              Fluͤßigkeit, um ihre wirkliche Zusammensezung zu erfahren. Das Resultat
                              seiner Untersuchung war, daß die vermeintliche
                              Chlor-Natrum-Aufloͤsung in der That ein Gemisch ist aus:
                           
                              
                                   73,53
                                 trokenem salzsauren Natrum (Chlor-Natronium)
                                    
                                 
                              
                                   26,47
                                 neutralem chlorinsauren Natrum,
                                 
                              
                                 –––––
                                 
                                 
                              
                                 100,00,
                                 
                                 
                              
                           mit einem Ueberschuße von Chlorine, welche dem doppelten
                              Volumen des angewandeten Wassers gleich ist, wenn man die Fluͤßigkeit genau
                              nach Labarraque's Vorschrift
                              bereitet. Obige Verbindungen entstehen nicht durch Wasserzersezung, sondern durch
                              eine besondere Anordnung der Elemente, die in der Aufloͤsung enthalten sind.
                              Zwanzig Unzen dieser Fluͤßigkeiten enthalten 725 Gran feste
                              Bestandtheile.
                           Hr. Dr. Granville hat sich bemuͤht, zu beweisen,
                              daß die ausgezeichneten Eigenschaften obiger Fluͤßigkeit, wie es auch
                              einleuchtend ist, von der Chlorine herruͤhren, und keineswegs von den darin
                              enthaltenen Salzen. Man erhaͤlt aͤhnliche Resultate, wenn eine
                              einfache Aufloͤsung der Chlorine in Wasser angewandt wird; aber die
                              Entweichung des Gases ist dann betraͤchtlich, und fuͤr diejenigen,
                              welche damit arbeiten, sehr beschwerlich. Dieses ist jedoch nicht der Fall, wenn die
                              Chlorine in eine Aufloͤsung der obengenannten Salze geleitet wird, und die
                              Gegenwart dieser Salze dient daher nach Dr. Granville
                              dazu, das Bestreben der freien Chlorine in Gasgestalt zu entweichen, zu vermindern.
                              – Hr. Dr. Granville wird seine Untersuchungen
                              uͤber die Wirkung dieses Mittels fortsezen.
                           
                        
                           
                           Ertrag der Kupferbergwerke in Cornwall.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 24, S. 376
                              Im lezten Halbjahre 1825; Im ersten
                                 Halbjahre 1826; Im zweite Halbjahre 1826; Tonnen Erz; Tonnen Kupfer; Werth der
                                 Erze; Consolidated und United Mines; East Crinnis; Dolcoath; Wheal Buller und
                                 Beauchampe; Pembrok; Poldice u. Wheal Unity; Lanescot; Wheal Montague und Wheal
                                 Harmony; Ting-Tang; kleine Bergwerke; Ertrag Eines Ztrs. an Kupfer;
                                 Durchschnitts-Werth; Wheaal, Maiden und Carharrack; Penstruthal
                              
                           (Aus den Annals of Philosophy. N. S. Maͤrz S.
                              233.)