| Titel: | Neue Fassung an den Regen- und Sonnenschirmen, worauf Hr. Ant. Guillemin zu Paris am 26. Juli 1816 sich ein Brevet d'Invention auf 5 Jahre ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 24, Jahrgang 1827, Nr. LXXXIX., S. 416 | 
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                        LXXXIX.
                        Neue Fassung an den Regen- und
                           Sonnenschirmen, worauf Hr. Ant.
                              Guillemin zu Paris am 26. Juli
                              1816 sich ein Brevet d'Invention auf 5 Jahre
                           ertheilen ließ.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Guillemin', neue Fassung an den Regen- und
                           Sonnenschirmen.
                        
                     
                        
                           Das Repertory of Patent-Inventions gibt
                                 in seinem neuesten April-Hefte S. 254 eine Nachricht von dieser
                              neuen Fassung der Sonnen- oder Regenschirme, ohne der Description des Machines et
                                    Procèdés specifiés dans les Brevets, T. IX.
                                 Paris 1824, S. 126 zu erwaͤhnen, oder die Abbildung daselbst Fig. 21. bis
                              25. zu
                              liefern. Wir tragen diese hier nach, indem diese Sonnen- oder Regenschirme
                              selbst die Aufmerksamkeit der Englaͤnder auf sich gezogen haben, und so auch
                              ihren Weg nach Deutschland finden werden, und hier und da schon gefunden haben.
                           Das Repertory sagt bloß: „Hrn. Guillemin's Umbrella
                                 unterscheidet sich von den gewoͤhnlichen dadurch, daß eine
                                 laͤngliche Oeffnung in der Roͤhre angebracht ist, die sich an dem
                                 Stoke schiebt, durch welche der Federnhalter hervorspringt, der den Schirm
                                 haͤlt, wenn er aufgezogen wird, und daß eine schmale Kupfer- oder
                                 Messing-Platte uͤber dieser Oeffnung befestigt ist, in Form einer
                                 Klappe auf einer Floͤte, und duͤnn genug, um biegsam zu seyn.
                                 Diese Platte, die elastisch ist, wird von dem Federhalter in die Hohe geschoben, wenn
                                 er unter dieselbe tritt, indem seine Feder starker ist, und auf diese Weise
                                 wird, wenn man den Schirm schließen will, nur auf diese schmale Platte
                                 gedruͤkt werden duͤrfen, die dann den Federhalter
                                 zuruͤktreibt, ohne daß es noͤthig ist, denselben selbst, oder die
                                 Roͤhre oder den Stok zu beruͤhren, und sich, wie es bei den
                                 gewoͤhnlichen Regenschirmen oͤfters der Fall ist, in die Finger zu
                                 kneipen.“
                              
                           
                              „Alles Uebrige weicht von den gewoͤhnlichen Regenschirmen nicht
                                 wesentlich ab.“
                              
                           
                              „Man wird bemerken, daß der Federhalter hier hoͤher hinauf muß, als
                                 gewoͤhnlich, damit er in die Oeffnung der schiebbaren Roͤhre
                                 eindringen kann, wenn leztere in ihrer hoͤchsten Stellung ist. Bei
                                 anderen Regenschirmen ist er dann ganz unter der Roͤhre.“
                              
                           In der Description des Machines et Procédés
                                 etc. steht a. a. O. bloß folgende Beschreibung der gegebenen Abbildung.
                           
                              „Fig.
                                    21. oberer Theil der Fassung.
                              
                           
                              Fig. 22.
                                 unterer Theil derselben.
                              
                           
                              a, Fig. 21. und 24., obere
                                 Nuß. Fig.
                                    23. zeigt sie. wie sie aus dem Durchschlag-Eisen hervorkommt,
                                 ganz ausgeschnitten. Ihre 10 Zaͤhne werden in der Folge mittelst eines
                                 Schlages mit der Schwingstange gleichfoͤrmig aufgebogen.
                              
                           
                              b, Roͤhren zur Aufnahme der Fischbeine, die
                                 mittelst eines Gewindes zwischen den gekruͤmmten Zaͤhnen der Nuß,
                                 a, gehalten werden.
                              
                           
                              c, Fischbeine, die in den Roͤhren, b, befestigt sind. Es sind deren 10.
                              
                           
                              d, kreisfoͤrmige Platte, die die Nuß, a, dekt, und den Ring, e, zuruͤkhaͤlt, der den Roͤhren, b, die die Fischbeine tragen, als Mittelpuuct der
                                 Bewegung dient.
                              
                           
                              f. Zwinge, die an der Nuß angeloͤthet ist:
                                 sie ist mittelst Stiften an dem Stoke, g,
                                 befestigt.
                              
                           
                              h, Untere Nuß.
                              
                           
                              i, kreisfoͤrmige Platte, die an der
                                 schiebbaren Roͤhre, j, und an der Strebe, k, (besonders dargestellt in Fig. 25.) angebracht
                                 ist.
                              
                           
                              l, Oeffnung in der schiebbaren Roͤhre, j, zur Aufnahme der Stahlfeder. Diese Oeffnung und
                                 die Feder werden von einer geschlagenen Kupferplatte, m, bedekt, die die Form einer Klappe an einer Floͤte hat. Diese Platte, die
                                 elastisch ist, wird von der darunter befindlichen Stahlfeder getrieben, welche
                                 starker ist, als dieselbe. Wenn man daher den Schirm Wessen will, braucht man
                                 weder den Stok, noch die Stahlfeder zu beruͤhren, und wird sich nie in
                                 die Finger kneipen. Die Kupferplatte, m, ist auf dem
                                 Schieber, j, aufgenietet, mittelst der beiden
                                 Nieten, n, n.
                                 
                              
                           
                              o, Fig. 25., Agrafe, die
                                 die Streben, k, mit den Fischbeinen verbindet.
                              
                           
                              Alle Metall-Theile dieser Fassung werden mit dem Durchschlag-Eisen
                                 verfertigt, und dann in die ihnen zukommende Form gekruͤmmt.“
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
