| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 24, Jahrgang 1827, Nr. CV., S. 460 | 
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                        CV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Statuten des technischen Instituts zu Stokholm.
                           
                              I. Ueber den Zwek dieses
                                    Instituts.
                              §. I. Das technische Institut ist eine Lehr-Anstalt, deren
                                 Hauptzwek ist: diejenigen Kenntnisse und Erfahrungen zu sammeln und
                                 mitzutheilen, welche erforderlich sind, um die Gewerbe, oder was man
                                 gewoͤhnlich Handwerke und Fabriken nennt, vortheilhaft betreiben zu
                                 koͤnnen.
                              Diese Bestimmung wird das technische Institut erfuͤllen:
                              1) Durch Unterrichten derjenigen, welche entweder sich den Gewerben widmen
                                 wollen, oder schon zu denselben uͤbergegangen sind.
                              2) Dadurch, daß es den Gewerbtreibenden Rath und Aufklaͤrungen
                                 mittheilt.
                              3) Durch Berichte uͤber den Zustand und die Fortschritte der Gewerbe,
                                 nebst oͤffentlicher Ausstellung einheimischer
                                 Gewerbs-Erzeugnisse.
                              4) Durch Aufklaͤrungen, welche es den betreffenden Behoͤrden
                                 uͤber Gewerbs-Gegenstaͤnde ertheilt.
                              §. 2. Der Unterricht muß folgende Kenntnisse und Fertigkeiten
                                 umfassen.
                              1) Die Vorkenntnisse, welche zur Erwerbung der uͤbrigen
                                 unumgaͤnglich noͤthig sind, als Elementar-Mathematik, die
                                 Anfangsgruͤnde der Sprachen, die Buchhaltungskunst u.s.w. und die
                                 entweder in den Buͤrger-Schulen, so wie sie jezt bestehen, nicht
                                 einzeln erworben werden koͤnnen, oder den Lehrlingen theils wegen ihres
                                 Alters, theils wegen der Verhaͤltnisse, in welchen sie schon zu dem
                                 Gewerbe stehen, nicht anders beigebracht werden koͤnnen. Wie dieser
                                 Unterricht ertheilt werden soll, und wie weit er gehen muß, wird nach dem
                                 verschiedenen Beduͤrfnisse der Zoͤglinge besonders bestimmt.
                              2) Die Elemente der allgemeinen Naturkunde, oder Physik und Chemie, mit
                                 besonderer Ruͤksicht auf diejenigen Naturgeseze, welche in den Gewerben
                                 am allgemeinsten Anwendung finden.
                              3) Die Kunst, die nothwendigsten Untersuchungen uͤber die physischen
                                 Eigenschaften oder die chemische Natur der Koͤrper anzustellen. Hierher
                                 gehoͤren z.B. die Kenntnisse der Einrichtung und des Gebrauchs aller
                                 Arten von Probir-Waͤgungs- und Meß-Instrumenten, und
                                 der Anwendung der sogenannten Reagentien u.s.w.
                              4) Die Kunst, die Veraͤnderungen in dem physischen Zustande der
                                 Koͤrper hervorzubringen, welche der Gegenstand der wichtigsten und
                                 gewoͤhnlichsten Verrichtungen in den Gewerben sind, und wodurch die
                                 unmittelbaren Naturproducte in veredelte Waaren oder Gewerbserzeugnisse
                                 verwandelt werden: eigentliche Technologie.
                              5) Die Kenntnisse der allgemeinen Grundsaͤze, worauf die Ausuͤbung
                                 der Gewerbe beruht, oder der Bedingungen eines vortheilhaften Betriebs der
                                 Gewerbe im Allgemeinen; in Verbindung mit der statistischen Kenntniß der
                                 vorzuͤglichsten uns zu Geboth stehenden Naturkraͤfte, rohen Stoffe
                                 und veredelten Waaren, in staͤter Beziehung auf die
                                 gewoͤhnlichsten Gewerbe des Vaterlandes, und das besondere von den
                                 Zoͤglingen gewaͤhlte Fach.
                              6) Die Kenntniß der wichtigsten einzelnen Gewerbe, in so weit sie sich auf
                                 wissenschaftliche Grundsaͤze stuͤzen, nebst Anleitung zu ihrer
                                 weiteren Vervollkommnung bei ihrem Betriebe im Großen in den
                                 Privat-Etablissements.
                              7) Die Kenntnisse und Anleitungen, deren diejenigen Gewerbtreibenden beduͤrfen, welche, um
                                 sich in ihrem Gewerbszweige zu vervollkommnen, fremde Laͤnder besuchen
                                 wollen; die Direction des Instituts wird fuͤr dergleichen Reisen solche
                                 Zoͤglinge des Institutes, besonders Handwerksgesellen, in Vorschlag
                                 bringen, und mit Geld unterstuͤzen, welche sich in dem Institute
                                 hinreichend ausgebildet haben, und wegen ihrer Geschicklichkeit, ihres Fleißes
                                 und gesezten Betragens zu der Hoffnung berechtigen, daß sie sich dereinst in
                                 ihrem Fache hervorthun werden.
                              Der Unterricht soll im Allgemeinen mehr populaͤr und praktisch, als streng
                                 wissenschaftlich seyn, und moͤglichst anschaulich und anwendbar durch
                                 Vorzeigung von Proben, Anstellung von Versuchen und eigenes Handanlegen gemacht
                                 werden. Jeder Zoͤgling muß nach seiner Neigung Gelegenheit bekommen,
                                 durch das sogenannte Linear- und Maschinen zeichnen, Riffe entwerfen zu
                                 lernen, und durch Verfertigung von Modellen, Uebung im Verarbeiten solcher
                                 Stoffe zu erlangen, die wie z.B. das Holz und die Metalle, entweder als rohe
                                 Stoffe oder als Werkzeuge in den meisten Gewerben angewandt werden.
                              §. 3. Als eine Anstalt, die den einzelnen Gewerbtreibenden Rath ertheilt,
                                 soll das technische Institut: durch Sammlung und Bereithaltung sowohl
                                 literarischer als durch Besuch von Werkstaͤtten und Fabriken erhaltener
                                 Nachrichten; durch Herausgabe derselben im Druke; durch Vermehrung einer
                                 moͤglichst vollstaͤndigen Sammlung roher Stoffe und verarbeiteter
                                 Waaren, von welchen Proben als Muster oder zur Vergleichung vorgezeigt werden
                                 koͤnnen; durch Anschaffung nuͤzlicher Werkzeuge, Verfertigung von
                                 Zeichnungen (Rissen) und Modellen wichtiger Geraͤthschaften; durch
                                 Vorschlage fuͤr den Einkauf solcher aus dem Auslande, und vor allem durch
                                 Anstellen eigener Versuche, so weit es moͤglich ist, den schon etablirten
                                 Gewerbtreibenden mit Aufklaͤrungen und Anleitung an die Hand gehen.
                              §. 4. Dem technischen Institute liegt ob, nach Umstaͤnden jedes
                                 dritte oder vierte Jahr eine oͤffentliche Ausstellung der
                                 Kunsterzeugnisse zu veranstalten, und zugleich durch den Director einen Bericht
                                 abzugeben uͤber die Fortschritte der nuͤzlichen Kuͤnste im
                                 Vaterlande, so wie uͤber die eigenen oder auslaͤndischen
                                 Erfindungen oder Verbesserungen, zu deren Verbreitung oder Einfuͤhrung
                                 das Institut beigetragen hat; durch diese Ausstellungen und Berichte kann der
                                 Zustand und das Beduͤrfniß der einheimischen Gewerbe leichter erforscht,
                                 nuͤzliche Erfindungen verbreitet, gut und billig gemachte Waaren mehr
                                 bekannt und gewuͤrdigt werden, und so den Gewerbtreibenden allgemeine
                                 Anerkennung ihrer Verdienste zu Theil werden.
                              §. 5. In Angelegenheiten, welche unmittelbar die Gewerbe betreffen,
                                 naͤmlich deren Erhaltung und die Befoͤrderung ihrer Fortschritte;
                                 in Untersuchungen, betreffend die Wirklichkeit und den Werth einer neuen
                                 Erfindung in ihrem Gebiethe; in Beziehung auf Belohnungen, Aufmunterungen,
                                 Ersazleistungen, oder ausschließliche Gerechtigkeiten (Patente), wozu die
                                 Geschiklichkeit und das Verdienst einzelner Personen Anlaß geben koͤnnen,
                                 so wie in Beziehung auf die Aechtheit und Vollkommenheit der Waaren,
                                 muͤssen die betreffenden Behoͤrden, nachdem andere noͤthige
                                 Aufklaͤrungen daruͤber eingeholt sind, das technische Institut
                                 befragen, welches an diese Behoͤrden das schließliche Gutachten abzugeben
                                 hat.
                              
                           
                              II. Einrichtung des technischen
                                    Institutes.
                              §. 6. Zur Erreichung der oben benannten besonderen Zweke soll das
                                 technische Institut versehen werden:
                              1) Mit einem moͤglichst vollstaͤndigen Lehrapparate, nebst
                                 erforderlichen Materialien; 2) mit einem eigenen passenden Lokale; 3) mit dem
                                 noͤthigen Personale und einer dirigirenden Behoͤrde.
                              §. 7. Das technische Institut soll nach und nach mit folgenden.
                                 Lehr- und Versuchs-Apparaten versehen werden:
                              1) mit einer Bibliothek, bestehend aus allen erforderlichen in schwedischer und fremden Sprachen
                                 herauskommenden Schriften, welche die sogenannten nuͤzlichen
                                 Kuͤnste und Gewerbe betreffen, so wie mit den vorzuͤglichsten
                                 Lehrbuͤchern und anderen literarischen Arbeiten, welche dieses Gebieth
                                 angehen, und welche fuͤr die Gewerbskunde theils vorbereitende, theils
                                 Huͤlfs-Wissenschaften sind.
                              2) Mit einem Archive oder einer geordneten Sammlung literarischer und anderer
                                 Anzeigen, Beschreibungen und Zeichnungen, welche die nuͤzlichen
                                 Kuͤnste, Gewerbe und den inneren Haushalt, und die eigentlichen
                                 technischen Zweige des allgemeinen oder Staatshaushaltes betreffen, diesem
                                 Archive sollen auch alle oͤffentlichen Verhandlungen, welche bei dem
                                 Institute bleiben, einverleibt werden, auch muͤssen die betreffenden
                                 Behoͤrden, zur Untersuchung und Verwahrung in dem technischen Institute,
                                 diejenigen Beschreibungen, Zeichnungen, Modelle und Proben einsenden, welche
                                 beim Nachsuchen um Privilegien, Unterstuͤzung, und Belohnungen
                                 eingereicht werden. Das Institut hat diese Beschreibungen dem Publicum durch den
                                 Druk bekannt zu machen.
                              Das technische Institut, hat gleich dem statistischen Bureau, das Recht bei dem
                                 resp. Behoͤrden alle Akten, welche die Gewerbe betreffen, ohne
                                 Gebuͤhren Hur Einsicht zu requiriren.
                              3) Mit einem Apparate von den vorzuͤglichsten Instrumenten und
                                 Praͤparaten, Behufs des Elementar-Unterrichts in der Physik und
                                 Chemie.
                              4) Mit Instrumenten zu den allgemeinsten und wichtigsten physischen und
                                 chemischen Untersuchungen, die bei den Gewerben vorkommen koͤnnen.
                              5) Mit einer besonderen technischen Sammlung roher Stoffe und verarbeiteter
                                 Waaren, nebst Modellen und Werkzeugen, Geraͤtschaften und Maschinen, nach
                                 den einzelnen Verrichtungen, die in den nuͤzlichen Kuͤnsten
                                 vorkommen, geordnet.
                              6) Mit Werkzeugen und Geraͤthschaften zu Modellen, welche verfertigt
                                 werden, um neue mechanische Erfindungen in's Werk zu sezen, und zu
                                 pruͤfen, so wie auch zum Unterrichte in gewissen mechanischen Gewerben.
                                 Auch muͤssen die besonderen Lehrapparate in den eigenen
                                 Werkstaͤtten des Instituts, so weit es moͤglich ist, verfertigt
                                 werden koͤnnen.
                              7) Mit dem noͤthigen chemischen Apparate zum Unterrichte in der
                                 technischen Chemie und zur Anstellung von neuen Versuchen.
                              §. 8. Das Lokal des technischen Instituts muß mit Zimmern zu folgenden
                                 Zweken versehen seyn:
                              1) fuͤr die Bibliothek und das Archiv. 2) fuͤr den
                                 Elementar-Unterricht in den Sprachen, der Mathematik u.s.w. 3)
                                 fuͤr den Unterricht in der Physik, in der Kunst physikalische
                                 Untersuchungen anzustellen, und der Theorie der physikalischen Technologie; so
                                 wie auch fuͤr den Unterricht in der Chemie, in der Kunst chemische
                                 Untersuchungen anzustellen, und in der Theorie desjenigen Theiles der
                                 Technologie, welcher die Production chemischer Mittel zum Zweke hat. 4)
                                 fuͤr den Lehrapparat, und die Instrumenten-Sammlung zu jeder der
                                 beiden leztbenannten Wissenschaften. 5) fuͤr die technologischen
                                 Sammlungen. 6) fuͤr die Werkstaͤtten Behufs praktischer
                                 Unterweisungen in gewissen Handarbeiten (Zoͤglings-Werkstatt), zur
                                 Verfertigung von Modellen (Modellwerkstatt) und zur Verfertigung
                                 groͤßerer Maschinen (Grobwerkstatt) und um damit Versuche anzustellen
                                 (mechanisch-technisches Experimentir-Zimmer). 7) fuͤr den
                                 praktischen Unterricht in demjenigen Theile der Technologie und der einzelnen
                                 Gewerbe, deren Zwek die Erzeugung chemischer Praͤparate ist; dazu wird
                                 naͤmlich erfordert: ein Laboratorium in kleinerem Maßstabe, und ein
                                 anderes fuͤr Operationen, welche in Oefen verrichtet werden, nebst einem
                                 Lokale fuͤr allenfalsige groͤßere Versuche in einzelnen
                                 Industriezweigen; endlich die hierzu gehoͤrige Materialkammer. 8)
                                 Wohnungszimmer fuͤr den Director, die Modell-Arbeiter und die
                                 Bedienung.
                              §. 9. Das Personale des technischen Instituts soll bestehen aus
                              1) einem Director oder Vorstand, der die Leitung und Aufsicht uͤber das
                                 Ganze hat, und fuͤr den ordentlichen Gang der Geschaͤfte
                                 verantwortlich ist, – der ferner alle oͤffentlichen Angelegenheiten,
                                 die in dem Bereiche des Instituts liegen, besorgt, – der Rath und
                                 Aufklaͤrung den einzelnen Gewerbtreibenden, die ihn darum angehen,
                                 ertheilt, – der fuͤr die Bildung der Lehrer sorgt, und selbst in
                                 den allgemeinen Grundsaͤzen der Industrie Unterricht ertheilt, so wie bei
                                 dem Unterrichte in einzelnen Gewerbszweigen behuͤlflich ist, – dem
                                 zunaͤchst die Besorgung der oͤffentlichen Ausstellungen und die
                                 Aufsicht daruͤber obliegt, woruͤber er Bericht zu ertheilen hat,
                                 – der nach und nach Abhandlungen und Berichte in Betreff, der Gewerbe
                                 herausgibt, – und der endlich alle Effecten des Instituts unter seiner
                                 unmittelbaren Verwahrung hat.Man darf Schweden in der That Gluͤk wuͤnschen, daß es den
                                       Mann, der diesem allem zu entsprechen im Stande ist, in der Person des
                                       Hrn. Directors Ritter von
                                          Schwarz besizt, und wuͤnschen, daß man auch bei
                                       uns, wo man sich endlich ein Mahl mit der Gruͤndung einer
                                       polytechnischen Lehr-Anstalt zu befassen scheint, eine eben so
                                       entsprechende Wahl in der Person des Directors treffen moͤge.A. d. Red.
                                 
                              2) Zwei Professoren, von denen der eine den Unterricht in der Physik und allen
                                 den technischen Operationen ertheilt, welche sich auf diejenigen Naturgeseze
                                 gruͤnden, die diese Wissenschaft zum Gegenstande hat, der andere aber in
                                 der reinen und angewandten Chemie unterrichtet.
                              3) Drei Adjunkten; von ihnen ist einer dem Director als Secretaͤr
                                 beigegeben, besonders fuͤr das Archiv und die Expeditionen, welche
                                 jedesmal von ihm contrasignirt werden, so wie auch fuͤr die Redaction der
                                 Schriften, die durch das Institut zum Druke besorgt werden; die beiden anderen
                                 sind bei dem Unterrichte den Professoren als Unterlehrer behuͤlflich.
                                 Außerdem ist der chemische Adjunkt der Laborant des Instituts, und der andere
                                 hat als Vorsteher der Werkstaͤtten die unmittelbare Leitung der
                                 Modellarbeit und der mechanischen Versuche auf sich zu nehmen.
                              4) Zwei Lehrern in den Vorbereitungs- (Elementar-) Kenntnissen.
                              5) Einem Registratur- und Actenschreiber.
                              6) Einem Zeichenmeister fuͤr den Unterricht im Maschinenzeichnen, und
                                 fuͤr den Entwurf von Zeichnungen im Allgemeinen, und die Arbeitsplane
                                 fuͤr die Modellwerkstatt. Er nimmt auch Theil an der Aufsicht
                                 uͤber die Arbeiter in dieser Werkstatt, und hilft ihnen Anleitung zu
                                 ertheilen.
                              7) Nach Maßgabe zwei oder drei Arbeiter in der Modellwerkstatt, welche zugleich
                                 bei Unterweisungen in gewissen Handarbeiten behuͤlflich sind.
                              8) Einem Zimmerdiener, der zugleich Handlanger im Laboratorium ist.
                              9) Einem Hausmeister, der zugleich die allgemeine Reinhaltung besorgt.
                              §. 10. 1) Die Direction wird gebildet, von dem Staatssecretaͤr des
                                 Handels und der Finanzangelegenheiten, als hoͤchstem Beamten, von dem
                                 Director des Instituts und 3 anderen Mitgliedern, welche der Koͤnig
                                 ernennt.
                              2) Der Direction liegt ob: die Aufsicht uͤber das Ganze zu fuͤhren,
                                 und in Uebereinstimmung mit den festgesezten allgemeinen Statuten des
                                 Institutes, alle besonderen oder reglementarischen Einrichtungen auszuarbeiten;
                                 – bei Erledigung der Stelle des Direktors einen der Professoren oder
                                 Adjunkten des Instituts zur provisorischen Besorgung der Geschaͤfte des
                                 Directors zu ernennen, und nach Verlauf eines Jahres Seiner Koͤnigl.
                                 Majestaͤt einen Director vorzuschlagen, – das uͤbrige
                                 Personale des Instituts zu ernennen, welches von dem Director vorgeschlagen
                                 wird. (Niemand kann jedoch zum Professor oder Unterlehrer vorgeschlagen werden,
                                 der nicht entweder vorher schon in dem Institute studirt oder wenigstens eine
                                 Zeitlang daselbst gedient hat); – die oͤffentlichen Ausstellungen
                                 einheimischer Gewerbsproducte zu veranstalten, und Seiner Koͤnigl.
                                 Majestaͤt zu
                                 berichten, was hierbei besondere Aufmerksamkeit verdient, oder irgend einer
                                 allgemeinen Mitwirkung bedarf; – Seiner Koͤnigl. Majestaͤt
                                 vorzuschlagen, was die Direction zur Erreichung des Zwekes des Institutes
                                 fuͤr vorzuͤglich nuͤzlich haͤlt; –
                                 sorgfaͤltig daruͤber zu wachen, daß die Mittel, welche fuͤr
                                 das Institut bestimmt sind, gemaͤß den Bestimmungen Sr. Koͤnigl.
                                 Majestaͤt und den in den Statuten vorgezeichneten Zweken verwendet
                                 werden, so wie auch uͤber die Ausgaben gehoͤrige Rechenschaft
                                 abzulegen, woruͤber die Rechnungen jaͤhrlich im Monat Maͤrz
                                 abgeschlossen, und gehoͤrigen Ortes zur Pruͤfung abgeliefert
                                 werden. – Aufsicht uͤber das Gebaͤude und die Effecten zu
                                 fuͤhren, welche dem technischen Institute angehoͤren; auch
                                 uͤber leztere ein Inventarium aufzunehmen, und sie selbst zu besichtigen;
                                 – fuͤr die Veraͤnderungen und Reparaturen, welche das
                                 Instituts-Lokale erheischt, Sorge zu tragen, und daruͤber die
                                 Beschluͤsse zu fassen; das Oberbauamt schikt auf Ansuchen der Direction
                                 einen Architecten, der dabei behuͤlflich ist. –
                              3) Die Direction versammelt sich wenigstens einmahl zu Anfang eines jeden Monats,
                                 wo sodann die Geschaͤfte von dem Director vorgetragen, und
                                 daruͤber von dem Secretaͤr ein Protocoll gefuͤhrt wird.
                              
                           
                        
                           Gewerbs-Schule zu Chalons und Angers.
                           Diese von dem unsterblichen Napoleon auf des weisen Rochefoucauld Antrage gestiftete Schule, die Frankreich
                              bereits mehr Nuzen brachte, und noch bringen wird, als seine Sorbonne, wurde im
                              Jahre 1817 auch von den Bourbons bestaͤtigt, und
                              erhielt im December 1826 eine neue (noch von de la
                                 Rochefoucauld herruͤhrende) Einrichtung. Die Statuten dieser Schule
                              sind im Bullet. des Sciences technol. S. 217. abgedrukt,
                              und koͤnnen jedem Ministerium des Cultus und des Unterrichtes, welches
                              Gewerbsschulen fuͤr sein Land allenfalls zwekmaͤßiger findet, als
                              Nonnen- und Franciscaner-Kloͤster, zur Belehrung dienen.
                           
                        
                           Dampf-Maschinen in England.
                           Man schaͤzt gegenwaͤrtig die Zahl der Dampfmaschinen in England auf
                              15,000. Von der groͤßten, mit der Kraft von 600 Pferden in Cornwallis, bis
                              zur kleinsten, scheinen alle eine Masse von Kraft von 375,000 Pferden, oder die
                              Kraft eines Pferdes, nach Watt, = 5 1/2 Menschen gesezt,
                              von 2,000,000 Menschen zu besizen. England erspart an den 375,000 Pferden 750,000
                              Acres Landes, um Brod fuͤr seine Einwohner darauf zu bauen.
                           
                        
                           Hrn. Perkins's verbesserte Dampf-Maschine.
                           Das London Journal of Arts theilt uns in seinem
                              April-Hefte S. 99 einige Notizen uͤber Hrn. Perkins's Dampf-Maschine mit, die beinahe
                              an das Unglaubliche grenzen. Ein Druk von 56 Athmosphaͤren ohne alle Gefahr
                              (oder 1500 Pfd. auf den □Zoll) und bei 27 Athmosphaͤren 60
                              Stoͤße in einer Minute; dabei Ersparung der Haͤlfte des
                              Brenn-Materials und eines Drittels an Raum ist doch mehr als aller Ehre
                              werth. Wir sehen der Bekanntmachung des Patents, und noch mehr der allgemeinen
                              Anwendung dieser Maschine mit Sehnsucht entgegen.
                           
                        
                           Ueber das Bersten der Dampfkessel
                           las Caval. Morosi in der ersten
                              dießjaͤhrigen Sitzung des Instituto I. R. di Scienze,
                                 L. ed. Arti zu Mayland eine interessante Abhandlung vor. Dieses Bersten
                              scheint ihm nicht so sehr von der Spannung des in dem Kessel eingesperrten Dampfes,
                              als von einer ruͤkgaͤngigen Bewegung desselben in dem Augenblike, wo
                              der Stempel still steht, um die Richtung seiner Bewegung zu andern,
                              herzuruͤhren. Die ganze Dampf-Masse sagt er, wird dann in ihrer
                              Bewegung aufgehalten, und stuͤrzt mit Gewalt in den Kessel zuruͤk, wie im
                              hydraulischen Widder das Wasser, und stoͤßt, als fester Koͤrper, an
                              die Waͤnde des Kessels. Nach seiner Berechnung ist dieser Stoß einer
                              Wassersaͤule gleich, die den Kessel zur Grundflaͤche, und eine mit dem
                              Druke des Dampfes gleichmaͤßige Atmosphaͤren-Hoͤhe hat,
                              und mit gleicher Schnelligkeit sich bewegt. Es geschieht hier dasselbe, sagt er, was
                              bei dem Bersten der Roͤhren durch Fluͤssigkeiten von hoher
                              Hoͤhe herab geschieht. Bei Dampfmaschinen von hohem Druke ist diese Gefahr
                              weit groͤßer; er findet, daß ein Kessel einer solchen Maschine, die nur mit
                              einem Druke von 2 Atmosphaͤren arbeitet, eine Staͤrke besizen muß, die
                              einen Druk von 15 Atmosphaͤren auszuhalten vermag, wenn er einem solchen
                              Stoße widerstehen soll. Selbst die sogenannten Sicherheits-Klappen
                              koͤnnen, nach seiner Ansicht, sogar zur Veranlassung der Berstung beitragen,
                              indem sie gerade in dem Augenblike den Dampf zuruͤkjagen, wo er entweichen
                              will. Die Metallplatten von leicht fluͤssiger Metall-Composition
                              haͤlt er deßwegen fuͤr unnuͤtz, weil die Hitze des Dampfes
                              nicht die Ursache der Berstung ist. Um den Ungluͤksfaͤllen durch
                              Berstung der Dampfkessel vorzubeugen, will er 1tens alle Dampfmaschinen mit hohem
                              Druke, zumahl auf Dampfbothen, beseitiget wissen, indem dort noch mehrere Ursachen
                              zur Berstung der Dampfkessel mitwirken. 2tens Sollen die Kessel nur aus reinem,
                              guten, geschlagenen oder gehaͤmmerten, nicht bloß durch Walzen gestrekten
                              Eisen seyn. 3tens Soll ein großer Luftbehaͤlter zur Aufnahme des
                              zuruͤkfallenden Dampfes, wie bei den hydraulischen Maschinen von großer
                              Kraft, angebracht seyn. 4tens Sollte der Dampf nur nach und nach in seiner Bewegung
                              gesperrt werden, damit er nicht so ploͤzlich zuruͤkfaͤllt.
                              5tens Sollte in den Kesseln auf den Dampfbothen uͤber der
                              gewoͤhnlichen Hoͤhe des Wassers eine horizontale durchloͤcherte
                              Scheidewand angebracht seyn, damit das Wasser in dem Kessel bei den Bewegungen des
                              Schiffes nicht so maͤchtig schwanket. 6tens Sollten die
                              Sicherheits-Klappen mit einem Fluͤgel versehen seyn, damit sie sich
                              nicht zu schnell schließen, wenn die Gewalt des Dampfes sie geoͤffnet hat,
                              und dadurch einen Ruͤkstoß desselben veranlassen. 7tens Sollte bei der
                              Bedienung der Dampfmaschine mehr Ordnung im Dienste, und bei Verfertigung derselben
                              mehr Genauigkeit eingefuͤhrt werden.
                           
                        
                           Drachen-Fahrt.
                           Man konnte glauben, daß die im polytechn. Journ. XXII. S. 506. angezeigte Drachen-Fahrt
                              nur ein Hoax war; ich bin aber selbst damit auf der
                              Hounslow-Heide bei London gefahren, und wir waren unser sieben auf dem Wagen,
                              und mußten, weil der Wind zu stark war, oͤfters einsperren. Hr. Pocock, Prof. der Mathematik zu
                              Bristol, und Erfinder dieser aͤolischen Bespannung, fuhr oͤfters 7
                              engl. Meilen in Einer Stunde auf diese Weise. Die Drachen, die wir hatten, waren,
                              der eine 10 Fuß, die anderen 1–20 Fuß hoch. Man ließ den kleinen zuerst
                              steigen, und nachdem er 80 bis 100 Meter Schnur abgerollt hatte, ließ man den
                              groͤßten nach, dessen Schnur auf dem Ruͤken des ersten befestigt ist,
                              und der dann eben so hoch steigt. Wenn dieser eben so hoch gestiegen ist, befestigt
                              man seine Schnur an dem Wagen, und faͤhrt, die Vorderraͤder mittelst
                              einer Kurbel lenkend. Chev. Beyerley. (Bullet. d. Scienc. technol. Maͤrz. 1827. Journ. d. connaiss. usuelles. Februar. 1826. S.
                              227.)
                           
                        
                           Ueber das Gas, welches sich in den Rindern findet, die sich an
                              Klee uͤberfraßen.
                           Man hielt dieses Gas bisher fuͤr ein Gemenge aus kohlensaurem Gase und
                              Schwefel-Wasserstoffgase. (Bullet. d. Pharm. I.
                              358.) Hr. Pluger zu Solothurn
                              fand aber, daß es Kohlenstoff-Oxid-Gas und kohlensaures Gas ist, und
                              zwar bald 2/5 des ersteren, und 3/5 des lezteren; bald 4/5 des ersteren und 1/5 des
                              lezteren. (Bibl. Univ. Janv. 1827. Giornale di Fisica. T. X. 2. Bimestre. p. 159.)
                           
                        
                           Oehlgas-Beleuchtung zu Amsterdam.
                           Man hat zu Amsterdam eine Oehlgas-Beleuchtungs-Anstalt mit tragbaren
                              Lampen errichtet. 100 Kubikfuß Oehlgas kommen auf 2 fl. 50 St. Ein Kubikfuß brennt
                              Eine Stunde.
                           
                        
                           Ueber Material-Verschwendung an Roͤhren.
                           Das Mechanics' Magazine, N. 192, 28. April l. J. S. 268
                              bemerkt aus dem „Treatise on
                                    Hydrostatics“ in der sehr schaͤzbaren Sammlung, die jezt
                              unter dem Titel: Library of useful knowledge zu London
                              ausgegeben wird, daß man haͤufig an Metallroͤhren, die zu
                              Wasserleitungen verwendet werden, und senkrecht stehen, viel Metall unnuͤz
                              verschwenden sieht, indem man diese Roͤhren oben und unten in ihrer Wandung
                              gleich dik macht. Wenn man sie kegelfoͤrmig machen wuͤrde, da sie nur
                              unten starken Druk zu ertragen haben, wuͤrde man sehr viel Material ersparen.
                              So fehlt man auch bei dem Wasserbaue haͤufig dadurch, daß man die
                              Waͤnde oben und unten gleich dik macht, da sie nur unten den
                              staͤrkeren Druk auszuhalten haben.
                           
                        
                           Wieder eine Thurm-Uhr zu London beleuchtet.
                           Die Uhr auf dem Thurme der Kirche St. Giles zu London ist nun auch des Nachts
                              beleuchtet. Das Zifferblatt ist von gefaͤrbtem Glase und die Ziffer, welche
                              die Stunden bezeichnen, sind von Guß-Eisen. Dabei hat man an dem Uhrwerke
                              eine Vorrichtung angebracht, wodurch diese Uhr, sobald es dunkel wird, sich von
                              selbst beleuchtet, und bei Sonnen-Aufgang das Licht von selbst
                              ausloͤscht. (Mechanics' Magazine, N. 192, 28.
                              April. 1827. S. 260.)
                           
                        
                           Canal durch die Meerenge von Panama.
                           Die Regierung von Guatimala hat Hrn. A. H.
                                 Palmer und andern Buͤrgern von Neu-York das Recht
                              ertheilet, durch die Landenge von Panama einen Canal zu graben. Der
                              nordamerikanische Geschaͤftstraͤger bei dem Staate Guatimala, Oberst
                              Williams, und Oberst Beneski, als Agent der Gesellschaft, leiteten die Unterhandlungen. Man
                              wird den Nikaragua-See und den Fluß St. Juan benuͤzen, und so nur 17
                              Meilen zu graben haben, um den atlantischen Ocean mit dem stillen Meere zu
                              verbinden. Die Schleusen-Werke werden auf dieser ganzen Streke nur 200 Fuß
                              auszugleichen haben, und man rechnet den Canal binnen 18 Monaten mit 6000 Arbeitern
                              vollendet zu haben. Die Compagnie, die diese so wichtige Unternehmung macht,
                              fuͤhrt die Firma „Atlantic and Pacific Ocean
                                    Compagny.“ Eine aͤhnliche Gesellschaft
                              Englaͤnder versuchte dieselbe Unternehmung; die Regierung von Guatimala
                              beguͤnstigte aber sehr natuͤrlich ihre halben Landsleute. (Lond. Journ. of Arts. April 1827. S. 108.)
                           
                        
                           Fortschritte des Stollenbaues unter der Themse.
                           Man ist bereits 270 Fuß weit unter dem Flußbette vorgeruͤkt. Der Schacht,
                              durch welchen gesaͤubert wird, hat 400 Fuß Tiefe. Am lezten
                              Dreikoͤnigs-Tage gaben die Directoren dieses Baues ein Gastmahl in
                              diesem merkwuͤrdigen Baue, zu welchem die Gerichte durch den Schacht
                              herabgelassen wurden. (Galign. Messenger. Bull. d. Scienc. technol. 2. p. 154.)
                           Die Gesellschaft, die diese herkulische Arbeit unternahm, ließ, da ihr Werk beinahe
                              vollendet ist, das Publikum am Ende Maͤrzes einige Tage lang dasselbe beschauen. Der
                              Fahrweg unter der Themse durch, ist durch eine Reihe von Boͤgen von dem Wege
                              fuͤr die Fußgaͤnger getrennt. Dieser Gang durch die Unterwelt ist mit
                              Gaslicht beleuchtet. (Lond. Jour. of arts. April 1827.
                              S. 16.)
                           
                        
                           Ueber das Einrammeln der Pfloͤcke.
                           Lesern, die sich mit mathematischen Streitigkeiten gern unterhalten, und an der absoluten und comparativen
                              Kraft, mit welcher der Ramm auf den Pflock faͤllt, besonderen Antheil nehmen,
                              empfehlen wir einen Aufsaz im Mechanics' Magazine, N.
                              192, 28. April, S. 270.
                           
                        
                           Theorie der Weingeist-Wasserwage.
                           Hr. J. Nixon hat in dem
                              April-Hefte des Philos. Magazine N. Ser. S. 256.
                              einen interessanten Aufsaz uͤber diesen fuͤr die Meßkunst, zumahl beim
                              Canal-Baue so aͤußerst wichtigen Gegenstand mitgetheilt, worauf wir
                              unsere deutschen Meßkuͤnstler und die Redaktoren der deutschen Journale
                              fuͤr Physik und Mathematik aufmerksam machen wollen.
                           
                        
                           Erdaͤpfel-Schlicht.
                           Die Nachtheile der gewoͤhnlichen Schlicht sind bekannt, und die Samen des
                              sogenannten Canarien-Futters (der Phalaris
                                 canariensis) gaben bisher die einzige gute
                              Schlicht, weil sie hygrometrisch, oder vielmehr hygroskopisch, war. Diese
                              Hygroscopicitaͤt, wie die gelehrten Herren sagen, oder diese Eigenschaft,
                              Feuchtigkeit anzuziehen, und die Kettenfaden immer feucht zu erhalten, hat Hr.
                              Duboc zu Rouen dadurch
                              erhalten, daß er dem Erdaͤpfel-Staͤrkmehle salzsauren Kalk
                              zusezt, in dem Verhaͤltnisse von 6 bis 10 Gr. auf Ein Pfund, und noch 2 Loth
                              Leim beifuͤgt. Auf diese Weise kommt seine Schlicht auf 75 Hundertel
                              Geldeswerthes, waͤhrend die gewoͤhnliche auf 110 steht; also um 35 p.
                              C. wohlfeiler. Er zerruͤhrt das Erdaͤpfel-Staͤrkmehl im
                              Wasser und kocht es, sezt dann den Leim, der 12 Stunden lang in kaltem Wasser
                              geweicht, und einige Minuten lang gesotten wurde, zu. Dieser Mischung wird dann noch
                              der hydrochlorsaure Kalk beigefuͤgt. Je mehr man von lezterem bei trokener
                              Witterung zusezt, desto mehr zieht die Schlicht Feuchtigkeit an. Man hat diese
                              Schlicht zu Rouen bereits allgemein eingefuͤhrt, und die alte
                              gaͤnzlich aufgegeben.Moͤchten sie doch auch die armen Battist-Weber in den
                                    Niederlanden aufgeben, von denen die meisten wassersuͤchtig sterben,
                                    weil sie nur in den nassesten Winkeln oder in Kellern ihre feinen Battiste
                                    weben koͤnnen. A. d. Ueb.
                              
                           
                        
                           Zuker aus Melonen.
                           Hr. Payen erhielt aus dem Safte
                              der Melonen, die in der Gegend von Paris gezogen wurden, auf dieselbe Weise, wie man
                              Runkelruͤben-Zuker bereitet, anderthalb per Cent schoͤnen
                              weißen krystallisirten Zuker. (Nouv. Bullet. d. Sc. d. l.
                                 Soc. philomat. Sept. 1826. Bullet. d. Scienc.
                                 techn. Maͤrz. 1827. S. 165.) (Die Chemiker Ungarns, wo Melonen,
                              beinahe keinen Werth haben, koͤnnten Payen's Versuche wiederholen.)
                           
                        
                           Ausmittlung des Arseniks bei Vergiftungen.
                           Das Edinburgh philos. Journ. Maͤrz 1827
                              enthaͤlt S. 338–341 eine Abhandlung uͤber die Ausmittlung des
                              Arseniks bei Vergiftungen von Berzelius, welche nichts
                              als eine Uebersezung desjenigen ist, was 
                              Berzelius uͤber diesen Gegenstand in der neuesten
                              Ausgabe seines Lehrbuches der Chemie (Dresden 1826) Bd. 2. S. 47–55 sagt, und
                              auf welche wir hiemit aufmerksam machen, da sie schwerlich allen denjenigen bekannt
                              seyn duͤrfte, welchen dieser Gegenstand von Wichtigkeit seyn muß. Es wird in
                              obiger Uebersezung ein einziger neuerer Versuch von Berzelius in einer Anmerkung angegeben, welcher dazu dienen soll, den
                              Arsenik leicht und sicher im Schwefel-Arsenik zu erkennen. Man nimmt ein
                              Stuͤk Barometerroͤhre, welche man in eine feinere Roͤhre von
                              dem Durchmesser einer Striknadel auszieht, und schmilzt dann die feinere
                              Roͤhre einige Zoll weit von der Ausziehungsstelle zu. In den engeren Theil
                              dieser Roͤhre bringt man nun eine sehr geringe Quantitaͤt des
                              Schwefel-Arseniks; sodann stekt man ein etwa einen Zoll langes Stuͤk
                              Klavier-Eisendraht (von N. 11.) in die Roͤhre so weit, bis es die
                              Oberflaͤche des Schwefelmetalles erreicht. Der Stahldraht wird nun zuerst auf
                              einer Weingeistlampe erhizt, (wobei man die Roͤhre horizontal haͤlt)
                              und die Hize allmaͤhlich so gesteigert, daß das Schwefelmetall in
                              Dampfgestalt uͤber die Oberflaͤche des gluͤhenden Eisens
                              streicht. Man erhaͤlt auf diese Art Schwefel-Eisen und sublimirten
                              metallischen Arsenik. Eisenfeile kann man nicht zu dem Versuche anwenden, weil sich
                              der Arsenik mit ihr verbindet, ohne sich zu sublimiren.
                           
                        
                           Methode, brandigen Weizen zu reinigen und brauchbar zu
                              machen.
                           Hr. Th. Hughes, Muͤller
                              zu Newberry in Berkshire, ließ sich am 23. Mai 1826 ein Patent auf folgende Methode
                              den brandigen Weizen zu reinigen ertheilen, woruͤber das Repertory of Patent-Inventions, Maͤrz
                              1827, S. 180, einige Bemerkungen mittheilt. Der brandige Weizen wird, nach Hrn.
                              Hughes's Verfahren in eine
                              Kufe voll Wasser geschuͤttet, und eine kurze Zeit uͤber in demselben
                              gelassen, damit er nicht zu viel Wasser einzieht. Die schweren gesunden
                              Koͤrner fallen zu Boden, und die brandigen und die Brandklumpen schwimmen
                              oben, und muͤssen dann abgenommen werden. Die nassen gesunden Koͤrner
                              werden nun in geflochtene Koͤrbe oder in duͤnn gewebte Saͤke
                              gethan, in welchen man sie abtroͤpfeln laͤßt. Nachdem sie vollkommen
                              abgetroͤpfelt sind, bringt man sie in einen Trog von gehoͤriger
                              Laͤnge, und wenigstens 3 Fuß Breite, dessen Boden aus Latten besteht,
                              zwischen welchen das Wasser durchlaufen kann, und der mit grober Leinwand oder mit
                              grobem Tuche ausgelegt ist, und mit demselben abgerieben wird. Der auf diese Weise
                              gereinigte Weizen wird endlich in der Sonne auf einer reinen Unterlage ausgebreitet
                              oder auf der Sohle eines maͤßig geheizten Bakofens oder in einer Trokenstube
                              vollkommen getroknet. Zuweilen ist es gut, Kleie unter den feuchten Weizen zu
                              mengen, um denselben schneller zu troknen; die Kleie wird in der Folge durch
                              Durchsieben wieder weggeschafft. Der Patent-Traͤger behauptet, daß
                              noch feuchter Weizen in feuchten Saͤken ehe troken wird, als in vollkommen
                              trokenen, was der Redaction des Repertory of
                                 Patent-Inventions nicht einleuchtet. Es ist offenbar, daß man auf
                              diese Weise nur Weizen fuͤr die Muͤhle, nicht aber als Saatkorn
                              brauchen kann, indem durch die Hize der Darre wohl die Keimkraft der
                              Weizenkoͤrner, nicht aber die Pilze zerstoͤrt werden, welche Banks und
                              andere Naturforscher als die Ursache des Rostes und Brandes betrachten. Ueber den
                              Brand im Weizen finden sich zwei interessante Aufsaͤze in Nicholson's philosoph. Journal; der eine von Cumberland,
                              Bd. XII. S. 145, der andere von Harrup, Bd. XIII. S. 113.
                              Hr. Cumberland schreibt den
                              Brand dem Mangel an gehoͤriger Vegetation im Korne in Folge schlechter
                              Witterung oder schattiger Lage zu, und bemerkt, daß, unter solchen
                              Umstaͤnden, Pilze weit leichter sich entwikeln, und folglich mehr Wirkung als
                              Ursache sind. Er bemerkt zugleich, daß Weinschaͤdling (Berberizen) an
                              Erzeugung des Brandes ganz unschuldig sind. Hr. Harrup fand in den Brandkluͤmpchen mit
                              dem Mikroscope eine Menge Insecten, die wohl durch Kalk, aber nicht durch Salz, vertilgt werden, und
                              haͤlt diese fuͤr die Ursache des Brandes. Die Redaktion des Repertory haͤlt Mangel an gehoͤriger
                              Befruchtung des Fruchtknotens fuͤr die Ursache des Brandes, indem dadurch
                              derselbe gleichsam ein todter Koͤrper und ein wahres Nest fuͤr Pilze
                              und Insecten wird.
                           
                        
                           Die amerikanische Buche ist kein Leiter fuͤr den
                              Bliz.
                           Das Edinburgh phil. Journ. Maͤrz 1827 bemerkt S.
                              392 aus einem Schreiben des Dr. Beeton an Dr. Mitchill zu New-York, daß auf die Buche
                              (naͤmlich, die breitblaͤtterige oder amerikanische Varietaͤt
                              von Fagus sylvatica) die atmosphaͤrische
                              Elektricitaͤt, soviel bekannt ist, niemals gewirkt hat. Diese Thatsache, sagt
                              er, kennt man so gut, daß man es in Tenesee fast fuͤr unmoͤglich
                              haͤlt, vom Blize getroffen zu werden, wenn man unter den Aeften einer Buche
                              Schuz sucht. Sobald der Himmel ein drohendes Aussehen annimmt, und der Donner zu
                              rollen anfaͤngt, beeilen sich die Indianer unter die naͤchste Buche
                              sich zu stellen, bis der Sturm voruͤber ist; die Beobachtung hat
                              naͤmlich diese scharfsinnigen Kinder der Natur gelehrt, daß, waͤhrend
                              andere Baͤume oft zersplittert werden, das elektrische Fluidum niemals von
                              der Buche angezogen wird. Sollten fernere Beobachtungen die nicht leitende
                              Eigenschaft der amerikanischen Buche bestaͤtigen, so koͤnnte man,
                              bemerkt der Correspondent, darraus offenbar großen Vortheil ziehen, wenn man von
                              solchen Baͤumen Heken um die ausgedehnten Verzaͤunungen pflanzen
                              wuͤrde, worin man das Vieh haͤlt, ferner wenn man sie in Gruppen oder
                              einzeln in den Anlagen anbrachte, welche an den Landguͤtern sind.
                           
                        
                           Echte Rhabarber.
                           Bekanntlich wußte man bis zur Stunde nicht, von welcher Pflanze man die echte
                              sogenannte russische Rhabarber erhielt. Linne
                              erklaͤrte abwechselnd Rheum, Rhabarbarum,
                                 undulatum und palmatum dafuͤr,
                              waͤhrend Pallas, der so viel in Rußland reiste,
                              zwischen Rheum undulatum und compactum schwankte. Sievers der
                              Gefaͤhrte des unsterblichen Pallas, reiste 7 Jahre
                              lang vergebens, um die echte wilde Rhabarber zu suchen. Diese bare Unwissenheit
                              wurde indessen, so wie manche andere in Ruͤksicht auf die
                              gebraͤuchlichsten auslaͤndischen officinellen Gewaͤchse, in
                              unseren Pharmakopoͤen mit dem Mantel pedantischer Allwissenheit gedekt, und
                              man schaͤmte sich nicht lieber zu zweifeln, als zu glauben. Erst in dem
                              vorigen Jahre lernten wir in Europa die Mutterpflanze der echten Rhabarber kennen.
                              Dr. Wallich, der thaͤtige Direktor des
                              botanischen Gartens zu Calkutta, schikte an Hrn. Colebrooke zu London getroknete Pflanzen und
                              Samen der echten Rhabarber, die von den Bewohnern des Himalaya-Gebirges
                              fuͤr Russen, Chinesen und Englaͤnder gesammelt wird. Dr.
                              Colebrooke theilte einige Samen Hrn. Lambert mit, und sie gediehen
                              praͤchtig unter der Hand dieses Lord-Schazmeisters der Goͤttin
                              Flora. Dr. Wallich nennt dieses Rheum, vermuthlich nach der Gegend, Rheum
                                 Emodi; die aus dem Samen aufgegangenen Pflanzen stimmen aber genau mit Rheum australe Don, welches im Prodromus Florae Nepalensis S. 75. kurz beschrieben ist,Rheum australe; foliis subrotunde-cordatis,
                                       obtusis, planis, subtus margineque scabris, sinu baseos dilatatis;
                                       petiolis sulcatis teretiusculis cum ramis pedunculisque
                                       papillososcabris; perianthii foliolis ovali-oblongis, apice
                                       crenulatis Don l. c. von welchem man aber nicht wußte, daß es die echte
                                 Rhabarber ist. Die ganze Pflanze ist dicht mit zahlreichen kleinen
                              borstenfoͤrmigen knorpelartigen Punkten besezt, weßwegen sie sich sehr rauh
                              anfuͤhlt. Die Blaͤtter sind dunkelgruͤn, und die Blattstiele
                              roth und tief gefurcht. Die wildwachsenden Stoͤke haben viel kleinere
                              Blaͤtter als die gezogenen; sie sind an bluͤhenden Exemplaren, selten
                              mehr als drei oder vier Zoll breit. Die Blattstiele sind 4 Zoll lang, und
                              duͤnn, und die ganze bluͤhende Pflanze wird nicht hoͤher, als
                              zwei Fuß. Dieses Rheum Emodi waͤchst im mittleren
                              Asien zwischen dem 31 und 46° noͤrdlicher Breite in den hochliegenden
                              Ebenen (11,000 Fuß uͤber dem Meere) haͤufig, und es ist daher kein Zweifel, daß sie unser
                              europaͤisches Klima sehr wohl vertragen wird. Man fuͤhrt aus den
                              Thaͤlern um den Himalaya jaͤhrlich ungeheuere Mengen nach China aus;
                              Die Russen sortiren die Wurzeln zu Kiachta sehr genau, werfen die schlechtem
                              Stuͤke weg, und daher ist die russische Rhabarber, die man auch sehr
                              ungeschikt zuweilen die tuͤrkische nennt, die schoͤnste und beßte. Bei
                              der weltbekannten Liberalitaͤt des edlen Lambert
                              laͤßt sich nicht zweifeln, daß das Reum Emodi
                              bald uͤber ganz Europa sich verbreiten, und derjenige Staat der erste seyn
                              wird, der des laͤstigen Tributs so vieler Tausend Thaler fuͤr
                              Rhabarber in das Ausland sich entheben wird, welcher bisher am meisten fuͤr
                              botanische Gaͤrten und fuͤr Botanik gethan hat. Dieser Staat wird
                              Preussen seyn, wo seit Friedrich dem Einzigen eine nuͤtzliche Pflanze dem
                              Staate mehr galt, als ein ganzes Capuciner- oder Franciskaner-Kloster,
                              oder ein ganzes Bureau muͤssiger, federnkauender Schreiber. Vergl. Don Remarks on the Rhabarb of Commerce im
                              Maͤrzhefte des Edinburg. New. Philosophical
                                 Journal S. 304.
                           
                        
                           Patent-Pruͤgel.
                           Hr. Savaresse,
                              Saiten-Fabrikant zu Paris, der zu Rom durch mehrere Jahre die Kunst gute
                              Saiten zu verfertigen lernte, und bei seiner Ruͤkkehr nach Paris sich ein
                              Patent auf Verfertigung derselben ertheilen ließ, das man ihm abkaufen wollte, das
                              er aber nicht abließ; der auch die besten Saiten bei dem Concurse der Société d'Encouragement verfertigte, und
                              auf die redlichste Weise dabei zu Werke ging, wurde Abends, als er von dem Concurse
                              nach Haufe ging, in der Stadt in einer abgelegenen Gasse von Kerlen, die mit
                              Stoͤken bewaffnet waren, angegriffen, durchgepruͤgelt, und starb in
                              Folge eines darauf eingetretenen Fiebers. Die Société d'Encouragement wies seiner Wittwe 500 Franken
                              an.
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              a) Englische.
                              
                                 Materia indica; or some Account of those Articles;
                                       which are employed by the Hindoos and other Eastern Nations in their
                                       Medicine, Arts and Agriculture etc. By WhitelawAinslie, M. D. 8.
                                       London. 1826. by Longman. 2. vol. 2 tb. Sterl.
                                 Domestic Economy and Cookery for Rich and Poor. By
                                       Lady. etc. 12. London. 1826. Bei Dems.
                                    10 Shill.
                                 The Shipmasters Assistant and Owner's Manual. By
                                       Dav.Steel. 17. Edit. 8.
                                       London. 1826. Bei Dems. 1086 Seiten m.
                                    Kupf. 21 Shill.
                                 An Encyclopaedia of Gardening byLoudon. 2. edit. 8.
                                       London. 1827. Bei Dems. 2 Pfd.
                                 The Gardener's Magazine and Register of rural and
                                       domestic improvements. By J. C.Loudon. 8. London. 1826 Bei Dems. 13 Sh. 6
                                    P.
                                 An Encyclopaedia of Plants. 8. Lond. 1827. Bei
                                    Ebendems.
                                 Conversations on Chemistry: 10. Edit. 12. Lond.
                                       1827. Bei Dems. 2 vol. 14. Shill.
                                 An Elucidation of Colours. BySowerby. 4.
                                       London. Bei Dems.
                                 The Miner's Assistant, by R.Thomas. 8. Lond.
                                       1827. Bei Dems.
                                 The natural and agricultural history of
                                       Peat-Moss and Turf-Bog etc. by Andr.Steele. 8 Edinb. et
                                       Lond. 1827 b. Longman.
                                 
                                    Turner's
                                    Chemistry. 8. Edinb. and Lond. 1827.
                                    
                                 
                                    A Collection of the Lacos relative to the Chespeake
                                       and Delawars Canal etc.
                                    
                                 Suggestions on the Canal Policy of Pennsylvania. By
                                       J. L.Sullivan. 8.
                                       1824.
                                 
                                    Annual Report of the President and Managers of the
                                       Union-Canal-Company of Pennsylvania. 8. 1825.
                                    
                                 
                              
                           
                              b) Franzoͤsische.
                              
                                 Dictionnaire des Inventions et découverts,
                                       parBosquillion. 12.
                                       Paris. 1826.
                                 Mémoire sur la connaissance des terres etc.
                                       par P. H.Pontier. 8. Paris
                                       1826.
                                 
                                    Mémoire sur les Moulins à pilons, sur
                                       les routes â aubes, et en général sur
                                       l'établissement d'une usine hydraulique quelleconque par Mr.
                                    Lermier
                                    etc. 8. Paris. 1826. p. Bachelier.
                                    
                                 Gèometrie appliquée à
                                       l'industrie. Sommaire des leçons donées à Metz par
                                       M. C. L.Bergery. 8. Metz.
                                       1825. ch. Lamort.
                                 Instruction sur un nouveau pressoir á doubles
                                       leviers et à Danaïde; par M. J. A.Comoy. 12. Nevers.
                                       1826. ch. Lefebure.
                                 Effets de l'enseignement populaire de la lecture, de
                                       l'écriturc, de l'arithmétique, de la
                                       géométrie et de la mécanique appliquèe aux
                                       arts sur la prosperité de la France. Par le Bar. Ch.Dupin. 8. Paris
                                       1826. 48 S.
                                 Les divers Systêmes de filature en usage aux
                                       Indes, en Angleterre, en France etc.; par C. M.Molard. 8. Paris.
                                       1826. chez Thomine.
                                 Sur un nouveau pont suspendu en fil de fer, etabli en
                                       1825 sur les fossés d'enceinte de la ville de Genève; par
                                       le L.Doufour. (Bibl.
                                       univ. Janv. 1826. p. 74.)
                                 Notice sur le Canal des Ardennes, par L. J.Rousseau. 1. P.
                                       Paris 1826. ch. Carillan Goeury.
                                 Traité abrégé de Chimie et de
                                       ses applications aux arts; par M.Desmarest. 12.
                                       Paris. 1826 chez Malher frères.
                                 Rapport gènéral à S. Exc. le
                                       Ministre de la Marine et des Colonies, sur l'institution d'un
                                       enseignement de la mécanique et de la géometrie
                                       appliquées aux arts dans les villes maritimes de la France. Par
                                       le B. Ch.Dupin. 4. Paris.
                                       1826. Impr. roy.
                                 Théorie des Bateaux Aqua-moteurs,
                                       propres à remonter les fleuves ou à les descendre avec
                                       plus de rapidité par la seule action de leur Courant. Par
                                       Th.Barrois. 8. Lille.
                                       1826. chez Danel, Paris chez Bachelier. (73 S. und eine
                                    Kupferplatte.)
                                 (Ein sehr interessantes Werk, das allerdings eine deutsche Uebersezung
                                    verdiente.)
                                 Géometrie des Artistes et des Ouvriers en 20
                                       leçons; par M. A.Teyssédre. 12. Paris. 1827. ch. Audin.
                                 L'art du Charpentier. Par Mr.Lepage. 12. Paris.
                                       1826 chez Malher.
                                 
                                    Rapport contenant l'exposition du Systéme
                                       adopté par la Commission des Phares pour éclairer les
                                       côtes de France. 4. Paris. 1825. Impr. roy. 56 S.
                                    
                                 Manuel du Relieur, par M. L. S.Le Normand . 18.
                                       Paris. 1827. ch. Roret. av. fig. 3 1/2 Fr.
                                    
                                    Recueil de cinq tables 1° pour faciliter et
                                       abréger les calculs des formules relatives au movement des eaux
                                       dans les canaux découverts et les tuyaux de conduite. 2. pour
                                       présenter les resultats de 167 expériences
                                       employées pour l'établissement de ces formules;
                                       précédé d'une introduction et de l'exposition d'un
                                       procédé nouveau pour déterminer
                                       très-exactement, sans calculs et sans opérations
                                       graphiques, et dans une grande longueur, une suite de points
                                       situés sur une même surface horizontale; par Mr.
                                    de Prony. 4. Paris
                                       1825.
                                    
                                 Cours élémentaire, théorique et
                                       pratique, de construction; par J. P.Douliot. 4. Paris
                                       1826. 348 S.u. 16 Taf. chez Carilian-Goeury.
                                 Détail des prix de tous les ouvrages de
                                       batimens, à l'usage des architectes, entrepreneurs et
                                       propriètaires; parPot-Seurrat. 8. Paris 1826. T. I. 190 S. Ebendas.
                                 Mémoires sur les avantages d'un canal de
                                       navigation paralléle à l'Adour; par le
                                       Lieutenant-general MaxLamargne. 8. Paris.
                                       1826. ch. Lenormand. 35 S.
                                 (Dieses kleine Werk sollte man in Bayern uͤbersezen, da es
                                    eigentlich bloß ein Nachhall von den Pyrenaen her der Worte unseres alten,
                                    so tief verkannten, Riedl, ist. Es wird aber
                                    wahrscheinlich noch so viel Tinte aus den Tintenfaͤssern unserer
                                    Schreiber fließen muͤssen, als die Isar Wasser hat; oder ein neues
                                    Franciskauer-Kloster wird eine zweite Auflage von Gargantua's Stute
                                    erlangen, und die Frauen-Thuͤrme noch ein Mahl unter Wasser
                                    sezen muͤssen, bis Riedl's Wuͤnsche fuͤr sein Vaterland
                                    erfuͤllt werden.)
                                 Instruction relative à la regle logarithmique;
                                       par M.Artur. 8. Paris
                                       1828 chez Lénoir, rue St. Honoré. N. 340.
                                 Hr. Jomard erstattet
                                    in Bulletin de la Société
                                       d'Encouragement, N. 272. S. 53. einen sehr vorteilhaften Bericht
                                    uͤber dieses Werk, durch welches die Arbeiter an oder mit Maschinen
                                    in Frankreich den bequemen Gebrauch eines der nuͤzlichsten
                                    Instrumente, das sogenannte Rechnungs-Lineal, kennen lernen sollen.
                                    „Wenn man sieht“ sagt Hr. Jomard, wie der gemeinste Arbeiter in
                                    England, der eine Dampfmaschine zu besorgen hat, sein
                                    Rechnungs-Lineal (sliding rule, regle
                                       glissante) aus der Tasche zieht, und mittels desselben in einem
                                    Augenblike den koͤrperlichen Inhalt des Cylinders, Schwere und
                                    Groͤße eines jeden Theiles, das Volumen des gehobenen Wassers, die
                                    Hoͤhe der Wassersaͤule u. d. gl. bestimmt, und dadurch die
                                    langweiligen Berechnungen sich ersparet, so muß man wahrlich den Gebrauch
                                    dieses Instrumentes auch in Frankreich allgemein eingefuͤhrt zu sehen
                                    wuͤnschen.“ Und wer wird dann nicht auch wuͤnschen,
                                    dieses Instrument, fuͤr dessen Einfuͤhrung wir schon oft das
                                    Wort sprachen, durch eine zwekmaͤßige deutsche Uebersetzung des oben
                                    angezeigten und so sehr empfohlenen Werkes auch in Deutschland allgemein
                                    verbreitet zu sehen.
                                 
                              
                           
                              c) Italiaͤnische.
                              
                                 Sulla Erogazione de' sussidj elemosinarj e sulla
                                       institutizione delle case d'industria, di ricovero etc. Pensieri
                                       economici di FolchinoSchizzi. 8.
                                       Cremona. 1826. p L. de Micheli. 45 S.
                                 Almanacco pei dilettanti di giardinaggio etc. di
                                       Gaet.Savi, coll'
                                       aggiunta di alcune osservazioni agronomiche d'Ippol.Pindemonte. 12.
                                       Pisa. 1826. p. Nistri Prosa.
                                 Metodo per far, migliorare e conservare il vino. Da
                                       C.Bajoni. 3. Bergamo.
                                       1823.
                                 Osservazioni sopra le Macchine in moto etc. 8.
                                       Torino. 1825. 47 S. und 1 Tafel.