| Titel: | Neue Vorrichtung zur Bestimmung des Weges, den ein Schiff zurükgelegt hat, auf welche Mark Cosnahan, Esqu. auf der Insel Man, sich am 17. März 1825 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 24, Jahrgang 1827, Nr. CX., S. 493 | 
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                        CX.
                        Neue Vorrichtung zur Bestimmung des Weges, den
                           ein Schiff zuruͤkgelegt hat, auf welche Mark Cosnahan, Esqu. auf der Insel Man, sich am
                           17. Maͤrz 1825 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz 1827. S.
                              18.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IX.
                        Cosnahan's, Vorrichtung zur Bestimmung des Weges etc.
                        
                     
                        
                           Diese Vorrichtung besteht in einer Art Wage, um dadurch die
                              Schnelligkeit zu bestimmen, mit welcher das Schiff das Wasser durchschneidet. Eine
                              Hemme wird in das Wasser gelassen, und mit einem Schwimmer versehen, um dieselbe
                              immer in gehoͤriger Hoͤhe zu halten. Eine duͤnne Schnur an der
                              Hemme verbindet dieselbe mit einem Wage-Apparate. Die Kraft, welche der
                              Widerstand der Hemme auf den Wage-Apparat aͤußert, waͤhrend die
                              Hemme von dem Schiffe durch das Wasser gezogen wird, wird auf einer in Grade
                              getheilten Stange in Pfunden ausgedruͤkt, und diese Pfunde von
                              Widerstands-Kraft, die in einem bekannten Verhaͤltnisse zur
                              Schnelligkeit stehen, mit welcher das Schiff eine gewisse Anzahl von Knoten oder
                              Meilen in einer Stunde durchlaͤuft, mißt den Weg, den das Schiff
                              zuruͤkgelegt hat.
                           Fig. 17.
                              zeigt diese Vorrichtung. a, ist eine Roͤhre von
                              irgend einer schiklichen Form und Groͤße. In derselben befindet sich eine
                              Spiralfeder, b, die gegen den Boden der Roͤhre,
                              als ihren Widerstand, druͤkt: diese Roͤhre ist hier im Durchschnitte
                              dargestellt, damit man die inneren Theile derselben sieht. c, ist eine Stange, die sich schieben laͤßt, und durch eine
                              Oeffnung am Boden der Roͤhre laͤuft: das obere Ende dieser Stange ist
                              mit dem oberen Ende der Spiralfeder verbunden. Wenn daher diese schiebbare Stange
                              unten aus dem Boden der Roͤhre herausgezogen wird, wird die Feder
                              zusammengedruͤkt, und die mechanische Kraft, wodurch dieß geschieht, wird, in
                              Pfunden ausgedruͤkt, an den Eintheilungen dieser Stange angedeutet. 
                           An dem oberen Ende der Roͤhre befindet sich eine Rolle, d, die sich um ihre Achse dreht, und an dem vorderen Ende dieser Achse ist
                              ein Zeiger angebracht, welcher auf einer in Grade eingetheilten Kreisplatte die
                              durch punctirte Linien angezeigten Grade andeutet. Eine Schnur oder Kette, e, e, laͤuft uͤber die Rolle, d, und uͤber kleine Leitungs-Rollen an den
                              Eken der Roͤhre; diese Schnur oder Kette dient demnach als Laufband, indem
                              sie bei, f, an der Spiralfeder befestigt ist. Wenn daher
                              die schiebbare Stange, c, herausgezogen und die Feder,
                              b, zusammengedruͤkt wird, wird die Schnur an
                              der schiebbaren Seite, f, gezogen, und die Rolle wird
                              dadurch gedreht; folglich wird der Zeiger auf der Kreisplatte sich auch drehen, und
                              die Kraft andeuten, die an dem unteren Ende der Stange wirkt. Bei, g, ist eine Feder und ein Sperrhaken, der in einen
                              kleinen Zahnstok an der Seite der schiebbaren Stange eingreift, und derselben
                              Gleichfoͤrmigkeit in ihrer Bewegung gibt, ohne sie uͤbrigens an dem
                              Ein- und Ausgleiten in die Roͤhre zu hindern.
                           Dieser Apparat wird nun an dem Hintertheile des Schiffes, oder an dem Fenster der
                              Cajuͤte angebracht, und daselbst befestigt. Von dem Ringe, h, an dem unteren Ende der Stange laͤuft eine
                              Leine, die uͤber Bord geworfen wird, sammt der Hemme, an welcher sie, wie
                              Fig. 18.
                              zeigt, mit dem anderen Ende befestigt ist. Diese, bis auf eine gewisse Tiefe in dem
                              Wasser untergetauchte. Hemme wird durch den Schwimmer in senkrechter Lage gehalten,
                              und durch das Schiff in dem Wasser fortgezogen, und der Widerstand, den die Hemme an
                              dem Wasser findet, wird sich an den Eintheilungen der Stange oder durch den Zeiger
                              auf der Kreisplatte in Pfunden ausweisen. Ein anderer Maßstab auf dem Ruͤken
                              der Stange zeigt die Zahl der Knoten oder der Meilen, die das Schiff in einer Stunde
                              laͤuft, indem der Widerstand der Hemme nothwendig in dem Maͤße
                              zunimmt, als die Schnelligkeit der Bewegung des Schiffes groͤßer wird.
                              Hiernach ist der Maßstab fuͤr die Knoten oder Meilen im Verhaͤltnisse
                              zu jenen in Pfunden auf der anderen Seite eingetheilt.
                           Um den schiefen Weg, den ein Schiff bei einem Seitenwinde nimmt (leeway) zu bemessen, dient die Vorrichtung in Fig. 19. Sie
                              hat die Gestalt einer kreisfoͤrmigen Buͤchse, a, mit einer in Grade eingetheilten Platte mit einem Zeiger, und ist
                              innenwendig mit einer Feder versehen, welche den Zeiger uͤber der Mitte der
                              Platte haͤlt. Nachdem die Buͤchse an dem Fenster der Cajuͤte
                              befestigt wurde, wird eine Schnur an dem Zeiger angebracht, deren anderes Ende auf
                              obige Weise an der Hemme befestigt ist, und so wie das Schiff faͤhrt, zeigt
                              die Neigung des Zeigers
                              nach der Linken oder Rechten, d.h. die Abweichung von der Senkrechten, die die
                              Central-Linie des Schiffes andeutet, wie hoch sich der Seitenlauf des
                              Schiffes in einer gewissen Zeit belauft. Der Patent-Traͤger
                              schlaͤgt vor, diesen Apparat auch als Wage zu gebrauchen. Man hat aber eine
                              aͤhnliche Maschine zum Waͤgen schon seit vielen Jahren.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
