| Titel: | Sicherstellung gegen Entwendung bei der Destillation des Branntweines, worauf Jak. Fox, am 14ten Mai 1825 sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 24, Jahrgang 1827, Nr. CXIV., S. 506 | 
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                        CXIV.
                        Sicherstellung gegen Entwendung bei der
                           Destillation des Branntweines,Dieses Patent scheint vorzuͤglich fuͤr England berechnet. Bei uns
                                 wuͤrde es bisher noch uͤberfluͤßig gewesen seyn. A. d.
                                 Ueb. worauf Jak.
                              Fox, am 14ten Mai 1825 sich ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. N. 76. S.
                              350.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. IX.
                        Fox's, Sicherstellung gegen Entwendung bei der Destillation des
                           Branntweines.
                        
                     
                        
                           Der hier vorgeschlagene Apparat soll dem Stehlen des
                              Branntweines aus dem Kuͤhlgefaͤße vorbeugen. Er besteht aus einem auf
                              allen Seiten wohlgeschlossenen kupfernen Kasten, in welchen der Branntwein aus dem
                              Kuͤhlgefaͤße kommt. Dieser Kasten ist an den Seiten und oben mit
                              Glasern versehen, um Licht eindringen zu lassen, damit man sieht, wie die
                              Destillation fortschreitet. Die Haͤhne und Roͤhren sind mit einem
                              Zeiger versehen, der die Menge Fluͤßigkeit, die man abzieht, anzeigt. 
                           Fig. 14.
                              zeigt diesen Apparat im Perspective; die eine Wand ist abgenommen, damit man die
                              Theile im Innern sieht. a, a, a, sind die Seiten des
                              Kastens aus duͤnnem Kupferbleche, innenwendig verzinnt. b, b,
                              sind Oeffnungen, in welche kreisfoͤrmige Glas-Platten eingezogen sind.
                              In diese Oeffnungen sind metallne Ringe mit Raͤndern eingeloͤthet zur
                              Aufnahme der Glaser, die wieder mittelst anderer, in den vorigen innenwendig
                              eingeschraubter, Ringe befestigt sind, so daß das Glas außen nicht herausgenommen
                              werden kann. e, ist eine, auf aͤhnliche Weise
                              oben angebrachte Glastafel: da sie aber nicht auf aͤhnliche Art innenwendig
                              befestigt werden kann, ist ein Buͤgel außen daruͤber gespannt, der mit
                              einem Schlosse oder auf irgend eine andere aͤhnliche Weise gesichert ist. 
                           Die Roͤhre, c, wird an dem Ende des Wurmes
                              angebracht, oder bildet einen Theil desselben. Der Branntwein troͤpfelt in
                              den Kasten aus demselben, und kann mittelst des Hahnes, d, in die Vorlage abgelassen werden.
                           Aus dem Hahne, d, laufen drei besondere Roͤhren,
                              um den Branntwein nach drei verschiedenen Richtungen ausfließen zu lassen. Ein
                              Zeiger unter dem Griffe, e, weist die Stellung, die man
                              dem Hahne zu geben hat. Die Roͤhre, f, dient zum
                              schnellen Ablassen des Wassers, wenn man den Wurm oder das Kuͤhlfaß, oder den
                              Kasten reinigen will, und die Kappen, g, g, sind
                              Gefaͤße mit sehr kleinen Loͤchern, um die Luft durch die
                              Roͤhren, h, h, zuzulassen. Sie sind so
                              eingerichtet, daß dadurch kein Branntwein entwendet werden kann.
                           Um Aufwallungen in dem Wurme oder in dem Kuͤhlgefaͤße anzuzeigen, ist
                              ein kleines Blattchen Zinnfolio an der Muͤndung der Roͤhre, c, angebracht, welches andeutet, ob die Destillation
                              ruhig fortgeht.
                           Um kleine Proben abzuziehen, dient der Hahn, i, der eine
                              Oeffnung in seinem Pfropfen hat, die eine gewisse Menge von dieser
                              Fluͤßigkeit enthaͤlt. Dieser Hahn wird durch den Griff, k, gedreht, und die Fluͤßigkeit durch die kleine
                              Roͤhre, l, entleert. Um zu wissen, wieviel man
                              von Zeit zu Zeit von dieser Fluͤßigkeit abgezogen hat, ist ein
                              Zahl-Apparat, der aus einem Raͤderwerke besteht, und einen Zeiger
                              fuͤhrt, an dem gegenuͤberstehenden Ende der Achse des Hahnes außen an
                              dem Apparate angebracht, der da weiset, wie oft man gedreht, wieviel man also
                              abgezogen hat. Ein Sperr-Rad mit einer Sperr-Klinke hindert das
                              Zuruͤkdrehen.Sollte man glauben, daß das englische Tranksteuer-Buͤreau (Board of Excise) ein stattliches (handsome) Praͤmium fuͤr dieses Patent
                                    bezahlt hat! Es ist eine Aufgabe, in unseren Tagen zu sagen, ob das
                                    Buͤreau-Wesen das Volk, oder das Volk die Buͤreaux mehr
                                    verdirbt. A. d. Ueb.
                              
                           
                        
                     
                  
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