| Titel: | Neues Verzierungs-Metall, worauf Th. J. Knowlys Esqu. Mitg. d. Trinity College zu Oxford, in Folge einer Mittheilung eines Fremden, den 13. Junius 1826 sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 24, Jahrgang 1827, Nr. CXXII., S. 518 | 
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                        CXXII.
                        Neues Verzierungs-Metall, worauf Th. J. Knowlys Esqu. Mitg. d.
                           Trinity College zu Oxford, in Folge einer Mittheilung
                           eines Fremden, den 13. Junius 1826 sich ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Nach dem Auszuge im Repertory of Patent Inventions. Mai
                              1827. S. 305.
                        [Knowlys, Neues Verzierungs-Metall.]
                        
                     
                        
                           Dieses „neue Metall,“ oder vielmehr diese
                              neue Composition besteht aus einer Mischung von 1 Lothe Silber, 6 Loth Kupfer und 10
                              Loth Blei, welche in einem Tiegel geschmolzen und mit Holz so lang umgeruͤhrt
                              werden, bis alles sich gehoͤrig „amalgamirt“ hat. Dann
                              werden 1 1/2 Pf. Schwefel, 1 Loth Salmiak beigemischt, und die Hize wird so lang
                              unterhalten, bis aller Schwefel verfluͤchtigt ist, worauf man diese
                              Composition in ein Gefaͤß gießt, dessen Boden mit einer Schichte
                              Schwefelblumen belegt ist; man bedekt dieses Gefaͤß und schließt es genau,
                              damit die Schwefeldaͤmpfe in demselben eingeschlossen bleiben, und
                              laͤßt die Masse darin erkalten. Man schmilzt sie hierauf neuerdings, und
                              gießt sie in Stangen zum Gebrauche. 
                           Der Patent-Traͤger bedient sich dieser Composition, um auf Gold-
                              und Silber-Arbeiten Verzierungen hervorzubringen. Er laͤßt diese
                              Arbeiten graviren, oder die verlangten Verzierungen mittelst Punzen in dieselben
                              einschlagen, und traͤgt das „neue Metall“, welches er,
                              wir wissen nicht warum „Tula“ nennt,
                              fein gepuͤlvert und mit einer Aufloͤsung von Einem Theile Salmiak in
                              vier Theilen Wasser zu einem Teige angemacht, in der Dike des zwanzigsten Theiles
                              eines Zolles auf den gravirten oder punzirten Artikel auf, haͤlt denselben
                              uͤber Feuer oder bringt ihn unter eine Muffel, damit das „neue
                                 Metall“ in den Vertiefungen derselben schmilzt. Die dadurch
                              entstandenen Verzierungen oder Figuren werden gefeilt, geschaben und polirt, und
                              das, was dazwischen liegt, weggeschafft, so daß sie dann in voller Reinheit
                              erscheinen.
                           Das Reportory erwartet von dieser Tula nicht viel Gutes, indem sie hoͤchstens
                              nur wie Zinn oder Bleiglanz aussehen kann, indem das angewendete Metall durch den
                              vielen beigesezten Schwefel sehr geschwefelt werden muß.