| Titel: | Verbesserungen an jenen Achsen und Büchsen, die man gewöhnlich Mail (Diligence)-Achsen und Büchsen nennt, und worauf W. Mason, Patent-Achsen-Macher, Castle-street, East, Oxford Market und Margaret Street, Cavendish-square, Westminster, sich am 15. Jäner 1827 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. III., S. 20 | 
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                        III.
                        Verbesserungen an jenen Achsen und
                           								Buͤchsen, die man gewoͤhnlich Mail (Diligence)-Achsen und Buͤchsen nennt, und worauf W. Mason, Patent-Achsen-Macher, Castle-street,
                           								East, Oxford Market und Margaret Street, Cavendish-square, Westminster, sich am 15. Jaͤner 1827 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus Gill's technical Repository. April 1827. S.
                              									193.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Mason, Verbesserungen an Mail-Achsen und Buͤchsen
                           								.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserung ist hiermit beschrieben und abgebildet:
                              										Fig. 27.
                              									ist ein Laͤngendurchschnitt meiner verbesserten Mail-Achse und ihrer
                              									Buͤchse aus Gußeisen, wie sie in der Nabe des Rades eingezogen und durch
                              									Keile befestigt ist. A, die Nabe. B, B, zwei der Schrauben und Niete, die durch Loͤcher in der Nabe
                              									und in den eisernen Endscheiben, C, und, D, wie gewoͤhnlich laufen, E, F, der vordere und hintere Reif des Wagens. G, ein festes Halsstuͤk auf der Achse, hinter welchem, gegen das
                              									Hintere Ende der Buͤchse, die Endscheibe, C,
                              									mittelst der drei oder vier Schrauben, B, B, wovon man
                              									hier zwei sieht, befestigt ist, damit die Nabe auf der Achse bleibt. Ein ledernes
                              									Halsband, H, wird jedoch dazwischen angebracht. I, ist ein anderes ledernes Halsband zwischen dem
                              									anderen Ende des Halsstuͤkes, G, und einem
                              									hervorragenden Ringe, J, der innenwendig in der
                              									Buͤchse, K, angebracht ist, um das Entweichen des
                              									Oehles an diesem Ende der Buͤchse zu hindern. L,
                                 										L, ist der groͤßere cylindrische oder arbeitende Theil der Achse in
                              									der Buͤchse, K: M, ein duͤnnerer
                              									cylindrischer Theil der Achse, damit das Oehl sich um demselben an diesem Ende der
                              									Buͤchse aufhalten kann. N, ein noch
                              									duͤnnerer cylindrischer Theil der Achse, der genau in eine cylindrische
                              									Hoͤhlung in der Mitte des Dekels, O, paßt,
                              									welcher vorne auf der Buͤchse, K, aufgeschraubt
                              									wird. Das Ende oder der Boden dieser cylindrischen Hoͤhlung in dem Dekel, O, ist flach, und stuͤzt sich gegen das
                              									aͤußere Ende der Achse, welches zugerundet ist, damit es nur auf den
                              									Mittelpunct des Bodens des Dekels und mit der moͤglich geringsten Reibung
                              									wirkt. Man kann jedoch auch, wenn man will, ein Stuͤk Leder zwischen das Ende
                              									der Achse und den Boden
                              									des Dekels legen. Auf diese Weise gewinne ich die ganze Laͤnge der Achse, und
                              									verschaffe dadurch derselben die gehoͤrige Festigkeit, waͤhrend ich
                              									dabei die Laͤnge des dikeren oder tragenden Theiles, L, L, und folglich auch die Reibung vermindere, so daß das Rad leichter
                              									und freier umlaufen kann; zugleich gewinne ich auch einen Oehlbehaͤlter an
                              									dem vorderen Ende der Achse oder Buͤchse. Um die Reibung des
                              									Halsstuͤkes, G, der Achse und des Leders auf
                              									derselben, I, gegen den hervorstehenden Ring der
                              									Buͤchse, J, zu vermindern, habe ich eine
                              									Vorrichtung an dem angeschraubten Dekel, O, an dem
                              									anderen Ende der Achse angebracht. Ich nehme naͤmlich Halsbaͤnder von
                              									Leder von verschiedener Dike, und bringe dieselben zwischen dem vorderen Ende der
                              									Buͤchse und der stachen Schulter des Dekels, O,
                              									bei, P, ein, da ich den Dekel in jeder beliebigen
                              									Entfernung, nach der Dike des Leders, mittelst einer Menge von Loͤchern, Q, Q, an dem flachen Ende der Buͤchse befestigen
                              									kann, wie man in der End-Ansicht, Fig. 28., und auch in den
                              									Durchschnitten, Fig. 27. und 29., sieht. In irgend
                              									eines dieser Loͤcher lasse ich das duͤnnere Ende der Schraube, R, (einzeln in Fig. 32.) ein, welche
                              									Schraube in ein mit einer Schraubenmutter versehenes Loch in dem Dekel, O, eingeschraubt ist, wie der Durchschnitt Fig. 30.
                              									zeigt. Die Schraube wird so lang gedreht, bis ihr Kopf auf dem Grunde des
                              									erweiterten Loches, das zur Aufnahme derselben in dem Dekel, O, angebracht ist, festsizt, so daß also der Dekel waͤhrend des
                              									Fahrens nicht los werden kann. Eben dieser Zwek kann auch erreicht werden, wenn man
                              									Leder voll verschiedener Dike zwischen das Ende der Achse und den Grund der
                              									Hoͤhlung in dem Dekel, O, bringt. Um diese Achse
                              									und Buͤchse mit Oehl zu versehen, habe ich folgende Vorrichtung angebracht.
                              									In Fig. 27.
                              									ist, S, eine cylindrische Hoͤhlung, die quer an
                              									dem aͤußeren Ende des Dekels, O, laͤuft,
                              									wie die Figur zeigt. Auf dieser Hoͤhlung stehen zwei andere unter einem
                              									rechten Winkel, T, T, und dringen bis in den
                              									Oehlbehaͤlter, der an dem vorderen Ende der Buͤchse angebracht ist.
                              									Die Hoͤhlung, S, kann mittelst der Schraube, U, die ein ledernes Halsband hat, geschlossen werden.
                              									Wenn nun die Hoͤhlung, S, durch Umdrehung des
                              									Rades beinahe in eine senkrechte Lage gebracht wurde, wie Fig. 27. zeigt, und die
                              									punctirten Linien in Fig. 34. andeuten, und
                              									die Schraube, U, herausgezogen wird, wird das Oehl in
                              									diese Hoͤhlung gegossen, wo es dann durch die untere Hoͤhlung, T, in den Oehlbehaͤlter an diesem Ende der
                              									Buͤchse tritt, und von da laͤngs den Furchen, V, V, V, in der Buͤchse in den Hinteren Oehlbehaͤlter, W, W, gelangt. Die Luft entweicht indessen durch die
                              									obere Hoͤhlung, T, und wenn das Oehl endlich bei
                              									der Oeffnung, S, zum Vorscheine kommt, so ist dieß ein
                              									Beweiß, daß die Buͤchse gehoͤrig gefuͤllt, und nun wird die
                              									Schraube, U, wieder eingeschraubt. Fig. 33. zeigt den Dekel,
                              										O, vom Ende her gesehen einzeln, und Fig. 35. stellt die Achse
                              									einzeln dar. Fig.
                                 										36. ist ein Durchschnitt der Buͤchse, K, von der punctirten Linie, X, X, in Fig. 29.
                              									genommen, damit man die Furchen, V, V, V, V, sieht. Wenn
                              									man den Dekel, O, aufschraubt, muß die Schraube, R, vorlaͤufig zuruͤkgeschraubt werden, wie
                              									die punctirten Linien in Fig. 30. zeigen, bis ihr
                              									vorderes Ende so weit zuruͤkgezogen ist, daß der Dekel frei nach jeder
                              									Richtung in dem Ende der Buͤchse gedreht werden kann. Wenn der Dekel
                              									gehoͤrig aufgeschraubt ist, muß die Schraube, R,
                              									so gestellt werden, daß ihre Spize in eines der Loͤcher, Q, paßt, was durch etwas Drehen des Dekels rechts oder
                              									links leicht geschieht, und dann mittelst eines Schrauben-Schluͤssels
                              									angezogen werden, bis der Kopf in der erweiterten Oeffnung, O, festsizt. Auf diese Weise kann also jeder Seiten-Stoß der Achse
                              									gehoͤrig regulirt werden.
                           Diese Achsen, bemerkt Hr. Gill, haben das allgemeine
                              									Vertrauen aller Mail-Kutscher oder Diligence-Inhaber in England, und werden nun
                              									uͤberall bei Reisewagen und Cabriolets verwendet.
                           
                        
                     
                  
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