| Titel: | Neuer Bratenwender, worauf Joh. Thin, Architekt in Edinburgh, sich am 1. Februar 1825 ein Patent geben ließ. | 
| Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. XVII., S. 55 | 
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                        XVII.
                        Neuer Bratenwender, worauf Joh. Thin, Architekt in
                           								Edinburgh, sich am 1. Februar 1825 ein Patent
                           								geben ließ.Der Patent-Traͤger sagt in einer Note, da. die alten Englaͤnder
                                 										nichts ohne „Sneer“ thun
                                 										koͤnnen: „daß er die lezten 1500 fl. an dieses Patent wagt,
                                    											indem er der Hoffnung lebt, daß er bei dem raschen Wieder-Aufleben der
                                    											Kloͤster in Frankreich, und der Jesuiten in Frankreich und Spanien
                                    											zugleich, und des Moͤnchswesens uͤberall eines schnellen
                                    											Ersazes sicher zu seyn glaubt.“ A. d. Ueb.
                           							
                        Aus dem London Journal of Arts. April, 1827. S.
                              									85.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        [Thin's, neuer Bratenwender.]
                        
                     
                        
                           Das Neue an diesem Bratenwender besteht vorzuͤglich
                              									darin, daß das Flugrad senkrecht, statt horizontal laͤuft.
                           Fig. 15.
                              									zeigt diesen Apparat im Perspektive.
                           
                           a, ist eine halbcylindrische Buͤchse, die in den
                              									Schornstein gestellt wird. Sie ist, zunaͤchst am Zuge, offen.
                           b, ist das Faͤcher-Rad, das sich auf einer
                              									horizontalen Achse dreht. Die eine Haͤlfte dieses Rades ist in der
                              									Buͤchse eingeschlossen, und die andere Haͤlfte soll von dem Rauche und
                              									Dampfe getrieben werden, der in den Schornstein aufsteigt. Am Ende der Achse des
                              									Faͤcher-Rades ist ein Triebstok, c, befestigt,
                              									der in ein Zahnrad eingreift, folglich wird das Zahnrad mit dem Flugrade zugleich
                              									gedreht. Auf der Achse des Rades, d, befindet sich eine
                              									Rolle, e, uͤber welche die Kette des
                              									Bratenwenders zu dem Bratspieße hinablaͤuft; durch die Umdrehung der Rolle
                              									wird der Spieß sammt dem Braten zugleich gedreht, und zwar senkrecht (! – ad majorem Dei gloriam!)
                           Der Patent-Traͤger schlaͤgt eine ganze Menge von Raͤdern vor, um
                              									den Spieß bei dieser Vorrichtung, horizontal, wie gewoͤhnlich sich drehen zu
                              										lassen.Man siecht wohl deutlich, daß das Ganze eine Satyre ist, die ein wohlhabender
                                    											Englaͤnder mit 1500 fl. bezahlte, um Moͤnchthum,
                                    											Bratenfresserei, und uͤberfeine Mechanik zugleich laͤcherlich
                                    											zu machen. A. d. Ueb.
                              								
                           
                        
                     
                  
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