| Titel: | Beschreibung eines Wegemessers (Gyromètre), um die Entfernungen zu zeigen, die man mit einem Wagen zurükgelegt hat. | 
| Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. XXXI., S. 95 | 
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                        XXXI.
                        Beschreibung eines Wegemessers (Gyromètre), um die Entfernungen zu zeigen, die man
                           								mit einem Wagen zuruͤkgelegt hat.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 										d'Encouragement. N. 271. S. 12.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        (Im
                              								Auszuge.)
                        Beschreibung eines Wegemessers.
                        
                     
                        
                           Die Bestimmung der sogenannten Wegemesser (Hodometer,
                              									Schrittzaͤhler) ist bekannt, so wie die Einrichtung derselben, die man
                              									zeither immer zu vereinfachen suchte.
                           Der gegenwaͤrtige ist aͤußerst einfach, und besteht bloß aus zwei
                              									uͤber einander gestellten Zahnraͤdern, die durch eine Schraube ohne
                              									Ende in Bewegung gesezt werden. Hr. Colclough, ein aufgeklaͤrter Freund
                              									der Kuͤnste, hat sich desselben auf seinen vielen Reisen mit Vortheil
                              									bedient.
                           a, a, Fig. 7. Tab. II. ist eine
                              									Kupferplatte, deren Umfang an einem ihrer Theile von einem Cylinder, b, b, begraͤnzt wird, der mit demselben einen
                              									Koͤrper bildet, und in der Mitte ausgeschweift ist. Dieser Cylinder ist in
                              									der Mitte genau hohl gebohrt, und nimmt eine Schraube ohne Ende auf, c, deren Faden, die rechts laufen, nur in dem
                              									ausgeschweiften Theile des Cylinders sichtbar sind. Die Achse der Schraube endet
                              									sich auf der einen Seite durch ein hervorstehendes vierekiges Stuͤk, e, welches mit einer Schulter versehen ist; auf der
                              									anderen Seite ist sie in eine maͤnnliche Schraube ausgeschnitten, um eine mit
                              									einem krausen Kragen versehene weibliche Schraube aufzunehmen, deren Ende zugerundet
                              									ist.
                           Fig. 7. zeigt
                              									zwei Raͤder, n, n, von demselben Durchmesser und
                              									in natuͤrlicher Groͤße, die auf einander liegen. Sie drehen sich frei
                              									auf einem Zapfen oder auf einer Schraube, g, wodurch sie
                              									auf der Platte, a, festgehalten werden. An ihrem Rande,
                              									welcher gezaͤhnt ist, greifen die Faden der Schraube ohne Ende ein. Das obere
                              									Rad, h, fuͤhrt 100 Zaͤhne, und eben so
                              									viele Abtheilungen auf seinem Zifferblatte, die von der Rechten zur Linken von 10 zu
                              									10 gezaͤhlt sind, und einen kleinen Zeiger, i, an
                              									seinem inneren Rande, unter der hundertsten Abtheilung. Ein anderer Zeiger, d, der auf der Platte, a,
                              									befestigt ist, zeigt auf dem Zifferblatte, h, die Zahl
                              									der Umdrehungen der Schraube ohne Ende. Ein staͤhlerner biegsamer Weiser, k, wie ein Weiser auf einer Stokuhr gestaltet, ist auf
                              									dem Zifferblatte des oberen Rades befestigt. Seine Spize laͤuft auf einem
                              									Halbmesser, der die Form eines Kreis-Ausschnittes hat. Dieser Weiser fuͤhrt
                              									unten in der Naͤhe seiner Spize einen kleinen hervorstehenden Zapfen, m, dessen Nuzen wir sogleich werden kennen lernen.
                           Das untere Rad, n, hat einen Zahn weniger, als das obere.
                              									Seine Abtheilungen laufen bis auf g, g, in der
                              									naͤmlichen Ordnung gezaͤhlt, sind aber naͤher gegen den
                              									Mittelpunct geschrieben, damit sie nicht von dem oberen Rade bedekt werden. Die
                              									Zaͤhl-Kraft des Instrumentes ist also auf 100 × 99 = 9,900 Umdrehungen
                              									der Schraube ohne Ende beschraͤnkt, was fuͤr viele Faͤlle nicht
                              									zureichen wuͤrde. Diesem Nachtheile hat man durch folgende sehr sinnreiche
                              									Vorrichtung abgeholfen. Man hat auf dem Rade, n, eine
                              									spiralfoͤrmige Furche angebracht, in welche der Zapfen, m, eingreift, und in ihr bis zum Mittelpuncte
                              									fortlaͤuft. Der Weiser, k, wird dadurch
                              									laͤngs dem Arme oder dem Kreis-Ausschnitte fortgezogen, auf welchem so viele
                              									Abtheilungen durch Zahlen angedeutet sind, als Spiral-Windungen vorkommen.Im Mittelpuncte ist ein leerer Raum, in welchem die Nadel stehen bleibt,
                                    											nachdem sie alle Schnekenlinien durchlaufen hat; von hier stellt man sie
                                    											nieder auf o, was bei ihrer Biegsamkeit leicht
                                    											geschehen kann. Gin anderer leerer Raum am aͤußeren Rande der
                                    											Schnekenlinie nimmt die Nadel bei dem Zuruͤkschieben auf. A. d.
                                    											O. Jede Abtheilung deutet einen ganzen Umlauf des Rades, n, an; und da 6 Spiral-Gaͤnge oder Abtheilungen sind, so
                              									erhaͤlt man 9,900 × 6 = 59,400 Umlaͤufe der Schraube ohne
                              									Ende.
                           Wenn nun das Instrument in einer Buͤchse aus Eisenblech so angebracht ist, daß
                              									die Schraube ohne Ende die Achse desselben bildet, und der Dekel dieser
                              									Buͤchse im Mittelpuncte eine Vertiefung hat, in welche das Vierek, e, paßt, so kann die Buͤchse und die Schraube
                              									sich drehen, waͤhrend die Raͤder auf der Platte, a, bleiben. Bringt man nun diese Buͤchse zwischen
                              									die Speichen eines Wagen-Rades, und die Schraube ohne Ende parallel mit der Achse
                              									desselben, und außen an, so zeigt die Zahl auf den Zifferblaͤttern den
                              									durchfahrnen Raum multiplicirt mit dem Umfange des Rades.
                           Wenn das Instrument an dem Rade einer Drehebank angebracht ist, das sich von der
                              									Rechten zur Linken dreht, so muß es umgekehrt, d.h., das Vierek innen angebracht
                              									werden.
                           Fig. 7. zeigt
                              									die Maschine ganz.
                           Fig. 8. einen
                              									Quer-Durchschnitt durch die Achse.
                           Fig. 9. das
                              									untere Rad einzeln.
                           Fig. 10. den
                              									Weiser, k, von der Seite, um den Vorsprung, m, zu zeigen, der in die Schneken-Linien eingreift.
                           
                        
                     
                  
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