| Titel: | Wohlfeile, einfache und bequeme Methode, rechts oder links laufende Original-Schrauben in der Drehebank zu schneiden. Von Hrn. J. Lukens. | 
| Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. XXXIV., S. 100 | 
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                        XXXIV.
                        Wohlfeile, einfache und bequeme Methode, rechts
                           								oder links laufende Original-Schrauben in der Drehebank zu schneiden. Von Hrn. J. Lukens.
                        Aus Hrn. Gill's technical Repository. Mai 1827. S.
                              									305.
                        Lukens's, wohlfeile Methode, rechts oder links laufende
                           								Original-Schrauben zu schneiden.
                        
                     
                        
                           Man schneidet gewoͤhnlich solche Schrauben nach einer
                              									Muster-Schraube mittelst einer sehr kostspieligen Vorrichtung nach Patronen. Hr. Lukens hat eine wohlfeilere Methode.
                           Wenn man eine Drehebank mit einer schiebbaren Ruhe hat, die gegenwaͤrtig
                              									haͤufig im Gebrauche ist, so kann man die Schraube dieser Ruhe leicht in eine
                              									Schrauben-Patrone verwandeln, und darnach rechts und links laufende Schrauben von
                              									verschiedenem Durchmesser auf folgende Weise drehen. An der Schraube der Ruhe ist
                              									gewoͤhnlich ein vierekiges Endstuͤk angebracht, um einen
                              									Schluͤssel oder eine Kurbel darauf zu passen, und dieses Werkzeug dadurch
                              									vorwaͤrts zu schieben. Man braucht also ein anderes aͤhnlich
                              									gebildetes vierekiges Endstuͤk an dem entgegengesezten Ende der Schraube,
                              									worauf man mittelst einer Bindschraube einen vierekigen Stiefel anbringen kann.
                              									Dieser Stiefel ist mit Einer Gabel einer sogenannten allgemeinen Verbindung (universal joint) des Drs. Hooke verbunden, welche aus zwei solchen Gabeln besteht, durch deren Enden
                              									Schrauben laufen, die mit kegelfoͤrmigen Spizen versehen sind, welche in vier
                              									Loͤcher passen, die um eine eiserne Kugel in gleichen Entfernungen von einander
                              									angebracht sind. Diese beiden Gabeln werden auf diese Weise unter rechten Winkeln
                              									gegen einander angebracht, und bilden so das gewoͤhnliche allgemeine
                              									Gefuͤge. Der Stiel dieser zweiten Gabel ist verlaͤngert, und hat einen
                              									Hals oder Zapfen an seinem anderen Ende, der in einem gespaltenen Zapfenloche
                              									arbeitet, welches sich in einer senkrecht stehenden Stuͤze befindet, die oben
                              									an einer senkrechten cylindrischen Stange befestigt ist, die in den Stiefel einer
                              									gewoͤhnlichen Drehebank-Ruhe eingepaßt und durch die Schraube derselben, wie
                              									gewoͤhnlich, gebunden werden kann. Auf dem aͤußeren Ende der Stange,
                              									jenseits des Halses oder Zapfens, muͤssen Zahnstoͤke oder
                              									Raͤder, je nachdem die Umstaͤnde es erfordern, angebracht, und
                              									mittelst Schraube und Niet gehoͤrig befestigt werden; und in oder auf die
                              									Nase der Doke der Drehebank muß eine Drehepfanne aufgeschraubt werden, die
                              									gleichfalls mit anderen Zahnraͤdern oder Triebstoͤken an der Doke oder
                              									in der Naͤhe derselben versehen seyn kann, um in die oben erwaͤhnten
                              									Zahnraͤder oder Triebstoͤke einzugreifen. Das Vorderende dieser Pfanne
                              									muß gleichfalls mit einem vierekigen Loche versehen seyn, um das vierekige Ende
                              									eines staͤhlernen Cylinders aufzunehmen, auf welchem eine Schraube
                              									eingeschnitten seyn muß; das andere Ende dieses Cylinders wird von dem hinteren
                              									Mittelpuncte der Lade wie gewoͤhnlich getragen.
                           Nachdem Alles so vorgerichtet ist, wird der gehoͤrig geformte Meißel in dem
                              									Stiefel des Schiebers der schiebbaren Ruhe festgeschraubt, und in Thaͤtigkeit
                              									auf den Stahl-Cylinder gesezt, der zur Schraube zugeschnitten werden soll, welches
                              									Leztere auf die gewoͤhnliche Weise geschieht. Je nachdem das
                              									Raͤderwerk von verschiedener Groͤße ist, wird der sich drehende Meißel
                              									schneller oder langsamer umher gefuͤhrt, so daß man groͤbere oder
                              									feinere Faden, oder gleich feine Faden, wie die Patrone schneiden kann, wenn auch
                              									der Durchmesser verschieden ist, wenn nur die Zahnraͤder gleich sind. Die
                              									allgemeine Verbindung ist hier nothwendig, um den Wechsel der Bewegung von einer
                              									geraden Linie bis zu jedem Winkel, der kleiner ist als ein rechter
                              									hervorzubringen.
                           Wenn man eine links laufende Schraube will, so muß ein Zwischenrad oder
                              									Zwischentriebstok angebracht werden, um die Bewegung umzukehren.