| Titel: | Maschine zum Spalten des Holzes, und zum Aufbinden desselben in Bündel, worauf Heinr. Oswald Weathersey, Queen Ann Street, Marylebone, Middlesex, sich am 14. Mai 1825 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. LXIV., S. 226 | 
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                        LXIV.
                        Maschine zum Spalten des Holzes, und zum
                           								Aufbinden desselben in Buͤndel, worauf Heinr. Oswald Weathersey, Queen Ann Street,
                           								Marylebone, Middlesex, sich am 14. Mai 1825 ein
                           								Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Mai. 1827. S.
                              									128.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Weathersey's, Maschine zum Spalten des Holzes.
                        
                     
                        
                           So unbedeutend die Arbeit ist, Holz-Abfaͤlle zu
                              									spalten, und in die Buͤndel zu binden, die man in jeder Hohlen- und
                              									Kerzenbude zum Anzuͤnden der Steinkohlen findet, so ausgedacht ist der hier
                              									zu dieser Arbeit bestimmte Apparat.
                           
                              „(Hr. Newton bedauert, daß so viel Zeit- und
                                 										Geistes- und Geld-Aufwand auf einen so geringfuͤgigen Gegenstand gewendet
                                 										wurde; er erklaͤrt die Beschreibung, die der Patent-Traͤger von
                                 										seiner Erfindung gegeben hat, fuͤr musterhaft, und gibt uns, nach seiner
                                 										Gewohnheit, doch nur folgende unvollkommene Beschreibung von derselben. Das ist
                                 										eine sehr beschraͤnkte Ansicht von einem Techniker. Wenn eine Maschine
                                 										sinnreich gedacht und gut beschrieben, sogar wirklich ausgefuͤhrt ist
                                 										[wie er von dieser Maschine versichert], was bei vielen Patent-Maschinen nicht
                                 										der Fall ist, so verdient sie um so mehr oͤffentliche Bekanntmachung, als
                                 										vielleicht manche Vorrichtung in derselben zu anderen nuͤzlichen Zweken
                                 										verwendet werden kann. Ja selbst die unsinnigste Maschine kann dem Techniker
                                 										irgend eine Idee gewaͤhren, von welcher der Gewerbfleiß in der Folge
                                 										großen Nuzen ziehen kann. Wir fordern Hrn. Newton
                                 										auf, im Namen aller Techniker, sich eine solche Unterlassungs-Suͤnde
                                 										nicht mehr zu Schulden kommen zu lassen. Hr. Newton
                                 										scheint gewohnt vornehm zu thun; das mag wohl einem High-Tory verziehen werden koͤnnen; einem technischen
                                 										Schriftsteller nec dii, homines nec concessere
                                    											columnae.)“
                              
                           Fig. 17.
                              									zeigt die Maschine von der Seite, a, ist eine Rundsage,
                              									die von einem Laͤufer und von einem Laufbande getrieben wird, welche eine
                              									Dampfmaschine in Bewegung sezt. Auf dem Lager, b,
                              									befinden sich stellbare Leiter, durch welche die Stuͤke Holzes in eine
                              									bestimmte Lage gebracht werden koͤnnen, so daß die Sage sie in Stuͤke
                              									von gleicher Laͤnge schneiden den kann. Nachdem dieß geschehen ist, kommen die
                              									Bloͤke auf das Laufband ohne Ende, c, und werden
                              									in senkrechter Stellung in den Kasten, d,
                              									gefuͤhrt, wo die Spalt-Messer, e, e, auf diese
                              									Bloͤke fallen, und dieselben von einander klieben, das heißt, das Holz in
                              									kleine Staͤbchen zerschneiden.
                           Oben auf der Maschine befindet sich eine drehbare Spinde! mit Armen, f, f, f, f, die Reibungsrollen an ihren Enden
                              									fuͤhren, welche als Ausheber dienen, und den Stiel der Spaltmesser, g, in die Hoͤhe heben. Diese Spindel wird von
                              									irgend einer zwekmaͤßigen Kraft in Bewegung gesezt. Auf der Achse derselben
                              									befindet sich ein Muschelrad, h, welches einen Hebel,
                              										k, treibt, der das Laufband und mit diesem die
                              									Holzbloͤke in den Kasten zieht.
                           Nachdem nun mehrere Bloͤke in den Kasten, d, unter
                              									die Messer, e, e, gebracht wurden, heben die Ausheber,
                              										f, so wie sie an das hervorragende Stuͤk, i, anschlagen, welches an dem Stiele, g, befestigt ist, die Spaltmesser in die Hoͤhe,
                              									und da diese mit bedeutender Gewalt auf das Holz niederfallen, schlagen sie bei
                              									jedem Streiche ein Stuͤk von dem Bloke in senkrechter Richtung weg. Durch die
                              									Umdrehung des obenerwaͤhnten Muschelrades, h,
                              									wird der Hebel, k, in Bewegung gesezt, an welchem sich
                              									die Hebelstange, I, befindet, die sich in einen
                              									Sperrkegel endet, der in das Zahnrad, m, eingreift,
                              									welches auf der Achse von einer der Walzen des Laufbandes, c, aufgezogen ist, und dadurch wird das Laufband, c, vorwaͤrts gezogen, und die Bloͤke kommen unter die
                              									Messer.
                           Die Messer, e, e, stehen schief und einander
                              									gegenuͤber, so daß sie den Kasten, d, in
                              									Diagonalen, die auf einander senkrecht stehen, durchkreuzen. Auf diese Weise kliebt
                              									das erste Messer von den Bloͤken, so wie sie anruͤken, diagonale
                              									Stuͤke ab; das zweite Messer kreuzt das abgehauene Stuͤk, und spaltet
                              									es in kleinere vierekige Stuͤke, die an dem Hinteren Ende des Kastens
                              									hinausgeschafft werden. Der Kasten, d, ist oben und
                              									unten gedekt, um das Holz fest zu halten, und die Messer fallen durch Spalte in dem
                              									Dekel durch.
                           Die gespaltenen Sprießet werden nun auf der Maschine, Fig. 18. gebunden, in
                              									welcher, a, a, ein kreisfoͤrmiger Tisch ist, der
                              									sich lose um die senkrechte Achse, b, dreht. Auf diesem
                              									Tische befinden sich elastische Reift, c, zur Aufnahme
                              									der gespaltenen Sprießet, welche gebunden werden sollen. Die Fuͤße, 
                              									d, d, stuͤzen eine flache,
                              									halbkreisfoͤrmige Platte, die sich halbrund uͤber den Tisch erstrekt,
                              									und dem Reifen, c, bei ihrer Fuͤllung als Boden
                              									dient. e, ist ein Rad mit vier Sperrzaͤhnen, und,
                              										f, ein Sperrkegel mit vier Zaͤhnen, der in
                              									dieses Rad eingreift, und von der Kurbelstange, g,
                              									bewegt wird.
                           Die Kurbelachse, h, wird in Bewegung gesezt. Bei jeder
                              									Umdrehung zieht sie den Sperrkegel, und dreht den Tisch um ein Viertel seines
                              									Kreises; bringt also die Reife, c, mit ihren Sprießeln
                              									nach und nach in die Lage, A, wo der Buͤndel
                              									gebunden wird. Die Vorrichtung, die das Binden verrichtet, ist ein sehr
                              									zusammengeseztes und gut ausgedachtes Raͤderwerk, „dessen
                                 										Beschreibung wir fuͤr unnoͤthig erachten, weil die Maschine einen
                                 										sehr beschrankten Zwek hat.“
                              									Hrn. Newton's Kopf scheint wahrlich noch mehr
                                    											beschraͤnkt! Wie viele hundert Anwendungen faͤnde nicht eine
                                    											gute Bind-Maschine im Fabrikenwesen! A. d. Ueb. Man sieht jedoch einen Theil der Maschine zur Linken der Figur, mittelst
                              									welchen gebunden, und der durch das Triebwerk, g, l, von
                              									der Hauptachse aus in Thaͤtigkeit gesezt wird. Ihre Hauptwirkungen sind
                              									folgende.
                           Wenn der elastische Reif mit seinen Sprießeln bei A,
                              									steht, treibt ein Daͤumling, m, (im Originale ist
                              									er faͤlschlich mit n, bezeichnet), die Stange,
                              										n, die mit dem Reife, c,
                              									verbunden ist, und verkleinert dadurch den Durchmesser desselben, oder verengert
                              									ihn, und haͤlt die Sprießet, waͤhrend sie gebunden werden, fest
                              									zusammen. Oben auf der Maschine ist ein Haspel, o, auf
                              									welchem eine gehoͤrige Menge feinen Drahtes aufgewunden ist, von welchem ein
                              									Stuͤk durch die Fliege, p, herabgezogen, und an
                              									seinem Ende von den Kneipzangen, q, festgehalten wird,
                              									waͤhrend eine Bewegung des Zahnrades, r, die
                              									Fliege, p, um den Buͤndel fuͤhrt, und das
                              									herabgezogene Drahtstuͤk um denselben windet. Die Kneipzange, q, dreht sich nun um ihre Achse, windet die Drahtenden
                              									zusammen, und kneipt sie ab, nachdem der Buͤndel festgebunden ist.
                           Eine zweite Bewegung des Tisches bringt den zweiten Reifen nach A, u.s.f.Wir fordern das Repertory of Patent-Inventions
                                    											auf, eine vollstaͤndige Beschreibung und Abbildung dieser Maschine
                                    											mit der in feinen Mittheilungen gewohnten Genauigkeit zu liefern, in dem
                                    											diese Maschine nicht bloß zum Klieben verschiedener Gegenstaͤnde,
                                    											sondern auch zum Binden von Paͤken aͤußerst brauchbar scheint.
                                    											A. d. U. Im
                                    											Jahre 1822 ließ sich die Gesellschaft „Phorus“ in Wien auf eine solche
                                    											Holzverkleinerungs-Maschine ein Privilegium auf die Dauer von 5 Jahren
                                    											ertheilen, und im Jahre 1825 erhielt Hr. Anton Rainer Ofenheim in Wien ein Privilegium auf Verbesserungen seiner
                                    											fruͤher privilegirten Brennholz-Verkleinerungs-, Heb- und
                                    											Transportirungs-Maschine, mittelst welcher nun auf eine viel einfachere Art
                                    											und ohne alles Zuthun von Menschenhaͤnden das Brennscheiterholz
                                    											mittelst horizontal- oder vertikal laufender, geradliniger, runder oder
                                    											halbrunder, in das Holz mehr oder minder tief eingreifender Saͤgen,
                                    											in jeder beliebigen Laͤnge, und in der moͤglichst
                                    											kuͤrzesten Zeit zu saͤgen, in kleine Stuͤke zu spalten,
                                    											und an den Aufbewahrungsort, oder auf die außerhalb des Gebaͤudes
                                    											stehenden Wagen zu bringen ist. A. d. R.
                              								
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
