| Titel: | Adcock's Thürhebel zum Schließen der Thüren. | 
| Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. LXVII., S. 238 | 
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                        LXVII.
                        Adcock's
                           								Thuͤrhebel zum Schließen der Thuͤren.
                        Aus dem London Journal of Arts. Mai 1827, S.
                              									166.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Adcock's, Thuͤrhebel zum Schließen der
                           								Thuͤren.
                        
                     
                        
                           Hr. Adcock hat gegenwaͤrtige
                              									Vorrichtung, wodurch die Thuͤren sich selbst schließen, statt der
                              									Feder-Angeln erfunden, und von der Society of Arts die
                              									silberne Vulcan-Medaille dafuͤr erhalten. Sie besteht aus einem auf einer
                              									Achse befindlichen gekruͤmmten Hebel, von welcher Achse ein Arm
                              									auslaͤuft, der ein Gewicht fuͤhrt. Eine kleine oben an der
                              									Thuͤre befindliche Walze wirkt gegen die untere Seite des Hebels, und hebt
                              									denselben, wenn die Thuͤre geoͤffnet wird, wodurch zugleich auch der
                              									mit einem Gewichte beschwerte Arm gehoben wird. Die Kraft des Gewichtes, die durch
                              									den gekruͤmmten Hebel in Thaͤtigkeit gesezt wird, wirkt in schiefer
                              									Richtung gegen die Walze, und schließt die Thuͤre mit einer Kraft, die man
                              									durch die Stellung des Gewichtes auf dem Arme reguliren kann.
                           Fig. 13.
                              									stellt diesen Apparat an einer Thuͤre angebracht vor, die geschlossen und von
                              									der Seite gesehen dargestellt ist. Fig. 14. zeigt eben
                              									diesen Apparat gehoben und die Thuͤre geoͤffnet. a, ist die Reibungs-Walze an der oberen Kante der
                              									Thuͤre. b, der gekruͤmmte Hebel, gegen
                              									welchen diese Walze wirkt. Dieser Hebel ist wie ein Widderhorn gekruͤmmt, so
                              									daß die Walze immer gegen die untere Seite desselben wirkt, wenn die Thuͤre
                              									sich auf ihren Angeln dreht. c, ist der Zapfen der
                              									Achse, um welche sich dieser gekruͤmmte Hebel dreht. d, ist der mit dem Gewichte beschwerte Arm, der von der Achse
                              									auslaͤuft, e, ist das auf diesem Arme stellbare
                              									Gewicht, wodurch man die Kraft, mit welcher die Thuͤre geschlossen wird,
                              									vermehren oder vermindern kann.
                           Die Vortheile dieser Vorrichtung sind folgende:
                           1) die Kraft kann, nach Umstaͤnden, so wie Wind, Zugluft u. dgl. es fordert,
                              									vermehrt oder vermindert werden, was bei den gewoͤhnlichen Gewichten und
                              									Federn zum Schließen der Thuͤren nicht so leicht moͤglich ist, woher
                              									dann das Knarren der Thuͤren etc. entsteht.
                           2) Man kann der Kraft hier jede beliebige Staͤrke ertheilen, und selbst auf
                              									einen beliebigen Winkel, unter welchem die Thuͤre geoͤffnet wird, in
                              									der groͤßten Staͤrke einwirken, man kann die Thuͤre zuschlagen
                              									oder bloß sanft schließen lassen.
                           3) Da diese Vorrichtung mit geringer Reibung wirkt, so hoͤrt mall ihre Wirkung
                              									nicht; wenigstens erzeugt sie nicht das Geraͤusch, wie die
                              									gewoͤhnlichen Vorrichtungen.
                           4) Laͤßt sie sich an jeder Thuͤre anbringen, die unter einem rechten
                              									Winkel mit dem Thuͤrstoke sich oͤffnet, und auch an
                              									Fallthuͤren.
                           
                           5) Ist sie hoͤchst einfach, kostet eine Kleinigkeit, und dauert so lang als
                              									die Thuͤre selbst.
                           Dieser Hebel haͤlt die Thuͤre fest zu, wenn sie geschlossen ist, und
                              									haͤlt so den Wind ab; je weiter man die Thuͤre oͤffnet, desto
                              									schwaͤcher wirkt er, so daß die nach tretenden Personen dadurch nicht
                              									belaͤstiget werden, wie man aus Fig. 14. ersieht. Die
                              									Entfernung der Walze, a, von der Achse, c, ist dann am kleinsten, wann die Thuͤre
                              									geschlossen ist, und betraͤgt ungefaͤhr Ein Achtel der Entfernung des
                              									Gewichtes von demselben Puncte, waͤhrend, wenn die Thuͤre
                              									geoͤffnet ist, das Gewicht, e, sich gerade
                              									uͤber der Walze, a, befindet. So wird bei
                              									gleichem Abfalle durch den ganzen Hebel, b, der Wechsel
                              									in der Kraft gleichfoͤrmig, d.h., gleich in gleichen Zeitraͤumen, und
                              									durch Veraͤnderung des Abfalles kann mit der groͤßten Leichtigkeit auf
                              									jedem Puncte jede beliebige Staͤrke erhalten, und durch eine
                              									Aushoͤhlung am Ende des Hebels in der weitesten Entfernung von dem Gewichte,
                              									noͤthigen Falles die Thuͤre sogar offen gehalten werden. Das Gewicht
                              									wird an dem Hebel mittelst eines Stiftes befestigt, der in irgend eines der
                              									Loͤcher des Hebels gestekt wird, so daß er immer an der gehoͤrigen
                              									Stelle angebracht werden kann. Da das Loch in dem Gewichte unter dem Stifte weiter
                              									ist, als zur Aufnahme des Hebels noͤthig waͤre, so kann man den Stift
                              									leicht aus jedem Lothe heraus nehmen, und in ein anderes bringen, und die
                              									Thuͤre laͤßt sich demnach leicht nach der Starke des Zuges beschweren.
                              									Wenn die Wand, in welcher die Thuͤre sich befindet, dik genug waͤre,
                              									so ließe dieser ganze Apparat sich leicht in derselben verbergen, wenn man die
                              									Thuͤre sich um eine Achse drehen ließe, die durch den Thuͤrstok
                              									uͤber die Thuͤre hinlaͤnglich hoch aufsteigt, um den Hebel, b, gehoͤrig herabsteigen zu lassen, und sie
                              									muͤßte oben mit einem kurzen Arme versehen seyn, der die Walze, a, auf seinem Ende fuͤhrt. Der Arm ist dann
                              									parallel mit der Wand, und in derselben verborgen. Das Gewicht muͤßte dann,
                              									weil Hebel und Arm kuͤrzer sind, vermehrt werden.Diese Vorrichtung sieht allerdings haͤßlich aus; sie laͤßt sich
                                    											aber modificiren, und kann vielleicht noch zu anderen Zweken dienen, als
                                    											bloß zum Schließen der Thuͤre. A. d. U.
                              								
                           
                        
                     
                  
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