| Titel: | Dampfmaschine mit hohem Druke in Whitbread's Brauerei. Von Christoph Davy. | 
| Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. LXXXI., S. 291 | 
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                        LXXXI.
                        Dampfmaschine mit hohem Druke in Whitbread's
                           								Brauerei. Von Christoph
                              									Davy.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, N. 197, 2. Junius 1827,
                              									S. 338.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Davy's, Dampfmaschine mit hohem Druke.
                        
                     
                        
                           Dampfmaschinen mit hohem Druke gelten gewoͤhnlich
                              									fuͤr unsicher; allein ihre groͤßere Kraft gibt ihnen in vielen Fallen
                              									den Vorzug, und da die wohlberechneten Verbesserungen des Hrn. Perkins und anderer alle Gefahr an denselben vollkommen beseitiget haben,
                              									so werden sie bald eben so allgemein verbreitet seyn, als die mit niedrigem
                              									Druke.
                           Die hier abgebildete Dampfmaschine mit hohem Druke wird in der Brauerei der HHrn. Whitbread zum Wasserschoͤpfen fuͤr die
                              									großen Dampfkessel benuͤzt, die zum Sieden der Wuͤrze mittelst Dampfes
                              									verwendet werden. Sie hat nur die Kraft Eines Pferdes, und ihre Theile sind so
                              									klein, daß, in dem Maßstabe, in welchem wir sie hier zeichneten, sie die Kraft von 7
                              									Pferden haben wuͤrde, wie eine aͤhnliche Maschine, die die HHrn. Taylor und Martineau neulich
                              									errichteten.
                           Bei, A, Fig. 10. ist ein
                              									punctirter Kreis, der die Lage der Dampfroͤhre zeigt, die den Dampf in den
                              									Cylinder fuͤhrt.
                           B, ist der Griff des Hahnes, der, abwechselnd, den Dampf
                              									uͤber und unter dem Staͤmpel zulaͤßt. Man wird das Spiel
                              									desselben begreifen, wenn man bedenkt, daß, wenn der Schieber und die Stange, C, die an einer Querstange befestigt ist, welche die
                              									senkrechte Schieber-Stange, H, treibt, aufwaͤrts
                              									gehoben wird, dieser an den Griff, B, anschlaͤgt,
                              									und die verlangte abwechselnde Bewegung erzeugt. Unter dem Cylinder befindet sich eine kleine
                              									Roͤhre und Klappe, um ihn von der Verdichtung zu befreien, die immer Statt
                              									hat.
                           Da dieß eine Pumpen-Maschine ist, so wird das excentrische Stuͤk, E, hinlaͤnglich erklaͤren, wie die
                              									Bewegung geschieht.
                           Der beigefuͤgte Maßstab zeigt die Groͤße der Theile, und die Zeichnung
                              									ist genau. Hr. Perkins sagt mir, daß er an seinen Maschinen gern die Staͤmpel-Stange zu einem
                              									Drittel Durchmesser des Staͤmpels hat; es laͤßt sich aber
                              									hieruͤber keine allgemeine Regel geben, da ich Maschinen von der Kraft von 6
                              									Pferden sah, die eine eben so große Staͤmpel-Stange hatten, als Maschinen von
                              									der Kraft von zwanzig Pferden. Hr. P. sieht sein Verhaͤltnis als nachteilig
                              									fuͤr eine Doppel- aber vortheilhaft fuͤr eine einfache Maschine an. An
                              									seinen Verbindungs-Stangen betrachtet er 2 1/2 fuͤr die Laͤnge des
                              									Stoßes als das wahre Verhaͤltnis Er bemerkte jedoch, daß wo Plaz genug ist,
                              									wie in großen Werkstaten, er auch eine, die vier Mahl so lang als der Stoß ist,
                              									anwenden wuͤrde.
                           Ich wuͤrde, da ich von Verhaͤltnissen spreche, ein großes Versehen
                              									begehen, wenn ich nicht einer Idee des Hrn. Kirby
                              									erwaͤhnte, die er in einer seiner lezten trefflichen Vorlesungen uͤber
                              									die Dampfmaschine am London Mechanics' Institute aͤusserte; einer Idee, die wie ich
                              									glaube, noch nirgendwo geaͤußert wurde, und die die Methode angibt, wie man
                              									die Laͤnge der Radial-Stange erhaͤlt. Brunton hat in seinem „Compendium of
                                    											Mechanics' “ eine Methode hierzu angegeben; er hat aber die
                              									Verbindungs-Glieder der parallelen Bewegung von dem Mittel- oder Stuͤzpuncte
                              									des Balkens gleich weit entfernt angenommen; folglich mußte die Radial-Stange so
                              									lang werden, wie die parallelen Stangen. Es geschieht aber haͤufig, daß die
                              									Luftpumpe naͤher an dem Ende des Balkens gegen den Cylinder hin ist, und in
                              									diesem Falle wird die Radial-Stange laͤnger.
                           Das Verfahren bei dieser Operation (siehe Fig. 11. und 12., wo ich,
                              									um die Sache deutlicher zu machen, den Balken etc. etc. zeichnete) ist folgendes.
                              									Bei dem Zeichnen einer Maschine mit einem Balken (wo man dann mit demselben anfangen
                              									muß) sey die halbe Laͤnge durch ab
                              									– a, die Stuͤze, ausgedruͤkt, Fig. 12. Man
                              									beschreibe den Bogen, b, b, b, die Laͤnge des
                              									Stoßes. Man ziehe die Basis, b, d, Fig. 11., und in dem Mittelpuncte des Bogens
                              									ziehe man die horizontale Linie, b, a. Man nehme den
                              									halben Sinus versus des Bogens, und ziehe eine
                              									Senkrechte, die man bei, c, sieht; so wird dieß der
                              									Mittelpunct der Staͤmpel-Stange. Nun bestimme man die Laͤnge des
                              									Gliedes, b, e, (das oͤfters so groß gemacht wird
                              									als die Kurbel) und von dem Puncte, b, oben bis wo es
                              									immer die Central-Linie des Staͤmpels beruͤhrt, wird sich die wahre
                              									Neigung des Gliedes gegen die Staͤmpel-Stange ergeben. Man seze nun, das
                              									andere Glied waͤre bei, g, so wird, e, e, parallel mit der Central-Linie des Balkens gezogen
                              									werden muͤssen, welches die parallele Stange seyn wird. Man fuͤhre die
                              									Linie weiter durch (punctirt), und bildet ein gleichschenkeliges Dreiek von
                              									derselben Große oder Flache, wie die angezeigte, nur mit der Bemerkung, daß die
                              									Linie, c, des Staͤmpels, wie in 1, 2, 3, die
                              									Basis dieses Dreiekes seyn muß. Man ziehe dann die Central-Linie dieses Dreiekes,
                              										f, f, 3, und mache, f,
                                 									f, gleich, e, e, und finde zulezt einen Mittelpunct
                              									(die Methode hierzu ist durch den Halbmesser 1 gegeben), um den Bogen, e, f, H, zu beschreiben, der auf, k, fallen wird, so wird, k, e, die
                              									Laͤnge der Radial-Stange seynEs ist nicht des Uebersezers Schuld, wenn die lezte Haͤlfte dieses
                                    											Artikels nicht klar ist. A. d. U..
                           
                        
                     
                  
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