| Titel: | Verbesserung an den Maschinen zum Kämmen der Wolle und der Floret-Seide, worauf Georg Anderton, Worsted-Spinner zu Chrickheaton, Yorkshire, am 4. März 1826 sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. LXXXV., S. 298 | 
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                        LXXXV.
                        Verbesserung an den Maschinen zum Kaͤmmen
                           								der Wolle und der Floret-Seide, worauf Georg Anderton,
                           								Worsted-Spinner zu Chrickheaton, Yorkshire, am 4. Maͤrz 1826 sich ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Jun. 1827. S.
                              									181.
                        [Anderton's, Verbesserung an den Maschinen zum Kaͤmmen der
                           								Wolle und der Floret-Seide.]
                        
                     
                        
                           Die hier vorgeschlagene Maschine zum Kaͤmmen der Wolle
                              									scheint wenig Neues zu enthalten, und ist eine Art von Wolf (devil), wie man sie zur ersten Zubereitung braucht.
                           Nachdem die Wolle gewaschen und gereinigt wurde, kommt sie auf ein Tuch, das wie ein
                              									Laufband gespannt ist, und wird von da durch ein Paar Speise-Walzen geleitet, aus
                              									welchen sie durch eine Reihe von Kaͤmmen oder Hecheln gezogen wird, die sich
                              									auf einer sich drehenden Trommel befinden, welche mittelst der Hand, oder durch
                              									irgend eine Triebkraft mittelst Laufbandes und Scheibe getrieben wird. Die
                              									Wollenfasern, die so aus den Walzen durch das schnelle Umlaufen der Kaͤmme
                              									hervorgezogen werden, werden, so wie sie durchlaufen, auf die Spizen eines
                              									feststehenden Kammes, oder einer feststehenden Hechel geworfen, und dadurch mehr
                              									vollkommen gerade gezogen. Nachdem die Kaͤmme auf diese Weise sich mit Wolle
                              									gefuͤllt haben, werden sie nach und nach unter einen anderen sich drehenden
                              									Doppelkamm gebracht (wie dieß geschieht, hat der Patent-Traͤger aber nicht
                              									angegeben), damit die aͤußersten Spizen der Wolle noch mehr gerade gezogen
                              									werden.
                           Nun werden die geraden Enden der Wollenfasern gepakt, und zwischen zwei Brettchen,
                              									die mittelst eines Lederstreifes wie durch einen Angel verbunden sind, festgehalten.
                              									Diese Brettchen kommen mit der zwischen ihnen hervor Hangenden Wolle auf eine
                              									Trommel oder auf ein Rad, wo sie befestigt, und langsam umgedreht werden. Eine Achse
                              									mit zwei Kaͤmmen wird in die Nahe des Umfanges der Trommel gebracht, so daß
                              									diese die Wollenfasern, wie sie voruͤber laufen, fangen koͤnnen, und
                              									da diese Kaͤmme sehr schnell laufen, d.h. sich tausend Mahl umdrehen,
                              									waͤhrend der große Cylinder sich ein Mahl dreht, werden die Wollenfasern
                              									schoͤn der Laͤnge nach ausgestrekt, und zu Baͤrten oder
                              									Kaͤmmlingen zugerichtet.
                           Da Waͤrme das Gerade-Streken der Wollen-Fasern sehr erleichtert, so schlaͤgt
                              									der Patent-Traͤger vor, Waͤrme an der Maschine, vorzuͤglich an
                              									den lezt erwaͤhnten Kaͤmmen, anzuwenden. Diese Kaͤmme werden
                              									herausgenommen, und andere gewaͤrmte an ihrer Stelle eingesezt, wo sie auf
                              									der sich drehenden Achse mittelst Furchen, in welche sie sich schieben lassen,
                              									festgehalten werden.
                           Der Patent-Traͤger nimmt bloß das Kaͤmmen der Wolle mittelst
                              									Kaͤmmen auf einem Cylinder, der sich um eine horizontale Achse dreht, und
                              									dann das Auflegen der Wolle auf einen anderen sich sehr schnell drehenden Cylinder
                              									als sein Patent-Recht in Anspruch.