| Titel: | Ueber die Weise Medaillen en Cliché zu verfertigen. Von Hrn. Gill. | 
| Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. CII., S. 360 | 
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                        CII.
                        Ueber die Weise Medaillen en Cliché zu verfertigen. Von Hrn. Gill.
                        Aus dessen technical Repository. Jun. 1827. S.
                              									321.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Gill, uͤber die Weise Medaillen en Cliché zu
                           								verfertigen.
                        
                     
                        
                           Hr. Gill entschuldigt sich, daß
                              									sein lezterer AufsazPolyt. Journal Bd. XXV. S. 111. A. d.
                                    											R. uͤber diesen Gegenstand durch Eile zur Presse und Drukfehler
                              									entstellt wurde, und traͤgt hier zu derselben Beschreibung und Abbildung der
                              									Presse nach.
                           Fig. 5. zeigt
                              									die Presse zum Schlagen oder Auspraͤgen dieser Medaillen von der Seite im
                              									Aufrisse; Fig.
                                 										6. im Grundrisse. Dieselben Buchstaben bezeichnen in beiden Figuren
                              									dieselben Gegenstaͤnde.
                           A, ist der dreiseitige geschlossene Kasten.
                           B, die Thuͤre an demselben.
                           C, der Knopf an der Thuͤre.
                           D, die vierekige Stange, oder die
                              									Staͤmpel-Stange, die lang genug seyn muß, um das Gestell bis auf den Boden
                              									des Kastens reichen zu lassen. Sie laͤuft in den halben Loͤchern, E, E, die an dem Boke oder Strebe-Pfeiler, F, angebracht sind, der mittelst Schrauben oben auf dem
                              									Kasten, A, festgehalten wird.
                           G, ist der Ring oben an der Staͤmpel-Stange, der
                              									als Griff dient, und wodurch der Staͤmpel gehoben wird.
                           H, das Gestell aus Messing oder Stuͤkgut in
                              									punctirten Linien.
                           I, I, zwei der vier Schrauben an demselben, die die
                              									Ringe aus
                              									Stuͤkgut, J und, K,
                              									zwischen sich fest halten. Man sieht den Bau dieser Ringe deutlicher in Fig. 7.
                           L, eine Furche in dem Gestelle, H, in welches das innere Ende des Faͤngers oder Sperrkegels, M, paßt: das aͤußere Ende desselben ist in Form
                              									einer schiefen Flaͤche gestaltet, und haͤngt vorne oben an der
                              									Thuͤre, B, herab, so daß, wenn man dieselbe
                              									schließt, es in die Hoͤhe steigt, folglich, M,
                              									niederdruͤkt, und es aus der Furche, L,
                              									heraustreibt, wodurch dann das Gestell nothwendig fallen muß.
                           O, ist die Stuͤze fuͤr die Achse des
                              									Sperrkegels.
                           P, die Platte aus Gußeisen auf dem Boden des Kastens,
                              									zur Aufnahme der Papier-Kapsel, in welcher das geschmolzene Metall sich in seinem
                              									teigartigen Zustande befindet, und das Gepraͤge des Staͤmpels erwartet
                              									und aufnimmt.
                           Q, die Fuͤtterung von Blei-Papier ringsum die
                              									unteren Theile des Kastens und der Thuͤre.
                           In Fig. 7. ist
                              										H, ein Laͤngen-Durchschnitt des
                              									Staͤmpel-Gestelles.
                           R, R, sind zwei der vier Ohren desselben, durch welche
                              									vier Schrauben laufen.
                           I, I, zwei dieser Schrauben.
                           J, der aͤußere Ring aus Stuͤkgut, der
                              									außen und innen vollkommen walzenfoͤrmig und oben und unten flach ist.
                           K, der innere Ring aus Stuͤkgut, außen
                              									walzenfoͤrmig, und oben und unten stach; innenwendig aber aus zwei
                              									umgekehrten KegelnWenn die Figur richtig ist, so sind hier nicht zwei umgekehrte, sondern zwei
                                    											abgestuzte Kegel, die mit ihren abgestuzten Scheiteln an einander stehen. A.
                                    											d. Ueb. bestehend, S, und, T
                              								
                           U, ist die Linie, wo diese Kegel sich
                              									beruͤhren.
                           V, der Praͤgestaͤmpel aus weichem Metalle,
                              									der durch staͤrkeres oder leichteres Wegfeilen seines kegelfoͤrmigen
                              									Randes genau eingepaßt wird, so daß seine Kante genau in die Linie, U, faͤllt, wo die beiden abgestuzten Kegel, S, und, T einander
                              									beruͤhren.
                           W, die Metall-Composition, die in fluͤßigem
                              									Zustande, jedoch bei der moͤglich niedrigsten
                                 										Temperatur, damit der Staͤmpel nicht leidet, uͤber demselben
                              									eingegossen wird, bis sie den hohlen Raum uͤber lezterem in dem Ringe
                              									vollkommen ausfuͤllt, so daß, wenn der Ring in dem Gestelle an seinem Plaze gehalten
                              									wird, sie mit der untersten Flache des Gestelles, X, in
                              									Beruͤhrung kommt, und dadurch den Staͤmpel, V, bei seinem Niederfallen vor dem Aufspringen hindert.
                           V, in Fig. 8. ist ein
                              									Durchschnitt des Staͤmpels.
                           Y, in Fig. 7. ist die
                              									Bindschraube, die den inneren Ring, K, fest haͤlt
                              									an seiner Stelle innerhalb des aͤußeren Ringes, J.
                           Man muß daher, nachdem einige Medaillon nach einander geschlagen wurden, von Zeit zu
                              									Zeit etwas aussezen, damit der Praͤge-Staͤmpel aus leicht schmelzbaren
                              									Metalle auskuͤhlen kann, indem er sonst durch die ihm von dem Metalle, in
                              									welches er praͤgt, mitgetheilte Hize selbst schmelzen koͤnnte. Doch so
                              									etwas lernt sich bei der Arbeit von selbst.
                           Der Praͤge-Staͤmpel erhizt sich auch nicht so schnell fuͤr sich
                              									allein, da er mit anderem Metalle umgeben ist, das als Waͤrmeleiter dient,
                              									und ihn dadurch auf einer niedrigeren Temperatur haͤlt.
                           
                        
                     
                  
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