| Titel: | Verbesserung an den Wollen-, Kämm- und Kardätschen-Maschinen, worauf Joh. Edw. Brooke, Wollenzeug-Fabrikant zu Headingley, Leeds, Yorkshire, und Jak. Hargrave, zu Kirkstall, ebendaselbst, auch Wollenzeug-Fabrikant, am 26. Julius 1825, sich ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. CIX., S. 380 | 
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                        CIX.
                        Verbesserung an den Wollen-, Kaͤmm- und
                           								Kardaͤtschen-Maschinen, worauf Joh. Edw. Brooke, Wollenzeug-Fabrikant zu
                           								Headingley, Leeds, Yorkshire, und Jak. Hargrave, zu
                           									Kirkstall, ebendaselbst, auch Wollenzeug-Fabrikant, am 26. Julius 1825, sich ein Patent ertheilen
                           								ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts. Jul. 1827. S.
                              									269.
                        [Brooke's, Verbesserung an den Wollen-, Kaͤmm- und
                           								Kardaͤtschen-Maschinen.]
                        
                     
                        
                           Die Verbesserung besteht vorzuͤglich in Anwendung des
                              									Dampfes als Heizmittels bei dem Kaͤmmen und Kardatschen. Dampfgefaͤße
                              									werden unter das Tuch, welches die Wolle herbeifuͤhrt, unter die Cylinder und
                              									Streicher gestellt. Der Dampf wird aus dem Kessel einer gewoͤhnlichen
                              									Dampfmaschine durch eine Hauptroͤhre in eine Menge Seitenroͤhren zu
                              									den verschiedenen Dampfgefaͤßen geleitet. Das erste Dampfgefaͤß ist
                              									eine flache Buͤchse, die unmittelbar unter das Tuch gestellt ist, um die
                              									Wolle zu hizen, ehe sie unter die Maschine kommt. Unter den großen Cylindern stehen,
                              									so nahe als moͤglich, gekruͤmmte Dampfbuͤchsen, um sie zu
                              									warmen, und sie zum Theile unten zu umfassen.
                           Auf diese Weise wird nun die Waͤrme in die Wolle ausgestrahlt, waͤhrend
                              									sie durch die Maschine laͤuft; die Fasern der Wolle werden dadurch
                              									geoͤffnet und erweicht, und das Kaͤmmen und Kardaͤtschen geht
                              									weit besser und schneller von Statten.
                           Um die Wolle an der Oberflaͤche des Streichers so eben und sanft als
                              									moͤglich zu machen, ehe sie von demselben abgenommen wird, wird eine gerade
                              									Stange quer unter dem Streich-Cylinder angebracht, und diese Stange mittelst einer
                              									Kurbel gegen den Streich-Cylinder gerollt, so daß die Wolle sanft dadurch an
                              									denselben angedruͤkt und etwas fester gemacht wird.
                           Es sind mehrere Methoden angegeben, diese Stange auf die gehoͤrige Weise zu
                              									bewegen. Die von dem Patent-Traͤger empfohlene besteht darin, daß man die
                              									Stange an zwei haͤngenden gegliederten Armen befestigt, und sie in einer Art
                              									von Ellipse mittelst einer Kurbel oder einer excentrischen Vorrichtung gegen die
                              									Wolle auf dem Cylinder laufen, und wieder davon abfallen laͤßt.
                           Die von dem Streicher mittelst des Streichkammes abgenommene Wolle kommt unter die
                              									Ziehe-Walzen, wo die Wolle mittelst Roͤhren gehizt wird. Der Dampf
                              									blaͤst hier in die Wolle aus kleinen Oeffnungen an den Enden der
                              									Roͤhren, und die Feuchtigkeit, die die Wolle dadurch erhaͤlt,
                              									erleichtert und verbessert die Arbeit ungemein.