| Titel: | Verbesserungen im Destilliren und am Destillir-Apparate, worauf Jean Jacques Saint-Marc, an der Belmont-Distillery, Wandsworth Road, Vauxhall, Lambeth, Surrey sich am 28. Junius 1827 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. CXXXII., S. 466 | 
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                        CXXXII.
                        Verbesserungen im Destilliren und am
                           								Destillir-Apparate, worauf Jean Jacques Saint-Marc, an der Belmont-Distillery, Wandsworth Road,
                           								Vauxhall, Lambeth, Surrey sich am 28. Junius
                              									1827 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Junius
                              								1827.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VII.
                        Saint-Marc's, Verbesserungen im Destilliren etc.
                        
                     
                        
                           Der Zwek des Patent-Traͤgers ist Alkohol aus dem
                              									Maisch, oder aus der zur Destillation zubereiteten Fluͤßigkeit, durch eine
                              									einzige Operation zu bereiten. In dieser Absicht hat er uͤber dem Ofen einen
                              									Apparat vorgerichtet, der aus zehn Kammern besteht, die mit Maisch gefuͤllt
                              									werden. Die Hize, die aus den unteren Kammern nach und nach in die Hoͤhe
                              									steigt, hizt die zunaͤchst daruͤber befindliche, und soll die
                              									Waͤrme erzeugen, die zur Alkohol-Entwiklung nothwendig ist. Eine Kammer steht
                              									uͤberdieß mit der anderen in Verbindung durch Oeffnungen, durch welche der
                              									Alkohol-Dampf in die Hoͤhe steigt, und waͤhrend dieß geschieht, zieht
                              									er mehrere Mahle durch den daruͤber befindlichen Maisch, und verdichtet sich immer mehr und
                              									mehr; dadurch soll er nun, von allen waͤsserigen Bestandtheilen gereinigt,
                              									oben in einem hoͤchst reinen Zustande in das Kuͤhlgefaͤß
                              									uͤbergehen.
                           Fig. 5. zeigt
                              									den Apparat im Durchschnitte. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10 sind die
                              									verschiedenen Kammern, in welche der Maisch bis zu den punctirten Linien eingetragen
                              									wird. Der Maisch kann durch die Roͤhre, b, in die
                              									Kammer, 8, eingetragen werden, und von da durch die gekruͤmmten
                              									Roͤhren, c, c, c, in alle unteren Kammern
                              									fließen. Jede dieser Kammern hat einen Hahn, durch welchen man sehen kann, wie hoch
                              									der Maisch in derselben steht; und jede gekruͤmmte Roͤhre hat
                              									gleichfalls einen Hahn, um nach und nach absperren zu koͤnnen, sobald die
                              									untere Kammer gefuͤllt ist.
                           Der Dampf, der durch das Sieden in der unteren Kammer, 1, entwikelt wird, steigt
                              									durch die Roͤhren, d, d, d, empor, und zwischen
                              									denselben und ihren Dekeln nieder, und in den Maisch der zweiten Kammer hinauf, wo
                              									er verdichtet wird. Auf aͤhnliche Weise steigt der Dampf aus der zweiten
                              									Kammer in die dritte, und wird dort wieder verdichtet. Der in dieser Kammer
                              									entwikelte Dampf sammelt sich in der Woͤlbung der vierten Kammer, und steigt
                              									durch die Roͤhre, f, empor, und zwischen dieser
                              									Roͤhre und ihrem Dekel herab. Der Alkohol desselben steigt in die
                              									naͤchste Kammer, 5, hinauf, und die waͤsserigen Daͤmpfe fallen
                              									durch die Roͤhre, 9, zuruͤk herab in den Maisch der Kammer, 3.
                           Auf diese Weise steigt der leichtere Alkohol durch die Woͤlbungen der
                              									verschiedenen Kammern empor, und tritt durch die Roͤhre, h, in die Schlangenroͤhre des Kuͤhlfasses:
                              									die schwereren Theile fallen in den Maisch der darunter befindlichen Kammer
                              									zuruͤk. Es sind auch noch andere Roͤhren, i, i,
                                 										i, angebracht, die den Dampf aus mehreren Kammern in die oberste Kammer
                              									hinaufleiten, und aus diesen durch die Roͤhre, k,
                              									in die Schlangenroͤhre.
                           Der Apparat ist mit verschiedenen Roͤhren und Haͤhnen versehen, um die
                              									Staͤrke des Geistes zu pruͤfen, und die schwaͤcheren
                              									abzuziehen. In allen Kammern sind Hauptloͤcher angebracht, durch welche ein
                              									Arbeiter hineinkriechen, und dieselben gehoͤrig reinigen kann.
                           Der Patent-Traͤger schlaͤgt noch einen anderen Apparat vor, wo alles in einem
                              									Gefaͤße sich befindet, das den Maisch enthaͤlt. Er beschraͤnkt
                              									sich auf keine Form und auf keine Zahl von Kammern. Ein Hauptvortheil bei dieser
                              									Vorrichtung ist, daß das Feuer nur mit einer geringen Menge Maisches in
                              									Beruͤhrung kommt; der Branntwein also weniger an Geschmak leidet. Die
                              									Zeichnung stellt bloß die Theorie des Patent-Traͤgers dar.Dieser, so wie der vorstehende Apparat sind viel zu komplicirt, um zur
                                    											Nachahmung empfohlen zu werden. In England mag man solche Apparate in einem
                                    											brauchbaren Zustande anfertigen lassen koͤnnen, in Deutschland ist
                                    											dieß bei der Unbehuͤlflichkeit und Ungeschiklichkeit unserer Arbeiter
                                    											bis jezt noch nicht der Fall. In Hinsicht der Grundsaͤze, so wie des
                                    											Zwekes, Alkohol durch eine Destillation zu erhalten, verweisen wir auf Marechaux's Abhandlungen in dem polyt. Journale
                                    												Bd. II. S. 277 u. Bd. IV. S. 385. A. d. R.
                              								
                           
                        
                     
                  
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