| Titel: | Verbesserung an den Bandstühlen, und überhaupt an solchen Stühlen, auf welchen man sehr schmale Stoffe webt; worauf Thom. Worthington d. jüng. und Joh. Mulliner, beide Kleinwaaren-Fabrikanten zu Manchester, sich am 21. Junius 1825 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. CXXXIV., S. 471 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        CXXXIV.
                        Verbesserung an den Bandstuͤhlen, und
                           								uͤberhaupt an solchen Stuͤhlen, auf welchen man sehr schmale Stoffe webt;
                           								worauf Thom. Worthington d.
                           									juͤng. und Joh. Mulliner, beide Kleinwaaren-Fabrikanten zu
                           									Manchester, sich am 21.
                              									Junius 1825 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts. Juni 1827. S.
                              									192.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VII.
                        Worthington's, Verbesserung an den Bandstuͤhlen.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserung besteht in einigen Zusaͤzen an den
                              									Bandstuͤhlen, um die Kette ebenso schnell nachruͤken zu lassen, als
                              									das fertige Gewebe auf dem Brustbaume aufgenommen wird.
                           Fig. 3. zeigt
                              									den Stuhl, der von Dampf oder Wasser getrieben wird, von der Seite: mehrere alte,
                              									laͤngst bekannte, Theile desselben sind weggelassen, um die neueren
                              									Verbesserungen desto deutlicher sichtbar zu machen. a,
                              									ist eine Laufscheibe auf dem Hauptbaume, b, die von
                              									einem Laufbande aus einer Dampfmaschine her getrieben wird. c, ist der Garnbaum oder die Spule, von welcher das Garn herlaͤuft,
                              									welches die Kette bildet. d, ist der Tuchbaum, auf
                              									welchem das fertige Gewebe aufgenommen wird.
                           Der Lauf, den die Kettenfaden vom Garnbaume bis zum Tuchbaume nehmen, ist durch die
                              									Linie, e, e, e, bezeichnet. Sie steigen naͤmlich
                              									von dem Garnbaume, c, uͤber die Walzen, f, und g, und laufen unter,
                              										h, wieder zur Walze, g,
                              									hinauf, und dann unter der Walze, i, durch zu dem
                              									Geschirre, k, und durch die Lade, l, wo der Schuͤzen hin und her laͤuft, und das Gewebe
                              									verfertigt, welches uͤber den Brustbaum, m,
                              									uͤber die Walzen, o, und, p, auf den Tuchbaum, d, laͤuft.
                           Ein Zahnrad an der gegenuͤberstehenden Seite des Hauptbaumes, b, des Stuhles greift in ein anderes Rad an dem Ende der
                              									Achse der Daͤumlinge: beide konnten hier nicht gezeichnet werden, weil sie
                              									nichts Neues enthalten. Durch dieses Getriebe wird dieser Stuhl auf die
                              									gewoͤhnliche Weise, nach welcher Kunststuͤhle in Umtrieb gesezt
                              									werden, getrieben.
                           Am Ende der Achse der Daͤumlinge ist eine Schraube ohne Ende, q, die in Triebstoͤke an den Enden von
                              									Seiten-Achsen, r, und, s,
                              									eingreift. An dem entgegengesezten Ende dieser Achsen sind andere Triebstoͤke. Der Triebstok der
                              									Achse, r, greift in das abgestuzt kegelfoͤrmige
                              									Rad, t, auf der Achse der Walze, p, und der Triebstok der Achse, s, in das
                              									abgestuzt kegelfoͤrmige Rad, u, auf dessen Achse
                              									sich eine Rolle befindet mit einem Laufbande, das von der Walze, d, herlaͤuft.
                           Man wird nun sehen, daß die Umdrehung der Achse der Daͤumlinge, q, die auf die oben angegebene Weise getrieben wird,
                              									macht, daß die Schraube ohne Ende die beiden Seiten-Achsen, r, und, s, dreht, deren erstere das Rad auf
                              									der Achse der Walze, p, treibt, leztere aber das Rad,
                              										t. Der Zwek der Walzen, o, und, p, laͤßt sich vielleicht aus
                              									den Worten der Patent-Erklaͤrung begreifen. „Das fertig gewordene
                                 										Band oder Tuch laͤuft von dem Schuͤzen durch die Oeffnung im
                                 										Stuhle unter der Rolle, o, hin, und kommt dann
                                 										zwischen den Walzen, p, und, o, zuruͤk uͤber die leztere, von welcher es auf den
                                 										Tuchbaum laͤuft.“ Er ist hiermit zwar nicht klar
                              									ausgedruͤkt, scheint aber in einer Spannung zu geschehen.
                           Da wir hier von einem Bandstuhle oder von einem Stuhle sprechen, auf welchem nur
                              									schmale Gewebe verfertigt werden, so verstehen wir unter Walze immer nur sehr
                              									schmale Walzen, deren ganze Reihen auf dem Stuhle quer hin laufen, und mit eben so
                              									vielen Ketten vorne an der Maschine correspondiren, die zu gleicher. Zeit gewoben
                              									werden. Was die Walze, o, betrifft, so ist eine ganze
                              									Reihe dieser Rollen in einer Linie mittelst ihrer Achsen verbunden, die durch
                              									Stiefel in einander passen, und jede druͤkt auf die correspondirende Walze,
                              										p, mittelst kleiner Gewichte und Schnuͤre,
                              									die von ihren Achsen herabhaͤngen.
                           Das Rad, t, und die Walze, i,
                              									spannt, wenn sie beide auf obige Weise durch die Seiten-Achse, r, getrieben werden, den gewebten Stoff, und zieht ihn
                              									hinab auf den Tuchbaum. Die Achse, s, die sich zu
                              									gleicher Zeit dreht, treibt das Rad, u, welches mittelst
                              									der Schnur den Tuchbaum, d, umdreht, und so das Gewebe
                              									aufrollt. Da die Schnur von, u, bis, d, schleift, so wird dadurch jede
                              									uͤbermaͤßige Spannung, durch welche das Gewebe litte, beseitigt.
                           Das Nachkommen der Kette wird durch ein Gewicht mit einem Hebel, w, an der Ruͤkseite des Stuhles auf folgende
                              									Weise regulirt. Die Spule, c, von welcher die
                              									Kettenfaden herabgezogen werden, wird durch eine Schnur, x, in Spannung gehalten, welche an ihrem unteren Ende an dem Gestelle des Stuhles befestiget ist,
                              									und sich im Aufwaͤrtssteigen uͤber die Rolle, y, windet, welche an der Spule, c, angebracht
                              									ist. Sie laͤuft uͤber die Rolle, f, an das
                              									Ende des Hebels, w, wo sie befestigt ist, und da das
                              									Gewicht dieses Hebels die Schnur spannt, so kann die Spule, c, sich nicht drehen. So wie fortgewebt wird, macht der Zug der Kette, e, die Rolle, h, in die
                              									Hoͤhe steigen, wodurch der Hebel, w, gehoben
                              									wird. Wie aber dieser Hebel gehoben wird, wird die Schnur, x, abgespannt, und erlaubt der Spule, c, sich
                              									um ihre Achse zu drehen, und neue Kette abzugeben, wodurch dann die mit einem
                              									Gewichte beschwerte Rolle, h, wieder herabsteigt, und
                              									mit ihr zugleich der Hebel, w, so daß die Schnur, x, neuerdings gespannt und die Spule wieder festgehalten
                              									wird, bis neuer Nachschuß von der Kette nothwendig ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
