| Titel: | Vorrichtung, um das Troken-Schleifen oder Spizen der Nadeln der Gesundheit unschädlich zu machen. | 
| Fundstelle: | Band 27, Jahrgang 1828, Nr. III., S. 13 | 
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                        III.
                        Vorrichtung, um das Troken-Schleifen oder
                           Spizen der Nadeln der Gesundheit unschaͤdlich zu machen.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, N. 220. 10. Novbr.
                              1827.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Vorrichtung, um das Trokenschleifen der Nadeln unschaͤdlich
                           zu machen.
                        
                     
                        
                           Wir haben uͤber diesen Gegenstand im polytechn.
                              Journale Bd. X. S. 117 und Bd. XI. S. 196 bereits einige Aufsaͤze
                              mitgetheilt. Das Mechanics' Magazine bringt hier die
                              Vorrichtung, deren Herr Cowen zu Carlisle sich seit
                              sieben Jahren mit dem groͤßten Vortheile zum Spizen oder Schaͤrfen
                              seiner Kardaͤtschen bedient, und fuͤr welche er von der Society of Arts im J. 1825–26 die goldene
                              Vulcan-Medaille erhielt. Obschon diese Vorrichtung, welche, wie die Vorrede
                              zum 44. B. der Transactions of the Society for Encourag.
                                 etc. sagt: „nichts mehr zu wuͤnschen uͤbrig
                                 laͤßt,“ zunaͤchst bloß zum
                              Kardaͤtschen-Spizen berechnet ist, laͤßt sie sich doch
                              uͤberall anwenden, wo das der Gesundheit so hoͤchst nachtheilige
                              Troken-Schleifen oder Spizen vorgenommen werden muß, wie bei den
                              Nadel- und Spindelmachern, den Messerschmieden etc.
                           Fig. 13.
                              zeigt diese Maschine im Grundrisse; Fig. 14. im Aufrisse von
                              der Seite; Fig.
                                 15. im Durchschnitte; Fig. 16. im Aufrisse von
                              vorne.
                           Wenn eine Kardaͤtsche geschliffen werden soll, so wird sie mit ihren Drahten
                              nach abwaͤrts in die Ausschnitte des cylindrischen Gehaͤuses, f, f, Fig. 13. und 15. gelegt, wo
                              sie vom Staube und von den anhaͤngenden Baumwollenfasern mittelst der
                              Cylinder-Buͤrste in diesem Gehaͤuse gereinigt wird. Zugleich
                              wird hier, wie der Pfeil zeigt, die Luft eingezogen, faͤhrt durch den Kasten,
                              i, i, der Laͤnge nach hin, und kommt von da
                              in das Faͤcher-Gehaͤuse, h, h, aus
                              dessen Muͤndung, j, sie in die freie Luft
                              gelangt, und den Staub und die Baumwollen-Fasern mit sich reißt.
                           Die auf diese Weise gereinigte Kardaͤtsche wird nun geschliffen. a, a, Fig. 15. ist ein mit
                              Schmergel belegter Cylinder, der folglich die Schleifwalze bildet. Er ist mit einem Gehaͤuse,
                              b, umgeben, das eine Laͤngen-Oeffnung,
                              c, c, von der Laͤnge des Cylinders
                              fuͤhrt. Siehe Fig. 16. Durch diese
                              Oeffnung wird die Kardaͤtsche, d, an die
                              Schleifwalze angelegt, welche durch ihre Umdrehung nicht bloß die Drahte spizt und
                              schaͤrft, sondern mittelst Beihuͤlfe des Faͤchers zugleich auch
                              einen Luftstrom einzieht, welcher durch die Pfeile zur Linken angedeutet ist, Fig. 13. und
                              15. Die
                              Luft steigt zwischen dem Cylinder und seinem Gehaͤuse nieder, dann durch den
                              Zug hinauf, tritt in das Faͤcher-Gehaͤuse, und bei, j, in die freie Luft, wo sie zugleich allen durch das
                              Spizen entstehenden Staub mit sich fortreißt.
                           Die Triebkraft wird an dem Rade, v, angebracht, welches
                              auf der Achse der Schleifwalze befestigt ist. Von diesem Rade laͤuft ein
                              Riemen, w, Fig. 15., uͤber
                              das Rad, x, an einem Ende der Achse der Buͤrste,
                              g, waͤhrend an dem anderen Ende der Achse ein
                              aͤhnliches Rad angebracht ist, welches durch die Schnur, y (Fig. 13. u. 14.) mit einem
                              Rade auf der Achse des Faͤchers verbunden ist.
                           Es sind noch einige Vorrichtungen hier angebracht, die Aufmerksamkeit verdienen. Es
                              ist offenbar, daß, wenn die Kardaͤtsche waͤhrend des Schleifens immer
                              in derselben Lage hinsichtlich des Cylinders, a,
                              gehalten wuͤrde, ihre Oberflaͤche concav werden muͤßte,
                              correspondirend mit der Convexitaͤt des Cylinders. Da aber eine solche
                              concave Kardaͤtsche ihren Zwek sehr schlecht erfuͤllen wuͤrde,
                              mußten Mittel versucht werden, die Oberflaͤche der Kardaͤtsche eben zu
                              erhalten. Dieß geschah nun durch eine krummlinige Bewegung, die man der
                              Kardaͤtsche dadurch gab, daß man zwei Bewegungen, naͤmlich eine
                              auf- und niedersteigende und eine Seitenbewegung, mit einander verband.
                           An einem Ende der Achse der Schleifwalze ist ein Triebstok, welcher in ein Zahnrad
                              eingreift, an welchem ein Herz, l, Fig. 16. befestigt ist.
                              Hierdurch erhaͤlt nun die horizontale Stange, m,
                              eine Seitenbewegung, welche der Stange, o, durch die
                              verbindende Hebelstange, n, mitgetheilt wird. Der
                              Stuͤzpunct dieser lezteren ist das vierekige Ende einer horizontalen Stange,
                              v, v, Fig. 16., an deren Ende
                              eine kurze Stange befestigt ist, welche mittelst eines Gefuͤges mit der
                              horizontalen Stange, o, in Fig. 15. verbunden ist.
                              Auf diese Weise bewegen
                              sich die beiden horizontalen Stangen, o, o,
                              gleichfoͤrmig ruͤkwaͤrts in den Augen oder Leitern, die sie
                              tragen. Auf diesen Stangen ruhen die beiden Fuͤße des
                              Kardaͤtschen-Haͤlters, und da dieser mittelst einer Feder gegen
                              die Schleifwalze angedruͤkt wird, so ist es klar, daß der Haͤlter, und
                              folglich auch die Kardaͤtsche selbst, in dem Verhaͤltnisse eine
                              abwechselnde Bewegung auf und nieder erhalten muß, als die Stangen, o, o, sich vor- und ruͤkwaͤrts
                              bewegen.
                           Unter der Maschine ist die kleine runde Platte, u, Fig. 14.,
                              welche mittelst des Riemens, z, z, Fig. 15. gedreht wird,
                              welcher sie mit der Achse, v, der Schleifwalze
                              verbindet. Diese Platte (siehe, u, Fig. 16,) ist schief
                              gestellt, und tritt in das gekerbte Ende der Hebelstange, t, Fig.
                                 16. Leztere erhaͤlt also eine abwechselnde Seitenbewegung durch die
                              Umdrehung dieser Platte, und diese Bewegung wird dem
                              Kardaͤtschen-Haͤlter mitgetheilt, indem das Auge des oberen
                              Endes der Stange uͤber einen Stift, der an der Querstange des
                              Kardaͤtschen-Haͤlters hervorragt, schluͤpft. Die Feder,
                              welche den Kardaͤtschen-Haͤlter, und folglich die
                              Kardaͤtsche, gegen die Schleifwalze druͤkt, ist an dem Vordertheile
                              der Hebelstange, b, befestigt, und wird von dem freien
                              Ende desselben an die Ruͤkseite der Kardaͤtsche, d, gedruͤkt.
                           Statt der Feder kann ein stellbarer Hebel, Fig. 17., angewendet
                              werden, oder die Vorrichtung, Fig. 18., welche von der
                              vorigen darin verschieden ist, daß sie einen Tretschaͤmel und zwei
                              Kurbel-Arme hat, um den Haͤlter zuruͤkziehen und die
                              Kartaͤtsche herausnehmen und einsezen zu koͤnnen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
