| Titel: | Verbesserung im Heben oder Treiben des Wassers, worauf Franz Halliday, Esqu., zu Ham, sich am 25. August 1826 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 27, Jahrgang 1828, Nr. VIII., S. 19 | 
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                        VIII.
                        Verbesserung im Heben oder Treiben des Wassers,
                           worauf Franz Halliday,
                           Esqu., zu Ham, sich am 25.
                              August 1826 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent Inventions. Novbr. 1827.
                              S. 261.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Halliday's Verbesserung im Heben oder Treiben des
                           Wassers.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen, Wasser zu heben oder zu treiben, lassen
                              sich vorzuͤglich an jenen Maschinen anwenden, die man drehbare hydraulische
                              Maschinen nennt, und mit welchen dann, wenn sie von Dampfmaschinen, Wind, Wasser
                              oder von Thieren oder Menschen getrieben werden, Wasser in ununterbrochenem Strome
                              durch die unmittelbare Einwirkung gewisser Theile gehoben oder getrieben wird,
                              welche sich innerhalb einer Kammer oder eines geschlossenen Gefaͤßes in einem
                              Kreise so bewegen, daß sie gegen das Wasser wirken, dasselbe aus der Kammer
                              austreiben, und durch die Roͤhren in die Hoͤhe heben.
                           Fig. 1. ist
                              ein Grundriß dieser sich drehenden Maschine, Fig. 2. ein Seitenaufriß.
                              A, A, ist ein sich drehendes, auf der Achse, C, befestigtes Rad. Diese Achse hat zwei Haͤlse
                              oder Zapfen, die in Lagern, D, D, liegen, und frei auf
                              denselben laufen. Ein Ende der Achse, C, laͤuft
                              uͤber das Lager, D, aus, und die Kraft, welche
                              die Maschine in Bewegung sezt, wird an diesem hervorstehenden Ende der Achse
                              angebracht, um das Rad, A, in ununterbrochener
                              kreisfoͤrmiger Bewegung umher zu drehen. Das Rad, A, hat in seinem Mittelpuncte einen Knopf, der auf der Achse, C, befestigt ist, und vier oder mehr Arme, B, B, die sich von diesem Knopfe aus bis zu dem breiten
                              kreisfoͤrmigen Rande, A, A, der an seinen beiden
                              gegenuͤberstehenden Flaͤchen genau flach abgedreht ist, und an seiner
                              Kante genau einen Kreis bildet, hin erstreken.
                           An dem kreisfoͤrmigen Rande, A, A, sind vier oder
                              mehrere Oeffnungen, F, F, F, F, angebracht, zur Aufnahme
                              von eben so vielen vierekigen oder laͤnglichen Fluͤgeln der
                              Staͤmpel, G, G, G, G, die genau in diese
                              Oeffnungen passen, so daß sie dieselben ausfuͤllen und genau sich in die
                              flachen Flaͤchen zu beiden Seiten des Randes so einlegen, als wenn gar keine
                              Oeffnungen in diesem Rande waͤren, und dieser aus Einem Stuͤke
                              bestuͤnde. Jeder dieser Staͤmpel, G, ist
                              in seiner Oeffnung, F, mittelst einer Spindel oder Achse
                              der Bewegung, g, die durch die Dike des Randes, A, und des Staͤmpels, G, in der Richtung nach dem Mittelpuncte der Achse, C, laͤuft, eingelassen.
                           Die Spindel fuͤr den Staͤmpel, G, ist so in
                              Stiefeln, welche sich in dem Rande, H, H, zu jeder Seite
                              der Oeffnung, F, (in welche der Staͤmpel, G, paßt) befinden, vorgerichtet, daß dieser
                              Staͤmpel sich mit der Spindel, g, als Achse der
                              Bewegung, zugleich drehen kann, so daß der Staͤmpel, g, mit seiner Flaͤche senkrecht oder unter rechten Winkeln auf die
                              Flaͤche des Randes, A, A, zu stehen kommt, in
                              welcher Lage dann der Staͤmpel zu jeder Seite des flachen
                              kreisfoͤrmigen Randes hervorsteht, so daß er seine flache Flaͤche dem
                              Wasser darbietet, auf welches er wirken soll. Derselbe Staͤmpel kann auch so
                              durch seine Spindel oder Achse, g, gedreht werden, daß
                              er, indem er einen Viertelkreis beschreibt, in seine vorige Lage und in seinen Plaz
                              in der Oeffnung, F, im Rande, A,
                                 A, gelangt, diese ausfuͤllt, und dann mit der flachen Flaͤche
                              dieses Randes eine und dieselbe Ebene bildet, so daß er dem Wasser, welches gehoben
                              werden soll, gar keine Flaͤche oder gar keinen Widerstand darbietet. Die
                              Staͤmpel, G, wirken gegen das Wasser in einer
                              halbkreisfoͤrmigen Kammer, J, J, die einen Canal
                              bildet, der sich auf die Haͤlfte (oder daruͤber) des Randes, A, A, um diesen herum erstrekt und so gekruͤmmt
                              ist, daß er mit dem Kreise, den dieser bildet, correspondirt.
                           Die Staͤmpel, G, G, sind sehr genau in die
                              halbkreisfoͤrmige Kammer, J, J, eingepaßt, so,
                              daß sie den Querdurchschnitt derselben genau ausfuͤllen, so oft sie so
                              gedreht werden, daß sie mit ihren flachen Flaͤchen senkrecht auf die
                              Flaͤche des Rades, A, A, zu stehen kommen; d.h.
                              der aͤußere Rand oder der Umriß eines jeden Staͤmpels, G, ist genau eben so groß und von derselben Gestalt, wie
                              der Querdurchschnitt der Kammer, J, J, so daß er genau
                              in dieselbe paßt und eine bewegliche Scheidewand in derselben bildet. Diese
                              Scheidewand ist im Stande, gegen das Wasser zu wirken, mit welchem diese Kammer
                              ausgefuͤllt ist, so daß dasselbe von ihr aus dieser Kammer durch die
                              armfoͤrmige Drukroͤhre, L, L, welche mit
                              einem Ende der Kammer, J, in Verbindung steht,
                              ausgetrieben wird. Dieses Ende dieser Kammer wird von dem Dekel, N, geschlossen, welcher mittelst Schraubenbolzen an
                              einem hervorstehenden Rande am Ende der Kammer befestigt wird. Die Arme, L, L, der Drukroͤhre ragen aus dem Ende des
                              Dekels, N, hervor, und vereinigen sich mit einander, um
                              eine gemeinschaftliche Roͤhre zu bilden, an welche die aufsteigende
                              Drukroͤhre, w, x, angefuͤgt wird.
                           Die Kante des flachen kreisfoͤrmigen Randes des Rades, A, laͤuft zwischen den beiden Armen, L,
                                 L, der Drukroͤhre, durch eine schmale Oeffnung in dem Enddekel, N, und der Rand, A,
                              fuͤllt diese Oeffnung so genau aus, daß das Wasser dadurch nicht durch kann,
                              und nicht anders aus
                              derselben entweichen kann, als durch die Arme, L, L,
                              obschon das Rad sich frei darin drehen kann; und wenn die verschiedenen
                              Staͤmpel, G, seitwaͤrts (nach ihrer Kante)
                              gedreht sind, so daß sie sich in die Oeffnungen, F, in
                              dem kreisfoͤrmigen Rande des Rades zuruͤkziehen, bieten sie kein
                              Hinderniß in der Bewegung oder in dem Durchgange des Rades durch diese schmale
                              Oeffnung in dem Dekel, N, der Kammer, J, dar.
                           Fig. 3. zeigt
                              die Art, wie diese Maschine im Grunde eines Brunnens oder Wasserbehaͤlters,
                              aus welchem das Wasser in eine daruͤber befindliche Cisterne, X, gehoben werden soll, angebracht wird, und Fig. 4. ist ein
                              mit Fig. 3.
                              correspondirender Grundriß. Die Maschine ist unter der Oberflaͤche des
                              Wassers in dem Brunnen angebracht. Das kreisfoͤrmige Rad, A, A, wird in eine horizontale Lage gebracht, so daß
                              seine Achse, C, senkrecht steht. Die
                              halbkreisfoͤrmige Kammer, J, J, hat Stangen, E, E, die quer durch dieselbe laufen, so daß sie einen
                              Rahmen bilden, welcher die Lager, D, D, traͤgt,
                              von welchem die Zapfen der senkrechten Achse getragen werden. Die
                              halbkreisfoͤrmige Kammer mit ihren Querstangen bildet den feststehenden Theil
                              der Maschine, und ist auf gehoͤriger hoͤlzerner Zimmerung im Grunde
                              des Brunnens wohl befestigt. Die Achse, C, welche durch
                              ein angefuͤgtes Laͤngenstuͤk derselben, r, verlaͤngert ist, welches bis oben an den Brunnen hinaufreicht,
                              fuͤhrt ein Rad, R, an dieser
                              Verlaͤngerung, welches von dem Triebstoke, S,
                              getrieben wird, der auf einer horizontalen Achse, s,
                              befestigt ist. Diese Achse kann von einem Manne gedreht werden, der eine Kurbel an
                              dem einen Ende derselben dreht: an dem anderen ist ein Flugrad angebracht, wodurch
                              die Bewegung gleichfoͤrmig gemacht wird. Das sich drehende Rad wird auf diese
                              Weise mit Kraft und in einer solchen Richtung getrieben, daß die Staͤmpel bei
                              dem offenen Ende der halbkreisfoͤrmigen Kammer hinein fahren, und bei dem
                              geschlossenen Ende derselben herauskommen. Wenn die Staͤmpel bei dem offenen
                              Ende der halbkreisfoͤrmigen Kammer hineinfahren, muͤssen sie unter
                              rechten Winkeln auf die Flaͤche des Rades stehen, so daß sie die
                              halbkreisfoͤrmige Kammer ausfuͤllen, und waͤhrend sie sich in
                              derselben der Laͤnge nach hinbewegen, das in derselben enthaltene Wasser vor
                              sich her treiben, welches dann durch die armfoͤrmige Roͤhre, L, L, in die aufsteigende Drukroͤhre, w, x, steigt, mittelst welcher es in die obere Cisterne,
                              X, gehoben wird.
                           Da das Rad immer ununterbrochen vorwaͤrts getrieben wird, so wird ein
                              ununterbrochener Wasserstrom durch dasselbe gehoben, indem, ehe ein Staͤmpel
                              die ganze Laͤnge der halbkreisfoͤrmigen Kammer durchlief und dieselbe
                              verließ, ein anderer nachfolgender Staͤmpel bei dem offenen Ende dieser
                              Kammer bereits eingetreten ist, und das Wasser wieder vor sich hertreibt. Nachdem jeder Staͤmpel
                              auf diese Weise beinahe durch die ganze Laͤnge der halbkreisfoͤrmigen
                              Kammer durchging, und nahe an das geschlossene Ende, N,
                              oder den Dekel derselben kam, wird jeder Staͤmpel nach seiner Kante in seine
                              Hoͤhlung in dem Rade, A, gedreht, damit er in
                              dieselbe Ebene mit der Flaͤche des Randes des Rades zu liegen kommt, und nach
                              seiner Kante durch die schmale Oeffnung in dem Enddekel, N, der halbkreisfoͤrmigen Kammer durchkann, ohne dem Wasser durch
                              dieselbe irgend einen Ausweg zu gestatten. Um die Staͤmpel in dem
                              gehoͤrigen Augenblike so nach ihrer Kante zu drehen, ist eine Walze oder ein
                              kleines Rad, das man in Fig. 1. sieht, innerhalb
                              der halbkreisfoͤrmigen Kammer in einer solchen Stellung angebracht, daß
                              dadurch der obere Theil eines jeden Staͤmpels gefangen wird, wenn dieser in
                              die Naͤhe des geschlossenen Endes der Kammer gelangt, und da der
                              Staͤmpel mit dem Rade in der kreisfoͤrmigen Bewegung desselben unter
                              dieser Walze umhergetrieben wird, wird er in die Flaͤche des Randes
                              hineingedreht oder hineingedruͤkt. Diese Walze ist auf einem feststehenden
                              Centralstifte aufgezogen, der von einem kleinen Boke getragen wird, welcher an dem
                              Enddekel, N, innerhalb desselben befestigt ist und
                              soweit in die Kammer hervorragt, daß die Staͤmpel von dieser Walze oder von
                              dem Rade aufgefangen und zu gehoͤriger Zeit dadurch seitwaͤrts gedreht
                              werden.
                           Die armfoͤrmige Roͤhre, L, welche aus dem
                              Dekel, N, der halbkreisfoͤrmigen Kammer
                              heraustritt, ist so angebracht, daß sie das Wasser aus dem unteren Theile dieser
                              Kammer unter der Flaͤche des Rades, A, durch
                              einen ihrer Arme leitet, waͤhrend der andere Arm das Wasser aus dem oberen
                              Theile der Kammer uͤber dieser Flaͤche des Rades fortfuͤhrt.
                              Der Theil, wo die beiden Arme sich in eine Roͤhre, w, vereinigen (so wie die beiden Roͤhren selbst), muß von
                              hinlaͤnglicher Weite seyn, um dem Wasser geraͤumigen Durchgang zu
                              lassen. In dieser Roͤhre ist eine Klappe angebracht, die bei, z, sich abwaͤrts schließt, so daß das Wasser
                              nicht zuruͤk kann, wenn die Maschine still steht. So lang die Maschine
                              hingegen arbeitet, ist die Klappe immer offen, und wirkt nicht, indem ununterbrochen
                              ein Strom Wassers durchzieht. Nachdem die Staͤmpel nach ihrer Kante durch die
                              schmale Oeffnung in dem Enddekel, N, der
                              halbkreisfoͤrmigen Kammer durchgegangen sind, muͤssen sie wieder so
                              gedreht werden, daß sie unter rechten Winkeln auf der Flaͤche des Rades, A, A, zu stehen kommen, und so vorbereitet werden, bei
                              dem offenen Ende der Kammer wieder einzutreten, und eine neue Menge Wassers vor sich
                              her zu treiben. Zu diesem Ende fuͤhrt die Achse, g, eines jeden Staͤmpels einen kurzen Hebel oder Griff, h, welcher auf dem aͤußersten Ende desselben
                              innerhalb des Randes des Rades, A, befestigt ist, und
                              jeder dieser Hebel, h, ist mit einer Walze oder mit einem kleinen Rade an
                              seinem Ende versehen, welche Walze sich gegen eine feststehende
                              Leitungs-Stange, P, P, (wenn das Rad gedreht
                              wird) anlegt.
                           Diese Leitungs-Stange, P, P, ist so
                              gekruͤmmt, daß sie concentrisch mit einem Kreisbogen ist, der um den
                              Mittelpunct oder die Achse der Bewegung, C, umschrieben
                              wird, so daß die Walzen der Hebel, h, h, wenn sie in
                              ihrer kreisfoͤrmigen Bewegung umhergefuͤhrt werden, sich an die
                              besagte gekruͤmmte Stange, P P, anlegen, welche
                              in der Naͤhe ihres Endes auch so nach außen gekruͤmmt ist, daß die
                              Walzen davon gedreht werden, und dadurch auch die Staͤmpel, G, in die gehoͤrige Lage kommen, um gegen das
                              Wasser wirken zu koͤnnen, ehe jeder in die halbkreisfoͤrmige Kammer,
                              J, J, eintritt; d.h. jeder Hebel, h, ist auf der Achse oder Spindel, g, in einer Querrichtung, oder unter rechten Winkeln auf
                              die Flaͤche des Staͤmpels selbst befestigt; folglich wird, wenn dieser
                              Staͤmpel nach der Kante gedreht wird, so daß er sich in die Flaͤche
                              des kreisfoͤrmigen Randes, A, A,
                              zuruͤkzieht, um aus der Kammer, J, J, durch den
                              Endedekel, N, auszutreten, die Richtung der
                              Laͤnge des Hebels, h, nach außen von der
                              Flaͤche des Rades, A, A, vorstehen, so daß sie
                              einen rechten Winkel mit der Flaͤche desselben bildet, und parallel auf die
                              Achse, C, ist. Der Hebel, h,
                              und die Walze desselben bleiben in diesem Zustande, bis der Staͤmpel die
                              Kammer, J, J, vollkommen verlassen hat. Ehe der
                              Staͤmpel aber in das offene Ende der Kammer, J,
                                 J, zuruͤk tritt, faͤngt das gekruͤmmte Ende der
                              befestigten Leitungs-Stange, P, die Walze auf,
                              und da Walze und Hebel in ihrer kreisfoͤrmigen Bewegung mit dem Rade, A, A, vorwaͤrts gefuͤhrt werden, treibt
                              die Kruͤmmung von jenem Ende der besagten Leitungsstange, P, die Walze und den Hebel, h, seitwaͤrts, so daß sie den Staͤmpel um seine Achse, g, in einem Viertelkreise dreht, um den Staͤmpel,
                              C, senkrecht quer uͤber die Flaͤche
                              des Rades auf eine solche Weise zu stellen, daß dieser in das offene Ende der
                              halbkreisfoͤrmigen Kammer eintreten kann. Dieses offene Ende ist an seinem
                              aͤußeren Theile etwas erweitert, so daß die Muͤndung etwas
                              glokenfoͤrmig wird, damit der Staͤmpel leichter eintreten kann. Wenn
                              der Staͤmpel aber in der halbkreisfoͤrmigen Kammer etwas vorgedrungen
                              ist, fuͤllt der Rand des Staͤmpels genau den Querdurchschnitt der
                              halbkreisfoͤrmigen Kammer so aus, daß kein Wasser an den Kanten
                              durchkann.
                           
                        
                           Anmerkung.
                           Die Staͤmpel koͤnnen auch nach ihrer Kante in die Flaͤche des
                              Rades mittelst einer anderen befestigten Leitungs-Stange gebracht werden, die
                              der mit, P, P, bezeichneten aͤhnlich ist, statt
                              mittelst des obenerwaͤhnten Rades oder des angefuͤhrten Rades
                              innerhalb der kreisfoͤrmigen Kammer. In diesem Falle muß die Achse, g, eines jeden Staͤmpels, G, einen
                              anderen Hebel auf sich haben, der dem Hebel, h,
                              aͤhnlich, aber so befestigt ist, daß er in einer Querrichtung, oder unter
                              einem rechten Winkel darauf steht. Die Walzen an den Enden dieser Extra-Hebel
                              muͤssen auf der kreisfoͤrmigen Krummen der
                              Extra-Leitungs-Stange laufen, die an der entgegengesezten Seite des
                              Rades, A, befestigt seyn muß, d.h. auf der der Seite, an
                              welcher die zuerst erwaͤhnte Leitungsstange, P,
                              befestigt war, gegenuͤberstehenden Seite. Das Ende der besagten
                              Extraleitungs-Stange muß gekruͤmmt oder seitwaͤrts von der
                              Flaͤche des Kreises, welchen das Rad bei seiner Umdrehung beschreibt, gebogen
                              seyn, so daß das besagte gekruͤmmte Ende der Leitungs-Stange die Walze
                              des Extra-Hebels, h, zur gehoͤrigen Zeit
                              und auf eine solche Weise faͤngt, daß der Staͤmpel nach der Kante in
                              die Flaͤche des Rades gedreht wird, so oft der besagte Staͤmpel nahe
                              an das geschlossene Ende, N, der
                              halbkreisfoͤrmigen Kammer kommt, damit der Staͤmpel nach der Kante
                              durch die enge Oeffnung in dem Endedekel, N, durchlaufen
                              kann. Die Raͤder, R, und, S, welche die hydraulische Maschine in Bewegung sezen, sind sehr bequem,
                              wenn die Maschine durch die Hand in Bewegung gesezt wird, um das Wasser aus dem
                              Brunnen zu heben, oder in obere Stokwerke hinauszuschaffen, oder aus
                              Schiffsraͤumen aufzupumpen, und auch bei Feuer- und Gartensprizen.
                           Fuͤr groͤßere Wasserwerke und Fabriken kann diese Maschine durch Pferde
                              oder Ochsen an einem Gestaͤnge (einer Reihe von Hebeln, die an dem oberen
                              Ende der Achse angebracht ist, und dadurch eine kreisfoͤrmige Bewegung ohne
                              alles Raͤderwerk mittheilt) oder durch eine Dampfmaschine in Bewegung gesezt
                              werden, indem man die Hauptwelle derselben mit der Hauptachse dieser Maschine
                              entweder mittelst eines Zahnraͤder-Werkes oder auf eine andere Weise
                              in Verbindung sezt. Die halbkreisfoͤrmige Kammer, J,
                                 J, besteht aus zwei Haͤlften oder aus zwei aͤhnlichen
                              Theilen, wovon der eine nach der Flaͤche in Fig. 1., und beide nach
                              der Kante oder Seite in Fig. 2. dargestellt sind.
                              Jede Haͤlfte hat einen flachen, an der convexen Kante derselben
                              Hervorstehenden Rand, r, mittelst dessen sie durch
                              Schraubenbolzen, welche durch beide Raͤnder, r,
                              laufen, zusammengehalten werden. Eine kreisfoͤrmige Vertiefung findet sich in
                              den Flaͤchen dieser hervorstehenden Raͤnder dort, wo sie sich mit
                              einander verbinden, so daß eine Art von Umschlag oder Furche innerhalb der
                              halbkreisfoͤrmigen Kammer, J, J, entsteht, die
                              von groͤßerem Durchmesser ist, als der innere Raum dieser Kammer, und zur
                              Aufnahme des aͤußersten Umfanges des Rades, A, A,
                              dient, oder jedes Theiles, der uͤber die Oeffnungen, F, F, hervorragt, in welchen die Staͤmpel eingeschlossen sind.
                              Diese kreisfoͤrmige Furche, Vertiefung oder Oeffnung ist genau so breit und
                              dik, als die Peripherie des Rades, A, A, so daß sie in
                              dieselbe paßt; und wenn diese Theile sich durch Reibung abnuͤzen, lassen die
                              flachen Oberflaͤchen der Raͤnder, wo sie an einander anliegen, sich
                              verduͤnnen, so daß die beiden Haͤlften einander naͤher kommen,
                              und wieder an die Peripherie des Rades anschließen. Die halbkreisfoͤrmige
                              Kammer, J, J, laͤuft um den halben Theil des
                              Rades, A, A; wenn man die beiden Haͤlften dieser
                              Kammern, J, J, verfertigt, so muͤssen beide
                              mittelst ihrer hervorstehenden Raͤnder, I, I,
                              verbunden werden, so daß sie einen ganzen kreisfoͤrmigen Canal bilden, dessen
                              innere Flaͤchen auf einer Drehebank vollkommen genau zugedrehet werden
                              muͤssen. Diese beiden von einander getrennten Theile werden dann
                              zusammengefuͤgt, ein Theil dem anderen gegenuͤber, um die
                              halbkreisfoͤrmige Kammer, J, J, zu bilden, und
                              werden dann innenwendig genau passen. Das kreisfoͤrmige Rad, A, A, hat einen kreisfoͤrmigen Rand, a, a, der zu beiden Seiten uͤber die flache
                              kreisfoͤrmige Flaͤche, A, A, emporsteht,
                              und diese hervorstehenden Raͤnder passen genau in den concaven Rand eines
                              jeden Segmentes der halbkreisfoͤrmigen Kammer, J,
                                 J, so daß kein Wasser aus der halbkreisfoͤrmigen Kammer heraus kann.
                              In jeder Seite des Rades sind dort, wo der kreisfoͤrmige erhabene Rand
                              derselben eintritt, zwischen den beiden Haͤlften der
                              halbkreisfoͤrmigen Kammer, J, J, die Kanten der
                              Staͤmpel, G, G, sehr genau in das Innere der
                              halbkreisfoͤrmigen Kammer, J, J, eingepaßt,
                              ebenso auch in die Oeffnungen in dem kreisfoͤrmigen Rande, A, A; es koͤnnen auch Furchen um die Kanten der
                              Staͤmpel-Dike angebracht seyn, in welchen Leder, Hanf u. d. gl.
                              aufgenommen wird, fuͤr den Fall naͤmlich, wo es noͤthig ist,
                              die Gefuͤge vollkommen wasserdicht zu erhalten, und alle Entweichung des
                              Wassers zu hindern.
                           Fig. 5. und
                              6. zeigt
                              eine sich drehende hydraulische Maschine, um Wasser sowohl durch Aufsaugen, als
                              durch Druk in die Hoͤhe zu treiben. In diesem Falle haben beide Enden der
                              halbkreisfoͤrmigen Kammer, J, J, ihre Dekel, die
                              sie schließen, wie, N, und, n, zeigt, so daß diese Kammer kein offenes Ende hat, und der Rand des sich
                              drehenden Rades, A, A, laͤuft durch die enge
                              Oeffnung in den Dekeln, so genau in dieselbe passend, daß kein Wasser entweichen
                              kann. Die Staͤmpel muͤssen in jedem Falle nach der Kante in die
                              Flaͤche des Rades, gedreht seyn, damit sie durch diese Oeffnungen
                              durchkoͤnnen, und jeder Staͤmpel muß, so lang er außer der Kammer ist,
                              naͤmlich von der Zeit an, wo er aus dem geschlossenen Ende der Kammer, N, heraustritt, bis er wieder in dieselbe
                              zuruͤkgekehrt und in das andere Ende der Kammer eingetreten ist, nach der
                              Kante gerichtet bleiben. Sobald aber jeder Staͤmpel durch die enge Oeffnung
                              des geschlossenen Endes der Kammer durch und in dieselbe eingetreten ist, wird
                              dieser Staͤmpel mittelst des Hebels, h, und der
                              Leitungsstange, P, nach seiner Flaͤche so
                              gekehrt, daß er das Wasser vor sich her treibt, und nachdem er dieß gethan hat, und
                              nahe an das andere Ende
                              der Kammer gekommen ist, wird er wieder nach der Kante gedreht, um aus der
                              halbkreisfoͤrmigen Kammer mittelst der Walze oder auch mittelst der
                              erwaͤhnten Extraleitungs-Stange innerhalb derselben auf die
                              beschriebene Weise austreten zu koͤnnen. Die beiden Arme der
                              Saugroͤhre, x, sind mit jenem Ende des Dekels der
                              halbkreisfoͤrmigen Kammer verbunden, durch welches die Staͤmpel in
                              diese Kammer treten, und die beiden Arme der Drukpumpe sind mit dem anderen
                              Endedekel verbunden, durch welchen die Staͤmpel aus der Kammer laufen. Die
                              hydraulische Maschine in Fig. 5. und 6., die eine
                              Saugpumpe zum Aufziehen des Wassers hat, braucht nicht unter das Wasser getaucht zu
                              seyn, wie die Maschinen in 3 und 4, sondern kann in jede bequem zugaͤngige
                              Lage gebracht werden. Was die Groͤßen der hier gezeichneten Maschinen
                              betrifft, so ergeben sie sich aus dem Maßstabe; sie koͤnnen aber auch nach
                              Umstaͤnden abgeaͤndert werden, so wie das Materiale, aus welchem die
                              Maschine gebaut ist. Die Maschine kann, je nach ihrer Groͤße, 3, 4, 6
                              Staͤmpel, G, fuͤhren, und die Kammer, J, J, muß von solcher Groͤße seyn, oder einen
                              solchen Theil von dem Rade, A, A, umfassen, daß ein
                              Staͤmpel leicht in diese Kammern eintreten und darin laufen kann, ehe der
                              andere austritt, so daß immer einer der nachfolgenden Staͤmpel sich in einer
                              Lage befindet, das Wasser vor sich her zu treiben. Die Staͤmpel, G, koͤnnen kreisfoͤrmig, oval oder von
                              irgend einer anderen Form, vierekig oder laͤnglich seyn, vorausgesezt, daß
                              die Oeffnung, F, in dem kreisfoͤrmigen Rande, A, A, und der Querdurchschnitt der inneren Kammer die
                              dazu gehoͤrige Form hat.An welchem Werke ist diese Maschine im Gange? A. d. U.
                              
                           
                        
                     
                  
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