| Titel: | Der Eiskeller des University-Clubhouse zu London. | 
| Fundstelle: | Band 27, Jahrgang 1828, Nr. XXI., S. 68 | 
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                        XXI.
                        Der Eiskeller des University-Clubhouse zu
                           London.
                        Aus dem Mechanics' Magazine. N. 219. 5. November.
                              1827.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. II.
                        Der Eiskeller des University-Clubhouse zu
                           London.
                        
                     
                        
                           Man faͤngt jezt in England an, gesellig zu werden, und
                              hat in dem westlichen Theile der Stadt einen Traveller's
                              Club, (wo die Reisenden und die gereisten Leute, die
                              „travelled gentry“ zusammen
                              kommt), ein Athenaͤum (fuͤr die Litterati), einen United Service, (fuͤr Officiere der Land- und Seemacht), und
                              einen University-Club (auf welchem alte
                              Universitaͤt-Freundschaft in Ehre und Frieden fortgesezt wird). Auf
                              lezteren zahlt man beim Eintritte 20 Guineen (240 fl.), und jaͤhrlich 6
                              Guineen, (d.i. 72 fl.). Wenn man bedenkt, daß in England alles 6 Mahl so theuer ist,
                              als bei uns, ist dieß nicht viel. Der University-Club
                              , dessen Zahl der Mitglieder auf 1000 beschraͤnkt
                              ist, administrirt sich selbst, so daß, bei obigen Einlagen, fuͤr jedes
                              Mitglied alles um den Gestehungs-Preis zu haben ist. Das Locale
                              (Pall-Mall, East, Suffolk-Street) ist im antiken Style: eine Copie des
                              dreifachen Tempels der Minerva, des Polias und Pandorosus zu Athen, die
                              praͤchtige Stiege mit Nachbildungen des Frieses vom Parthenon verziert. Alles
                              ist so elegant und antik als moͤglich, bis auf die gothischen
                              gefaͤrbten Glaͤser: denn in England ist nichts ohne einen Schein von
                              Mysticismus, der der Nebelinsel eigen ist.
                           Im Hintertheile ist eine Eisgrube, welche man zu London so merkwuͤrdig findet,
                              daß man sie im Mechanics' Magazine a. o. a. O. im
                              Durchschnitte Fig.
                                 14. abgebildet hat. Sie ist aus Ziegeln erbaut, und bildet ein
                              Stuͤk eines umgekehrten abgestuzten Kegels, mit einem daruͤber
                              befindlichen Gewoͤlbe. A, ist der Rost, durch
                              welchen das Eis hinabgeworfen wird. B, eine
                              Thuͤre, welche mit dem Gebaͤude in Verbindung steht. C, ein durchloͤcherter hoͤlzerner Boden,
                              durch welchen das Wasser absizt. D, ein eiserner Rost
                              und Ablauf. E, E, E, sind Oeffnungen, damit die Luft
                              circuliren kann, und die Erde die Eisgrube nicht hizt.
                           
                           Wir muͤssen gestehen, daß wir an dieser Eisgrube nichts finden, was sie
                              besonders auszeichnete, und daß wir zwekmaͤßigere und einfachere gesehen
                              haben.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
