| Titel: | Verbesserung an den Kunststühlen der Tuchweber, worauf Wilh. Hurst, Fabrikant, und Georg Bradley, Maschinen-Verfertiger, beide zu Leeds in Yorkshire, sich am 16. Julius 1825 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 27, Jahrgang 1828, Nr. XXIV., S. 81 | 
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                        XXIV.
                        Verbesserung an den Kunststuͤhlen der
                           Tuchweber, worauf Wilh.
                              Hurst, Fabrikant, und Georg Bradley, Maschinen-Verfertiger,
                           beide zu Leeds in Yorkshire, sich am 16. Julius 1825 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts. October.
                              1827.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        [Hurst und Bradley's, Verbesserung an den Kunststuͤhlen der
                           Tuchweber.]
                        
                     
                        
                           In diesem Patente kommen zwei Dinge zu beachten: 1) der
                              Schlaghebel, durch welchen das Schiffchen hin und her geschnellt wird zwischen der
                              Kette; 2) ein sich drehendes Muschelrad, welches so vorgerichtet ist, daß die Lade
                              zwei schnelle Schlaͤge hinter einander auf den Eintrag macht, was an
                              Tuͤchern so sehr zu wuͤnschen ist.
                           Fig. 10. Tab.
                              III. zeigt diesen Kunststuhl von vorne. a, ist die
                              Hauptachse, welche von einer Dampfmaschine, oder auf irgend eine andere Weise, in
                              Umtrieb gesezt wird, und alle anderen Theile des Stuhles treibt. Fig. 11. ist ein
                              senkrechter Durchschnitt des Stuhles unter einem rechten Winkel mit Fig. 10. b, ist ein gekruͤmmter Hebel in der Naͤhe
                              des Endes des Stuhles, welcher sich auf einem Zapfen, c,
                              als um seinen Stuͤzpunct dreht. d, ist ein Arm an
                              der Hauptachse, a, welcher als Daͤumling wirkt,
                              und gegen den gekruͤmmten Hebel anschlaͤgt, so wie die Hauptachse sich
                              dreht. Die senkrechte Stange, e, ist an ihrem unteren
                              Ende mit diesem gekruͤmmten Hebel verbunden, und an ihrem oberen Ende an
                              einer Schnur befestigt, die uͤber die Rolle, f,
                              zu dem Schlaghebel, g, laͤuft.
                           Ein aͤhnlicher Apparat, wie dieser, wird auch an dem entgegengesezten Ende des
                              Stuhles angebracht, und die Schnur von dem Schlaghebel, die uͤber eine andere
                              Rolle laͤuft, ist an einer anderen senkrechten Stange, e, befestigt, wie diese unten an einem aͤhnlichen
                              gekruͤmmten Hebel.
                           Durch die Umdrehung der senkrechten „(horizontalen!)“ Achse, a, wird der Arm oder Daͤumling, d, umgetrieben, und schlaͤgt auf das obere Ende
                              des gekruͤmmten Hebels, b, der sich auf seinem
                              Stuͤzungs-Zapfen dreht, sein umgekehrtes Ende in die Hoͤhe
                              wirft, und einen daran befestigten Stift in einen Ausschnitt in dem Sperrkegel, h, treibt, so daß der gekruͤmmte Hebel in die
                              durch die Puncte angedeutete Lage kommt. Durch die weitere Umdrehung der Achse kommt
                              der Daͤumling, d, in Beruͤhrung mit dem
                              Ende des Sperrkegels, h, lezterer wird gehoben, und der Stift des gekruͤmmten
                              Hebels dann frei, so daß
                              dieser mit bedeutender Kraft niederfaͤllt, wozu das Gewicht, i, beitraͤgt, und im Fallen die Stange, e, niederzieht, die damit verbunden ist, welche die
                              Schnur zieht, und so den Schlaghebel, g, in rasche und
                              kraͤftige Bewegung sezt, wodurch das Schiffchen schnell durch die Kette
                              geworfen wird.
                           Ein correspondirender Daͤumling ist in entgegengesezter Richtung an dem
                              gegenuͤberstehenden Ende der Hauptachse angebracht, und wirkt auf
                              aͤhnliche Weise auf den gekruͤmmten Hebel, wodurch das Schiffchen
                              wieder zuruͤkgeschnellt wird.
                           Auf einem Nebenschafte, h, der durch eine Reihe von
                              Zahnraͤdern getrieben wird, ist ein anderes Muschelrad, l, dessen Form man in Fig. 11. sieht. Dieses
                              Muschelrad wirkt gegen eine Reibungs-Walze, m,
                              die an der unteren Seite der Lade, n, angebracht ist.
                              Beinahe der dritte Theil des Umfanges dieses Muschelrades ist ein concentrischer
                              Kreis, welcher, wenn er gegen die Reibungs-Walze unter der Lade wirkt,
                              dieselbe zuruͤk haͤlt, um Zeit fuͤr den Durchlauf des
                              Schiffchens zu gewinnen. Wie dieser kreisfoͤrmige Theil von der Walze frei
                              wird, faͤllt die Lade mit bedeutender Gewalt, und gibt den Schlag, wodurch
                              der Eintrag eingeschlagen wird. Unmittelbar darauf hebt der spizige Theil des
                              Muschelrades, so wie es sich, weiter umdreht, die Lade wieder, und laͤßt sie
                              geradezu fallen, so daß der Eintrag einen zweiten Schlag erhaͤlt, was bei der
                              Tuchweberei aͤußerst wichtig ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
