| Titel: | Verbesserung an Walkmühlen zum Waschen und Walken der Tücher und derjenigen Stoffe, die gefilzt oder gewalkt werden müssen, und worauf Pet. Willan, Tuchfabrikant zu Leeds, und Jak. Ogle, Tuchfabrikant zu Holbech, Yorkshire, sich am 20. Aug. 1825 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 27, Jahrgang 1828, Nr. XXIX., S. 103 | 
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                        XXIX.
                        Verbesserung an Walkmuͤhlen zum Waschen
                           und Walken der Tuͤcher und derjenigen Stoffe, die gefilzt oder gewalkt werden
                           muͤssen, und worauf Pet.
                              Willan, Tuchfabrikant zu Leeds, und Jak. Ogle, Tuchfabrikant zu
                           Holbech, Yorkshire, sich am 20. Aug. 1825 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts. Octbr. 1827. S.
                              84.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        [Willan und Ogle's Verbesserungen an Walkmuͤhlen zum Waschen
                           und Walken der Tuͤcher und derjenigen Stoffe.]
                        
                     
                        
                           Diese verbesserte Walkmuͤhle soll eben so arbeiten, wie
                              die gewoͤhnlichen Walkerstoͤke, in welchen Tuͤcher gewaschen
                              und verdichtet werden; das Neue an ihr besteht darin, daß das Gestell und das Lager
                              der Stoͤke aus Eisen statt aus Holz ist, daß unter dem Lager ein Dampfkessel
                              angebracht ist, wodurch das Tuch waͤhrend des Walkens gehizt werden kann,
                              „(und daß die Brust des Walkerstokes beweglich ist)“ was
                              demselben ein besseres Ansehen gewaͤhrt.
                           Fig. 20. ist
                              ein Durchschnitt der Walkmaschine oder des Walkerstokes. a, ist ein Pfeiler aus Gußeisen, der, der groͤßeren Leichtigkeit
                              wegen, hohl gegossen ist. b, ist das Lager des Stokes,
                              gleichfalls aus Gußeisen und glatt polirt: die Seite des Stokes ist hier
                              weggenommen, um das Innere zu zeigen. c, ist der Hebel,
                              der die Stampfe, d, fuͤhrt. Die Tuͤcher
                              kommen auf das Lager, b, und durch den Stok wird Wasser
                              zugelassen, wo dann auf die gewoͤhnliche Weise durch die Schlaͤge der
                              Haͤmmer oder Stampfen das Tuch gereinigt und gewalkt wird.
                           Ein Theil des Lagers bei, e, ist hohl, um eine
                              Dampfbuͤchse zu bilden, in welche der Dampf aus dem Kessel mittelst einer mit
                              einem Sperrhahne versehenen Roͤhre eingelassen wird. Dieser Dampf hizt das
                              Lager des Stokes, und erleichtert und verbessert das Reinigen und Walken des
                              Tuches.
                           Die Glaͤtte der Oberflaͤche des polirten Metalles, aus welchem das
                              Lager des Stokes verfertigt ist, wird hier der Rauhigkeit des Holzes weit
                              vorgezogen, aus welchem die gewoͤhnlichen Walkerstoͤke gemacht werden.
                              Das Tuch verliert dadurch weniger von seinem Haare oder von seiner Deke, und bekommt
                              am Ende ein weit schoͤneres Ansehen, als wenn es in den gewoͤhnlichen
                              Stoͤken gewalkt wird.
                           Waͤhrend des Walkens wird das Tuch durch die niederfallenden Haͤmmer oder Stampfen
                              umgekehrt; dieses Umkehren haͤngt aber großen Theils von der Form des
                              Vordertheiles oder der Brust des Walkerstokes ab. An diesen Walkerstoͤken ist
                              daher eine Vorrichtung angebracht, durch welche die Form des Vordertheiles oder der
                              Brust des Walkerstokes nach Belieben und nach Art des zu walkenden Tuches
                              geaͤndert werden kann. f, ist eine bewegliche
                              gekruͤmmte Platte, welche das Vordertheil des Stokes bildet. Der untere Theil
                              derselben ist eine cylindrische Stange, die nach der ganzen Breite des Lagers
                              hinlaͤuft, und in einer Vertiefung ruht, so daß sie eine Art von Angel
                              bildet, um welche die gekruͤmmte Platte sich dreht. g, ist eine Stange an dem Hintertheile der gekruͤmmten Platte, f, die in eine Schrauben-Spindel ausgeschnitten
                              ist, und durch ein Schraubenniet, h, laͤuft,
                              mittelst dessen dieselbe, je nachdem man das Niet dreht, vor- oder
                              ruͤkwaͤrts geschoben werden kann, so daß die Lage der
                              gekruͤmmten Platte dadurch immer gewechselt werden kann.
                           Dieses Niet, h, ist zugleich ein Zahnrad, welches in zwei
                              andere aͤhnliche Zahnraͤder eingreift, wovon zu jeder Seite eines
                              steht, welche gleichfalls wieder Niete fuͤr aͤhnliche Stangen, f, an der gekruͤmmten Platte sind. Wenn man daher
                              das mittlere Niet oder Rad, f, dreht, werden die beiden
                              anderen Raͤder auch gedreht, und die gekruͤmmte Platte wird dadurch
                              vorwaͤrts und zuruͤk geschoben. Oben an der gekruͤmmten Platte
                              befinden sich Stifte, welche durch gekruͤmmte Ausschnitte laufen, die
                              waͤhrend der Bewegung der Platte als Leiter dienen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
