| Titel: | Carter's Patent-Dachziegel aus Gußeisen. | 
| Fundstelle: | Band 27, Jahrgang 1828, Nr. XLIV., S. 176 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XLIV.
                        Carter's
                           Patent-Dachziegel aus Gußeisen.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, N. 224, 8. Decbr.
                              1824.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V. (Im Auszuge.)
                        [Carter's Patent-Dachziegel aus Gußeisen.]
                        
                     
                        
                           Wir haben schon oͤfters bemerkt, daß man Haͤuser
                              mit Vortheil aus Gußeisen bauen koͤnnte. In England faͤngt man
                              wenigstens von oben an Haͤuser aus Gußeisen zu bauen. Hr. Carter ließ sich ein Patent auf
                              eiserne Dachziegel geben, und hat bereits eine große Fabrik zu Toll-End
                              Furnaces, Staffordshire, errichtet. An der Fabrik selbst kostet die Tonne (20 Ztr.)
                              solcher Dachziegel 11 1/2 Pf. Sterl. (138 fl.) Die Fracht bis London kommt
                              fuͤr die Tonne auf 18 fl.
                           Diese Dachziegel taugen fuͤr jedes Dach, sind aber vorzuͤglich
                              fuͤr flache Daͤcher, die endlich doch nach zwei Jahrtausenden die
                              Oberhand uͤber die Waͤlder und Staͤdte verwuͤstenden
                              gothischen spizigen Daͤcher gewinnen werden. Sie kommen kaum ein Drittel so
                              hoch, als Bleibedekung, und alle Nachtheile dieser lezteren sind dadurch
                              vermieden.
                           Wenn, nach Tredgold's
                              Beobachtungen uͤber die Staͤrke des Eisens, bei Dachbedekungen
                           
                              
                                 100 □ Fuß Kupfer
                                   100
                                 Pf.
                                 
                              
                                 Blei
                                   800
                                  –
                                 
                              
                                 großer Schiefer
                                 1120
                                  –
                                 
                              
                                 gemeiner
                                   900
                                  –
                                 
                              
                                 dtto
                                   500
                                  –
                                 
                              
                                 grober
                                 2380
                                  –
                                 
                              
                                 Ziegel
                                 1780
                                  –
                                 
                              
                                 dtto
                                   650
                                  – wiegen, so wiegen diese
                                 
                              
                                 eisernen Ziegel
                                 1000
                                  –
                                 
                              
                           Ein solches eisernes Dach kommt also nicht hoͤher, als ein
                              gewoͤhnliches gutes Schieferdach und ist um Vieles leichter. Da ferner ein
                              Schieferdach hoͤchstens 50 Jahre lang haͤlt, und der Schiefer dann
                              keinen Werth mehr hat, das Eisen aber Jahrhunderte lang haͤlt und am Ende
                              noch immer den Werth des alten Eisens behaͤlt, so ergibt sich auch hieraus
                              der Vortheil der eisernen Bedachung vor der gewoͤhnlichen.
                           Die schoͤne Form und die Abwechselung von Licht und Schatten, die das Dach
                              durch diese eisernen Ziegel erhaͤlt, machen die lezteren vorzuͤglich
                              zu Werken der schoͤnen Baukunst geeignet.
                           Fig. 9. A, stellt eine Platte mit drei aufwaͤrts
                              gebogenen Kanten und mit einer abwaͤrts gebogenen Kante vor. Man nennt sie
                              vorzugsweise Dachplatte (Roof
                                 Plate), weil sie diejenige Form ist, die am meisten gebraucht wild, und
                              die, mit Ausnahme der Mittelreihe, das ganze Dach bedekt.
                           
                           Fig. 10. ist
                              eine Platte mit 2 aufwaͤrts und 2 abwaͤrts gebogenen Kanten. Man nennt
                              sie die Unter-Platte (Lower
                                 Ridge Plate).
                           Fig. 11. ist
                              eine Platte, deren Kanten alle nach abwaͤrts gebogen sind. Man nennt sie die
                              Ober-Platte (Upper
                                 Ridge Plate).
                           Fig. 12.
                              zeigt ein mit solchen Platten gedektes Dach im Vogel-Perspective. Die mit,
                              a, bezeichnete Reihe besteht aus Dachplatten, Fig. 9. Die
                              Reihe, b, besteht gleichfalls aus solchen Platten, die
                              aber in umgekehrter Richtung liegen. Die Platte, c, ist
                              eine Unter-Platte, Fig. 10. und die Platten,
                              d, sind die Ober-Platten, Fig. 11.
                           Fig. 13. ist
                              ein Durchschnitt des Daches, wo man die Neigung der Platten und den Nuzen der
                              Umbiegung der Kanten sieht, wodurch Traufen gebildet werden. Eine Neigung von Einem
                              halben Zoll auf die Laͤnge eines Fußes reicht hin, und gibt mit den Traufen
                              einen Fall von 1 1/2 Zoll auf den Fuß.
                           Fig. 14. ist
                              ein Durchschnitt unter einem rechten Winkel mit dem vorigen. Wenn das Dach zwischen
                              Mauern ist, koͤnnen die Gabeln in der Lage von, a, Fig.
                                 12. mit einer Leiste oder Traufe enden, die an der Wand, wie, e, in Fig. 14. angebracht
                              ist.
                           Der Patent-Traͤger empfiehlt Platten von 3/16 Zoll in der Dike, und
                              zwei □ Fuß in der Groͤße. Die Kanten muͤssen in der
                              Hoͤhe von 2 Zoll umgestuͤlpt seyn. Auf diese Weise wiegt Ein □
                              Fuß ungefaͤhr 10 Pf. Wenn man die Platten groͤßer wollte,
                              muͤßten sie diker seyn, und wenn man die Reihen abwechselnd breiter und
                              schmaͤler wollte, wuͤrden die Platten etwas theurer kommen.
                           Man kann auch Verzierungen auf diesen Platten anbringen.
                           Diese Platten beduͤrfen keiner besonderen Befestigung, indem sie genau in
                              einander passen, und dadurch und durch ihr Gewicht gegen jeden Sturm gesichert sind.
                              Wollte man aber durchaus eine besondere Befestigung, so duͤrfte nur an der
                              unteren Seite der Platten, die die Reihe, b, in Fig. 12.
                              bilden, ein Ring oder Haken gegossen, und durch diese Ringe oder Haken eine Kette
                              gezogen werden, die an dem Dachstuhle befestigt wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
