| Titel: | Kältemesser (Frigorimeter), oder Instrument zur Bestimmung, um wie viel ein Metall durch die Kälte zusammengezogen wird. | 
| Fundstelle: | Band 27, Jahrgang 1828, Nr. LXX., S. 272 | 
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                        LXX.
                        Kaͤltemesser (Frigorimeter), oder
                           Instrument zur Bestimmung, um wie viel ein Metall durch die Kaͤlte
                           zusammengezogen wird.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, N. 210. S.
                              107.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Ueber Kaͤltemesser.
                        
                     
                        
                           Ich habe vor ungefaͤhr zwei Monaten folgendes
                              Instrument erfunden, welches ich Frigorimeter nenne, und
                              wodurch ich bestimme, um wie viel Metalle sich in der Kaͤlte
                              zusammenziehen.
                           In Fig. 9. ist,
                              A, ein cylindrisches Gefaͤß aus
                              duͤnnem verzinnten Eisenbleche mit einem daran befestigten Thermometer. Das
                              Thermometer, T, ist, wie gewoͤhnlich, in Grade
                              getheilt, bei a, aber gekruͤmmt, so daß seine
                              Kugel in den Cylinder tritt. S, ist eine in dem Cylinder
                              befestigte Feder von der in Fig. 10. gezeichneten
                              Form, wo a, der Theil ist, der innenwendig in A, befestigt ist, und, b,
                              der Theil, der auf dem Ende der Metall-Stange ruht, deren Zusammenziehung
                              gemessen werden soll. Sie ist an A, mittelst eines
                              Nietes befestigt, welches nachgibt, so daß die Feder, S,
                              auf die Seite gedreht werden kann, um die Metall-Stange an die
                              gehoͤrige Stelle bringen zu lassen. An S, ist
                              eine Schnur, b, befestigt, deren anderes Ende sich um
                              die Achse, B, des Rades, W,
                              windet. An W, ist eine Schnur angemacht, die
                              uͤber die Rolle, P, laͤuft, und in die
                              Buͤchse, C, C, C, C, hinabsteigt, wo sie ein
                              Raͤderwerk treibt, das den Zeiger zwei hundert Mahl herumlaufen laͤßt,
                              wenn die Stange sich um Einen Zoll zusammenzieht. Der Kreis, auf welchem dieser
                              Zeiger umher laͤuft, ist in 400 Theile getheilt. Wenn sich demnach die Stange
                              nur um den 80,000sten Theil eines Zolles zusammenzieht, laͤuft der Zeiger
                              Eine Eintheilung dieses Kreises.
                           Um dieses Instrument zu brauchen, laͤßt man die Schraube nach, die die Feder,
                              S, haͤlt, und fuͤhrt die Stange ein.
                              Man bringt, S, wieder an seine Stelle, und laͤßt
                              das Niet nach, welches den Zeiger befestigt, der auf 400 gestellt wird. Man bemerkt
                              den Grad der Waͤrme, den das Thermometer anzeigt, und gießt in das
                              Gefaͤß, A, eine erkaͤltende Mischung. Man
                              bemerkt, um wie viel Grade das Thermometer sinkt, und zugleich auch den Grad auf dem
                              Kreise, auf welchem der Zeiger steht.
                           
                           Die innere Seite dieses Kaͤltemessers ist auf folgende Weise eingerichtet.
                              (Siehe Fig.
                                 11.) Die Schnur, c, laͤuft um die
                              Achse, M, des Rades, N. Das
                              Rad, N, hat 20 Zaͤhne, und diese greifen in den
                              Triebstok, O, der 4 Blaͤtter fuͤhrt. P, das 20 Zaͤhne hat, und auf derselben Achse mit
                              O, steht, treibt den Triebstok, R, der fuͤnf Blaͤtter fuͤhrt. Der
                              Zeiger ist auf der Achse des Triebstokes, R, befestigt.
                              Um eine eingeschnittene Furche in dem Triebstoke, O, ist
                              eine Schnur, f, gewunden, und laͤuft von da an
                              das Ende einer Feder, r. Die Furche in der Achse, B, verhaͤlt sich zur Furche in dem Rade, W, wie 1 : 5. Die Achse, M,
                              ist gleich der Achse, B, und, B, hat einen halben Zoll im Umfange. Der Zwek der Feder, r, ist offenbar; denn ohne diese wuͤrde, wenn die
                              Stange sich wieder verlaͤngert, S, mit derselben
                              emporsteigen, und die Feder, b, wuͤrde
                              nachlassen, ohne auf das Raͤderwerk zu wirken.
                           Mit einigen Abaͤnderungen laͤßt dieses Instrument sich auch als
                              Pyrometer benuͤzen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
